Samstag, 18. Mai 2024

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Newsblog zum Coronavirus
Die Entwicklungen vom 31. Januar bis 6. Februar 2022

+++ Bundeswirtschaftsminister Habeck plädiert für eine Verlängerung der Corona-Hilfen bis Ende Juni. +++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Neuinfektionen liegt bei 1.441. +++ In Neuseeland haben zahlreiche Menschen gegen die Impf- und Maskenpflicht demonstriert. +++ Mehr im Newsblog.

08.02.2022
    Die aktuellen Entwicklungen finden Sie hier.

    Sonntag, der 6. Februar

    +++ Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wüst hofft, dass bald Lockerungen der Corona-Maßnahmen möglich sind.

    Wüst, der aktuell Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz ist, sagte im ZDF, man sollte sich darauf vorbereiten, die Grundrechtseingriffe Stück für Stück zurückzunehmen. Dazu müsse aber der Höhepunkt der Omikronwelle überschritten und das Gesundheitssystem stabil sein.

    +++ Nach Kritik aus der FDP-Spitze an Lothar Wieler haben sich sowohl die SPD- als auch die Unionsfraktion im Bundestag hinter den Präsidenten des Robert-Koch-Instituts gestellt.

    Dieser habe "in der zweijährigen Pandemie viel geleistet und unermüdlich gearbeitet", sagte SPD-Fraktionsvize Schmidt der Funke-Mediengruppe. Das RKI sei wissenschaftlich unabhängig und trage mit seiner Expertise dazu bei, dass man gut durch die Pandemie komme. Der stellvertretende Unionsfraktionschef Müller, CDU, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, es sei klar, dass sich die Kommunikation des RKI deutlich verbessern müsse. Unabhängig davon sei Professor Wieler eine ausgewiesene wissenschaftliche Koryphäe, die von der Union respektiet und unterstützt werde. Zuletzt hatte Bundestagsvizepräsidentin Göring-Eckardt, Grüne, erklärt, Wielers Expertise, Fachlichkeit und Standhaftigkeit bei Angriffen von Feinden der Wissenschaft verdiene Respekt. Hintergrund der Diskussion ist die Kritik des designierten FDP-Generalsekretärs Djir-Sarai. Mit Verweis auf die Verkürzung des Corona-Genesenenstatus von sechs auf drei Monate hatte er dem "Spiegel" gesagt, Wieler könne sich "des Vertrauens der FDP" aufgrund dieser "neuerlichen Verfehlung, die ja leider keinen Einzelfall darstellt", nicht mehr sicher sein.

    +++ Die FDP fordert einen Kurswechsel bei der Befristung des Genesenenstatus für Corona-Infizierte.

    "Die Entscheidung über den Genesenenstatus gehört ins Parlament. Dabei sollte unser Ziel eine einheitliche Regelung in Europa sein", verlangt FDP-Fraktionschef Christian Dürr in der Zeitung "Die Welt". "Wenn alle europäischen Länder bei sechs Monaten bleiben, sollte Deutschland sich dem ebenfalls anschließen." Auf Initiative des Robert-Koch-Instituts (RKI) wurde der Status in Deutschland auf drei Monate verkürzt, was zu teils deutlicher Kritik geführt hatte.
    "Geimpft Genesen!" steht in einem Schaukasten an einer Bar in der Dresdner Neustadt.
    "Geimpft Genesen!" steht in einem Schaukasten an einer Bar in Dresden (dpa / picture alliance / Robert Michael)

    +++ Eishockey-Spielerinnen bei den Olympischen Spielen ermöglichen Partei mit Corona-Schutzmasken unter ihren Vollvisieren.

    Um das Vorrundenspiel Kanada gegen Russland beim olympischen Frauenturnier doch noch beginnen zu können, liefen die Spielerinnen beider Teams mit Corona-Schutzmasken unter ihren Vollvisieren auf. Beim 6:1 (2:0, 2:1, 2:0) gegen die Russinnen behielten die Spielerinnen von Gold-Favorit Kanada diese auch bis zum Ende auf. Das russische Team nahm sie erst im Schlussdrittel ab. Zu den genauen Hintergründen wurde zunächst nichts bekannt. Bei den Russinnen hatte es in den vergangenen Tagen sechs positive Coronafälle gegeben, das gesamte Team hatte sich daher drei Tage in Isolation im olympischen Dorf befunden.

    +++ Australien will seine Grenzen für internationale Touristen bald wieder öffnen.

    Wie der australische Ministerpräsident Scott Morrison ankündigt, sei die Wiedereröffnung nicht weit entfernt und könnte noch vor Ostern möglich sein. Morrison will das Thema in der kommenden Woche im Parlament diskutieren. Auch Innenministerin Karen Andrews sagte in einem TV-Interview am Sonntag, dass die Regierung einer Entscheidung zur Grenzöffnung sehr nah sei.

    +++ Die Ausbreitung der Omikron-Variante in Neuseeland hat dazu geführt, dass alle Gedenkfeiern anlässlich des Nationalfeiertages am 6. Februar in diesem Jahr nur online stattfinden können.

    Mit dem "Waitangi Day" gedenkt das Land der Unterzeichnung eines Vertrags zwischen Maori und Vertretern der britischen Krone im Jahre 1840, der auch als Gründungsdokument Neuseelands gilt. Bei ihrer Ansprache anlässlich des Feiertages rief Ministerpräsidentin Jacinda Ardern zum Impfen und zu mehr Zusammenhalt auf. Aus den Daten des Gesundheitsministeriums geht hervor, dass die Infektionszahlen in dem bisher weitgehend Coronavirus-freien Land im Moment steigen. 93 Prozent der Neuseeländer über zwölf Jahren sind zweifach geimpft, 49 Prozent haben bereits eine Booster-Impfung erhalten.

    +++ Die Omikron-Variante des Coronavirus breitet sich in Russland weiterhin rasant aus.

    Nach Angaben der staatlichen Corona-Arbeitsgruppe wurden in 24 Stunden 180.071 Neuinfektionen registriert, zehnmal so viele wie vor einem Monat. Mitte Januar lag die Zahl täglicher Infektionen bei rund 17.000. Die Zahl liegt gut 2800 über dem bisherigen Rekord. Die Impfquote ist niedrig, obwohl Russland als eines der ersten Länder eine Impfkampagne gestartet hat: Rund die Hälfte der 146 Millionen Menschen ist mit dem in Russland entwickelten Vakzin Sputnik geimpft.

    +++ Der Virologe Schmidt-Chanasit mahnt rasche Bemühungen an, um mehr Daten über den Anteil der Geimpften und Genesenen zu erlangen.

    Diese Informationen über das Immunitätslevel brauche man, um das Risiko für das Gesundheitssystem abzuschätzen, sagte Schmidt-Chanasit im Deutschlandfunk. Die Politik müsse auf einer soliden Datengrundlage Entscheidungen fällen. Man müsse schleunigst dafür sorgen, dass diese Daten vorlägen.
    Prof. Dr. Jonas Schmidt-Chanasit
    Der Virologe Schmidt-Chanasit (IMAGO / Future Image)

    +++ Kritiker von Impfvorschriften in Kanada haben erneut in der Hauptstadt Ottawa demonstriert.

    Tausende hatten sich gestern versammelt. Der Protest in Ottawa läuft seit einer Woche. Bewohner monieren, dass oft Fahrzeughupen betätigt werden, der Verkehr gestört wird und es nicht absehbar ist, wann die Aktion zu Ende geht. Der Ministerpräsident der Provinz Ontario, Doug Ford, hat die Demonstrationen als Besetzung bezeichnet. Die Protestteilnehmer wollen ihre Demonstrationen eigenen Angaben zufolge erst einstellen, wenn alle Coronavirus-Einschränkungen aufgehoben seien. Sie fordern zudem die Absetzung der Regierung von Premierminister Justin Trudeau. Auch in anderen Städten in Kanada gab es Kundgebungen gegen Coronavirus-Beschränkungen. In Toronto errichtete die Polizei Straßensperren in der Innenstadt, um Demonstranten davon abzuhalten, sich dem Provinzparlament zu nähern.

    +++ Geschäftsführer Oliver Mintzlaff vom Fußball-Bundesligisten RB Leipzig hat betont, die Klage gegen die geltenden Zuschauerbegrenzungen aufrechterhalten zu wollen.

    "Denn es für uns trotzdem nicht nachvollziehbar, warum in einem Theater oder einem Kino jeder zweite Sitzplatz belegt werden kann und wir nur 25 Prozent Kapazität haben - und das unter freiem Himmel", sagte Mintzlaff bei Sky90.  Die am vergangenen Dienstag erlassene sächsische Verordnung erlaubt dem Klub, die Arena bei Heimspielen zu einem Viertel auszulasten. Ab der Partie am kommenden Freitag gegen den 1. FC Köln kann RB also mit über 12.000 Besuchern planen.

    +++ Die Zahl der Corona-Schwerkranken in Israel ist auf dem höchsten Stand seit Beginn der Pandemie vor zwei Jahren.

    Das Gesundheitsministerium teilte mit, 1.263 schwer an Corona erkrankte Patienten würden in Krankenhäusern behandelt. Am Samstag waren bereits 1.229 Schwerkranke gemeldet worden. Den vorherigen Höhepunkt hatte die Zahl vor gut einem Jahr mit rund 1,185 Schwerkranken erreicht. Die Zahl der Neuinfektionen in Israel geht derweil stetig zurück. Experten gehen davon aus, dass die Omikron-Welle allmählich bricht. Die Corona-Regeln in dem Mittelmeerland mit rund 9,4 Millionen Einwohnern werden weiter gelockert.

    +++ Bundesgesundheitsminister Lauterbach (SPD) und Vizekanzler Habeck (Grüne) haben vor einer voreiligen Lockerung der Corona-Beschränkungen gewarnt.

    "Unsere Strategie ist bisher gut aufgegangen", sagte Lauterbach der "Bild am Sonntag". "Wenn wir aber jetzt zu früh lockern, stellen wir unseren eigenen Erfolg unnötig infrage und riskieren neue, gefährliche Infektionen und eine Verlängerung der Welle." Habeck sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe: "Natürlich brauchen wir eine Öffnungsperspektive, aber die Lockerungen müssen zum richtigen Zeitpunkt kommen." Noch sei die Omikron-Welle nicht gebrochen. Der Bundeswirtschaftsminister sprach sich zudem für Einheitlichkeit bei den Lockerungen aus.
    Der Corona-Expertenrat berät die Bundesregierung zu Entwicklungen der Corona-Pandemie und veröffentlicht Empfehlungen. In seiner dritten Stellungnahme forderte das Gremium die Politik auf, angesichts der steigenden Infektionszahlen mögliche weitere Schutzmaßnahmen vorzubereiten.

    +++ Für die drei deutschen Athleten in den olympischen Quarantäne-Unterkünften ist nach Kritik des Deutschen Olympischen Sportbundes die Lage verbessert worden.

    Das teilte der DOSB mit. Der Nordische Kombinierer und Olympiasieger Eric Frenzel habe innerhalb seines Quarantäne-Hotels in ein größeres Zimmer mit deutlich verbessertem Standard umziehen können. Sein Teamkollege Terence Weber sei aus der Selbstisolation im Mannschaftshotel in ein Quarantänehotel in Zhangjiakou mit ebenfalls ordentlichen Bedingungen verlegt worden, hieß es. „Die Lage hat sich definitiv verbessert, das ist jetzt wirklich zufriedenstellend“, sagte Hermann Weinbuch, Bundestrainer der Nordischen Kombinierer.Auch die Bedingungen für Eiskunstläufer Nolan Seegert bei den Winterspielen in China hätten verbessert werden können. Der Paarläufer konnte in ein größeres Zimmer in dem Pekinger Quarantäne-Hotel umziehen und hat nun Zugang zu einem Fahrrad-Ergometer.

    +++ Auch zwei Jahre nach dem Ausbruch der Pandemie fürchten Friseure angesichts der andauernden Corona-Beschränkungen um ihre Existenz.

    "Wir haben nach wie vor zwischen 20 bis 40 Prozent weniger Umsätze", sagte die Präsidentin des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks, Manuela Härtelt-Dören, der Deutschen Presse-Agentur. Durch die Auflage, einen Mindestabstand von 1,5 Meter einzuhalten, könnten die Salons nicht zu 100 Prozent ausgelastet werden. Da diese Regelungen bundeseinheitlich seien, gebe es keine großen regionalen Unterschiede.

    +++ Der Politikwissenschaftler Swen Hutter sieht eine zunehmende Entfremdung von Teilen der Corona-Kritiker gegenüber staatlichen Institutionen.

    Dabei bestehe die Gefahr von Radikalisierung und Gewalt, sagte Hutter in Berlin dem Evangelischen Pressedienst. Zugleich gebe es eine Spaltung in der Bewegung der Corona-Kritiker: "Zum einen dieser rechtsextreme Rand und zum anderen die Menschen, die sich zwar selbst in der politischen Mitte sehen, aber sich nicht im politischen System repräsentiert fühlen." Beide Teile eine ein großes Misstrauen gegenüber der Politik, Medien und Wissenschaft sowie der Hang zu Verschwörungstheorien.
    Er bezeichnete die Gefahr der Radikalisierung von Gegnern der Corona-Maßnahmen als sehr groß: "Nach der Radikalisierung im Diskurs, der fehlenden Gesprächsfähigkeit, sind wir jetzt in der kritischen Phase, wo sich zeigen wird, ob sich die Gewalt Bahn brechen wird."
    Teilnehmer demonstrieren mit einer Deutschlandfahne vor dem Reichstagsgebäude gegen eine Impfpflicht und gegen die Freiheitseinschränkenden Maßnahmen der Bundesregierung im Rahmen der Ausbreitung des Coronavirus.
    Demo vor dem Reichstagsgebäude gegen eine Impfpflicht (Archiv) (Kay Nietfeld/dpa)

    +++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen steigt weiter.

    Erstmals meldet das Robert Koch-Institut einen Wert von über 1.400, nach 1.388 am Vortag. Innerhalb eines Tages wurden mehr als 133.000 neue Ansteckungen verzeichnet.Im Zusammenhang mit dem Virus starben 41 weitere Menschen. Damit stieg die Gesamtzahl der Corona-Toten auf hierzulande 118.717.Die Hospitalisierungsrate wurde zuletzt am Freitag mit 5,45 angegeben.
    Hier finden Sie alle relevanten Zahlen des RKI.

    +++ Bundeswirtschaftsminister Habeck hat eine Verlängerung der Corona-Überbrückungshilfen für in Not geratene Unternehmen in Aussicht gestellt.

    Wirtschaftshilfen zur Existenzsicherung stünden so lange wie nötig zur Verfügung, sagte der Grünen-Politiker den Funke-Medien. Aktuell werden die finanziellen Unterstützungen bis Ende März gewährt.Habeck warnte davor, die Corona-Beschränkungen voreilig zu lockern. Natürlich benötige man eine Öffnungsperspektive, aber die Erleichterungen müssten zum richtigen Zeitpunkt kommen. Noch sei die Omikron-Welle nicht gebrochen.

    +++ Die seit Wochen regelmäßig stattfindenden Demonstrationen gegen die Corona-Politik belasten die Polizei in Sachsen-Anhalt zunehmend.

    Die Landespolizei sehe sich mithin vermehrt einzelnen herausfordernden Einsatzwellen ausgesetzt, teilte eine Sprecherin des Innenministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Vor 2020 sei das Einsatzgeschehen meist durch eine gleichmäßige Verteilung über das Jahr hinweg gekennzeichnet gewesen. Mit Beginn der Proteste gegen die Corona-Maßnahmen könne nicht mehr von einer kontinuierlichen Belastung gesprochen werden - das Einsatzgeschehen konzentriere sich stattdessen.

    +++ Das Projekt für einen patentfreien Corona-Impfstoff aus Afrika kommt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation gut voran.

    Das Forschungs- und Fertigungszentrum in Südafrika habe innerhalb weniger Wochen einen Impfstoffkandidaten auf Basis der neuartigen mRNA-Technologie produziert. Martin Friede, WHO-Koordinator für Impfforschung, betonte, das sei ohne Unterstützung der Biotechfirmen gelungen, die mRNA-Corona-Impfstoffe herstellten. Das Labor in Südafrika verwende öffentlich zugängliche Technologien und verletze keine Patente. Die Technologie soll später Firmen in anderen ärmeren Ländern für die Impfstoffproduktion zur Verfügung gestellt werden.Die WHO rief Biotechfirmen erneut zur Beteiligung an dem Projekt auf. Friede nannte konkret den US-Hersteller Moderna und das Mainzer Unternehmen Biontech sowie dessen US-Partner Pfizer. Es arbeiteten aber inzwischen rund zwanzig weitere Unternehmen, etwa in China, Taiwan und Indien, an mRNA-Impfstoffen.

    Samstag, der 5. Februar

    +++ Erneut haben in mehreren Städten Menschen gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie demonstriert.

    Proteste werden unter anderem aus Niedersachsen, Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen gemeldet. Nach Angaben der jeweiligen Landespolizei blieben die Kundgebungen weitgehend friedlich. In Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart, Düsseldorf, Osnabrück, Lüneburg und Schwerin zogen tausende Menschen durch die Straßen. Vielerorts stellten sich aber auch zahlreiche Befürworter der Corona-Politik den Demonstranten entgegen.

    +++ Die Zahl der Corona-Schwerkranken in Israel ist in der Omikron-Welle so hoch wie noch nie seit Beginn der Pandemie.

    Das Gesundheitsministerium teilte mit, 1229 schwer an Corona erkrankte Patienten würden in Krankenhäusern behandelt. Den bisherigen Höhepunkt hatte die Zahl am 26. Januar 2021 mit rund 1185 Schwerkranken erreicht. Israelische Krankenhäuser klagen weiterhin über eine hohe Belastung. Es gibt aber gleichzeitig Anzeichen dafür, dass die Omikron-Welle in Israel allmählich bricht. Von Montag sollen Corona-Regeln im Land weiter gelockert werden.

    +++ Trotz der jüngsten Lockerungen bei den Zuschauer-Kapazitäten in den Stadien der Fußball-Bundesliga will RB Leipzig seine Klage gegen die Restriktionen aufrecht erhalten.

    RB-Geschäftsführer Mintzlaff sagte dem TV-Sender Sky, der Fußball dürfe nicht für Symbolpolitik herhalten. Er verwies darauf, dass im Theater oder Kino jeder zweite Platz besetzt werden dürfe und in den Stadien jeder 48. Von daher werde man weiter klagen. Die sächsische Landesregierung hatte am Dienstag den Weg für eine Zuschauer-Auslastung von 25 Prozent freigemacht. Bisher waren in sächsischen Stadien maximal 1000 Gäste zugelassen.
    Ordner auf einer leeren Tribüne
    Leipzig will die Zuschauer-Kapazitäten erhöhen (dpa)

    +++ Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurden am Freitag mindestens 266.000 Impfdosen gegen das Coronavirus gespritzt.

    Am Freitag vor einer Woche waren es noch rund 428.000 Dosen, vor zwei Wochen etwa 589.000 Dosen. Mehr als zwei Drittel der verabreichten Dosen waren Auffrischungsimpfungen. Insgesamt haben nach RKI-Angaben nun 74,4 Prozent der Menschen (61,8 Millionen) einen Grundschutz, für den meist zwei Spritzen nötig sind. Bisher haben den Angaben zufolge 45,1 Millionen Menschen in Deutschland (54,2 Prozent) zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten. Mindestens eine Impfdosis haben 75,9 Prozent der Bevölkerung (63,2 Millionen) bekommen. Das Ziel von Bundeskanzler Scholz, bis Ende Januar 80 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal gegen Corona zu impfen, war Anfang der Woche weit verfehlt worden.

    +++ Der türkische Präsident Erdogan und seine Ehefrau sind positiv auf das Coronavirus getestet worden.

    Der 67-Jährige berichtete auf Twitter von "milden Symptomen" einer Erkrankung, die bei beiden festgestellt wurden. Die Covid-19-Tests seien dann positiv ausgefallen. Erdogan zufolge handelt es sich um die Omikron-Variante des Virus. Der Präsident und seine Frau bleiben nun zu Hause - einem Berater zufolge zunächst einmal für eine Woche. Dann soll es neue Tests geben.

    +++ In Litauen werden die Corona-Regelungen umfassend gelockert.

    Bei Besuchen in Restaurants, in Kultureinrichtungen, aber auch im Handel müssen Gäste und Kunden keinen Grünen Pass mehr vorzeigen, also den Nachweis einer Impfung oder des Genesenenstatus. Zugleich entfällt auch die Corona-Testpflicht für Beschäftigte in bestimmten Branchen - darunter im Gesundheitsbereich und im Bildungswesen.

    +++ Italien lockert seine Corona-Beschränkungen für ausländische Besucher.

    Der Ministerrat beschloss in Rom, dass Ausländer künftig auch dann wieder in Hotels oder Restaurants gehen dürfen, wenn sie nicht mit einem in der EU zugelassenen Vakzin geimpft oder genesen sind. Dies betrifft etwa Menschen aus Russland oder China. Sie müssen allerdings neben dem Impfnachweis einen aktuellen Negativtest vorlegen. Dasselbe gilt für Ausländer, deren Impf- oder Genesenenstatus in ihren Ländern noch gültig, laut strengeren italienischen Regelungen aber abgelaufen ist.
    +++ Hessen kippt die 2G-Regel im Einzelhandel.
    Hessen lockert von Montag an seine Corona-Beschränkungen und beendet die 2G-Regel im Einzelhandel. Das beschloss das Corona-Kabinett, wie die Staatskanzlei in Wiesbaden mitteilte. Bei Großveranstaltungen sind wieder mehr Zuschauer erlaubt. Ministerpräsident Bouffier erklärte, Hessen ermögliche damit mehr Freiheiten, gleichzeitig würden die Menschen durch klare Vorgaben geschützt. Unter anderem muss beim Einkaufen künftig eine FFP2-Maske getragen werden.
    +++ Das Impftempo in Deutschland nimmt weiter ab.
    Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurden gestern 266.000 Dosen verimpft. Vor einer Woche waren es noch mehr 400 000. Auch das Ziel der Bundesregierung von einer 80-Prozent-Quote bei den Erstgeimpften rückt kaum näher. Mehr als zwei Drittel der gestern verabreichten Dosen waren Auffrischungsimpfungen.

    +++ Der designierte FDP-Generalsekretär Djir-Sarai hat RKI-Chef Wieler wegen der jüngsten Änderungen beim Genesenen-Status kritisiert.

    Der designierte FDP-Generalsekretär Djir-Sarai hat RKI-Chef Wieler wegen der jüngsten Änderungen beim Genesenen-Status von Corona-Infizierten kritisiert. Das Robert Koch-Institut habe quasi nebenbei mit einem Federstrich und ohne jegliche Ankündigung die Verkürzung der Genesenenfrist festgelegt, sagte Djir-Sarai dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Er bezeichnete dies als eine neuerliche Verfehlung des RKI.
    Bijan Djir-Sarai, designierter FDP-Generalsekretär, spricht auf einer Pressekonferenz zu den Medienvertretern.
    Bijan Djir-Sarai, designierter FDP-Generalsekretär (picture alliance/dpa)
    Dagegen schrieb Bundestags-Vizepräsidentin Göring-Eckardt von den Grünen per Twitter, Wieler habe in der Pandemie unfassbar viel geleistet. Seine Expertise, die Fachlichkeit und die Standhaftigkeit bei Angriffen von Wissenschaftsfeinden verdienten Respekt. Bundeskanzler Scholz stellte sich in dem Streit ebenfalls hinter den Virologen. Mitte Januar hatte das Robert Koch-Institut entschieden, dass Menschen nach einer Covid-19-Erkrankung nur noch für drei Monate als genesen gelten - zuvor waren es sechs Monate. Die Verkürzung ist vor allem deshalb brisant, weil für viele Erledigungen und Veranstaltungen ein Status als geimpft oder genesen Voraussetzung ist.

    +++ Dreyer und Kretschmann äußern sich in der Debatte um mögliche Lockerungen der Corona-Maßnahmen zurückhaltend.

    Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Dreyer, fordert zwar eine Diskussion über sinnvolle Lockerungen spätestens bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 16. Februar. Zunächst müsse jedoch der Höhepunkt der Omikron-Welle abgewartet werden, sagte sie der "Rheinischen Post". Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Kretschmann, betonte, dass es selbstverständlich Lockerungen geben werde, wenn die Infektionslage es zulasse. Er rechne jedoch nicht vor Ostern mit einer Exitstrategie, sagte Kretschmann im Deutschlandfunk . Der bayerische Ministerpräsident Söder hatte zuletzt einen konkreten Öffnungsplan für ganz Deutschland gefordert.

    +++ Der Vorsitzende des Weltärztebunds, Montgomery, hat sich für eine allgemeine Corona-Impfpflicht ab 18 Jahren ausgesprochen.

    Diese solle auf zwei Jahre beschränkt sein, sagte Montgomery der "Rheinischen Post". So sieht es der Vorschlag mehrerer Abgeordneter von SPD, Grünen und FDP vor. Die Impfplicht wäre mit drei Impfungen erfüllt und befristet bis Ende nächsten Jahres. Montgomery betonte, es werde keine Zwangsimpfungen geben, dafür ständen Ärztinnen und Ärzte nicht zur Verfügung. Deswegen komme es auf die handwerkliche Qualität des Gesetzes an.
    +++ Der Deutsche Olympische Sportbund bemüht sich um verbesserte Quarantänebedingungen für seine positiv getesteten Athleten.
    Der Chef des deutschen Olympiateams, Dirk Schimmelpfennig, nannte das Isolationszimmer des Nordischen Kombinierers Eric Frenzel unzumutbar. Das Zimmer sei zu klein, um sich für die mögliche Rückkehr in den Wettbewerb fitzuhalten. Auch die Sauberkeit ließe zu wünschen übrig. Der deutsche Eiskunstläufer Nolan Seegert wartet ebenfalls seit Tagen auf eine bessere Ausstattung in der Isolation. Ein stärkeres W-Lan habe er mittlerweile bekommen, eine Lösung für ein größeres Zimmer mit Trainingsgeräten zeichne sich ab, sagte Schimmelpfennig.

    +++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist weiter gestiegen.

    Das Robert Koch-Institut meldet jetzt einen Wert von 1.388, nach 1.349 am Vortag. Das ist erneut ein Höchststand. Innerhalb eines Tages wurden mehr als 217.000 neue Ansteckungen verzeichnet. Im Zusammenhang mit dem Virus starben 172 weitere Menschen. Damit stieg die Gesamtzahl der Corona-Toten auf hierzulande 118.676. Die Hospitalisierungsrate wurde zuletzt mit 5,45 angegeben.

    +++ In Österreich tritt heute die allgemeine Corona-Impfpflicht in Kraft.

    Sie gilt für alle ab 18 Jahren. Wer dagegen verstößt, soll Strafen von 600 bis 3.600 Euro zahlen müssen. Ausnahmen sind laut Gesetz für Schwangere und für diejenigen vorgesehen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können. Auch Genesene sind für 180 Tage von der Impfpflicht befreit. Kontrolliert werden soll die Einhaltung der Impfpflicht aber erst ab Mitte März.

    +++ Unternehmen haben nach Angaben des DIHK unter massiven Personalausfällen zu leiden.

    Die Ausfälle sind auf die Omikron-Welle der Corona-Pandemie zurückzuführen. In einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages bewertete jede vierte von 370 Firmen ihre aktuellen Ausfälle als erheblich. Weitere vier Prozent stuften die Lage als kritisch für die Aufrechterhaltung ihrer Angebote ein. In der Auswertung der Umfrage heißt es, die Betriebe rechneten damit, dass sich die Entwicklung in den nächsten Tagen noch verschärfen werde. Besonders betroffen sind demnach Unternehmen der Gesundheitsversorgung sowie aus dem Sektor Transport und Logistik. Weniger stark betroffen als der Durchschnitt seien der Einzel- und der Großhandel.

    Freitag, der 4. Februar 2022

    +++ Die Apotheken in Deutschland sehen sich für den bevorstehenden Beginn der Corona-Impfungen in ihren Filialen gut vobereitet.

    Die Bundesvereinigung der Apothekerverbände teilte in Berlin mit, zum Auftakt am Montag gehe man von mehreren hundert Apotheken aus, die sich beteiligten. Dort seien bereits die personellen, räumlichen und versicherungsrechtlichen Vorbereitungen getroffen worden. Die Zahl der Apotheken mit Impfangebot wird sich dem Interessenverband zufolge noch erhöhen.

    +++ In den USA flacht die Omikron-Welle zunehmend ab.

    In 49 von 50 Staaten geht die Zahl der täglichen Neuinfektionen mittlerweile kontinuierlich zurück, wie aus aktuellen Daten hervorgeht. Gleichzeitig steuert die Zahl der Corona-Toten auf die Marke von 900.000 zu. Bei den Neuinfektionen weist in allen US-Staaten außer Maine die Kurve nach unten. Auch die Zahl der Amerikaner, die wegen Covid-19 in Krankenhäusern behandelt werden müssen, sinkt. In 35 der 50 US-Staaten steigt die Kurve bei den Corona-Toten allerdings noch an. Bei den Todesfällen zeigt sich der Infektionstrend generell zeitverzögert.

    +++ Das Verwaltungsgericht Osnabrück hält die Verkürzung des Corona-Genesenenstatus auf 90 Tage für verfassungswidrig.

    In einem Eilverfahren verpflichtete es den Landkreis dazu, einem Kläger einen Nachweis für sechs Monate auszustellen. Mit Blick auf die Bedeutung des Genesenenstatus für Betroffene verstoße es gegen Verfassungsrecht, dass die Dauer in der Verordnung durch Verweis auf Vorgaben des Robert Koch-Instituts beschränkt werde. Das Gericht betonte zugleich, dass die Entscheidung nur für den Kläger gelte.

    +++ In Südafrika will das Biotechunternehmen Afrigen Biologics erstmals einen eigenen Covid-19-Impfstoff für den afrikanischen Kontinent herstellen.

    Die Firma aus Kapstadt will dafür die öffentlich zugängliche Sequenz des mRNA-Vakzins von Moderna verwenden, um eine eigene Version des Impfstoffs zu entwickeln. Diese könnte noch in diesem Jahr am Menschen getestet werden, erklärten leitende Angestellte von Afrigen. Der Impfstoffkandidat wäre der erste, der ohne die Unterstützung und Genehmigung des Entwicklers hergestellt wird. Es wäre auch der erste mRNA-Impfstoff, der auf dem afrikanischen Kontinent entwickelt und produziert wird. "Wir haben Moderna nicht kopiert, sondern unsere eigenen Verfahren entwickelt, weil wir von Moderna keine Technologie erhalten haben", sagte Afrigen-Geschäftsführerin Terblanche gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Moderna hatte zugesagt, während der Pandemie keine Patente geltend zu machen.

    +++ Baden-Württemberg plant den Aufbau eines eigenen Impfregisters.

    Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Stuttgart laufen derzeit erste Gespräche für ein Modellprojekt. Gesundheitsminister Lucha sagte, das Thema komme im Bund leider nicht schnell genug voran. Deshalb wolle man selbst aktiv werden. Ein Impfregister sei ein wichtiges Element zur Modernisierung und Digitalisierung des Gesundheitswesens, betonte der Grünen-Politiker. Das Register soll einen genauen Überblick liefern, wie viele Menschen bereits welche Impfung erhalten haben. Befürworter sehen in einer solchen Datenbank ein wichtiges Kontrollinstrument etwa mit Blick auf Wirksamkeit und Nebenwirkungen von Impfstoffen. Gegner melden datenschutz-rechtliche Bedenken an.

    +++ Abgeordnete der Ampel-Parteien haben Eckpunkte für eine Impfpflicht vorgelegt.

    Mehrere Abgeordnete von SPD, Grünen und FDP haben Grundzüge eines fraktionsübergreifenden Gesetzentwurfes für eine Corona-Impfpflicht ab 18 Jahren vorgelegt. Wie aus einem Eckpunktepapier hervorgeht, soll die Pflicht mit drei Impfungen erfüllt sein und bis zum 31. Dezember 2023 befristet werden.

    +++ Dem Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr zufolge können Schnelltests auch die Omikron-Variante des Coronavirus gut erkennen.

    Alle 28 durch das Institut geprüften in Deutschland erhältlichen Schnelltests hätten Omikron nachweisen können, berichtete das Portal "Zeit Online". Vier der analysierten Tests hätten zwar eine geringere Sensitivität für Omikron angezeigt, erfüllten aber immer noch das vorgeschriebene Mindestkriterium. Diesem Kriterium nach muss ein Schnelltest mindestens 75 Prozent der hoch infektiösen Menschen zuverlässig erkennen. Ein geprüfter Test habe Omikron sogar besser als vorherige Virusvarianten erkennen können. Dem Bericht zufolge ist die Prüfung "die bisher umfassendste Auswertung" von Schnelltests mit Omikron-Proben in Deutschland. Um welche Tests es sich handelt, habe das Institut jedoch nicht mitgeteilt.
    Antigen-Schnelltest-Set
    Antingen-Schnelltests für zuhause können auch Omikron gut erkennen. (imago / Eibner)

    +++ In Spanien sollen ab kommender Woche keine Corona-Schutzmasken mehr im Freien getragen werden müssen.

    Dies sagte Gesundheitsministerin Darias in einem Rundfunkinterview. Die Lockerung solle ab kommenden Dienstag gelten. Spanien hatte die Maskenpflicht Ende Dezember auch im Freien wieder angeordnet. Damit sollte die bereits sechste Corona-Welle im Land eingedämmt werden, die von der hochansteckenden Omikron-Variante getrieben wurde.

    +++ Die Nordischen Kombinierer Eric Frenzel und Terence Weber müssen bei den Olympischen Winterspielen in Peking vorerst in die Corona-Quarantäne.

    Dagegen ergaben Nachtests bei vier weiteren zunächst positiv getesteten deutschen Athleten aus dem Eishockey-Team und der Skeleton-Auswahl einen negativen Befund, wie der Deutsche Olympische Sportbund mitteilte. Die Infektionen beim dreimaligen Olympiasieger Frenzel und seinem Teamkollegen Weber waren bei ihrer Einreise in Peking am Donnerstag festgestellt worden. Beide wurden vom Kombinierer-Team separiert. Es gebe keine weiteren Kontaktfälle, teilte der DOSB mit.
    Der nordische Kombinierer Eric Frenzel bejubelt seinen Sieg beim Weltcup-Rennen in Schonach
    Kombinierer Eric Frenzel muss in Corona-Quarantäne. (dpa/Patrick Seeger)

    +++ Die indonesische Insel Bali öffnet sich in der Corona-Pandemie wieder für Besucher aus allen Ländern.

    Direktflüge nach Bali wurden zum ersten Mal in zwei Jahren wieder aufgenommen, für alle Besucher galt jedoch weiterhin eine verpflichtende Quarantäne. Im Oktober hatten die Behörden zunächst angekündigt, dass Bali ausländische Reisende aus 19 Ländern, in denen die Pandemie nach Kriterien der Weltgesundheitsorganisation unter Kontrolle war, wieder willkommen heiße.

    +++ Die Deutsche Krebshilfe erwartet wegen der Corona-Pandemie eine erhöhte Sterblichkeit von Krebspatienten.

    Der Vorstandsvorsitzende Nettekoven sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", Patienten mit Krebs stunden in der Pandemie oft hintenan. Wenn sich die Versorgung verschlechtere oder auch Diagnosen zu spät gestellt würden, schlage sich das auch bei vielen Krebspatienten nieder, allerdings erst mit Verzögerung. Nettekoven geht davon aus, "dass sich die Folgen der Pandemie für die Krebssterblichkeit ab Ende 2022 oder Anfang 2023 in den Todesstatistiken zeigen werden".

    +++ Indien hat die Schwelle von 500.000 gemeldeten Corona-Toten überschritten.

    Wie das Gesundheitsministerium in Neu Delhi mitteilte, stieg die Zahl der Todesopfer binnen 24 Stunden um 1.072 auf nunmehr insgesamt 500.055. Experten gehen jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus, da landesweit viele Fälle nicht gemeldet werden.
    Eine Frau in New Delhi, Indien, wird im Oktober 2021 geimpft
    Eine Frau in New Delhi wird geimpft (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Altaf Qadri)

    +++ Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist weiter gestiegen.

    Laut den morgendlichen Angaben des Robert Koch-Instituts wurden binnen 24 Stunden 248.838 weitere Ansteckungen registriert; das ist erneut ein Höchstwert. Gestern waren es rund 236.000 Neuinfektionen; vor einer Woche 190.000. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt das RKI mit 1.349 an, auch dies ist ein neuer Höchstwert. Innerhalb eines Tages wurden zudem 170 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung verzeichnet. Damit steigt die Gesamtzahl der Corona-Toten auf 118.504. Die bundesweite Hospitalisierungs-Inzidenz gibt das RKI derzeit mit 5,0 an.
    Sie finden unsere detaillierten Zahlen zum Infektionsgeschehen in Deutschland hier - dieser Beitrag wird jeden Tag aktualisiert.

    +++ Der rbb berichtet über ein Online-Tagebuch der Pandemie, das von Forschern ausgewertet wird.

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    +++ SPD-Chefin Esken hat zusätzliche Corona-Hilfen für Schülerinnen und Schüler ins Spiel gebracht.

    Sie sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, das Aufholpaket von Bund und Ländern unterstütze zwar besondere Maßnahmen, um Bildungsrückstände aufzuholen. Weil die Corona-Pandemie aber länger andauere und tiefere Spuren hinterlasse als gedacht, müsse man darüber nachdenken, ob die überwiegend auf 2021/2022 befristeten Maßnahmen ausreichten. Zitat "Durch die Corona-Beschränkungen, aber auch durch Leistungsdruck und Zukunftsängste hat sich gerade bei jungen Menschen eine psychisch-mentale Belastung aufgebaut, die nicht ohne Antwort bleiben darf."
    Zwei Spritzen liegen vor vier Ampullen gefüllt mit dem Impfstoff des Herstellers Novavax. Sein Firmenlogo prangt im Hintergrund.
    Zwei Spritzen liegen vor vier Ampullen gefüllt mit dem Impfstoff des Herstellers Novavax. Sein Firmenlogo prangt im Hintergrund.
    Corona
    Stiko empfiehlt Novavax und einen zweiten Booster

    Der Ständigen Impfkommission wird immer wieder vorgeworfen, zu langsam zu sein und den Entwicklungen hinterherzuhinken. Jetzt hat sie gleich zwei Entscheidungen angekündigt. Sie wird aller Voraussicht nach den Impfstoff Novavax empfehlen und befürwortet einen zweiten Booster für besonders gefährdete Gruppen.

    +++ Intensivmediziner haben vor zu schnellen Lockerungen der Corona-Maßnahmen gewarnt.

    Bund und Länder sollten damit warten, bis die Infektionszahlen stabil über mehrere Tage zurückgingen, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, Marx, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die von einigen Bundesländer angekündigten Lockerungen kämen zu früh. Die aktuellen Maßnahmen hätten dazu geführt, dass sich die Omikron-Welle in Deutschland langsamer und nicht so steil entwickle wie in anderen Ländern. Dieser Erfolg dürfe nicht aufs Spiel gesetzt werden, meinte Marx.
    Zu sehen ist ein Hinweis auf die 2G-Regel im saarländischen Einzelhandel.
    DIVI-Präsident Marx hält Lockerungen noch für verfrüht. (Oliver Dietze/dpa)

    +++ Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Gassen, hat Impfungen in Apotheken als "Marketing-Gag" kritisiert.

    Damit werde die Impfquote nicht entscheidend vorangebracht, sagte er der Rheinischen Post. Es fehle nicht an Impfangeboten, sondern an der Nachfrage. Apotheken können vom kommenden Dienstag an bundesweit Corona-Impfungen anbieten. Damit soll die Kampagne gestärkt werden. Die Apothekerinnen und Apotheker wurden seit Januar geschult und haben inzwischen auch die technischen Voraussetzungen, um die Zahl der Geimpften elektronisch an das Robert Koch-Institut zu melden.

    Donnerstag, der 3. Februar 2022

    +++ Die Corona-Impfpflicht in Österreich hat die letzte parlamentarische Hürde genommen.

    Der Bundesrat billigte am Abend das bereits vom Parlament beschlossene Gesetz. Damit könnte die Impfpflicht ab morgen in Kraft treten. Sie soll für alle Menschen ab 18 Jahren gelten. Impfverweigerern drohen dann hohe Geldbußen. Kontrollen sind allerdings erst ab Mitte März geplant. Die Verwaltungsgerichte rechnen mit einer Flut von Beschwerden. Auch bei Experten ist die Impfpflicht umstritten.
    Hier können Sie mehr über den Beschluss lesen

    +++ Der britische Premierminister Johnson gerät nach vier Rücktritten aus seinem engen Umfeld binnen weniger Stunden zunehmend unter Druck.

    Kommunikationsdirektor Doyle, Stabschef Rosenfield, Johnsons Privatsekretär Reynolds und die langjährige Premier-Beraterin Mirza erklärten kurz hinternander jeweils ihren Rücktritt. Doyle hatte nach Angaben der BBC an einer der Partys im Regierungssitz während des Lockdowns teilgenommen.

    +++ Das Robert Koch-Institut hält zu strenge Kontaktbeschränkungen für kein geeignetes Mittel im Kampf gegen die Omikron-Welle.

    Das legen Modellierungen nahe, die ein Team des RKI zusammen mit Forschern der Humboldt-Universität Berlin vorgelegt hat. Demnach führen zu strikte und zu kurze Kontaktreduktionen zu einem sogenannten Rebound-Effekt. Damit ist gemeint, dass nach dem Aufheben der Maßnahme die Ansteckungen wieder vergleichsweise stark ansteigen würden. Effektiver seien geringere Kontaktreduktionen und ein Abflachen der Welle, anstatt der Versuch, sie komplett zu unterdrücken.
    Tische und Stühle vor einem geschlossenen Restaurant in Berlin Prenzlauer Berg. Seit dem 2. November müssen alle gastronomischen Einrichtungen zur Bekämpfung der Carona-Pandemie geschlossen bleiben. Lediglich Lieferservice und Außer-Haus-Verkauf sind noch erlaubt.
    Das RKI warnt vor zu strengen Kontaktbeschränkungen. (imago-images/ Seeliger)

    +++ NRW-Gesundheitsminister Laumann trifft sich in der kommenden Woche mit den Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeistern der Karnevalshochburgen im Land, um über "geeignete Regelungen" für die Karnevalstage zu sprechen.

    Wie das Ministerium mitteilte, will Laumann die Frage am Montag mit den Stadtspitzen von Köln, Düsseldorf, Bonn und Aachen erörtern. In den vergangenen Tagen hatte es Kritik an fehlenden Regeln für den Karneval gegeben.

    +++ Einen Tag vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Peking sind heute sechs Mitglieder des deutschen Teams positiv auf das Coronavirus getestet worden.

    Das teilte der Deutsche Olympische Sportbund am Nachmittag mit. Gestern hatte es mit dem Eiskunstläufer Nolan Seegert einen ersten positiven Fall unter den deutschen Sportlern gegeben.

    +++ Der CDU-Vorsitzende Merz hat eine Perspektive für Öffnungsschritte in der Corona-Pandemie gefordert.

    Man müsse jetzt Zuversicht und Hoffnung auf Normalität geben, sagte Merz bei der Klausurtagung der CSU-Bundestagsabgeordneten in Berlin. Er verwies auf die immateriellen Schäden der Pandemie insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Inzwischen haben mehrere Bundesländer Öffnungsperspektiven beschlossen. Mecklenburg-Vorpommern will die Beschränkungen für den Handel lockern. Auch Hessen will die Verordnung anpassen. Nordrhein-Westfalen hatte schon gestern beschlossen, wieder mehr Besucher in Fußballstadien und Hallen zuzulassen.
    Berlin: Markus Söder (l), Ministerpräsident von Bayern und Vorsitzender der CSU, begrüßt Friedrich Merz, Vorsitzender der CDU, bei der Klausurtagung der CSU-Landesgruppe des Deutschen Bundestages.
    Merz (r.) und CSU-Chef Söder bei der Klausurtagung. (Bernd von Jutrczenka/dpa)

    +++ Die Deutsche Fußball Liga (DFL) warnt vor weiter wachsenden Finanzproblemen der Bundesligisten durch Zuschauerbeschränkungen.

    DFL-Chefin Donata Hopfen schrieb in einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt", die Verluste nach der laufenden Saison könnten insgesamt bis zu 1,3 Milliarden Euro betragen. Hopfen befürchtet außerdem Wettbewerbsnachteile für die deutschen Clubs, weil andere europäische Topligen deutlich mehr Zuschauer in die Stadien ließen und somit auch mehr Einnahmen erzielen könnten.

    +++ Das im Dezember gestartete Impfen von Kindern in Berliner Schulen ist wegen Ineffizienz wieder gestoppt worden.

    Der sehr große Organisationsaufwand habe letztlich zu wenig Impfungen geführt, sagte Pankows Schulstadträtin Krössin (Linke) der "Berliner Morgenpost". Der Aufwand habe sich nicht gelohnt. "An einer Schule 40 bis 50 Kinder am Tag zu impfen, stand in keinem Verhältnis zur unfassbar aufwendigen Logistik. Einen Raum mit 15 Ärzten bereitzustellen für eine bestimmte Öffnungszeit, ist nicht so effektiv, wie man es sich wünscht." Eine Sprecherin von Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) bestätigte den Stopp. Die Schulen seien doch nicht die geeigneten Orte dafür. Die Bezirke könnten jetzt andere Orte für derartige Impfaktionen vorschlagen. Die Impfaktion für fünf- bis elfjährige Kinder war Mitte Dezember gestartet.

    +++ Eine Woche nach der Zulassung durch die EMA beginnt Italien mit der Auslieferung des Covid-19-Medikaments Paxlovid.

    Ab morgen sollen die Regionen und autonomen Provinzen die ersten 11.200 Einheiten der Pille des US-Herstellers Pfizer erhalten, teilte der italienische Corona-Koordinator, Figliuolo, mit. Paxlovid kann von Patienten zu Hause oral eingenommen werden. Die Pille gilt als sehr effektiv vor allem für Menschen mit Vorerkrankungen - bei ihnen soll sie das Risiko von sehr schweren Krankheitsverläufen um bis zu 89 Prozent senken.
    Paxlovid-Pillen auf einem Fließband.
    Herstellung der Paxlovid-Tabletten. (Uncredited/Pfizer/dpa)

    +++ Im ersten Corona-Jahr sind in Deutschland weniger Patientinnen und Patienten wegen einer Krebserkrankung im Krankenhaus behandelt worden.

    Wie das Statistische Bundesamt zum morgigen Weltkrebstag mitteilte, wurden im Jahr 2020 etwa 1,45 Millionen an Krebs erkrankte Menschen im Krankenhaus versorgt, sechs Prozent weniger als im Jahr 2019 mit 1,54 Millionen Patienten. Zudem sei die Zahl der Krebsoperationen um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Krankenhausbehandlungen insgesamt gingen laut Statistikamt im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent zurück. Die Statistiker verwiesen auf eine hohe Auslastung der Krankenhäuser im ersten Corona-Jahr, unter anderem durch Covid-19-Patienten. Das habe dazu geführt, dass planbare Behandlungen und Operationen verschoben wurden. Auch hätten mutmaßlich viele Menschen Krankenhausaufenthalte vermieden, wenn sie diese nicht als unbedingt notwendig erachteten.

    +++ Die Ständige Impfkommission empfiehlt in einer ersten Stellungnahme eine zweite Corona-Auffrischungsimpfung für gesundheitlich besonders gefährdete und exponierte Gruppen.

    Das teilte das Expertengremium am Vormittag mit. Für Menschen ab 70 Jahren, Menschen in Pflegeeinrichtungen, Menschen mit Immunschwäche sowie Beschäftigte in medizinischen und Pflegeeinrichtungen soll es eine zweite Boosterimpfung geben. Ein Beschlussentwurf sei zur Abstimmung an Fachkreise und Bundesländer gegangen, Änderungen seien noch möglich.
    Die Stiko spricht sich zudem für den Einsatz des Corona-Impfstoffs von Novavax für Menschen ab 18 aus. Der Proteinimpfstoff solle zur Grundimmunisierung mit zwei Dosen im Abstand von mindestens drei Wochen eingesetzt werden, hieß es. Auch hier sei ein entsprechender Entwurf an die Länder gegangen.
    Mehr Informationen zum Proteinimpfstoff von Novavax finden Sie hier.

    +++ In Japan verzeichnen die Gesundheitsbehörden erstmals seit Beginn der Pandemie mehr als 100.000 Neuinfektionen an einem Tag.

    Das berichtet die Tageszeitung "Yomiuri". Seit Jahresbeginn steigen die Infektionszahlen wegen der Ausbreitung der Omikron-Mutante rasch an. Rund ein Fünftel der Ansteckungsfälle wurden in der Hauptstadt Tokio registriert.

    +++ Finanzminister Lindner spricht sich für die Abschaffung der 2G-Regel im Einzelhandel aus.

    Der FDP-Chef forderte bei RTL/ntv klare Öffnungsperspektiven und verwies darauf, dass die gesetzlichen Grundlagen der Corona-Maßnahmen am 19. März auslaufen. "Es geht nicht darum, dass jetzt alle Maßnahmen fallen." Notwendig sei jedoch eine verlässliche Planung. "Die Maßnahmen, die aber wirtschaftlichen Schaden anrichten und die Menschen in ihrer Freiheit einschränken, ohne einen wirksamen Beitrag zu leisten zur Bekämpfung des Pandemiegeschehens, solche Maßnahmen müssen entfallen. Und deshalb ist 2G im Handel nicht erforderlich, die Maske ist es schon."
    Zu sehen ist ein Hinweis auf die 2G-Regel im saarländischen Einzelhandel.
    2G-Regel im saarländischen Einzelhandel (Oliver Dietze/dpa)

    +++ Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Alabali-Radovan, hat bei der Impfkampagne eine gezielte Ansprache von Menschen mit Einwanderungsgeschichte gefordert.

    Sie setze dabei vor allem auf aufsuchende Beratung und Aufklärung in verschiedenen Sprachen, sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin". "Wir müssen da jetzt wirklich große Anstrengungen setzen."

    +++ Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen steigt weiter.

    Das Robert Koch-Institut meldet gut 236.000 neue Fälle, nach mehr als 208.000 am Vortag. Eine Woche zuvor war der Wert bei über 203.000. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 1.283. Gestern betrug sie 1.227. Im Zusammenhang mit dem Virus starben 164 weitere Menschen. Damit stieg die Gesamtzahl der Corona-Toten auf hierzulande 118.334. Die Hospitalisierungsrate wurde zuletzt 4,77 angegeben.
    Die ausführlichen Zahlen zum Infektionsgeschehen in Deutschland, die wir täglich aktualisieren, finden Sie hier.

    +++ Das US-Heer hat angekündigt, Impfverweigerer zu entlassen.

    "Nicht geimpfte Soldaten stellen ein Risiko für unsere Streitkräfte dar und gefährden unsere Bereitschaft", erklärte die Heeresverantwortliche im US-Verteidigungsministerium, Wormuth. "Wir werden mit dem Prozess der Entlassung von Soldaten beginnen, die die Pflichtimpfung verweigern und nicht auf eine endgültige Entscheidung über eine mögliche Befreiung warten." Laut Mitteilung des Heeres könnten so 3.000 der insgesamt 480.000 Soldaten zwangsweise ins Zivilleben zurückkehren. Bis Ende Januar waren bereits sechs hochrangige Offiziere - darunter zwei Battaillonskommandeure - wegen Impfverweigerung suspendiert worden. 3.000 Soldaten erhielten demnach eine "Rüge".

    +++ Die italienische Regierung hat die Lockerung einiger Pandemie-Maßnahmen beschlossen.

    Dazu gehört etwa das Ende des Homeschoolings für Schüler der Grund- und Sekundarschulen, unabhängig von der Zahl der positiv getesteten Schüler in einer Klasse. Zudem wird die Gültigkeit des Impfpasses für Geboosterte und Genesene auf einen unbegrenzten Zeitraum statt bisher nur für sechs Monate ausgeweitet. Ministerpräsident Draghi erklärte, Italien solle auf dem Weg der Wiederöffnung stufenweise vorankommen.
    In Tschechien stimmte derweil das Abgeordnetenhaus einem Gesetz zu, das die zum 1. März auslaufenden Regeln ablöst. Es ermöglicht der Regierung, Geschäfte zu schließen, Testpflichten festzulegen und den Schulbetrieb einzuschränken. Zuletzt hatte das Oberste Verwaltungsgericht des Landes die 2G-Regel in Hotels und Gaststätten gekippt. Ministerpräsident Fiala kündigte daraufhin an, die Vorschrift auch für Sport- und Kulturveranstaltungen abzuschaffen.

    +++ Neuseeland lockert ab Ende Februar die strengen Einreisebestimmungen.

    Premieministerin Ardern sagte, es sei an der Zeit, sich wieder zu bewegen. Familien und Freunde müssten wieder zusammenkommen, die Unternehmen brauchten qualifizierte Einwanderer und Exporteure müssten reisen, um neue Kontakte zu knüpfen.
    Als erstes sollen die Regeln für Neuseeländer gelockert werden, die in Australien gestrandet sind. Diese sollen nach ihrer Rückkehr ab Ende Februar die zehntägige Quarantäne zuhause absolvieren dürfen statt in den limitierten staatlichen Quarantäneunterkünften. Zwei Wochen später sollen dann die Neuseeländer aus anderen Teilen der Welt folgen.
    Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern während einer Pressekonferenz zum Coronavirus in Wellington
    Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern hat Lockerungen bei der Quarantäne in Aussicht gestellt. (Mark Mitchell / POOL / AFP)

    +++ Die Bundesärztekammer fordert in der Pandemie-Politik Stufenpläne für Öffnungsschritte.

    Präsident Reinhardt sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, wenn sich das Infektionsgeschehen so entwickle, wie von Epidemiologen prognostiziert, würden die Fallzahlen von Ende Februar an allmählich sinken. Bund und Länder sollten deshalb vorbereitet sein und möglichst schon jetzt Pläne vorbereiten, die dann hoffentlich bald umgesetzt werden könnten. Noch aber, betonte Reinhard, seien Einschränkungen unumgänglich angesichts einer im europäischen Vergleich älteren Bevölkerung bei zugleich niedrigerer Impfquote. Auch für den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gaß, ist es noch zu früh für Lockerungen. Aber natürlich benötige man für die nahe Zukunft klare Perspektiven für Öffnungen, wenn man die Omikron-Welle hinter sich gebracht habe.

    Mittwoch, der 2. Februar 2022

    +++ Nach der Ankündigung der schleswig-holsteinischen Landesregierung, die 2G-Regel im Einzelhandel aufzuheben, fordert FDP-Chef Lindner auch in anderen Bundesländern weitere Öffnungen in der Corona-Pandemie.

    Die liberale Entscheidung von Kiel sollte bundesweit Schule machen, sagte Lindner der "Bild"-Zeitung. Bund und Länder sollten Mitte Februar einen Stufenplan verabreden, um Schritt für Schritt mehr Normalität zu ermöglichen. Ähnliche Erwartungen äußerten sein Parteikollege und Bundesjustizminister Buschmann sowie Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff von der CDU. In Schleswig-Holstein gilt vom 9. Februar in den Geschäften nur noch die Maskenpflicht. Kunden müssen dann keinen Genesenen- oder Impfstatus mehr nachweisen. Außerdem entfällt die Sperrstunde in der Gastronomie. Auch Lockerungen für Großveranstaltungen sind vorgesehen.

    +++ Auch Hessen will die 2G-Regel für den gesamten Einzelhandel im Land aufheben.

    Da die Corona-Pandemie aber noch nicht vorbei sei, müsse weiter vorsichtig agiert werden, sagte Ministerpräsident Bouffier im Landtag in Wiesbaden. Deshalb werde künftig für den gesamten Einzelhandel in Hessen das Tragen von FFP2-Masken vorgeschrieben.

    +++ Die Sächsische Impfkommission empfiehlt nun generell allen Kindern zwischen fünf und elf Jahren eine Corona-Impfung mit dem Wirkstoff von Biontech.

    Der Rat stütze sich auf Sicherheitsdaten, die in den USA von mehr als 8,6 Millionen Impfungen erhoben worden seien, hieß es in den zum 1. Februar angepassten Empfehlungen des Gremiums. Bisher galt die Empfehlung in der jungen Altersgruppe lediglich für Kinder mit erhöhtem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Die Siko weicht damit vom Standpunkt der bundesweiten Ständigen Impfkommission ab. Diese spricht derzeit für Kinder von fünf bis elf Jahren noch keine generelle Impfempfehlung aus.

    +++ Vertreter von Schülerinnen und Schülern aus ganz Deutschland haben sich mit einem Protestbrief an die Bundesregierung gewandt.

    Darin heißt es: "Wir Kinder und Jugendliche erdulden die Pandemie und die mit ihr einhergehenden Einschränkungen seit fast zwei Jahren. Wir halten uns gewissenhaft an die auferlegten Maßnahmen, um uns und andere zu schützen. Doch die Situation an unseren Schulen ist nach zwei Jahren unerträglich geworden." Die Belastungsgrenze sei erreicht. Forderungen wie die nach einem besseren Infektionsschutz an Schulen, nach einer Aussetzung der Präsenzpflicht und einem angemessenen Ausbau digitaler Lern- und Lehrmittel seien zu großen Teilen ignoriert worden.
    Die Schülerinnen und Schüler fordern die Regierung, insbesondere Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger, zum Handeln auf. Es brauche einen  „ehrlichen und öffentlichen Diskurs mit statt über uns“. Zu den weiteren Forderungen gehören Luftfilter für Klassen-, Fach- und Sanitärräume in allen Schulen, PCR-Pooltestungen sowie hochwertige Schnelltests an allen Schulen.
    Ein Aufkleber mit der Aufschrift "Grippe? Will doch kein Schwein! Hände waschen!" klebt am Spiegel über einem Waschbecken im Klassenzimmer einer zehnten Klasse in Heitersheim, Baden-Württemberg.
    Ein Aufkleber mit der Aufschrift "Grippe? Will doch kein Schwein! Hände waschen!" klebt am Spiegel über einem Waschbecken im Klassenzimmer einer zehnten Klasse in Heitersheim. (Philipp von Ditfurth/dpa)

    +++ In den Fußballstadien sind bundesweit wieder mehr Fans zugelassen.

    Nach einem Beschluss der Staats- und Senatskanzleien der Länder dürfen bei überregionalen Großveranstaltungen im Freien die Zuschauerränge bis zur Hälfte ausgelastet werden. Maximal sind 10.000 Menschen erlaubt. In Hallen liegt die zulässige Auslastung bei 30 Prozent. Die Zahl von 4.000 Zuschauern darf hier nicht überschritten werden. Bund und Länder hatten in ihrer letzten Konferenz zur Corona-Pandemie beschlossen, bis zum 9. Februar einheitliche Regeln für den Stadionbesuch zu vereinbaren. Vorher hatte jedes Land eigene Vorgaben festgesetzt.

    +++ Eiskunstläufer Nolan Seegert ist als erster deutscher Sportler bei den Olympischen Winterspielen in Peking positiv auf das Coronavirus getestet worden.

    Der 29-Jährige befinde sich in einem Isolations-Hotel und sei symptomfrei, teilte der Deutsche Olympische Sportbund mit. Aktuell gebe es einen bestätigten sogenannten Close Contact. Es ist der zweite Fall im deutschen Team, am 23. Januar war ein Betreuer positiv getestet worden.

    +++ Finnland will im Laufe des Februars alle Corona-Beschränkungen aufheben.

    Die Regierung in Helsinki einigte sich bei Verhandlungen darauf, die Einschränkungen schrittweise zurückzufahren. Ab dem 14. Februar werden Begrenzungen für Restaurants und Kneipen gelockert und alle Beschränkungen für die Kultur, den Sport und für Veranstaltungen aufgehoben. Nachtclubs bleiben vorerst geschlossen. Gestern hatte Dänemark alle Corona-Beschränkungen aufgehoben, Norwegen hatte einen Großteil gelockert.

    +++ Schleswig-Holsteins Landesregierung lockert eine ganze Reihe von Corona-Vorschriften.

    In Geschäften soll vom 9. Februar an nur noch Maskenpflicht gelten. Kunden müssen dann keinen Genesenen- oder Impfstatus mehr nachweisen. Außerdem entfällt die Sperrstunde in der Gastronomie. Ministerpräsident Günther kündigte in Kiel an, man wolle auch bei Großveranstaltungen lockern. Dazu werde man allerdings den bundeseinheitlichen Beschluss abwarten. Der CDU-Politiker betonte, das Land wolle sich "ein Stück in Richtung Normalität bewegen".

    +++ Das Oberste Verwaltungsgericht in Tschechien hat die 2G-Regel in Gaststätten und Hotels gekippt.

    Es fehle die rechtliche Grundlage für die Einschränkungen, teilte ein Sprecher des Gerichts in Brünn mit. Die 2G-Regel sieht vor, dass nur Geimpfte und Genesene Zugang erhalten. Die Richter bemängelten, es dürfe nicht Ziel der Maßnahme sein, die Bürger indirekt zum Impfen zu nötigen.
    Einführung der 2G Plus Regel in Gaststätten und Restaurants: Ein Schild an der Eingangstür weist auf die 2G+ Regel in einem Restaurant in München hin.
    Einführung der 2G Plus Regel in Gaststätten und Restaurants: Ein Schild an der Eingangstür weist auf die 2G+ Regel in einem Restaurant in München hin.
    Nach neuen Vorgaben des RKI
    Warum die Verkürzung des Genesenenstatus auf Kritik stößt
    Die Verkürzung des Genesenenstatus von sechs auf drei Monate sorgt weiter für Kritik. Ob die neue Regelung gerechtfertigt ist, gilt auch bei Experten als umstritten. Was für Daten stecken hinter der Debatte und welche Konsequenzen hat die Verkürzung in der Praxis?

    +++ Die Bundesregierung hält den Zeitpunkt noch nicht für gekommen, einen Fahrplan für Lockerungen von Corona-Maßnahmen vorzulegen.

    Das betonte Regierungssprecher Steffen Hebestreit und verwies auf steigende Patienten- und Infektionszahlen. Voraussetzung für Rücknahmen seien sinkende Fallzahlen. Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Laumann lehnte rasche Lockerungen ebenfalls ab. Der CDU-Politiker sagte den Sendern RTL und ntv, eine Debatte darüber halte er für verfrüht, und Kontaktbeschränkungen seien weiter notwendig. Zitat; "Wir sollten warten, bis wir den Omikron-Höhepunkt erreicht haben. Und wenn die Zahlen dann wieder runtergehen, dann sollten wir erst lockern." Bund und Länder würden sich bei der Ministerpräsidentenkonferenz am 16. Februar mit einer Exit-Strategie beschäftigen. Dann sei es sehr wichtig, dass die Länder dafür einen gemeinsam Fahrplan erarbeiteten.

    +++ Britische Medien berichten von weiteren Partys in der Londoner Downing Street während des Lockdowns, an denen auch Premierminister Johnson teilgenommen haben soll.

    Der "Guardian" verweist auf eine Abschiedsfeier im Januar 2021, die demnach von der Polizei geprüft wird und bei der Johnson dabei gewesen sein soll. Im "Telegraph" ist zudem von Details einer Feier in Johnsons Wohnung im November 2020 zu lesen. In Großbritannien wird mit Spannung beobachtet, wie viele Abgeordnete der konservativen Tory-Partei dem Premier das Misstrauen aussprechen. Tun dies mindestens 54, käme es zu einem Misstrauensvotum. Heute sagte sich mit Tobias Ellwood ein weiterer prominenter Tory per Brief von Johnson los.

    +++ In mehreren Bundesländern geht die Justiz verstärkt gegen Symbole und Äußerungen bei Corona-Protesten vor, die den Holocaust relativieren.

    Die Bremer Justizsenatorin Schilling verwies auf Demonstranten, die sich einen gelben Stern mit der Aufschrift "ungeimpft" anhefteten. Dies erfülle den Straftatbestand der Volksverhetzung. Ähnlich äußerten sich die Justizministerien in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Hessen sowie die Generalstaatsanwaltschaften in Hamburg und Sachsen.
    Ungeimpft steht auf einem gelben Stern am Arm eines Mannes.
    Volksverhetzung? (IMAGO / Hannelore Förster)

    +++ Der bayerische Ministerpräsident Söder hat einen Stufenplan für zeitnahe Erleichterungen bei den Corona-Beschränkungen verlangt.

    Obwohl die Inzidenzzahlen stiegen, erhöhe sich die Krankenhausbelegung nicht in gleicher Weise, sagte der CSU-Vorsitzende in Berlin zum Auftakt der zweitägigen Winterklausur der Landesgruppe seiner Partei im Bundestag. Deshalb brauche man neben dem Konzept Vorsicht auch das Konzept Augenmaß und Hoffnung. Eher früher mit Erleichterungen beginnen, Stück für Stück, sagte Söder.

    +++ In Deutschland sind sowohl die Sieben-Tage-Inzidenz als auch die Zahl der Corona-Neuinfektionen erneut auf Rekordwerte gestiegen.

    Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts sind binnen 24 Stunden knapp 208.500 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Das sind etwa 44.500 mehr als vor einer Woche. Zudem wurden 196 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Ansteckung gemeldet. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 1.227,5 - nach 1.206,2 gestern und 940,6 vor einer Woche. Die Hospitalisierungsrate gibt das RKI heute mit 4,77 an.

    +++ Die Medienwissenschaftlerin Caja Thimm von der Universität Bonn sieht in der Kommunikation zur Pandemie Defizite bei Politik, Wissenschaft und Journalismus.

    Thimm sieht im DLF-Interview drei Hauptprobleme in der Kommunikation zur Pandemie: Zum einen gebe es in der Politik zu viele Akteure: Jene der Regierung, der Regierungsparteien und der Opposition – und dies noch zusätzlich in jedem einzelnen Bundesland. Hinzu komme eine hohe Komplexität der Sprache mit immer neuen Begriffen und Zahlen. Und drittens gebe es einen Missklang an Information durch die Traditionsmedien.
    Caja Thimm, Medienwissenschaftlerin
    Caja Thimm, Professorin für Medienwissenschaft und Intermedialität an der Universität Bonn (picture alliance / Markus Scholz)

    +++ Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Wüst warnt vor einem baldigen Auslaufen der staatlichen Schutzmaßnahmen gegen die Pandemie.

    Der CDU-Politiker sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, falls der Bundestag nicht handele, würden nach dem 19. März alle Regelungen enden. Dann stünden die Länder und Kommunen faktisch ohne Schutzoptionen da. Es sei aber nicht verantwortbar, auf dem Höhepunkt der Infektionszahlen das Signal zu geben, dass Abstandhalten, Hygienekonzepte und Maskenpflicht schon in wenigen Wochen überhaupt keine Rolle mehr spielten.

    +++ Biontech und Pfizer streben in den USA die Notfallzulassung ihres Covid-19-Impfstoffs für Kinder unter fünf Jahren an.

    Das deutsche Unternehmen und sein amerikanischer Partner teilten mit, sie hätten damit begonnen, den US-Regulierungsbehörden Daten zukommen zu lassen. Der erforderliche Antrag solle in den kommenden Tagen fertiggestellt werden. Die Notfallzulassung soll demnach bereits für Kinder ab sechs Monaten gelten. Es wäre das erste verfügbare Covid-19-Vakzin für diese Altersgruppe in den Vereinigten Staaten.

    Dienstag, der 1. Februar 2022

    +++ Die Bundesagentur für Arbeit beobachtet vor der Einführung einer Corona-Impfpflicht im Gesundheitsbereich Bewegung auf dem Arbeitsmarkt.

    In den vergangenen beiden Monaten haben sich nach Angaben der Behörde 25.000 mehr Menschen aus dem Gesundheits- und Sozialsektor arbeitssuchend gemeldet als sonst – fast die Hälfte von ihnen arbeitet in der Pflege.Als „arbeitssuchend“ werden Menschen bezeichnet, die eine drohende Arbeitslosigkeit bei der Arbeitsagentur anzeigen, aber noch im Job sind. Die Impfpflicht zum Beispiel für Klinik- und Pflegepersonal soll Mitte März in Kraft treten.
    Der Bundestag hat zum ersten Mal über eine allgemeine Impfpflicht debattiert. Die Entscheidung ist als Gewissensentscheidung ausgewiesen. Einen konkreten Gesetzentwurf gibt es noch nicht, drei Vorschläge sind aber schon bekannt. Eine Übersicht.

    +++ Die Weltgesundheitsorganisation hat vor einem verfrühten Ende der Corona-Schutzmaßnahmen gewarnt.

    Es sei voreilig, das Virus für besiegt zu halten, sagte WHO-Chef Tedros in Genf. Seit dem Auftauchen der Omikron-Variante vor etwa zehn Wochen seien fast 90 Millionen neue Infektionen gemeldet worden - mehr als im ganzen Jahr 2020. Man beobachte derzeit einen sehr beunruhigenden Anstieg der Todeszahlen in den meisten Weltregionen. Die WHO sei besorgt, dass einige Regierungen es nicht mehr für nötig hielten, das Infektionsrisiko weiter durch Vorschriften wie Maske tragen oder Abstand halten zu reduzieren. Dies werde damit begründet, dass die Impfraten relativ hoch seien und Omikron weniger schwere Krankheitsverläufe verursache. Das sei jedoch ein völlig falscher Ansatz, betonte Tedros. Das Virus sei gefährlich und es verändere sich weiter direkt vor aller Augen.
    Sie finden hier eine aktuelle Liste der Risikogebiete.

    +++ Die corona-bedingten Sonderregeln zur Beantragung von Kurzarbeitergeld sollen um drei Monate bis Ende Juni verlängert werden.

    Das geht nach einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur aus dem entsprechenden Gesetzentwurf des Bundesarbeitsministeriums hervor. Damit solle die maximale Bezugsdauer des Kurzarbeitergelds von 24 auf bis zu 28 Monate gestreckt werden. In dem Entwurf heißt es, ohne die Möglichkeit, weiter Kurzarbeitergeld zu beziehen, wäre ab März bei den bereits länger kurzarbeitenden Betrieben verstärkt mit Entlassungen zu rechnen. Bundesarbeitsminister Heil hatte die Verlängerung in einem Interview angekündigt und mit der nach wie vor angespannten Pandemielage begründet. Mit der Kurzarbeit seien Millionen Arbeitsplätze gerettet worden.

    +++ Der Anteil Erneuerbarer Energien am Versorgungsmix hat infolge der Corona-Pandemie innerhalb der EU weiter zugenommen.

    Wie das europäische Statistikamt in Luxemburg mitteilte, verloren die Hauptenergieträger Erdöl und Erdgas im Jahr 2020 beide an Anteilen. Erneuerbare Energiequellen wie Wind, Sonne oder Wasserkraft gewannen dagegen hinzu und machten einen Anteil von rund 17 Prozent aus. Die Statistikbehörde führt die Entwicklungen unter anderem auf die Reisebeschränkungen in der Pandemie zurück. Demnach wurde in der Luftfahrt nur noch die Hälfte Kerosin verbrannt. Auch der Spritverbrauch für Kraftfahrzeuge ging spürbar zurück.

    +++ Die Pandemie beschleunigt das Ladensterben in Deutschland.

    Der Handelsverband Deutschland (HDE) geht davon aus, dass durch die Auswirkungen der Corona-Krise in diesem Jahr noch einmal fast 16.000 Geschäften das Aus droht. Die Zahl der Ladenschließungen sei damit wahrscheinlich drei mal so hoch wie durchschnittlich in den Jahren vor der Pandemie, sagte der HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. "Gerade bei kleineren und mittleren Betrieben werden wir einen Aderlass sehen." Dabei hatte das Statistische Bundesamt kurz zuvor Zahlen veröffentlicht, nach denen im zweiten Pandemiejahr im deutschen Einzelhandel Rekordumsätze erzielt wurden.
    Doch davon profitieren nicht alle Händler gleichermaßen. Großer Gewinner war der Onlinehandel, der laut HDE allein im vergangenen Jahr seine Umsätze um gut 19 Prozent steigern konnte. Dagegen traf die Corona-Krise die Mode- und Schuhhändler in den Innenstädten und Einkaufszentren besonders hart. Sie büßten laut HDE in den vergangenen zwei Pandemiejahren rund 30 Prozent ihrer Umsätze ein. Ausschlaggebend für die wachsende Zahl der Ladenschließungen ist laut HDE denn auch vor allem der coronabedingte Rückgang der Besucherzahlen in den Fußgängerzonen.
    Passanten in einer Dortmunder Einkaufsstraße
    Passanten in einer Dortmunder Einkaufsstraße (www.imago-images.de)

    +++ Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Deutsche Depressionshilfe, Ulrich Hegerl, warnt vor einer "leisen Katastrophe" der Depressiven in der Corona-Zeit.

    Die Pandemie und die Beschränkungen wirkten sich auf depressive Menschen oft verheerend aus, sagte der Psychiater im Interview mit der Zeitung "Welt". Zwei Millionen Menschen könnten nach seiner Einschätzung von einer Verschlimmerung ihrer Krankheit betroffen sein. Mit Blick auf die Situation der mehr als fünf Millionen Menschen, die jedes Jahr in Deutschland an einer behandlungsbedürftigen Depression litten, berichtete Hegerl weiter: "Im September 2021 gaben im Deutschland-Barometer Depression 72 Prozent der erkrankten Befragten an, dass sich in den vergangenen sechs Monaten ihre Erkrankung durch die Maßnahmen gegen Corona deutlich verschlechtert habe. 29 Prozent haben einen Rückfall erlitten, 20 Prozent haben Suizidgedanken, und bei 35 Prozent hat die Schwere der Depression zugenommen."

    +++ Niedersachsen will den Engpass bei den PCR-Tests zur Corona-Diagnose mit zusätzlichen Testgeräten in den Apotheken verringern.

    Apotheken, die ein PCR-Testgerät anschaffen, können ab sofort 80 Prozent des Kaufpreises vom Land erstattet bekommen, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Insgesamt stelle das Land dafür drei Millionen Euro bereit, pro Apotheke stehen bis zu 3.000 Euro zur Verfügung. Nach Angaben des Ministeriums ist Niedersachsen das erste Bundesland mit einer solchen Förderung.

    +++ Die Bundesregierung hat noch einmal eingeräumt, dass ihre Ziele beim Impfen nicht erreicht wurden.

    Eigentlich sollte die Impfquote Ende Januar bei 80 Prozent liegen. Jetzt zum Monatswechsel steht aber endgültig fest, dass das nicht geklappt hat. Tatsächlich haben knapp 76 Prozent der Menschen in Deutschland mindestens eine Impfung gegen Corona bekommen. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts hervor. Das RKI hatte klar gemacht, dass es sich um Mindestzahlen handelt, weil nicht alle Impfungen zu 100 Prozent erfasst werden können.

    +++ Berlin verlängert den im März auslaufenden Vertrag mit den Betreibern der Luca-App zur Eindämmung der Corona-Pandemie nicht.

    Das teilte Gesundheitssenatorin Gote (Grüne) nach der Senatssitzung mit. Die Nutzung der App-Funktionen sei nicht mehr nötig, weil es in vielen Bereichen wegen der Vielzahl von Infektionen keine Kontaktnachverfolgung mehr gebe. Die immer wieder kontrovers diskutierte Luca-App sollte Restaurantbesitzern und Event-Veranstaltern helfen, die lange vorgeschriebene Erfassung der Kontakte der Besucher ohne Zettelwirtschaft zu erledigen. Sie konnte direkt mit den Gesundheitsämtern verbunden werden.
    Auf einem Smartphone sind die Corona-Warn-App, die Luca-App und die CovPass-App zu sehen
    Immer weniger Bundesländer nutzen die Luca-App. (picture alliance/dpa)

    +++ Die vielen medizinischen Abfälle in der Corona-Pandemie wie Masken oder Gummihandschuhe belasten zum Teil die Umwelt.

    Darauf weist die Weltgesundheitsorganisation WHO hin. Allein über das Gesundheitssystem der Vereinten Nationen wurde seit Pandemiebeginn 87.000 Tonnen Schutzausrüstung verteilt, die nach der Nutzung im Müll landen. Bis Ende 2021 kamen durch die Impfungen noch mal 144 Tonnen Müll dazu. In Deutschland landet medizinischer Müll in der Regel in Verbrennungsanlagen. Doch in armen Ländern landet viel auch in der Landschaft oder in Gewässern.

    +++ In den USA können womöglich schon bald Kinder unter fünf Jahren gegen Covid-19 geimpft werden.

    Die "Washington Post" berichtet, dass der Corona-Impfstoff von BioNTech/Pfizer noch diesen Monat zur Verfügung stehen könnte. Es werde erwartet, dass die Pharmaunternehmen heute einen Antrag auf eine Notfallzulassung für die Impfung von Babys und Kleinkindern einreichen werden. Offizielle Aussagen der Firmen oder der Zulassungsbehörde FDA gibt es dazu noch nicht.
    Geht die Corona-Pandemie mit der Omikron-Variante des Virus in einen endemischen Zustand über – und damit ihrem Ende entgegen? Manche Virologen und Epidemiologen halten es für möglich, andere bleiben skeptisch. Ein Überblick.

    +++ Das Verb "boostern" ist zum Anglizismus des Jahres 2021 gekürt worden.

    Die Jury um den Sprachwissenschaftler Stefanowitsch von der Freien Universität Berlin lobte die Schnelligkeit, mit der es eine Lücke im Wortschatz gefüllt habe. "Boostern" bezeichnet im Deutschen das Auffrischen einer Corona-Schutzimpfung. Im Gegensatz zur vorhandenen Formulierung "eine Auffrischungsimpfung geben oder erhalten", beziehe sich "boostern" speziell auf Impfungen gegen das Coronavirus und ermögliche in der Pandemie eine knappe und trotzdem eindeutige Kommunikation. Die Initiative lobte auch den "optimistischen und dynamischen Beiklang" des Worts sowie die Leichtigkeit, mit der es seinen Platz im Deutschen eingenommen habe.
    Schild mit der Aufschrift "Booster-Impfung"
    "Boostern" ist der Anglizismus des Jahres. (imago images/Bihlmayerfotografie)

    +++ Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Meidinger, fordert strengere Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung an Schulen.

    Sinnvoll seien tägliche Schnelltests oder eine Priorisierung bei PCR-Tests, mehr Raumluftfilteranlagen und eine FFP-2-Maskenpflicht, sagte Meidinger im Deutschlandfunk. Zudem regte er an, dass die Schulen in Eigenverantwortung entscheiden können, ob sie Distanz-Unterricht anbieten wollen. Die Inzidenzen seien in Deutschland regional zu unterschiedlich für eine allgemeine Regelung. Zudem hätten Gymnasien wegen ihrer besseren Ausstattung eher die Möglichkeit zum Distanz-Unterricht. Bei Förderschulen hingegen sei das Unterrichten in Präsenz wichtiger.
    Meidinger (Lehrerverband): „Zu früh, alles laufen zu lassen“

    +++ Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist weiter gestiegen.

    Das Robert Koch-Institut gibt sie heute früh mit 1.206 an, das ist erneut ein Höchstwert. Gestern hatte sie bei 1.176 gelegen, vor einer Woche bei 894. Es wurden rund 162.600 Neuinfektionen binnen 24 Stunden verzeichnet. Die Gesundheitsämter meldeten zudem 188 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. Die Hospitalisierungs-Inzidenz wird derzeit mit 4,64 angegeben.
    Mehr aktuelle Zahlen zum Coronavirus können Sie in diesem Beitrag lesen.

    +++ Die Forderungen nach einer Verschiebung der Corona-Impfpflicht für Beschäftigte von Kliniken und Pflegeheimen werden lauter.

    Der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Brysch, sagte der Deutschen Presse-Agentur, sie dürfe nicht mit der Brechstange eingeführt werden. Gesundheitsämter, Ordnungsbehörden und Arbeitgeber sähen sich nicht in der Lage, das Vorhaben bis Mitte März ohne schwere Verwerfungen durchzusetzen. Der Vorstandschef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gaß, sagte der "Rheinischen Post", wesentliche Fragen der weiteren Umsetzung seien noch ungeklärt. Deshalb sollten Fristverlängerungen ermöglicht werden, etwa um Impfungen nachzuholen. Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte dem Portal "Business Insider", Ungeimpfte dürften vorerst auch nach dem 16. März in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen arbeiten. Das zuständige Gesundheitsamt entscheide bei der Impfpflicht über das weitere Vorgehen und die zu ergreifenden Maßnahmen im Rahmen seines Ermessens.

    +++ Dänemark beendet die Corona-Maßnahmen.

    Bis auf vereinzelte Einreiseregeln gelten seit heute keine Einschränkungen mehr. Die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist aufgehoben; Impfungen, Genesungen und negative Tests müssen nicht mehr nachgewiesen werden. Großveranstaltungen sind ebenso erlaubt wie der Besuch von Bars und Diskotheken. Ministerpräsidentin Frederiksen begründete den Schritt mit der Tatsache, dass sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen kaum auf die Lage in den Krankenhäusern und den Intensivstationen auswirke. "Wir sind durch die kritische Phase durch", sagte die Sozialdemokratin.
    Menschen laufen in Kopenhagen auf einem Marktplatz, auf dem unzählige Fahrräder stehen.
    In Dänemark sind ab heute fast alle Corona-Beschränkungen aufgehoben. (IMAGO / Dean Pictures)

    +++ Der Grünen-Politiker Dahmen hält schnelle Lockerungen für unrealistisch.

    Das sagte der Gesundheitsexperte der Deutschen Presse Agentur. Dahmen wörtlich: "Wir sind noch nicht übern Berg". Die Hospitalisierungsrate steige inzwischen wieder an, es gebe keinen Grund zur Entwarnung. Falls sich die Lage verschlechtere, müsse eher über eine Ausweitung bestehender Schutzmaßnahmen wie 2G-Plus-Regeln nachgedacht werden. Gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe begründete Dahmen seine Vorsicht unter anderem mit dem Omikron-Subtyp BA.2, eine bei Ungeimpften womöglich noch leichter übertragbare Untervariante von Omikron.

    Montag, 31. Januar 2022

    +++ Gegen die aktuellen Corona-Maßnahmen sind am Abend in zahlreichen Städten erneut tausende Menschen auf die Straße gegangen.

    In Rostock etwa demonstrierten Hunderte trotz eines Verbots. Mehrere Menschen wurden in Gewahrsam genommen, Beobachter berichteten von Böllerwürfen. Eine Sprecherin der Polizei bezeichnete die Lage zwischenzeitlich als angespannt. In Pforzheim versammelten sich nach Polizeiangaben rund 5.000 Kritiker der Corona-Politik, der Protest blieb friedlich. Unweit davon bildeten rund 500 Menschen eine Menschenkette als Zeichen für den Zusammenhalt während der Pandemie. In Lübeck beteiligten sich nach Polizeiangaben rund 1.300 Menschen an einer friedlichen Demonstration gegen Corona-Beschränkungen und eine mögliche allgemeine Impfpflicht. In Brandenburg gab es Demonstration gegen Corona-Auflagen in Cottbus, Potsdam, Eberswald, Fürstenberg und Neuruppin.

    +++ Die britische Regierung ist bei der geplanten Impfpflicht für medizinisches Personal in England zurückgerudert.

    Gesundheitsminister Javid kündigte in London an, die Pläne zu überprüfen und bei den medizinischen Behörden neue Daten anzufordern. Medien hatten bereits zuvor berichtet, die konservative Regierung von Premierminister Johnson wolle das umstrittene Vorhaben aufgeben. Ursprünglichen Plänen zufolge sollten Pflegekräfte vom 1. April an zwei Impfungen nachweisen müssen. Die mutmaßliche Kehrtwende wird von der Regierung damit begründet, dass die Auswirkungen der Omikron-Variante deutlich milder seien als befürchtet.

    +++ Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Corona-Impfstoff des amerikanischen Herstellers Moderna die vollständige Zulassung erteilt.

    Die Zulassung gelte für Menschen ab 18 Jahren, teilten Moderna und die FDA mit. Die FDA sprach von einem "bedeutenden Schritt". Bereits im August hatte das Mittel des deutschen Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer als erster Corona-Impfstoff in den Vereinigten Staaten die volle Zulassung bekommen. Zuvor waren beide Impfstoffe mit Notfallzulassungen im Einsatz.

    +++ PCR-Tests zum Nachweis einer Corona-Infektion sollen künftig vorrangig für Menschen aus dem Gesundheitswesen zur Verfügung stehen. Gleichzeitig soll der Anspruch auf diese hochwertigen, genauen Tests aber für alle Menschen bestehen bleiben.

    Darüber hat Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Grimm-Benne (SPD) nach einer Videoschalte mit ihren Länderkollegen und Bundesgesundheitsminister Lauterbach (SPD) informiert. Gegebenenfalls müssten die Menschen wegen der Priorisierung damit rechnen, dass es etwas länger dauere, bis sie ihr PCR-Testergebnis erhielten, so Grimm-Benne.

    +++ Auf einer Corona-Demonstration im brandenburgischen Schwedt hat ein 64-jähriger Mann eine Polizistin mit einem Fahnenstock angegriffen.

    Die Polizei hatte die Teilnehmer der Kundgebung am Sonntag aufgefordert, sich an die Maskenpflicht zu halten und anschließend begonnen, die begangenen Verstöße per Video zu dokumentieren, teilte die Polizeidirektion Ost in Frankfurt (Oder) mit. Daraufhin habe der Mann die 23-jährige Bereitschaftspolizistin angegriffen und mit einem Fahnenstock attackiert. Den Einsatzkräften sei es gelungen, den Angriff rechtzeitig abzuwehren und den Mann festnehmen. Gegen ihn wurde ein beschleunigtes Verfahren eingeleitet.

    +++ Nach den Corona-Ausbrüchen in einem Rastatter Pflegeheim mit 15 Toten hat die Staatsanwaltschaft Baden-Baden Ermittlungen unter anderem wegen fahrlässiger Tötung aufgenommen.

    Das teilte Staatsanwalt Michael Klose am Montag mit. Das Landratsamt Rastatt hatte zuvor Strafanzeige wegen mehrerer Straftatbestände gegen verschiedene Personen des Trägers gestellt. Die Kreisbehörde sieht laut einer Pressemitteilung unter anderem Anhaltspunkte für fahrlässige Tötung, Körperverletzung und unterlassene Hilfeleistung. Das Landratsamt ist der Ansicht, dass sich das Coronavirus im Pflegeheim ausbreiten konnte, weil Hygieneregeln und Hygienestandards nicht eingehalten wurden. In der Einrichtung habe es auch Versäumnisse und schwerwiegende Mängel in allen Bereichen der Grund- und Behandlungspflege und im Medikamentenmanagement gegeben. Neue Bewohner dürften nun nicht mehr aufgenommen werden. Bereits in dieser Woche müssten mehrere akut gefährdete Bewohner in andere Einrichtungen verlegt werden, was einer Teilschließung gleich kommt. In dem Rastatter Pflegeheim sind vor Weihnachten 15 Menschen an oder mit Corona verstorben. Seit Beginn des Ausbruchs wurden von den derzeit 79 Bewohnern 55 positiv auf das Coronavirus getestet.

    +++ Der Kreis Heinsberg veröffentlicht auf seiner Homepage keine Zahlen zu Corona-Neuinfektionen mehr.

    "Aufgrund von Meldungsrückständen, Verzögerungen in den Laboren und einer nicht zu erfassenden Dunkelziffer sind die Zahlen zu ungenau und vermitteln kein realistisches Bild über die Infektionslage", teilte der Kreis auf seiner Homepage mit. Eine Zusammenstellung der Zahlen gebe es aber weiterhin beim Robert Koch-Institut und dem Landeszentrum Gesundheit. Der Heinsberger Landrat Pusch (CDU) hatte in der vergangenen Woche das Fallzahlen-Management in der Pandemie als "puren Aktionismus" kritisiert. Die Gesundheitsämter würden zurzeit ihre größten Ressourcen mit dem Erfassen und Melden von Fallzahlen verbrennen, die niemand mehr brauche.

    +++ Der kanadische Premierminister Trudeau ist positiv auf das Coronavirus getestet worden.

    Er fühle sich aber gut und werde seine Arbeit im Homeoffice fortsetzen, teilte er auf Twitter mit. Trudeau rief erneut dazu auf, "sich impfen und boostern" zu lassen.

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    +++ Eine wohl noch leichter übertragbare Untervariante von Omikron könnte aus Expertensicht zu einer Verlängerung der derzeitigen Infektionswelle führen.

    BA.2 werde sich auch in Deutschland durchsetzen, schrieb der Immunologe Watzl auf Twitter. Dies könnte die Omikron-Welle verlängern. Der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie bezog sich auf eine noch nicht von externen Fachleuten begutachtete Untersuchung aus Dänemark zu dem Omikron-Subtyp.Das eigene Infektionsrisiko bei BA.2 ist der Studie zufolge mehr als doppelt so hoch wie bei Subtyp BA.1. Das gilt sowohl für Geimpfte wie für Ungeimpfte. Das Risiko der Weitergabe des Virus ist bei infizierten Ungeimpften ebenfalls stark erhöht, nicht jedoch bei Geimpften und Geboosterten, heißt es in der Studie. BA.1 ist bisher in Deutschland vorherrschend, BA.2 gibt es aber auch schon.

    +++ Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hat einen Eilantrag gegen das Verbot von sogenannten Montagsspaziergängen in Freiburg abgelehnt.

    Dabei entschied das Gericht noch nicht darüber, ob ein präventives Verbot solcher unangemeldeter Corona-Demonstrationen mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Es befand aber, dass die Abwägung möglicher Folgen dagegen spreche, das Verbot bis zu dieser Entscheidung vorläufig zu kippen. (Az. 1 BvR 208/22) Die Stadt Freiburg hatte Montagsspaziergänge Anfang Januar verboten. Klagen gegen dieses Verbot wurden vom Freiburger Verwaltungsgericht und vom baden-württembergischen Verwaltungsgerichtshof in Mannheim abgelehnt, wie das Bundesverfassungsgericht weiter mitteilte.

    +++ Die Bundesregierung hat das von Bundeskanzler Scholz (SPD) ausgegebene Impfziel nicht erreicht.

    "Das Ziel, bis zum 31. Januar 80 Prozent der Bevölkerung mindestens mit einer Impfung zu versehen, ist verfehlt worden", sagte Regierungssprecher Hebestreit in Berlin. Eine unerwartet große Hürde stelle weiterhin die Impfbereitschaft der Bevölkerung dar, räumte er ein. Aber auch "kommunikative Schwächen" seitens der Regierenden könnten eine Rolle gespielt haben. Bis einschließlich Sonntag wurden 75,8 Prozent der Menschen in Deutschland mindestens einmal gegen Corona geimpft, wie aus Daten des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht. Die Quote derjenigen, die vollständig geimpft sind, liegt demnach bei 74 Prozent.
    Regierungssprecher Hebestreit bezeichnete zudem mögliche Lockerungen zum jetzigen Zeitpunkt als "etwas verfrüht". Er fügte aber hinzu: "In dem Moment, wo wir das Gefühl haben, verantwortlich lockern zu können, wird diese Bundesregierung und werden alle Landesregierungen genau diesen Schritt gehen."

    +++ Der neue CDU-Chef Friedrich Merz hat die Bevölkerung zu Geduld im Kampf gegen die Omikron-Welle der Corona-Pandemie aufgerufen.

    "Für Lockerungen ist es aus meiner Sicht heute am Tag zu früh. Aber das kann in zwei bis drei Wochen schon anders sein", sagte Merz in Berlin. Man müsse noch ein bisschen Geduld haben.Nötig seien noch "ein wenig Einschränkungen auch in den persönlichen Kontakten" und auch bei Großveranstaltungen. Merz betonte nach Gesprächen mit Fußballvertretern, die gerne wieder Zuschauerinnen und Zuschauer in den Stadien sehen würden: "Sukzessive ja. Über Nacht mit einem 'Freedom Day' nein." Dafür sei die Zeit noch nicht reif.

    +++ Der Ruf nach einer bundesweiten Abschaffung der 2G-Regel im Einzelhandel wird lauter.

    Nach dem Handelsverband Deutschland fordern jetzt auch die vier großen Lebensmittelhändler - Edeka, Rewe, Aldi und die Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) - ein Ende der Zugangsbeschränkungen, die nicht für sie selbst, aber seit Anfang Dezember in weiten Teilen des Handels gelten.
    In einem Brief an mehrere Spitzenpolitiker heißt es, "auf Basis unserer nunmehr fast zweijährigen Erfahrungen mit der Pandemie können wir feststellen, dass der Einzelhandel mit den geeigneten Hygienekonzepten kein Infektionsherd" sei. Die 2G-Regel berge die Gefahr erheblicher Umsatz- und Ergebniseinbußen und damit der Schließung tausender insbesondere inhabergeführter Geschäfte.
    Trotz steigender Sieben-Tage-Inzidenz wird auch in der Politik über eine Lockerung der Corona-Maßnahmen diskutiert.
    Ein Schild am Eingang eines Kaufhauses in Hamburg weist auf die 2G-Regelung hin.
    2G-Regelung im Einzelhandel (picture alliance / dpa / Ulrich Perrey)

    +++ Das Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirche Zyperns, Erzbischof Chrysostomus II., hat zwölf Priester beurlaubt, die seinem Aufruf zu einer Impfung gegen das Coronavirus nicht gefolgt sind.

    Die Beurlaubung gilt zunächst für drei Monate, wie das Nachrichtenportal "OrthodoxTimes" berichtet. Von den 123 Priestern des Erzbistums Zypern seien 27 nicht geimpft, heißt es unter Berufung auf das staatliche zyprische Fernsehen "RIK". Bei 15 von ihnen seien medizinische Gründe gegen eine Impfung festgestellt worden. Den Ungehorsam der zwölf verbleibenden Priester bezeichnete der Erzbischof als unerhört. Er betonte, die Disziplinarstrafe könne verlängert oder die Priester könnten ihres Amtes enthoben werden. Chrysostomus II. erklärte laut Bericht, Priester verleiteten Gläubige dazu, sich ebenfalls nicht impfen zu lassen.

    +++ Hongkongs Innenminister Tsui ist von seinem Amt zurückgetreten.

    Er zog damit die Konsequenz aus der Teilnahme an einem Geburtstagsbankett Anfang Januar, bei dem zwei der rund 200 Gäste positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Die Feier hatte Kritik ausgelöst. Hongkong verfolgt eine strikte Null-Covid-Politik mit strengen Einreisebeschränkungen.

    +++ Bremens Bürgermeister Bovenschulte plädiert für schrittweise Öffnungen in der Pandemie.

    Der SPD-Politiker sagte im Deutschlandfunk, angesichts der stabilen Lage auf den Intensivstationen müsse die Lage neubewertet werden. Man sollte etwa über die Öffnung von Fußballstadien sprechen und überlegen, wie lange man 2G-Regeln im Einzelhandel noch aufrechterhalten könne.
    Bovenschulte (SPD) fordert Lockerungsdebatte bei stabiler Lage

    +++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter gestiegen.

    Wie das Robert Koch-Institut mitteilte, beträgt der Wert nun 1176,8. Das ist wieder ein neuer Höchststand. Gestern lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 1156,8 gestern und vor einer Woche bei 840,3. Binnen eines Tages meldeten die Gesundheitsämter dem RKI 78.318 Neuansteckungen. Das sind 14.925 Fälle mehr als am vergangenen Montag. Zudem wurden 61 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion registriert.
    Die Hospitalisierungsrate hatte das RKI zuletzt mit 4,72 angegeben. Der Wert zeigt die Zahl der innerhalb von sieben Tagen in Kliniken neu aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner an.
    Ein weggeworfener Mund-Nasenschutz liegt auf dem nassen Pflaster einer Fußgängerzone.
    Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland steigt derzeit weiter an. (picture alliance/dpa | Frank Rumpenhorst)
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