
Talent uneingeschränkt gefördert
Die Eltern förderten das Talent ihrer Tochter in ungewöhnlicher Breite. Mit 6 Jahren erhielt sie ihren ersten Klavierunterricht, mit 15 war sie private Kompositionsschülerin von Anton Reicha, der ihr in Kontrapunkt, Harmonielehre und Instrumentation alles Wissen vermittelte, das Frauen am Konservatorium nur eingeschränkt gelehrt wurde. Ihr Talent ermöglichten ihr Klavierstunden bei Johann Nepomuk Hummel und Ignaz Moscheles, den Klavierstars der Zeit.
Nebenbei wurde sie in Englisch und Italienisch unterrichtet.
Frühe Heirat stoppte nicht ihre Karriere
Schon mit 17 heiratete sie den Flötisten Aristide Farrenc, aber das bedeutete für sie zum Glück nicht, dass die aufstrebende Musikerin ihre Karriere an den Nagel hängen musste. So war es eigentlich Sitte.
Vielmehr baute das Paar gemeinsam einen eigenen Verlag auf. Zusammen mit ihrem Ehemann gab sie von 1861 bis 1872 unter dem Titel Le Trésor des pianistes eine Klavieranthologie heraus, die in 23 Bänden Klavierwerke vom 16. bis zum 19. Jahrhundert umfasst. So galt sie als richtungsweisende Pianistin und Veranstaltungsmanagerin, in der Alte Musik wieder zur Aufführung kam.
Eine wachsende Komponistin
Zunächst komponiert und veröffentlichte Louise Farrenc vor allem erfolgreiche Klaviermusik. So wurden ihre Etüden zum Lehrwerk an diversen französischen und italienischen Institutionen erklärt.
Ihr Erfolg ermutigte sie, auch Kammermusik und schließlich Orchesterwerke zu verfassen. Lange hatte die Musikwelt sie vergessen. Mittlerweile wird ihr Werk wiederentdeckt - eine Spurensuche.











