Freitag, 29. März 2024

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Newsblog zum Coronavirus
+++ Die Entwicklungen vom 13. und 14. Mai +++

In Deutschland verharrt die Virus-Reproduktionszahl "R" nach Angaben des Robert Koch-Instituts weiter unter dem kritischen Wert von 1,0. Die Corona-Krise hat in Italien dramatische Auswirkungen auf die Behandlung von Krebserkrankungen. Heiko Herrlich erzählt von seinem Quarantäne-Ausflug in den Supermarkt. Unser Newsblog zur Corona-Krise.

13.05.2020
    Das Foto aus Oldenburg zeigt zahlreiche Menschen auf den Treppen am Rathausmarkt, wo sonst die Tische und Stühle der Gastronomie unter Schirmen stehen.
    Die Reproduktionszahl war ein wesentliches Kriterium für die Lockerungen der Kontaktbeschränkungen. (dpa-Bildfunk / Hauke-Christian Dittrich)
    Die aktuellen Entwicklungen finden Sie hier in unserem Newsblog.
    Donnerstag, 14. Mai
    +++ In Deutschland verharrt die Virus-Reproduktionszahl "R" nach Angaben des Robert Koch-Instituts weiter unter dem kritischen Wert von 1,0. Der neue "7-Tage-R" liege aktuell bei 0,88, teilte das RKI in seinem Lagebericht mit. Ein Wert unter 1,0 bedeutet, dass ein Infizierter im Schnitt weniger als eine andere Person mit dem Coronavirus ansteckt. Das Institut will ab sofort diesen neu berechneten "7-Tage-R" veröffentlichen, weil er einen stärkeren Ausgleich für Schwankungen ermögliche. Die Reproduktionszahl war ein wesentliches Kriterium für die Lockerungen der Kontaktbeschränkungen. Das RKI geht aktuell von 172.239 laborbestätigten Covid-19-Fällen in Deutschland aus.
    +++ Die Corona-Krise hat in Italien dramatische Auswirkungen auf die Erkennung und Behandlung von Krebserkrankungen. In den vergangenen beiden Monaten sind die Neudiagnosen und die Biopsien um gut die Hälfte zurückgegangen. Bei knapp zwei Dritteln der geplanten Tumorbehandlungen ist es wegen der angespannten Lage des Gesundheitssystems zu Verzögerungen gekommen. Darauf weisen verschiedene onkologische Organisationen und Patientenverbände hin.
    +++ Auch Nordrhein-Westfalen hebt die Quarantäne-Vorschrift für Rückkehrer aus den europäischen Nachbarstaaten auf. Ein entsprechender Bericht der "Rheinischen Post" wurde der Deuschen Presse-Agentur aus NRW-Regierungskreisen bestätigt. Die Neuregelung trete am Freitag um 0 Uhr in Kraft, hieß es. NRW-Ministerpräsident Laschet habe eine entsprechende Verordnung auf den Weg gebracht. Bisher mussten sich Rückkehrer aus dem Ausland wegen der Corona-Pandemie für zwei Wochen in häusliche Quarantäne begeben.
    +++ Der Trainer von Bundesligist FC Augsburg, Heiko Herrlich, hat einen Verstoß gegen die von der Deutschen Fußball Liga verordneten Maßnahmen gegen das Coronavirus zugegeben. Er sagte auf einer Pressekonferenz, eigentlich solle das Team die Hotel-Quarantäne nicht verlassen. Es gebe aber Situationen, die es einfach erforderten. "Ich habe keine Zahnpasta, die ist am Ausgehen, und keine Hautcreme mehr gehabt, und dann bin ich mit meinem Trainingsanzug in der Nähe zu einem Supermarkt gegangen", berichtete Herrlich. Allerdings sieht das Konzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) zur Fortsetzung des Spielbetriebs unter anderem vor, dass als Sicherungsmaßnahme mindestens die letzten sieben Tage vor Saisonbeginn als Trainingslager in Quarantäne verbracht werden müssen.
    +++ Das Internationale Olympische Komitee rechnet durch die Verlegung der Sommerspiele in Tokio mit Mehrkosten von bis zu 800 Millionen Dollar. Diese Zahl nannte IOC-Chef Bach. Die Corona-Krise habe "erhebliche finanzielle Auswirkungen auf die olympische Bewegung und das IOC", erklärte der Präsident.
    +++ Die UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte, Bachelet, hat den Kurs Deutschlands gegen eine Ausbreitung des Coronavirus als positives Beispiel gewürdigt. Die Bundesrepublik habe in der Krise mutige, schnelle und wirksame Maßnahmen ergriffen, sagte Bachelet in Genf. Lobende Worte fand sie auch für Südkorea und Neuseeland. Zugleich sprach sie von einem schwierigen Balanceakt für alle Regierungen. Diese müssten einerseits mit der medizinischen Krise fertig werden, anderseits aber auch die Wirtschaft ihrer Länder vor dem Kollaps bewahren.
    +++ Italien will vier Milliarden Euro für die Wiederbelebung des heimischen Tourismus und eine Milliarde für Kulturförderung aufwenden. Das gab Kulturminister Franceschini in einer Video-Pressekonferenz in Rom bekannt. Die Leistungen sollen teils als direkte Hilfen, teils in Form von Steuererleichterungen gewährt werden.
    +++ Die in der Corona-Krise zusätzlich anfallende Betreuung von Kindern wird hauptsächlich von Frauen geleistet. Das ist das Ergebnis einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung auf Basis einer Onlinebefragung von mehr als 7.600 Erwerbstätigen. Demnach hat wegen der Schließung von Kitas, Tagesmüttern und Schulen fast jede dritte befragte Frau, die kleine Kinder hat, ihre Arbeitszeit reduziert – bei den Männern war es nur gut jeder sechste.
    Junge am Fenster blickt nach draußen
    Kinder ohne professionelle Betreuung - das Problem bleibt meistens an den Müttern hängen. (picture alliance / Ramesh Amruth)
    +++ Das neue Coronavirus befällt laut einer Untersuchung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf neben der Lunge auch zahlreiche andere Organe. Das hätten Autopsien von 27 an Covid-19 gestorbenen Patienten gezeigt, teilte die Klinik mit. Der Studie zufolge sind nach der Lunge am häufigsten die Nieren betroffen. Außerdem habe man den Erreger in Herz, Leber, Gehirn und Blut der Patienten nachweisen können. Der Studienleiter Huber betonte, der mögliche Befall weiterer Organe müsse bei der Behandlung von Corona-Patienten berücksichtigt werden.
    +++ Vertreter von Linken und Grünen haben im Bundestag für mehr Rechte für Kinder in der Corona-Krise geworben. Der Linken-Abgeordnete Müller warf Union und SPD vor, dass Kinder und Eltern weiterhin zuletzt bedacht und Kinder vorrangig als Seuchenherde behandelt würden. Seine Partei forderte einen Kindergipfel im Kanzleramt. Die Grünen-Abgeordnete Dörner betonte, für Kinder sei derzeit nichts mehr normal. Es sei daher unverständlich, dass deren Lage nicht Chefsache sei.
    +++ Arbeitnehmer können sich in der Corona-Krise noch bis zum 31. Mai telefonisch krank schreiben lassen. Der Gemeinsame Bundesausschuss verlängerte die Regelung. Er erklärte, nach derzeitiger Einschätzung der Gefährdungslage sei dies zum letzten Mal der Fall. Beschäftigte mit leichten Erkrankungen der Atemwege können sich derzeit nach telefonischer Rücksprache mit ihrem Arzt befristet krank schreiben lassen.
    +++ Die Lufthansa will ab Juni wieder deutlich mehr Flüge anbieten. Vom Regelflugplan bleibt die Airline aber weiter entfernt. Mehr als 100 Ziele in Europa und über 20 Interkontinental-Flughäfen sollen wieder angeflogen werden. So sind etwa Sylt, Kreta und Mallorca wieder im Programm, auch bei der Billigflugtochter Eurowings. Die spanische Baleareninsel könnte allerdings noch den ganzen Juni für den Tourismus geschlossen bleiben.
    Strandkulisse der Sylter Gemeinde Wenningstedt im Kreis Nordfriesland. Sie sehen einen Dünen-Wanderweg, im Hintergrund die Nordsee.
    Strandkulisse der Sylter Gemeinde Wenningstedt (Sylt) (imago / Westend61)
    +++ Vor dem Beginn der Corona-Krise hoffte die Reisebranche auf ein Rekordjahr - die Fluglinien ebenso wie die Deutsche Bahn. Während der Flugverkehr erst im Juni wieder einen fast regulären Betrieb aufnehmen soll, fährt die Bahn im Regionalverkehr zum großen Teil wieder nach Plan, auch immer mehr Fernzüge sind unterwegs. Aber welche Regeln gelten, um eine Ansteckung der Reisenden mit dem Coronavirus zu verhindern?
    +++ In der 1. und 2. Fußball-Bundesliga sind für den Rest der Saison fünf statt drei Auswechslungen erlaubt. Das entschied die Deutsche Fußball Liga auf ihrer Mitgliederversammlung. Sie übernahm damit die vom Weltverband FIFA eingeführte Änderung wegen der größeren Belastung durch die Corona-Krise. Außerdem wurde beschlossen, dass die Saison notfalls auch nach dem 30. Juni fortgesetzt werden kann. Mit den Folgen eines möglichen Saisonabbruchs will sich die DFL dagegen erst in zwei Wochen befassen. Nach rund neunwöchiger Pause nimmt die Bundesliga am Samstag den Spielbetrieb wieder auf, allerdings ohne Zuschauer.
    Geisterspiel ohne Zuschauer in NRW: Borussia Mönchengladbach - 1. FC Köln am 11. März 2020 in Mönchengladbach. 
    Geisterspiel ohne Zuschauer in NRW: Borussia Mönchengladbach - 1. FC Köln (picture alliance / Laci Perenyi)
    +++ Der deutsche Staat wird in diesem Jahr knapp 100 Milliarden Euro weniger an Steuern einnehmen als im vergangenen Jahr noch erwartet worden war. Ursache sei der Rückgang der wirtschaftlichen Tätigkeiten infolge der Einschränkungen in der Corona-Krise, sagte Bundesfinanzminister Scholz bei der Vorstellung der Ergebnisse des Arbeitskreises Steuerschätzung in Berlin. Auf den Bund entfallen demnach Mindereinnahmen von 44 Milliarden Euro, auf die Länder 35 Milliarden und die Kommunen 15,6 Milliarden. Scholz betonte, dass die endgültigen Auswirkungen der Krise noch nicht vollständig abzusehen seien.
    +++ Angesichts zunehmender Verschwörungstheorien zur Corona-Pandemie hat Bundespräsident Steinmeier zu Vernunft in der politischen Debatte aufgerufen. Den kritischen Austausch müsse es geben, sagte er bei einer Besichtigung des neuen Corona-Reservekrankenhauses auf dem Berliner Messegelände. Er hoffe aber, "dass wir diesen weiterhin so führen, dass Tatsachen und Fakten nicht ignoriert werden, und dass wir uns mit Vernunft aus der gegenwärtigen Situation befreien".
    In einem offenen Brief hatten Ärzte und Virologen aus der ganzen Welt Unternehmen wie Facebook und Twitter aufgefordert, stärker gegen Falschnachrichten vorzugehen.
    +++ Der Bundestag hat die Corona-Krisenhilfen über den Eurorettungsfonds ESM gebilligt. Die Kreditlinien im Umfang von bis zu 240 Milliarden Euro sind vor allem für besonders belastete Länder wie Italien, Spanien oder Frankreich gedacht. Einzige Bedingung soll sein, dass das Geld - bis zu zwei Prozent der jeweiligen Wirtschaftsleistung - für direkte oder indirekte Gesundheitskosten verwendet wird.
    +++ Bundespräsident Steinmeier hat angesichts zunehmender Verschwörungstheorien zur Corona-Pandemie zu mehr Vernunft in der politischen Debatte aufgerufen. Einen kritischen Austausch müsse es geben, betonte er in Berlin. Er hoffe aber, dass man diesen weiterhin so führe, dass Tatsachen und Fakten nicht ignoriert würden.
    +++ Wie gefährlich ist eine Corona-Infektion für Kinder wirklich? Zuletzt gab es weltweit Berichte über schwere Entzündungen bei Kindern im Zusammenhang mit Covid-19. Die Fälle ähneln den Symptomen des sogenannten Kawasaki-Syndroms, einer seltenen Krankheit. Ärzte in Bergamo haben einige Fälle verglichen. Eine Zusammenfassung. 
    +++ In den USA ist die Zahl der Arbeitslosen infolge der Corona-Pandemie erneut gestiegen. In der Woche bis einschließlich 9. Mai wurden knapp drei Millionen Neuanträge registriert. In den sieben Wochen zuvor hatten bereits mehr als 33 Millionen Menschen einen solchen Antrag gestellt - so viele wie nie zuvor in solch kurzer Zeit.
    +++ Die französische Regierung ärgert sich über Äußerungen des Pharmakonzerns Sanofi. Dessen Vorstandschef, Hudson, hatte erklärt, die USA hätten bei den Vorbestellungen zu einem Corona-Impfstoff ein Vorrecht, weil deren Behörden die Forschung finanziell unterstützten und die Produktion auf amerikanischem Boden stattfinden werde. Inzwischen relativierte der Konzern die Äußerungen und erklärte, Ziel sei es, einen Impfstoff möglichst für jeden zugänglich zu machen.
    +++ Bundesfinanzminister Scholz hat für europäischen Zusammenhalt in der Corona-Krise geworben. Konkret nannte der SPD-Politiker im Bundestag das Vorhaben, über den Euro-Rettungsfonds ESM zinsgünstige Kredite für besonders belastete Länder wie Italien, Spanien oder Frankreich bereitzustellen.
    +++ Ein Impfstoff gegen das Coronavirus könnte nach Angaben der zuständigen EU-Behörde in etwa einem Jahr zur Zulassung bereitstehen. Die Europäische Arzneimittel-Agentur für Impfstoffe - EMA - zeigte sich skeptisch, dass ein derartiges Mittel bereits im September zur Verfügung stehen könnte. Zwar unternehme man alles, um eine Zulassung zu beschleunigen. Es müsse aber gewährleistet sein, dass ein Impfstoff sicher und effektiv sei.
    +++ Staats- und Regierungschefs aus aller Welt haben sich für kostenlose Corona-Therapien und -Impfstoffe für alle Menschen ausgesprochen. In einem offenen Brief fordern sie Regierungen und internationale Partner auf, dies durch eine Garantie-Erklärung sicherzustellen. Ein künftiger Impfstoff dürfe nicht patentiert werden, zudem müssten Forschungsergebnisse von Staaten geteilt werden.
    +++ US-Präsident Trump rechnet nach eigenen Worten bis Jahresende mit einem Impfstoff gegen das Coronavirus. Zugleich kündigte er an, das Militär schon jetzt für eine Verteilung an die Bevölkerung zu mobilisieren
    +++ Neben weiteren Corona-Hilfsmaßnahmen hat der Bundestag eine sogenannte "Corona-Prämie" für Altenpflegekräfte beschlossen. Diese sollen abhängig von ihrer Arbeitszeit einmalig eine Prämie von bis zu 1.000 Euro erhalten. Länder und Arbeitgeber haben die Möglichkeit, die steuerfreie Extrazahlung auf bis zu 1.500 Euro aufzustocken. Weitere Beschlüsse vom Bundestag finden Sie hier zusammengefasst.
    +++ Japan hebt die Corona-Beschränkungen in den meisten Landesteilen vorzeitig auf. Regierungschef Abe sagte in Tokio, dies gelte für 39 der 47 Provinzen. Ausgenommen seien städtische Großräume wie Tokio und Osaka. Dort werden die Bewohner weiter gebeten, zuhause zu bleiben.
    +++ Der Bundestag hat weitere Hilfen in der Corona-Krise beschlossen. Zu den Maßnahmen gehört eine Erhöhung des Kurzarbeitergeldes. Es wird von derzeit rund 60 Prozent auf bis zu 80 Prozent und für Eltern auf bis zu 87 Prozent angehoben. Diese Regelung gilt bis Ende des Jahres. Zudem wird die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes um drei Monate verlängert. Lesen Sie auch die Einwände der Opposition.
    +++ Wann können Theater, Orchester und andere Kultureinrichtungen wieder öffnen? Das ist vielerorts noch unklar: Bayern setzt auf einen langsamen Neustart nach Pfingsten, Sachsen und NRW wollen schneller wieder lockern. Für den Deutschen Kulturrat geht es vor allem darum, die Infrastruktur zu erhalten. Ein Überblick.
    +++ Der Anstieg der Verbraucherpreise hat sich wegen der Corona-Krise erneut verlangsamt. Die Inflationsrate lag im April im Vorjahresvergleich bei 0,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie waren in den vergangenen Monaten weite Teile der Wirtschaft zum Erliegen gekommen.
    +++ Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle in Deutschland ist auf 172.239 gestiegen. Das sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts 933 mehr als gestern. Demnach gibt es 89 neue Todesfälle. Insgesamt sind damit 7.723 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Wie sich die Zahlen in Europa entwickeln, finden Sie hier.
    +++ Der Flugverkehr am Frankfurter Flughafen ist wegen der Reisebeschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus beinahe zum Erliegen gekommen. Im April gab es einen Rückgang der Passagierzahlen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 96,9 Prozent, wie der Flughafenbetreiber Fraport mitteilte. Auch das Aufkommen an Fracht und Luftpost sank deutlich.
    +++ Auch in den USA läuft die Debatte über Lockerungen in der Corona-Krise. Präsident Trump drängt nun auf eine baldige Öffnung von Schulen. Das Coronavirus habe nur sehr geringe Auswirkungen auf junge Leute, meinte Trump. Allerdings leiden in New York etliche Kinder an mysteriösen Entzündungen, die dem Kawasaki-Syndrom ähneln.
    +++ Der bayerische Ministerpräsident Söder (CSU) hat die Pläne zur Lockerung der Grenzkontrollen begrüßt, aber auch zur Vorsicht gemahnt. Sollten die Infektionszahlen steigen, könnten die Beschränkungen an den Grenzen verlängert werden. Ähnlich äußerte sich Bundesinnenminister Seehofer (CSU). Die Innenpolitikerin der Grünen Mihalic kritisierte, die Maßnahmen brächten keine "nachvollziehbare Ordnung in die Grenzfrage".
    +++ Steigen mit den Lockerungen der Grenzkontrollen die Chancen, dass wir wieder verreisen können? Vielleicht sogar ins Ausland? Wie der Urlaub im ersten Corona-Sommer 2020 aussehen könnte, haben wir hier für Sie zusammengefasst.
    +++ In Pirna in Sachsen sind bei einer unerlaubten Demonstration gegen Corona-Restriktionen Polizisten angegriffen worden. Ein Beamter wurde verletzt. Auf dem Markt der Stadt waren nach Polizeiangaben rund 200 Menschen zusammengekommen.
    +++ Welche Folgen die Corona-Krise für Bund, Länder und Gemeinden hat, könnte heute sichtbar werden: Es soll eine neue Steuerschätzung vorgelegt werden. Nach Zahlen, die der Deutschen Presse-Agentur bereits jetzt vorliegen, werden die Steuereinnahmen alleine in diesem Jahr um fast 119 Milliarden Euro zurückgehen.
    Mittwoch, 13. Mai
    +++ Bundesaußenminister Maas hat das geplante Zurückfahren der Kontrollen an einigen deutschen Grenzen als "ersten Schritt" bezeichnet. Im ARD-Fernsehen sagte Maas, es gebe weiterhin in vielen Ländern Quarantänebestimmungen, selbst wenn Grenzen geöffnet würden. Man werde nun mit anderen europäischen Ländern darüber beraten, unter welchen Bedingungen diese Maßnahmen ausgesetzt werden könnten.
    +++In Österreich wird die Fußball-Bundesliga am 2. Juni ihren Spielbetrieb wieder aufnehmen. Wegen der Pandemie finden die Austragungen ohne Publikum und auf Grundlage eines Präventionskonzepts statt. Noch vor dem Neustart der Bundesliga findet in Klagenfurt am 29. Mai das Pokalfinale zwischen Titelverteidiger Red Bull Salzburg und dem Zweitligisten Austria Lustenau statt.
    Fußballplatz im Flutlicht
    Fußballplatz im Flutlicht (Arno Burgi/dpa)
    +++ Der Fußballbundesligist Borussia Dortmund, die Polizei und die Stadt Dortmund rüsten sich für das Spiel gegen Schalke 04. Die Partie am Samstag soll wegen des Coronavirus als Geisterspiel ausgetragen werden. Polizeipräsident Lange kündigte an, dass die Polizei am Stadion "mit starken Kräften vor Ort" sein werde, um die Auflagen wie Abstandsregelungen durchzusetzen. Die Polizei bereite sich aber auch darauf vor, dass Fans oder Menschen, die die Gefahren einer Corona-Erkrankungen leugnen, in der Innenstadt zusammenkommen.
    +++ Der Bonner Virologe Hendrik Streeck hat sich gegen Vorwürfe gewehrt, er habe seine Studie zum Corona-Infektionsgeschehen im Kreis Heinsberg vermarkten lassen. Im Gesundheitsausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags sagte Streeck: "Ich bin persönlich ganz schön davon getroffen, dass man das so darstellt." Er habe nicht mehr gewusst, wie er mit den ganzen Mails habe umgehen sollen und sei deshalb dankbar gewesen, dass ihm jemand "über die Schulter geschaut" habe. Heute wisse er: "Es ist doof gelaufen." Er habe auch «schlaflose Nächte» gehabt. Die Öffentlichkeitsarbeit für die Heinsberg-Studie durch die Berliner Agentur Storymachine hatte für Kritik gesorgt. Die Studie war im Auftrag der NRW-Landesregierung entstanden.
    +++ Die AfD will in der Corona-Krise Einschränkungen im Umweltausschuss des Bundestags nicht akzeptieren. Insbesondere geht es um die reduzierte Zahl der Teilnehmer. Die Abgeordneten der Partei im Ausschuss zögen "aus der Einschätzung der AfD-Fraktion, dass eine epidemische Notsituation nicht existent ist, ihre Konsequenzen", teilte der umweltpolitische Sprecher der Fraktion, Karsten Hilse, mit. Man werde sich an die Geschäftsordnung halten und nicht an Vereinbarungen, die dagegen verstießen.
    +++ EU-Kommission hat klargestellt dass bei Reiseabsagen und Flugausfällen weiter ein Recht auf Rückerstattung gilt. Trotzdem wirbt sie für eine Gutscheinlösung, um Insolvenzen zu verhindern.
    +++ Arbeitsminister Heil hat die Arbeitsbedinungen auf deutschen Schlachthöfen kritisiert. Er sprach im Bundestag mit Blick auf die jüngsten Coronavirus-Ausbrüche von "beschämenden" Nachrichten. In Niedersachsen sollen alle Beschäftigten in der fleischverarbeitenden Industrie auf das Coronavirus getestet werden. Es gehe um rund 23.700 Arbeiter in 183 Betrieben, kündigte Sozialministerin Reimann an. Auch in Nordrhein-Westfalen werden derzeit rund 20.000 Beschäftigte der Schlachthöfe getestet, nachdem es im Kreis Coesfeld eine Häufung von Infektionsfällen gegeben hatte.
    Halbierte Schweine hängen im Schlachthof Mohssen Assanimoghaddam/dpa | Verwendung weltweit
    Schlachthöfe im Fokus (picture alliance / Mohssen Assanimoghaddam / dpa)
    +++ Die EU-Kommission empfiehlt den Mitgliedstaaten ein koordiniertes Vorgehen zur Aufhebung der Reisebeschränkungen. Da die Zahl der Neuinfektionen zurückgehe, sei es gerechtfertigt, die Grenzen schrittweise wieder zu öffnen, teilte die Kommission in Brüssel mit. Zunächst sollten die Beschränkungen zwischen Regionen mit ähnlicher epidemiologischer Lage aufgehoben werden. Bundesaußenminister Maas erklärte in Berlin, die weltweit geltende Reisewarnung für Touristen solle schrittweise aufgehoben werden, beginnend mit den europäischen Ländern. Von der EU forderte Maas ein koordiniertes Vorgehen.
    +++ Bundeskanzlerin Merkel hat erneut vor zu großen Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen gewarnt. Die CDU-Politikerin sagte während einer Regierungsbefragung im Bundestag, man habe die Verpflichtung, das gemeinsam Erreichte nicht zu gefährden. Es wäre deprimierend, wenn man wieder zu Einschränkungen zurückkehren müsste, die alle hinter sich lassen wollten, betonte Merkel.
    +++ Die Kontrollen an den deutschen Grenzen werden gelockert und teilweise ganz aufgehoben. Wie Bundesinnenminister Seeehofer in Berlin bekanntgab, soll es ab Samstag keine Kontrollen an der Grenze zu Luxemburg mehr geben. Dies sei auch für die Grenze zu Dänemark geplant. Die Kontrollen an den Grenzen zu Frankreich, Österreich und zur Schweiz werden bis 15. Juni verlängert, aber zugleich gelockert. Nach Angaben des CSU-Politikers sollen dann auch bislang geschlossene Übergänge geöffnet werden. Zudem wird nur noch stichprobenartig kontrolliert. Endgültig aufgehoben werden diese Kontrollen aber erst am 15. Juni. Zuvor hatte bereits die österreichische Regierung die Lockerung der Grenzkontrollen zu Deutschland bekanntgegeben.
    Wie der Urlaub 2020 angesichts der Corona-Pandemie aussehen könnte, lesen Sie hier.
    +++ Wegen seiner umstrittenen Teilnahme an einer Anti-Corona-Demonstration lässt Thüringens FDP-Chef Kemmerich seine Funktion im Bundesvorstand vorerst ruhen. Das teilte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer Buschmann nach einer Sondersitzung des Gremiums mit. Kemmerich habe der FDP schweren Schaden zugefügt, sagte Buschmann. Der Thüringer FDP-Vorsitzende hatte eingeräumt, dass er mit seiner Teilnahme an der Kundgebung in Gera der AfD und Verschwörungstheoretikern eine Plattform geboten habe. Kemmerich bat auch um Entschuldigung dafür, dass er während der Demonstration zeitweise die Abstandsregeln nicht einhielt und keinen Mundschutz trug.
    Die Versammlung in Gera war eine von vielen, die derzeit aus Protest gegen die Corona-Beschränkungen stattfinden. Wer sie veranstaltet und was die Teilnehmer fordern, haben wir hier zusammengefasst.
    +++ In China ist nach Neuinfektionen mit dem Coronavirus erneut eine Millionenstadt weitgehend abgeschottet worden. Die Einwohner von Jilin im Nordosten des Landes dürfen die Stadt nur verlassen, wenn sie einen negativen Corona-Test vorweisen können und sich in Quarantäne begeben, wie die örtliche Verwaltung mitteilte. Bus- und Zugverbindungen wurden unterbrochen, auch Kinos und Fitnessstudios mussten schließen. In einem Vorort von Jilin war am Wochenende ein neuer Infektionsherd mit inzwischen 21 Fällen bekannt geworden. Die Stadt spricht von einem hohen Ansteckungsrisiko.
    +++ In Deutschland gibt es nach Angaben des Robert Koch-Instituts derzeit rund 15.000 Menschen, die nachweislich an Covid-19 erkrankt sind. Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen stieg seit gestern um rund 800. Insgesamt wurden damit mehr als 171.300 Fälle registriert. 148.700 Menschen gelten als genesen. Die Zahl der an oder mit Corona Gestorbenen liegt bei 7.634.
    +++ Der Reisekonzern Tui will weltweit rund 8.000 Stellen abbauen. Das kündigte Vorstandschef Joussen in Hannover an und verwies zur Begründung auf die Verluste und Unsicherheiten durch die Corona-Pandemie. Vor allem die Verwaltungskosten müssten gesenkt werden. Unklar ist, wie viele Jobs in Deutschland betroffen sind.
    +++ EU-Wirtschaftskommissar Gentiloni hält eine Tourismus-Sommersaison in Europa für denkbar. Eine solche werde angesichts des Coronavirus allerdings mit Sicherheitsmaßnahmen und Einschränkungen versehen sein, sagte der Italiener der "Süddeutschen Zeitung". Keine andere Branche leide so sehr unter der Pandemie wie der Tourismus. Dieser gehöre daher zu jenen Wirtschaftszweigen, die besonders von dem Hilfspaket profitieren würden, das Brüssel gerade schnüre. Welche Optionen für den Urlaub 2020 es gibt, lesen Sie hier.
    +++ Deutschland bemüht sich im UNO-Sicherheitsrat um eine Lösung im festgefahrenen Konflikt um eine Resolution zur Pandemie. Hintergrund ist ein Streit zwischen den Vetomächten USA und China um die Rolle der Weltgesundheitsorganisation. Die Vereinigten Staaten werfen ihr eine zu positive Haltung zur Volksrepublik vor und wollen die WHO in dem Text unerwähnt lassen. Die Führung in Peking hingegen beharrt auf einer Erwähnung.
    Der nun von Deutschland vorgeschlagene Text konzentriert sich auf das eigentliche Kernanliegen der Resolution: Die Unterstützung von UNO-Generalsekretär Guterres bei seiner bereits etwa sieben Wochen alten Forderung nach einer weltweiten Waffenruhe in der Pandemie.
    +++ Das brasilianische Gesundheitsministerium bestätigt einen Rekordanstieg mit 9258 neue Coronavirus-Fällen und 881 Toten in den letzten 24 Stunden. Damit übersteigt die Zahl der Infizierten mit 177.589 die Zahl der Fälle in Deutschland.


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