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Programm: Vor- und RückschauFreitag, 03.10.2025

  • 00:05 Uhr

    Jazz

    Am Mikrofon: Niklas Wandt

    Eine fünfstündige Reise durch zeitgenössischen Jazz, Drone, Electronica, Folk und New Age.

    Das aktuelle Musikgeschehen ist reicher denn je - von nostalgischem, historisch akkurat gespieltem Jazz über abenteuerlustige freie Improvisation hin zur Fusion von Folklore und Elektronik. Zeit für ein Hineinhorchen in die Tiefe, für deep listening! Ein Fokus wird auf aktuellen Veröffentlichungen aus dem Jazz und seinen vielen Randbereichen liegen - ins Offene weisende Musikentwürfe, mit zeitgenössischen Produktionsmitteln gestaltet. Zudem werden Soloeinspielungen zu hören sein - sehr persönliche Aufnahmen an Instrumenten, die noch keine große Solotradition haben, etwa vom Bassisten Christian Meaas Svendsen, dem Schlagzeuger Ches Smith und dem Posaunisten Jacob Garchik. Die Morgenstunden werden gestaltet als ununterbrochener Musikflow, der dramaturgisch einen Bogen spannt vom Beginn des Krautrock und Folk hin zum synthetischen New Age und Ambient, eine ästhetische Entwicklung, die sich auch in personellen Kontinuitäten spiegelt.

    00:05 Uhr   Fazit

    Kultur vom Tage
    (Wdh.)

  • 06:05 Uhr

    Heinrich Ignaz Franz von Biber
    Violinsonate Nr. 1 in A-Dur
    Violinsonate Nr. 5 in e-Moll

    Johann Jakob Froberger
    Suite in a-Moll, FbWV 630

    Heinrich Ignaz Franz von Biber
    Violinsonate Nr. 6 in c-Moll
    Violinsonate Nr. 3 in F-Dur

    Rachel Podger, Violine
    Brecon Baroque:
    Elizabeth Kenny, Laute
    Marcin Świątkiewicz, Cembalo

    Aufnahme vom 14.7.2025 aus der Wigmore Hall London

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

  • 08:35 Uhr

    Aus Religion und Gesellschaft
    „Die Posaune Gottes“:
    Hildegard von Bingen als Komponistin
    Von Anke Schaefer

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 30 Jahren: Der wegen Mordes angeklagte O.J. Simpson wird freigesprochen

  • 09:10 Uhr

    Sinfonische Musik

  • 09:30 Uhr

    Ohnmacht- Eine (nicht nur) politische Todsünde
    Von Mathias Greffrath

    Die Erfahrung von Ohnmacht wird gern verdrängt. Schon Kinder erzählen nicht gern, wenn sie von Mitschülern verprügelt wurden. So beginnt die Karriere der Ohnmacht. Sie reicht bis hinein ins Politische, in die Erfahrung eigener Wirkungslosigkeit.
    Ohnmacht kann man sogar beobachten beim weltweiten Einknicken gewählter Politiker vor den Machenschaften, der Gier, der psychotischen Brutalität der neuen Usurpatoren und Diktatoren von Washington über Budapest bis Moskau. 
    Zwischen diesen Extremen liegt das weite Feld der gewöhnlichen Machtvergessenheit in der Politik, der notorischen Berufung auf Sachzwänge, Budgetknappheit oder fehlende Zuständigkeit bei der Vernachlässigung des Notwendigen. Im bürgerlichen Alltag ist es das Akzeptieren unerträglicher Zumutungen: im Mietverhältnis, in der Rüpelhaftigkeit von Halbwüchsigen, dem rigiden Formalismus von Bürokraten, der Blasiertheit von Verkäufern, und nicht zuletzt im resignierten Ertragen der digitalen Zurichtung von allen und allem. 
    „Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt“ - dem alten Spontispruch stimmen alle gern zu - aber wer besteht vor ihm? Die Geschichte der Neuzeit beginnt mit der Aufforderung, die freiwillige Knechtschaft abzulegen, aber sie erneuert sich mit jeder neuen Generation, und das beginnt in der Kinderstube, in der Schule, in der Elitenherrschaft. So raumgreifend und so total, dass wir es jeden Tag verdrängen, um uns nicht immer schämen zu müssen.
    Mathias Greffrath, Jahrgang 1945, ist Soziologe und Journalist. Er lebt in Berlin, arbeitet unter anderem für die „taz", die „ZEIT" und den Rundfunk. In den letzten Jahren hat er sich in Essays, Hörspielen und Kommentaren mit den sozialen und kulturellen Auswirkungen von Globalisierung und Klimawandel beschäftigt.

  • 10:05 Uhr

    Wir waren wie Brüder
    Jugend in Ostdeutschland
    Von Daniel Schulz
    Regie: Barbara Plensat
    rbb/Deutschlandfunk 2019

    Als die Mauer fiel, war der Autor zu alt um nichts von der Vergangenheit mitbekommen zu haben, aber zu jung um mitzureden, wie die Zukunft aussehen sollte.

    Daniel Schulz spricht über das Aufwachsen in den 90er-Jahren, dem Jahrzehnt, in dem auch die Menschen aufgewachsen sind, die heute Hitlergrüße zeigen und brüllen.
    Er ist vor Neonazis weggelaufen und er war mit Rechten befreundet. In Ostdeutschland ging das damals zusammen. Und er spricht mit Menschen, denen es ähnlich ging: „Mit den 90er-Jahren verbinde ich persönliche Erlebnisse, die derzeit wieder hochkommen“, sagt Manja Präkels, Autorin des Buches ,Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß’, „und wenn ich im Land unterwegs bin, sehe ich jetzt oft genau die Leute bei der AfD wieder, die sich als Sieger der Kämpfe der 90er-Jahre begreifen.“
    Das Feature basiert auf einem Text, der im Oktober 2018 in der taz erschien und 2018 mit dem deutschen Reportagepreis ausgezeichnet wurde.
    Das Feature ist eine Wiederholung von 2019.

  • 11:05 Uhr

    35 Jahre Deutsche Einheit - Wo in Brandenburg Zuversicht spürbar ist
    Am Mikrofon: Christoph Richter
    (Wdh. v. 27.9.2025)

    Das Bild über Ostdeutschland  ist geprägt von Meldungen über Geburteneinbruch, Wegzug oder politische Extreme. Leider wird dabei oft vergessen, dass es aus den östlichen Bundesländern sehr viel Positives zu berichten gibt - etwa über mutige Macher und kluge Tüftler in Brandenburg. Hier ist Zuversicht spürbar: Engagierte Menschen gründen Schulen, organisieren auf dem Land ein einzigartiges Opernspektakel, bringen sich in ihren Kommunen ein. Und Firmengründer forschen, um die Welt ein Stückchen besser zu machen.

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    Freiheit, Gleichheit, Solidarität und Mitbestimmung - Warum unsere demokratische Kultur Bildung braucht

    Gesprächsgäste:
    Prof. Alexander Wohnig, Didaktik der Sozialwissenschaften, Universität Siegen
    Prof. Anke Grotlüschen, Lebenslanges Lernen, Universität Hamburg
    Dr. Nils Kumkar, SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik, Universität Bremen
    Mathias Brodkorb, ehemaliger Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern
    Prof. Inken Heldt, Didaktik der politischen Bildung, Universität Passau
    Alexander Haridi, DAAD, Zeitzeugenprojekt zum akademischen Austausch im geteilten und wiedervereinigten Deutschland

    Am Mikrofon: Thekla Jahn

    Beiträge:
    Demokratie-AG in einer bayerischen Grundschule
     
    Das Ilios Experiment

    Wird unsere demokratische Zukunft in der Schule entschieden? Nicht nur, aber auch dort. Am Tag der deutschen Einheit blicken wir auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Land und fragen, wie sich eine faire Streit- und Debattenkultur erlernen lässt, wie Teilhabe für alle möglich wird, mit welchen Formaten im schulischen und außerschulischen Bereich - und weshalb unsere demokratische Kultur in Zeiten digitaler Medien nur durch lebenslanges Lernen eine Zukunft hat.  

  • 15:05 Uhr

    When I’m 64 - Altersarmut im Pop
    Von Mike Herbstreuth

    Paul McCartney, die Rolling Stones oder Dolly Parton - sie alle gehören zur Riege der alten Stars, deren Alben bis heute verkauft und deren Touren voll besucht werden. Doch was ist mit den Musikern der zweiten oder dritten Reihe, mit denen, die heute nicht mehr im Rampenlicht stehen? Reichen die Erfolge von damals für das Einkommen von heute?

  • 15:52 Uhr

    Jüdisches Leben heute

    75 Jahre Zentralrat der Juden in Deutschland

    Von David Dambitsch

  • 16:05 Uhr

    Geschrieben oder gepromptet?
    Wie Verlage mit künstlicher Intelligenz umgehen
    Von Florian Felix Weyh

    (Wiederholung aus der Sendung Literatur, Deutschlandfunk Kultur vom 13.06.2025)

  • 16:30 Uhr

    Die schwarzen Europäer
    Ein Cold Case aus der Steinzeit
    Von Heidi Mühlenberg

    Als ein Bautrupp in Hitlers Reich auf ein Skelett stieß, war die Euphorie groß und die Interpretation schnell zur Hand. Hier hatte Deutschland den Urarier ausgegraben! Nun, allein schon mit dem Geschlecht lag die ideologisch verblendete Wissenschaft falsch: Die Tote war eine Frau, offenbar eine Schamanin mit hellen Augen - und dunkler Haut. War sie eingewandert? Eine weitere Ausnahme nach Ötzi? Auch bei der berühmten Gletschermumie aus den Ötztaler Alpen mussten Archäogenetiker die Hautfarbe kürzlich korrigieren. Eine Spurensuche begann, die Überraschendes über Europas erste Bewohner zu Tage förderte. Die Sendung beleuchtet Geschichte, Methodik und gesellschaftliche Relevanz dieser außergewöhnlichen archäologischen Entdeckung.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

  • 18:40 Uhr
  • 19:05 Uhr

    aus der Deutschlandfunk-Nachrichtenredaktion

  • 20:05 Uhr

    Ich will mehr Nähe - und jetzt?!
    Episode 3 und 4
    Von Karen Muster
    Regie: die Autorin
    Deutschlandfunk 2025
    (Wdh. am 07.10.2025, 22.05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur)

    Karen ist für zwei Wochen in das Haus ihrer betagten Eltern nach Bielefeld gefahren. Sie will Zeit mit ihnen verbringen, bevor es dafür zu spät ist.

    Episode 3: Hausfrauenleben, Alten-WG und vererbte Depressionen
    Für nie Ausgesprochenes ist jetzt Zeit: Gibt es eine Disposition für Depressionen in ihrer Familie? Wieviel ist eigentlich das Haus ihrer Eltern wert, das Karen für ihre Rente brauchen wird? Wird sie mitsamt des Hauses auch den Untermieter Holger erben? Und hat Karens Vater ihrer Mutter das Arbeiten außerhalb des Hauses wirklich verboten?

    Episode 4. Höhenangst, Bodyshaming und lebenslange Freundschaft
    Karen erforscht, worin sie ihren Eltern ähnelt. Ihr Vater hat nie Nähe zugelassen. Hält sie Menschen nicht auch auf Abstand?
    Sie fragt ihren besten Freund. Wie ließe sich verhindern, dass es ihr mit ihren eigenen Kindern genauso ergeht? Mit Mirco erkundet sie auch, woher die Unzufriedenheit mit ihren Körpern kommt. Ist mal wieder die Mutter schuld? Und auch wenn sie wissen, dass Botox nicht die Lösung ist, wagen sie ein Experiment.

  • 21:05 Uhr

    Kiko & The Blues Refugees (P)
    Aufnahme vom 23.5.2025 beim Bluesfest Eutin
    Am Mikrofon: Tim Schauen

    Portugiesischer Blues, der sich schwer und leicht zugleich anfühlt - und so gar nicht nach Blues klingt.

    „Saudade“, sagt Sänger Kiko Pereira und guckt bedeutungsschwer aus seinen dunklen Augen, „Saudade ist, wenn Du aufs Meer hinausblickst und weißt, von dort sind viele Leute nicht zurückgekommen.“ So umschreibt der Frontmann der Band Kiko & The Blues Refugees die typische portugiesische Sehnsucht bzw. Schwermut. Und aus dieser Sehnsucht kann man auch in der Hafenstadt Porto in den Blues flüchten, um ihm zu fühlen und zu füllen. 2020 erschient das Debüt-Album „Threadbare“ der Band, die umgehend den dritten Platz bei der Europäischen Blueschallenge belegte, 2023 erschien „Ghost“ - und im Sound macht es das Quintett so wie die portugiesischen Landleute: Sie nehmen jeden Einfluss auf, den das Meer zu ihnen spült, spielen Blues mit Jazz-, Soul und auch Pop-Musik-Einflüssen. Dann schauen sie auf's Meer hinaus, das vor lauter Saudade tief blau wird. Eine der Überraschungen des Bluesfestivals Eutin 2025!

  • 22:05 Uhr

    Songwriting im Exil
    Die libanesische Sängerin Tania Saleh
    Am Mikrofon: Anna-Bianca Krause

    Singt mit sanfter Stimme gegen Missstände und die Situation der Frauen in ihrem Heimatland: die Libanesin Tania Saleh

    Schon als Kind entdeckte Tania Saleh die Kraft der Musik: auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg im Libanon. Die 1969 in Beirut geborene Singer/Songwriterin und bildende Künstlerin war später Wegbereiterin der alternativen Musikszene ihres Heimatlandes und verband in dem von ihr kreierten Musikstil „Indie-Arabic“ die Sinnlichkeit der arabischen Sprache und orientalische Klänge mit westlichen Elementen aus Folk, Rock, Bossa Nova oder auch einem klassischen Streichquartett. Mit sanfter Stimme und Texten, die poetisch und gesellschaftskritisch zugleich sind, prangert sie die Missstände im Libanon an und weist speziell auf die Situation der Frauen in der arabischen Welt. 2022 hat Saleh alles zurückgelassen und ist nur mit einem Koffer nach Paris gegangen. Im Exil hat sich ihr Blick und ihr Songwriting verändert. „Fragile“ heißt das Album, das aus diesen Erfahrungen entstanden ist.

  • 23:05 Uhr

    Journal vor Mitternacht

  • 23:30 Uhr

    Die Sopranistin Ermonela Jaho
    Von Dagmar Penzlin

    Singen ist für sie eine existenzielle Erfahrung. Kunst hilft, uns zu finden und uns zu verlieren, sagt Ermonela Jaho.

    Die Titelheldin aus Giuseppe Verdis „La traviata“ gehört zu ihren Paraderollen. Ebenso Partien aus der Feder von Giacomo Puccini wie Madama Butterfly oder Suor Angelica. 1974 in Tirana geboren, wuchs Ermonela Jaho in der kommunistischen Diktatur Albaniens auf. Im Kinderchor entdeckte sie ihre Stimme. Der Besuch einer Aufführung von „La traviata“ mit 14 Jahren wurde zum Schlüsselerlebnis für den Berufswunsch Opernsängerin. Sie erhielt ihre Ausbildung unter anderem in Italien. Von dort baute sie sich eine internationale Karriere auf, die sie an die sie an die bedeutendsten Opernhäuser der Welt führte. Ermonela Jaho erhielt viele Auszeichnungen - unter anderem auch für ihre Aufnahmen von unbekanntem Opernrepertoire.