Freitag, 29. März 2024

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Newsblog zum Coronavirus
+++ Die Entwicklungen vom 30. Dezember bis 1. Januar +++

In Deutschland mehrt sich die Kritik an der Impfstoff-Beschaffung durch die Bundesregierung. In den USA sind mehr als 20 Millionen Infektionen nachgewiesen worden. Weitere Entwicklungen im Newsblog.

01.01.2021
    Ein Mitarbeiter der Asklepios Klinik wird von einem Kollegen mit dem Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer geimpft. Zahlreiche Mitarbeiter der Klinik haben sich gegen das Coronavirus impfen lassen.
    In Deutschland daiuert die Kritik an der Impfstoff-Beschaffung an. (dpa)
    Die aktuellen Entwicklungen finden Sie hier in unserem Newsblog.
    Freitag, 1. Januar
    +++ In den USA sind seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 20 Millionen Infektionen mit dem Virus nachgewiesen worden. Das entspricht rund einem Viertel aller weltweit verzeichneten Ansteckungen mit dem Erreger Sars-CoV-2, wie aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervorgeht. Mehr als 340.000 Todesfälle werden mit der dadurch ausgelösten Erkrankung in Verbindung gebracht. - In den USA leben rund 330 Millionen Menschen.
    +++ In Deutschland mehrt sich die Kritik an der Impfstoff-Beschaffung durch die Bundesregierung. Die Neurologin Frauke Zipp, Mitglied der Leopoldina, spricht in der Welt von "grobem Versagen der Verantwortlichen". FDP-Generalsekretär Wissing sagte, die Kritik sei sehr ernst zu nehmen. Man sehe am Beispiel Israels und anderer Länder, dass es möglich sei, schneller zu impfen. Die Bundesregierung müsse gut erklären, warum das in Deutschland so schleppend laufe.
    +++ Biontech-Chef Sahin erklärte, man suche Kooperationspartner für den Ausbau der Produktion. Das sei allerdings nicht von heute auf morgen zu realisieren. Erst Ende Januar werde man wissen, ob mehr hergestellt werden könne. Nach Einschätzung von Sahin liegen die Engpässe auch daran, dass die Europäische Union zu zögerlich bei der Beschaffung von Impfstoffen war.
    +++ Die Bundesregierung erwartet bis Anfang Februar weitere 2,68 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von Biontech. Die nächste Lieferung an die Bundesländer sei für den 8. Januar geplant, teilte das Gesundheitsministerium auf Twitter mit. Insgesamt sind demnach bis Februar vier Liefertermine vorgesehen. Das entspricht den bereits bekannten Plänen, nach denen zunächst rund 670.000 Impfdosen pro Woche bereitgestellt werden sollen. Inklusive der Lieferungen aus dem letzten Jahr wären es dann 3,98 Millionen Dosen.
    +++ Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat sich zurückhaltend zu der Frage geäußert, ob die zweite Dosis des Corona-Impfstoffes später verabreicht werden kann als vorgesehen. Dies hatten unter anderem der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut, Mertens, und der Virologe Streeck angeregt, um die zunächst knappen Ressourcen möglichst effektiv einzusetzen.
    +++ Im Westen Frankreichs haben rund 2.500 Menschen eine illegale Silvesterparty gefeiert. Die Raver stammten aus verschiedenen Regionen Frankreichs und aus dem Ausland, wie die Präfektur des Départements Ille-et-Vilaine in der Bretagne mitteilte. Bei der versuchten Auflösung der Party in der Stadt Lieuron südlich von Rennes gab es gewaltsame Ausschreitungen.
    +++ Im belgischen Mol sind nach dem Besuch eines Nikolauses Anfang Dezember inzwischen mindestens 26 Bewohner eines Altenheims an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Bei dem Darsteller des Nikolaus war nach dem Besuch im Heim in der Provinz Antwerpen eine Corona-Infektion festgestellt worden. Später wurden Ansteckungen mit demselben Virusstamm unter Bewohnern und Mitarbeitern nachgewiesen - und zwar bei 85 Bewohnern und 40 Beschäftigten.
    +++ Die Philippinen lassen ab Sonntag keine aus den USA kommenden ausländischen Reisenden mehr ins Land. Grund ist eine nun auch in Florida aufgetauchte neue, ansteckendere Variante des Coronavirus. Das Einreiseverbot gilt bis zum 15. Januar. Es betrifft Ausländer, die innerhalb von 14 Tagen vor ihrer geplanten Einreise in dem Inselstaat in den USA waren. Aus den USA kommende Philippiner dürfen zurück in ihre Heimat, müssen sich aber nach ihrer Ankunft für 14 Tage in einer Regierungseinrichtung in Quarantäne begeben.
    +++ Britische Mediziner-Verbände warnen angesichts der angespannten Corona-Situation in Großbritannien vor einer Überlastung des Krankenhaus-Personals. Es gebe große Sorgen wegen Burnouts, sagte der Vize-Präsident des Royal College of Emergency Medicine dem Sender BBC. Zwar sei das Personal auf den Nofall- und Intensivstationen auf harte Zeiten vorbereitet, aber die Ärztinnen und Pfleger seien müde, frustriert und ausgelaugt, so wie jeder andere auch. - An Neujahr meldeten die Behörden mehr als 53.000 neue Corona-Fälle in Großbritannien sowie 613 Todesfälle.
    "Thank you NHS" steht auf einem Zettel an einem Laternenpfahl an einer Londoner Straße, auf der Krankenwagen vorbeifahren, 14. April 2020
    Die Mitarbeiter*innen des Gesundheitsdienstes NHS werden zwar gewürdigt, ausgelaugt sind sie dennoch. (dpa / NurPhoto / Wiktor Szymanowicz)
    +++ Nach Meinung von Thüringens Gesundheitsministerin Werner (Linke) ist die Strategie der lokalen Lockdowns in Corona-Hotspots nicht erfolgreich gewesen. "Man muss jetzt feststellen, dass sich diese Hotspot-Strategie mit den Inzidenzstufen 35 und 50 nicht bewährt hat", sagte Werner der in Erfurt. Zugleich betonte sie, dass dieses Vorgehen vor dem starken Anstieg der Infektionszahlen im Herbst und Winter auch von einigen Experten empfohlen worden war. "Im Nachhinein wäre es vielleicht gut gewesen, wenn sich die Länderchefs darauf verständigt hätten, früher in den Lockdown zu gehen." Hinterher sei man aber immer schlauer.
    +++ Berlins Gesundheitssenatorin Kalayci zeigt sich empört über die anhaltende Unklarheit im Hinblick auf weitere Lieferungen von Corona-Impfstoff. "Ich erwarte jetzt von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn Aufklärung und endlich eine verlässlich und belastbare Auflistung des Impfstoffes, der da kommen soll", sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur.
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    Themenbild,Symbolfoto:Corona Impfstoff. Schon im Dezember sollen die Impfstoffe zur Verfuegung stehen und geimpft werden (Imago Images / Sven Simon)
    +++ Norwegen hebt sein aus Sorgen vor einer mutierten Corona-Variante verhängtes Flugverbot für Passagiermaschinen aus Großbritannien auf. Direktflüge aus dem Vereinigten Königreich dürfen ab Samstag von 17.00 Uhr an wieder in dem skandinavischen Land landen. Die Sonderregelungen für die Quarantäne und Testung von Einreisenden aus Großbritannien werden aber weitergeführt, wie das norwegische Gesundheitsministerium mitteilte.
    +++ Das Mainzer Unternehmen Biontech geht davon aus, dass Ende des Monats Klarheit über die weiteren Produktionsmengen für den Corona-Impfstoff besteht. Biontech-Chef Sahin sagte dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel", derzeit lote man mit dem US-Partner Pfizer die Möglichkeiten für eine erhöhte Produktion aus. Zudem versuche man, weitere Kooperationspartner zu gewinnen, die das Serum ebenfalls produzieren sollten.
    +++ Indiens Arzneimittelbehörde will offenbar noch heute den von AstraZeneca und der Universität Oxford entwickelten Impfstoff für die Notfallnutzung zulassen. Damit könne das in Großbritannien und Argentinien bereits zugelassene Vakzin bald auch im zweit-bevölkerungsreichsten Land der Erde verteilt werden. Indien ist so stark von dem Virus getroffen worden wie kaum ein anderes Land, nur die USA melden noch mehr Infektionsfälle.
    Indien, Kolkata: Nonnen des katholischen Ordens "Missionarinnen der Nächstenliebe", gegründet von Mutter Teresa, tragen Mundschutze und Gesichtsschutze bei der Verteilung von Nahrungsmittel an arme und obdachlose Menschen. 
    Katholische Nonnen verteilen in der Corona-Pandemie essen an arme und obdachlose Menschen in Kalkutta. (dpa / Bikas Das)
    +++ Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Laschet (CDU) hat mit Blick auf die Corona-Pandemie zu Respekt und Zusammenhalt aufgerufen. "Lassen wir es nicht zu, dass unsere Gesellschaft von Hass und Aggression im Streit über die richtigen Maßnahmen infiziert wird", sagte er laut Redetext in seiner Neujahrsansprache. Die "größte Kraft" liege im Miteinander.
    +++ Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat am Neujahrstag ihren Ruf nach mehr finanzieller Unterstützung für die Kliniken im Land erneuert. Vielen Häusern fehlen seit Monaten Einnahmen aus dem Regelbetrieb, weil sie Kapazitäten für die Betreuung von Corona-Patienten vorhielten. Bereits vor dem Jahreswechsel hatten die DKG und der Katholische Krankenhausverband Deutschlands (kkvd) Alarm geschlagen. "Mittlerweile ist eine Situation entstanden, in der nicht mehr nur einzelne regionale Hotspots die Lage bestimmen", teilte die DKG in Berlin mit. Vielmehr sei die Gesamtversorgungssituation problematisch geworden.
    +++ Der Bundesverband der Freien Berufe sieht infolge der Corona-Krise rund 140.000 Jobs bedroht. "Die Krise geht an die Substanz", sagte Verbandspräsident Ewer. Hintergrund ist eine Umfrage unter Freiberuflern. Demnach bewerten 20,3 Prozent ihre momentane Geschäftslage als schlecht. 14,2 Prozent der Freiberufler erwarteten, in zwei Jahren weniger Mitarbeiter zu haben.
    +++ In Israel sind weniger als zwei Wochen nach Beginn der Kampagne fast eine Million Bürger gegen das Corona-Virus geimpft worden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums haben rund 950.000 Israelis bereits die erste Dosis erhalten, darunter mehr als 40 Prozent der über 60-Jährigen im Land. Damit sind mehr als zehn Prozent der Bevölkerung geimpft.
    Eine Spritze mit einer Corona-Impfdose wird hochgehalten. 
    Coronavirus – Impfbeginn (Andreas Arnold/dpa)
    +++ Bei einer Razzia in einem Shisha-Cafe im Londoner Stadtteil Wembley hat die Polizei gravierende Verstöße gegen das Covid-Kontaktverbot festgestellt. Zwar hätten rund 50 Personen, die sich dort mit Rauchen, Musikhören und Fußballschauen beschäftigt hätten, unerkannt fliehen können, teilte die Polizei mit. Doch habe man 21 warme und dampfende Shisha-Wasserpfeifen als Beweismittel sichergestellt. Der Besitzer des Cafes müsse nun mit einem Bußgeld von umgerechnet 11.000 Euro rechnen.
    +++ Russland hat 27.039 neue Coronafälle gemeldet, davon 5.907 im Moskau. Insgesamt seien damit 3.186.336 Ansteckungen in dem Land registriert worden. Die Zahl der Corona-Toten stieg um 536 auf 57.555.
    +++ In Italien haben die Neujahrsfeiern unter Corona-Bedingungen deutlich weniger Verletzte und Tote gefordert als in früheren Jahren. Grund sind offenbar die landesweiten strikten Ausgangsbeschränkungen. Böllerverbote, wie sie unter anderem für Rom, Palermo, Florenz und Mailand erlassen wurden, blieben hingegen vielfach unbeachtet. Die Feuerwehr musste nach offiziellen Angaben wegen Unfällen mit Feuerwerkskörpern 229 Mal ausrücken, das ist ein Drittel der Einsätze gegenüber der Silvesternacht 2019.
    +++ Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut 22.924 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind rund 2.600 weniger als vor einer Woche. Eine Interpretation der Daten ist allerdings schwierig, weil während der Feiertage und am Jahreswechsel vermutlich weniger Menschen getestet wurden und möglicherweise nicht alle Ämter ihre Daten übermittelten. Dadurch kann es zu Nachmeldungen kommen.
    +++ In den Niederlanden nimmt die Kritik an der Impfstrategie der Regierung gegen das Corona-Virus zu. Obwohl in einem Speziallager rund 175.000 Dosen der Hersteller Pfizer und Biontech lagern, will das Land erst am 8. Januar als letztes in der EU mit dem Impfen beginnen. Das Gesundheitsministerium erklärte, aus logistischen Gründen sei ein früherer Start nicht möglich.
    Mehr zum Thema Impfen finden Sie hier.
    +++ Bundeswirtschaftsminister Altmaier will angesichts der Corona-Krise Verbraucher und Unternehmen noch länger entlasten. Die Regelungen zur Stabilisierung der Sozialabgaben sollten bis Ende 2022 verlängert werden, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Dies sei unverzichtbar für einen nachhaltigen und dauerhaften Aufschwung.
    "Stop Corona" steht auf einem Hinweisschild in einer Fußgängerzone in der Innenstadt von Dortmund
    Maskenpflicht in der Fußgängerzone (mago images / Olaf Döring)
    +++ Bayerns Ministerpräsident Söder (CSU) hat Hoffnungen auf ein schnelles Ende des Lockdowns oder umfassende Lockerungen gebremst. "Wir müssen jetzt einfach die Zahlen nachhaltig senken. Daher bin ich sehr skeptisch, schon ab 10. Januar wieder Öffnungen in Aussicht zu stellen", sagte Söder wenige Tage vor den erneuten Bund-Länder-Beratungen. Er forderte einen weiterhin entschlossenen Kampf von Bund und Ländern gegen das Virus.
    +++ Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Merz, hat sich gegen die von der SPD und der Linken geforderte Vermögensabgabe zur Bewältigung der finanziellen Belastungen durch die Corona-Pandemie ausgesprochen. Merz sagte der Funke-Mediengruppe, ein solcher Lastenausgleich sei im Jahr 1952 nach einem zerstörerischen Krieg richtig und notwendig gewesen. Man könne die Corona-Krise aber trotz aller Probleme nicht mit dem Zweiten Weltkrieg vergleichen.
    Donnerstag, 31. Dezember
    +++ In Deutschland sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts bislang über 130.000 Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden. Darunter seien gut 57.400 Bewohner von Pflegeheimen, teilte das RKI mit. Über 61.600 Personen hätten das Vakzin aus beruflichen Gründen erhalten, wie etwa Personal in der Altenpfleger und anderes medizinisches Personal mit hohem Ansteckungsrisiko. Die SPD sieht Lieferprobleme und nimmt dafür Bundesgesundheitsminister Spahn (CDU) in die Pflicht.
    +++ Der Kulturwissenschaftler Andreas Bernard warnt angesichts der Corona-Pandemie vor einer bleibenden Spaltung der Gesellschaft. Die Krise habe wie eine Art Beschleuniger auf die Ausbreitung von Verschwörungsmythen gewirkt und deren Verbreiter erst merken lassen, wie viele Gleichgesinnte es in Deutschland gebe, sagte Bernard im Deutschlandfunk. Sie hätten sich in Gruppen zusammengeschlossen und würden mit dem Ende der Pandemie voraussichtlich auch nicht einfach wieder verschwinden.
    +++ Die afrikanische Seuchenschutz-Behörde warnt vor einer "moralischen Katastrophe" bei der Verteilung von Corona-Impfstoffen. Nicht nur die wohlhabenden Länder benötigten den Impfstoff, sondern auch die Länder Afrikas, sagt Behörden-Leiter Nkengasong. Die Zahl der neuen Infektionen ist offiziellen Daten zufolge seit letzter Woche um fast 19 Prozent gestiegen, die Zahl der Todesfälle um 26 Prozent. Bislang wurden für Afrika insgesamt 2,7 Millionen Infektionen registriert.
    +++ Aus Politik und Medizin mehren sich Forderungen, den Lockdown über den 10. Januar hinaus zu verlängern. SPD-Co-Chefin Esken sagte den Zeitungen der "Funke Mediengruppe", sie glaube nicht, dass die Zahlen Lockerungen im Januar erlauben würden. Der saarländische Ministerpräsident Hans (CDU) äußerte sich ähnlich. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig (SPD) sagte, größere Lockerungen seien erst dann möglich, wenn die Inzidenzwerte über einen längeren Zeitraum deutlich unter 50 lägen.
    Mit der Frage, ob ein Inzidenzwert von 50 überhaupt sinnvoll ist, haben wir uns in diesem Text beschäftigt. Die Meinungen gehen weit auseinander. Während die Virologin Brinkmann einen Wert von 10 fordert, damit die Nachverfolgung wieder klappt, sagt der Epidemiologe Stöhr, ein 50er-Wert sei im Winter illusorisch.
    +++ In ihrer letzten Neujahrsansprache hat Bundeskanzlerin Merkel die Bürgerinnen und Bürger auf weitere Belastungen in der Corona-Krise eingestimmt. Der Winter werde hart, und jeder müsse seinen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten, heißt es in dem vorab verbreitetem Redetext.
    Was ist am heutigen Silvesterabend erlaubt - und was nicht? Wie können wir feiern und sollten wir das überhaupt tun? Fragen und Antworten dazu haben wir hier für Sie zusammengestellt.
    +++ Die Zahl der Neuinfektionen in Tschechien hat einen neuen Höchststand erreicht. Binnen eines Tages stieg sie auf 16.939, teilte das Gesundheitsminiserium in Prag mit. 11.580 Personen sind bislang an den Folgen ihrer Infektion gestorben. Auch in der Slowakei wurden so viele Fälle gemeldet wie noch nie.
    +++ Auch die japanische Hauptstadt Tokio meldet mit mehr als tausend Corona-Neuinfektionen einen neuen Höchststand. Die Situation sei "extrem ernst", sagte Gouverneurin Koike vor Journalisten. Der mit der Eindämmung der Pandemie beauftragte Minister Nishimura warnte, bei einem weiteren Anstieg der Infektionszahlen müsse die Regierung erneut den Ausnahmezustand ausrufen. Das japanische Gesundheitssystem könne andernfalls "nicht überleben".
    +++ Deutschland hat die Coronavirus-Krise nach Ansicht der sogenannten Wirtschaftsweisen bisher gut gemeistert. Der Vorsitzende des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Feld, sagte im Deutschlandfunk, dadurch dass die Politik mit einem umfassenden Konjunkturpaket und arbeitsmarktpolitischen Instrumenten wie dem Kurzarbeitergeld gleich reagiert habe, sei ein massiver Wirtschaftseinbruch verhindert worden.
    +++ Die Coronavirus-Pandemie hat die sozialen Ungleichheiten in Deutschland nach Einschätzung der Soziologin Allmendinger verstärkt. Die Präsidentin des Berliner Wissenschaftszentrums für Sozialforschung sagte im Deutschlandfunk, besonders deutlich sei dies an den Schulen geworden. Kinder aus bildungsschwachen Familien seien hierzulande die mit am stärksten benachteiligte Bevölkerungsgruppe.
    Ein Maedchen sitzt lustlos vor ihren Hausaufgaben (gestellte Szene). 
    Homeschooling ist für alle Familien eine Herausforderung. Bildungsferne Kinder haben es besonders schwer. (picture alliance / dpa / Mascha Brichta)
    +++ Die Gesundheitsämter in Deutschland haben 32.552 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Das sind rund 10.000 mehr als gestern. Wie das Robert-Koch-Institut weiter mitteilte, gab es im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie weitere 964 Todesfälle. Am Vortag waren es 1.129. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag nahezu unverändert gegenüber dem Vortag bei 139,8. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen positiv getestet wurden.
    +++ In der CDU gibt es unterschiedliche Ansichten über mögliche Privilegien für Corona-Geimpfte. Bundestagspräsident Schäuble sprach sich gegen eine Vorzugsbehandlung aus. Diese würde die Gefahr einer Spaltung der Gesellschaft bergen, sagte Schäuble der Neuen Osnabrücker Zeitung. Dagegen meinte der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Merz, man könne einer immer größer werdenden Bevölkerungsgruppe von Geimpften, Gesunden und Genesenen nicht pauschal die Grundrechte vorenthalten, weil eine immer kleinere Gruppe nach wie vor durch das Virus gefährdet sei.
    +++ China hat dem vom Pharmakonzern Sinopharm entwickelten Corona-Impfstoff eine vorläufige Zulassung erteilt. Damit hat das erste Präparat in der Volksrepublik grünes Licht für eine breite Verwendung erhalten. Die Daten hätten gezeigt, dass der Impfstoff die Standards der Weltgesundheitsorganisation und der Nationalen Behörden erfülle, hieß es in einer offiziellen Mitteilung.
    Ein Fläschen mit Corona-Impfstoff, daneben das Logo des chinesischen Unternehmens Sinopharm.
    Der Impfstoff des chinesischen Unternehmens Sinopharm. (JOEL SAGET / AFP)
    +++ Der Bundesverband der Freien Berufe sieht infolge der Corona-Krise rund 140.000 Arbeitsplätze bedroht. "Die Krise geht an die Substanz", sagte Präsident Wolfgang Ewer. Hintergrund ist eine Umfrage unter Freiberuflern. Demnach bewerten 20,3 Prozent ihre momentane Geschäftslage als schlecht. 14,2 Prozent der Freiberufler erwarteten, in zwei Jahren weniger Mitarbeiter zu haben.
    +++ Die Deutsche Krankenhausgesellschaft spricht sich angesichts der drohenden Überlastung der Kliniken für eine Verlängerung des derzeitigen Lockdowns aus. Man verzeichne weiterhin eine steigende Belegung der Krankenhäuser mit Patienten, die an Covid-19 erkrankt seien. Mittlerweile seien es etwa doppelt so viele wie in der ersten Welle, sagte DKG-Präsident Gaß den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Die Zahlen würden frühestens ab Mitte Januar zurückgehen, wenn der Lockdown wirke, warnte der DKG-Chef.
    Mittwoch, 30. Dezember
    +++ In Irland hat die Regierung wegen der Corona-Pandemie einen Lockdown von mindestens einem Monat verhängt. Wie Regierungschef Martin in Dublin bekanntgab, sind ab sofort private Besuche ebenso verboten wie öffentliche Versammlungen. Ausnahmen gibt es nur für Hochzeiten und Beerdigungen. Die Menschen dürfen ihre Häuser nur noch für die Arbeit, die Ausbildung und andere notwendige Zwecke wie Einkäufe oder Arztbesuche verlassen. Martin begründete die Maßnahme mit dem starken Anstieg der Neuinfektionen und der neuen Virus-Variante.
    +++ Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat von AstraZeneca zusätzliche Informationen zu seinem Corona-Impfstoff angefordert. Für eine bedingte Zulassung des Impfstoffes in der Europäischen Union seien weitere Informationen zu dessen Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit nötig, erklärt die Behörde. Ein AstraZeneca-Sprecher sagte, der Konzern habe ein volles Datenpaket bei der EMA eingereicht.
    Großbritannien hatte als erstes Land weltweit grünes Licht für das Vakzin von AstraZeneca und der Universität Oxford gegeben.
    Im Labor der Firma AstraZeneca
    Im Labor der Firma AstraZeneca (picture alliance / abaca press / Raphael Lafargue)
    +++ Die britische Regierung hat die schärfsten ihrer Coronavirus-Einschränkungen auf drei Viertel der englischen Bevölkerung ausgeweitet. Die höchste Warnstufe wegen Infektionen werde über London und den Südosten von England hinaus auf weite Teile der Mitte, des Nordens und des Südwestens von England ausgeweitet, teilte der britische Gesundheitsminister Hancock mit. Der Regierung zufolge hat eine neue, sich schnell ausbreitende Version des Coronavirus den Großteil des Landes erfasst.
    +++ Kurz vor dem Jahreswechsel hat der Senat in Rom dem italienischen Haushaltsgesetz für 2021 zugestimmt. Damit machten die Politiker auch den Weg frei für eine Reihe von Maßnahmen, die dem Ausgleich von Schäden durch die Corona-Pandemie dienen sollen. Der Senat, die kleinere von zwei Parlamentskammern, billigte mit klarer Mehrheit das Gesetz der Mitte-Links-Regierung von Giuseppe Conte.
    +++ Kurz nach dem offiziellen Start der Corona-Impfkampagne kommt aus mehreren Bundesländern Kritik an der Verteilung der Wirkstoffe. Neben Berlin und Brandenburg klagte auch Bayern über abgesagte Lieferungen für Anfang Januar. Die bayerische Gesundheitsministerin Huml sagte, sie habe eine Nachricht aus dem Bundesgesundheitsministerium erhalten, dass mehr als 100.000 bereits zugesagte Impfdosen nicht mehr geliefert werden könnten. SPD-Generalsekretär Klingbeil sprach von "Chaos rund um den Impfstart". Er sagte der "Rheinischen Post", Bundesgesundheitsminister Spahn habe für die Vorbereitung Monate Zeit gehabt. Spahn wiederum bat um Verständnis für die organisatorischen Schwierigkeiten.
    +++ Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat dazu aufgefordert, die Langzeitfolgen von Covid-19 stärker in den Blick zu nehmen. Lauterbach sagte Deutschlandfunk Nova, es sei davon auszugehen, dass etwa jeder zehnte Infizierte davon betroffen sei. Die Probleme seien vielfältig, von anhaltender Luftnot bis zu einer Irritation der Immunabwehr, die sich gegen gesunde Zellen richte. Dies bedeute für hunderttausende Menschen in Deutschland Leid, betonte Lauterbach. Zugleich seien die mit dem Begriff "Long Covid" bezeichneten Spätfolgen aber auch eine Herausforderung für das Gesundheitssystem und dürften hohe gesellschaftliche Kosten nach sich ziehen.
    +++ Baden-Württemberg hat sich beim Nachbarland Rheinland-Pfalz über zunehmenden "Impftourismus" beschwert. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums melden sich viele Menschen aus der rheinland-pfälzischen Grenzregion in Baden-Württemberg zum Impfen an, weil das bei ihnen noch nicht möglich sei. In Baden-Württemberg können die Bürger bereits seit dem 27. Dezember einen Impftermin vereinbaren, in Rheinland-Pfalz soll die Terminvergabe erst am 4. Januar starten.
    +++ Bei rund einem Drittel der Menschen haben durch die Corona-Pandemie Gefühle wie Einsamkeit, Wut und Stress einer Erhebung zufolge deutlich zugenommen. Das zeigen Zwischenergebnisse einer Onlinebefragung der "COH-FIT"-Studie unter rund 100.000 Menschen aus über 100 Ländern. Der Studienleiter und Direktor der Klinik für Psychiatrie an der Berliner Charité, Correll, erklärte im Deutschlandfunk, Frauen seien davon häufiger betroffen – insbesondere wenn sie sich neben dem Job um Kinder und Haushalt kümmerten. Auch Jüngere gaben vergleichsweise oft an, diese Gefühle zu erleben.
    +++ Ungeachtet verstärkter Kontrollen und Einschränkungen bei Parkangeboten hat sich der Ansturm von Tagesausflüglern auf das verschneite Winterberg im Sauerland nur leicht verringert. "Es sind nur etwas weniger als am Dienstag", sagte eine Stadtsprecherin. Die Stadt erneuerte ihre Aufforderung, wegen der Corona-Pandemie auf Besuche zu verzichten. Appelle kamen auch aus der Städteregion Aachen: Besucher sollten auf Ausflüge an die Pisten in der Eifel verzichten.
    Ein LED-Hinweis-Schild mit der Aufschrift «Alle Parkplätze belegt!» steht an einer Kreuzung in der Nähe des Kahlen Astens.
    Besucheransturm im verschneiten Winterberg (dpa)
    +++ Bundesgesundheitsminister Spahn und das Robert Koch-Institut haben die Bevölkerung erneut dazu aufgerufen, auch zum Jahreswechsel Kontakte zu vermeiden. Spahn sagte in einer Pressekonferenz, es sei notwendig, dass es das wahrscheinlich ruhigste Silvester werde, an das sich Deutschland erinnere. RKI-Präsident Wieler betonte, das Virus sei in der Bevölkerung weiter stark verbreitet. Auch bei Freunden und Verwandten könne man sich anstecken.
    +++ Der Tageshöchststand bei den gemeldeten Corona-Todesfällen in Deutschland ist aus Sicht des Robert Koch-Instituts (RKI) wohl auch durch Nachmeldungen bedingt. "Die plausibelste Erklärung ist die, dass es eben verzögerte Meldungen sind von Todesfällen", sagte RKI-Chef Wieler in Berlin. Über die Feiertage seien die Zahlen von Neuinfektionen und Gestorbenen relativ gering gewesen. Wieler bekräftigte, eher auf Wochenwerte zu blicken statt auf den Stand an einzelnen Tagen.
    +++ Infolge der Corona-Pandemie steigt die Gesamtzahl der Todesfälle in Deutschland. Im November starben nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes mindestens 84.480 Menschen. Das waren elf Prozent beziehungsweise 8.186 Personen mehr als in den Jahren 2016 bis 2019 durchschnittlich im November starben, wie die Behörde am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Mehr als 8.000 Sterbefälle in einem November gab es zuletzt im Jahr 1974. Damals wurden 81.006 Verstorbene gezählt.
    +++ Drei Tage nach dem offiziellen Impfstart haben in Deutschland mehr als 78.000 Menschen die erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Das sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts 37.000 mehr als gestern. Die meisten Impfungen seien von mobilen Teams in Senioren- und Pflegeheimen verabreicht worden.
    +++ In Italien sind mehrere Großtransporte des Corona-Impfstoffes der Unternehmen Pfizer und Biontech für eine breit angelegte Impfkampagne eingetroffen. Die erwarteten Frachtflieger seien am Morgen etwa in Rom und Mailand gelandet, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Insgesamt würden aktuell an mehreren Flughäfen im ganzen Land etwa 470 000 Dosen des Impfstoffs erwartet. Von den Flughäfen werden die Behälter mit den Fläschchen nach Angaben von Ansa an rund 200 Standorte in die Regionen verteilt.
    +++ In Litauen und Estland nehmen die Corona-Neuinfektionen trotz strenger Beschränkungen weiter zu. In den beiden baltischen EU-Staaten wurden am Mittwoch die höchsten Tageswerte seit Beginn der Pandemie registriert: In Litauen wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörde 3.934 positive Tests binnen 24 Stunden gemeldet, in Estland waren es 968. Bisher hatten die Rekordwerte bei 3812 und 760 neuen Fällen gelegen.
    +++ Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Meidinger, bleibt bei seiner Einschätzung, dass es nach den Weihnachtsferien zunächst keinen Normalbetrieb an den Schulen geben wird. Allen sei klar, dass das im Januar nach den Ferien nicht möglich sein werde, sagte er bei ntv. "Die Infektionslage wird das nicht zulassen." Deswegen müsse man sich nach wie vor entweder auf Distanzunterricht oder bestenfalls Wechselbetrieb vorbereiten.
    "Bitte Mundschutz tragen" steht am Eingang zu einer Grundschule in Berlin-Friedrichshain
    "Bitte Mundschutz tragen" steht am Eingang zu einer Grundschule in Berlin-Friedrichshain (picture alliance/ dpa/ Annette Riedl)
    +++ Die Ethikratsvorsitzende Alena Buyx hat Kritik am Verlauf des Corona-Impfstarts zurückgewiesen. Es sei "schade, dass wir, kaum dass die ersten Impfungen angelaufen sind, schon wieder zu möglichen Problemen und Herausforderungen springen", sagte die Ärztin und Medizinethikerin dem Berliner "Tagesspiege". Dadurch werde unsichtbar, "was für eine enorme Menschheitsleistung" es sei, dass innerhalb von weniger als einem Jahr in weltweiter Kooperation Impfstoffe von hoher Qualität und Sicherheit entwickelt worden seien.
    +++ Der Medizinjournalist Werner Bartens hat Bedenken, ein Impfstoff auf RNA-Basis könne das menschliche Erbgut verändern, als unbegründet zurückgewiesen. Bartens sagte im Deutschlandfunk, die RNA integriere sich ins Zellplasma und nicht in den Zellkern, in dem sich das DNA-Erbgut befindet. Die beiden Substanzen kämen gar nicht miteinander in Kontakt. Der Journalist der "Süddeutschen Zeitung" bezeichnete die neue Impfmethode als "viel eleganter und viel spezifischer" im Vergleich zu konventionellen Impfungen, bei denen abgeschwächte Viren verabreicht werden.
    +++ Nach den Weihnachtsfeiertagen spitzt sich die Corona-Situation in Tschechien zu. Die Behörden meldeten 16.329 Neuinfektionen binnen 24 Stunden - das ist der höchste Tageswert seit Beginn der Pandemie. Mehr als 5.700 Menschen befinden sich aktuell im Krankenhaus in Behandlung. Seit Pandemiebeginn gab es mehr als 700.000 betätigte Infektionen und mehr als 11.400 Todesfälle. Seit dem Wochenende gilt in Tschechien die höchste Corona-Warnstufe der Regierung. Damit müssen nicht lebensnotwendige Geschäfte geschlossen bleiben. Die Impfungen laufen mangels Impfstoffs nur zögerlich an.
    +++ Der vom britischen Hersteller AstraZeneca und der Universität Oxford entwickelte Corona-Impfstoff hat in Großbritannien die Zulassung bekommen.
    Symbolbild eines Corona Impfstoffs mit Logo des Pharmaunternehmens AstraZeneca. Forschern der Universität Oxford scheint ein großer Schritt in Richtung Corona-Impfstoff gelungen zu sein. *** Symbol image of a corona vaccine with the logo of the pharmaceutical company AstraZeneca Researchers at Oxford University seem to have succeeded in taking a big step towards a corona vaccine Foto:xJ.xKrickx/xFuturexImage
    Symbolbild eines Corona Impfstoffs mit Logo des Pharmaunternehmens AstraZeneca. Forschern der Universität Oxford scheint (Imago)
    Das teilte das Gesundheitsministerium in London mit. Der britische Premier Johnson sprach von fantastischen Nachrichten. Man werde nun so viele Menschen wie möglich so schnell wie möglich impfen. Das Unternehmen erklärte, geplant sei ein Beginn der Impfungen für den Jahresanfang. In vielen Ländern weltweit habe man die Zulassung ebenfalls beantragt.
    Großbritannien hat damit neben dem von Biontech und Pfizer hergestellten Produkt einen zweiten Impfstoff zur Verfügung.
    +++ In den USA sind so viele Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet worden wie noch nie binnen eines Tages. Die Behörden meldeten 3.725 Tote, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität hervorgeht. Mehr dazu hier.
    +++ Das Robert Koch-Institut hat 1.129 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus innerhalb eines Tages registriert. Es handelt sich um einen neuen Höchststand. Außerdem wurden in Deutschland 22.459 Neuinfektionen gemeldet. Beide Werte können auch Nachmeldungen von den Weihnachtstagen enthalten.
    +++ Das Landeskriminalamt Berlin ermittelt derzeit in rund 100 Fällen wegen mutmaßlich gefälschter Atteste, die von der Maskenpflicht befreien sollen. Einige der Fälle habe man an andere Bundesländer abgegeben, weil die ausstellenden Ärzte nicht in Berlin praktizierten, erklärte die Behörde.
    +++ Der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Radek, hat konsequente Kontrollen der pandemiebedingten Einschränkungen zu Silvester angekündigt.
    Vier Wunderkerzen in der Zahlenfolge 2021 brennen in der Dämmerung.
    Das neue Jahr wird eingeläutet. (picture alliance / dpa-Zentralbild / Sebastian Kahnert)
    Im ZDF sagte Radek, man könne natürlich nicht überall präsent sein. Es könne in der letzten Nacht des Jahres aber nicht darum gehen, -Zitat- Schlupflöcher für Knallfrösche zu finden. Das werde der Ernsthaftigkeit der Situation nicht gerecht. Der Deutsche Städtetag rief mit Blick auf die aktuelle Lage in der Corona-Pandemie dazu auf, auf jegliches Feuerwerk zu verzichten. Dass die Bundesregierung den Verkauf von Feuerwerkskörpern verboten habe, sei richtig, sagte Hauptgeschäftsführer Dedy dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland.
    Das Zünden von Feuerwerk ist nicht verboten, die Bundesregierung rät aber dringend davon ab. Am Silvester- und Neujahrstag gilt bundesweit ein Versammlungsverbot. Private Treffen sind auf den eigenen und einen weiteren Haushalt zu beschränken – und auf maximal fünf Personen, die älter als 14 Jahre alt sind.
    +++ Auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Laschet hat sich pessimistisch über Chancen geäußert, die coronabedingten Einschränkungen nach dem 10. Januar wieder zu lockern. Auf die Frage, ob er Anlass sehe, Schülern, Eltern oder Geschäftsinhabern Hoffnungen auf ein Ende des Lockdowns zu machen, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur, man müsse ehrlich und realistisch bleiben. Diese Hoffnung könne niemand seriös wecken.
    +++ Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Papier, fordert Sonderrechte für Corona-Geimpfte: Sobald gesichert sei, dass von ihnen keine Ansteckungsgefahr ausgehe, gebe es verfassungsrechtlich keine Legitimation mehr, sie in ihren Grundrechten weiterhin zu beschränken, sagte er der "Bild"-Zeitung.
    +++ In China hat ein weiterer Hersteller eines Corona-Impfstoffs die vorläufige Zulassung beantragt. Das teilte die Firma in Peking mit, die zum Staatskonzern Sinopharm gehört. In der noch laufenden Phase-Drei-Studie habe der Impfstoff bisher eine Wirksamkeit von rund 79 Prozent gezeigt. Dies zeige eine Zwischenauswertung.
    Ein Fläschen mit Corona-Impfstoff, daneben das Logo des chinesischen Unternehmens Sinopharm.
    Der Impfstoff des chinesischen Unternehmens Sinopharm. (JOEL SAGET / AFP)
    +++ In der deutschen Politik wird diskutiert, ob nach dem 10. Januar wieder Präsenz-Unterricht in den Schulen stattfinden kann. Die rheinland-pfälzische Kultusministerin Hubig, SPD, sagte der "Rheinischen Post", bis Mitte Januar blieben in ihrem Bundesland alle Schulen im Fernunterricht. Sie habe aber das Ziel, Unterricht so schnell wie möglich wieder vor Ort zu ermöglichen, sagte die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz.
    +++ Der Präsident der Bundesärztekammer, Reinhardt, hat die Sieben-Tage-Inzidenz bei der Entscheidung über eine Verlängerung des Lockdowns in Frage gestellt. Bund und Länder müssten die Zielmarke von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner pro Woche überdenken, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Ob man sich strikt an diesem Wert orientiere, müsse man mit Blick auf andere wichtige Faktoren wie psychosoziale Folgen von Schulschließungen genau abwägen.
    +++ Die zuerst in Großbritannien beschriebene ansteckendere Variante des Corona-Virus ist nun auch in den USA nachgewiesen worden. Die Mutation wurde bei einem 20-jährigen Patienten im Bundesstaat Colorado diagnostiziert.
    +++ In Deutschland haben sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts bislang etwa 42.000 Menschen gegen das Coronavirus impfen lassen. Erfasst werden derzeit Impfungen mit der ersten Dosis. Bei den Immunisierungen ist die zweite Spritze etwa drei Wochen später fällig.
    Lesen Sie hier unseren Hintergrund: Wie, wann und wo kann ich mich impfen lassen?
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