Grote Reber hatte Anfang der 30er-Jahre erfahren, dass der Radioingenieur Karl Jansky zufällig die Radiostrahlung der Milchstraße registriert hatte. Dies galt damals als so nutzlose Entdeckung, dass die Profi-Astronomen sie schlichtweg ignorierten. Nur Grote Reber erkannte das Potential von Janskys Beobachtung.
1937 baute er auf eigene Kosten eine Neun-Meter-Parabolantenne, die er in seinem Garten aufstellte. Damit nahm er die erste Durchmusterung des gesamten Himmels vor und entdeckte, dass es außer der Milchstraße noch etliche andere starke Radioquellen gibt, etwa in den Sternbildern Schwan und Kassiopeia.
Geburtsmoment der Radioastronomie
1940 veröffentlichte er seine erste Arbeit über „kosmisches Rauschen“ im Fachmagazin „Astrophysical Journal“. Sie gelten als Geburtsmoment der Radioastronomie.
Fast zehn Jahre lang war Grote Reber buchstäblich der einzige Radioastronom. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte diese Disziplin einen gewaltigen Aufschwung, als viele in dieses Feld drängten, die zuvor beim Militär an der Radartechnik gearbeitet hatten.
Später widmete sich Grote Reber den Radiowellen mit sehr niedrigen Frequenzen und baute in Tasmanien auf Schafweiden ein großes Antennenfeld. 2002 ist der Pionier der Radioastronomie gestorben – zwei Tage vor seinem 91. Geburtstag.