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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 24.10.2020

  • 00:05 Uhr

    Die Hörspielserie zu „Babylon Berlin“:
    Der stumme Tod (2/3)
    nach dem Roman von Volker Kutscher
    Bearbeitung: Thomas Böhm und Benjamin Quabeck
    Regie: Benjamin Quabeck
    Komposition, Liedtexte & Musik: Verena Guido mit Ensemble und das WDR Funkhausorchester
    Produktion: WDR/RB/RBB für die ARD-Hörspielprogramme und Deutschlandradio 2020
    (Teil 3 am 31.10.2020)

    Berlin 1930: Nach dem Börsencrash und der daraus resultierenden Weltwirtschaftskrise haben „Die Goldenen 20er-Jahre“ ein abruptes Ende gefunden. Kommissar Gereon Rath, der nicht ganz freiwillig von Köln nach Berlin wechselte, lebt sich zunehmend in der Hauptstadt ein, die einem rapiden Wandel unterworfen ist. Doch sein Hang zu Alleingängen führt dazu, dass er nicht mehr die Fälle bekommt, die ihn wirklich interessieren. Eine willkommene Ablenkung ist ein Unfall mit Todesfolge in einem Filmatelier. Rath lernt ein Umfeld kennen, das sich ebenfalls im Umbruch befindet: die Filmbranche, die gerade den Wechsel von Stumm- zu Tonfilm vollzieht. Im Spannungsfeld von Glamour, Drogen und Tristesse macht er nicht nur ganz neue Erfahrungen, sondern stößt auch auf alte Bekannte und Verlockungen. Und während das Klima in der Weimarer Republik immer rauer wird, wird Rath nicht nur von seiner Kölner Vergangenheit eingeholt. Die dritte Staffel der weltweit erfolgreichen Serie läuft demnächst in der ARD.

    Mit Ole Lagerpusch, Alice Dwyer, Jakob Diehl, Fabian Busch, Dennis Moschitto, Uwe Ochsenknecht, Rudolf Kowalski, Malte Arkona, Jan Gregor Kremp, Reiner Schöne, Peter Nottmeier, Annika Mauer, Johanna Gastdorf u.v.a.
    Dramaturgie: Thomas Leutzbach und Holger Rink
    Redaktionelle Mitarbeit: Lina Kokaly

    Volker Kutscher, geboren 1962, hat mit der Krimi-Reihe um Gereon Rath mehrere Bestseller geschaffen. Nach dem Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte arbeitete er zunächst als Tageszeitungsredakteur, bevor er seinen ersten Kriminalroman schrieb. Heute lebt Volker Kutscher als freier Autor in Köln und Berlin. Der erste Fall der Gereon Rath-Romane wurde als ‚Babylon Berlin‘ für die ARD von Tom Tykwer, Henk Handloegten und Achim von Borries mit prominenter Besetzung aufwändig verfilmt und erhielt 2018 den Grimme-Preis.

  • 01:05 Uhr

    Rock
    Neues und Klassiker der Rock-, Pop- und Soulmusik
    Schwerpunkt: Vor 50 Jahren veröffentlichte die britische Band Pink Floyd ihr Album „Atom Heart Mother" (1970)
    Am Mikrofon: Günther Janssen

  • 06:05 Uhr

    Unerfüllte Hoffnungen: In der Corona-Pandemie steigt der Druck

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Peter Sawicki

  • 09:05 Uhr

    Vor 125 Jahren: Der Zirkus Busch eröffnet in Berlin ein festes Haus

  • 09:10 Uhr

    Die unendliche Geschichte - der Großflughafen Berlin-Brandenburg

    Am Mikrofon: Christoph D. Richter

    Endlich ist es soweit: Am 31. Oktober 2020 soll der Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“ - kurz BER - eröffnen. Es ist der Schlusspunkt eines Großprojekts, das zeitlich und finanziell komplett aus dem Ruder gelaufen ist und sich über Jahre der Fehlplanung und Verzögerung zu einer der größten Baupannen Deutschlands ausgewachsen hat.
    Ganz ursprünglich, als die Planung Mitte der 1990er Jahre begann, sollte der Hauptstadtflughafen im Jahr 2007 fertig sein. Es gab erste Schwierigkeiten bei der Bauplanung, so dass die Eröffnung auf den 30. Oktober 2011 verschoben wurde. Weitere angepeilte Termine waren dann: 2012 und 2013. Doch immer wieder wurde diese Planung wegen Baumängeln, Planungsfehlern und Technikproblemen gekippt.
    Unser Brandenburg-Korrespondent Christoph Richter war für das Wochenendjournal auf dem Gelände unterwegs. Er hat sich mit dem Airport-Chef getroffen, der versprochen hat, dass der Flughafen tatsächlich Ende Oktober in Betrieb geht. Er hat mit Flughafen-Gegnern gesprochen, die klagen, dass es keinen ausreichenden Schallschutz für Anrainer gibt. Und er hat im Zuge seiner Recherchen einen in der Lausitz beheimateten belgischen Pralinenhersteller kennengelernt, den der BER fast die Existenz gekostet hat.

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Jazzmusiker Matthias Schriefl

    Matthias Schriefl ist ein Paradiesvogel in der internationalen Jazzszene. Tierglocken und Alphörner mischt der heute 39-Jährige mit Marching-Band-Sounds, und auf seiner CD „Auf Wiener Schnitzel“ muhen Kühe ins Mikrofon. Musikalische Neugier trieb den Allgäuer nach Indien, Afrika und Südamerika. Manchmal inspiriert ihn auch Dixieland-Jazz und Swing aus der Plattensammlung seines Vaters. Zusammen mit seinem Vater, einem Amateurposaunisten, und fünf Geschwistern sammelte Schriefl seine ersten musikalischen Erfahrungen. Die Familienband spielte jeden Sonntag in der Kirche. Wegen einer Zahnspange konnte Matthias Schriefl damals nicht alles mitspielen und hat deshalb improvisiert. Die Improvisationen wurden schließlich sein Markenzeichen und Blechblasinstrumente zum bevorzugten Mittel, auf denen er sich austobt. Studiert hat Matthias Schriefl in Köln und Amsterdam, mit verschiedenen Bands produziert er seit dem 17. Lebensjahr CDs, die seinen unkonventionellen und experimentellen Umgang mit der Musik belegen.

  • 11:05 Uhr

    Weltretter in Europa: Die Vereinten Nationen in der Schweiz
    Von Marc Engelhardt

    Am 24. Oktober 1945 trat die UN-Charta in Kraft: Sie begründet bis heute den Zusammenschluss beinahe aller Staaten, die dem Dokument zufolge „fest entschlossen“ sind, „künftige Geschlechter vor der Geißel des Krieges zu bewahren“, den „Glauben an die Grundrechte des Menschen“ zu bekräftigen und „sozialen Fortschritt und einen besseren Lebensstandard in größerer Freiheit“ zu fördern. So hehr die Ziele sind, so stark war und ist der Gegenwind, wenn es um ihre konkrete Umsetzung geht. Nicht nur Despoten und Autokraten, sondern auch gewählte Staatschefs wie US-Präsident Trump haben zuletzt den Druck auf die UN erhöht. Dessen ungeachtet versuchen Mitarbeiter am zweitgrößten UN-Hauptsitz in Genf seit 75 Jahren, die Ziele der UN-Charta mit Leben zu füllen. Die Belegschaft im Genfer Völkerbundpalast ist dabei so vielfältig wie die Weltgemeinschaft selbst: Mitarbeitende aus 193 Nationen dolmetschen und übersetzen, wachen über die Regeln des Protokolls, verwalten die Tagesordnung von Menschenrechtsrat und Abrüstungskonferenz oder werben um Mittel, um Hungernden und Geflüchteten beizustehen.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

    Corona aktuell

    Reichen die Intensivkapazitäten? Interview mit Intensivpfleger Markus Heinrich

    Proteste in Neapel gegen Ausgangssperre

    Proteste in ganz Polen wegen Abtreibungsverbots

    Parlamentswahl in Ägypten

    Vor dem Verfassungsreferendum: Stimmt Chile für den Wandel?

    Showdown in Belarus? Märsche, Demos und ein Ultimatum

    Präsident Buhari bestätigt 69 Tote bei Polizei-Protesten

    Auch Sudan schließt auf US-Vermittlung Handelsabkommen mit Israel

    Sport

    Am Mikrofon: Ann-Kathrin Büüsker

  • 13:10 Uhr

    EU-Agrarwende: Umsteuern hilft der ganzen Welt

    Unerfüllte Hoffnungen: In der Corona-Pandemie steigt der Druck

    Tod eines Lehrers und Freiheit im Netz: Nach dem Mord an Samuel Paty

    am Mikrophon: Gerwald Herter

  • 13:30 Uhr

    Bewegung bei der nuklearen Rüstungskontrolle: Wird "New START" verlängert?

    Von Corona keine Ahnung: Inhaftierte Kanadier waren in China völlig isoliert

    Tägliche Zwischenfälle: Taiwan rüstet wegen chinesischer Bedrohung auf

    Traditionsbruch durch Corona-Regeln: Bestattungskultur in Südafrika

    am Mikrofon: Britta Fecke

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    Von Nobel bis Leibniz - Wem nützen Wissenschafts-Preise?
    In „Campus & Karriere" gehen wir diesen Fragen nach: was haben Studierende von Wissenschaftspreisen? Wie wirken sich solche Preise auf die Lehre aus? Gibt es vielleicht Rückkopplungen und wie sehen sie aus? Ist allein mehr Renommee schon gut für alle? Geht Forschung nur noch transnational, vernetzt, global?

    Gesprächsgäste:
    Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, DAAD-Präsident und Präsident der Uni Gießen
    Erdal Tekin, Vize-Vorstandsvorsitzender Aelius Förderwerk, Maschinenbaustudent TU München
    Prof. Dr. Birgitta Wolff, HRK-Vizepräsidentin für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs, Transfer und Kooperation und Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt am Main
    Am Mikrofon: Henning Hübert

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    Erst die Nachricht, dass der Physiker Reinhard Genzel den Nobelpreis erhält - er war bereits 1990 Leibnizpreisträger. Einen Tag später die Botschaft, dass die Berliner Professorin Emmanuelle Charpentier den Nobelpreis für ihre Genforschungen erhält. Auch Charpentier wurde vor ein paar Jahren mit dem 2,5 Millionen Euro schweren Leibnizpreis ausgezeichnet und profitiert noch heute von dieser Fördersumme rein für ihre Forschungen im Bereich Infektionsbiologie. Im November vergibt die Deutsche Forschungsgemeinschaft die neuen Leibnizpreise. Hochdotiert und entsprechend willkommen. Und es gibt viele weitere Forschungsförderpreise, die wem wie nutzen?

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    „Songs and Instrumentals“ von Adrianne Lenker: Aus dem Bauch der Gitarre
    Mit ihrer Band Big Thief aus Brooklyn hat die Folkmusikerin Adrianne Lenker 2019 gleich zwei der besten Indie-Rock Alben des Jahres veröffentlicht. Nun erscheint ein Solo-Doppelalbum, das Lenker in einer einsamen Waldhütte aufgenommen hat. Was nach Natur-Kitsch klingt, ist doch viel mehr.

    Essayband „Rock your Brain“: Große Gedanken hinter harten Riffs
    Heavy Metal hat viele Funktionen: Er kann Identifikation und Gemeinschaft stiften, kann aber auch der Soundtrack für Individualismus oder einfach nur akustischer Aggressionsabbau sein. Der Literaturwissenschaftler Dominik Feldmann sieht mehr im Heavy Metal. In seiner Essay-Sammlung „Rock your Brain“ untersucht er den philosophischen Bodensatz härterer Sounds, von Nietzsche über Feuerbach bis Walter Benjamin und viele mehr.

    Laura Veirs mit „My Echo“: Riot Grrrl mit Mitte Vierzig
    Auf ihrem aktuellen Album setzt sich die Musikerin Laura Veirs mit dem Single-Dasein auseinander und denkt über die Vereinbarung von Mutterschaft und Beruf nach. Ihr Blick in die Zukunft gleicht einem Befreiungsschlag, und auch musikalisch geht sie neue Wege.

    Am Mikrofon: Fabian Elsäßer

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    Das Thema Transgender im Kinder- und Jugendbuch:

    Franz Orghandl: „Der Katze ist es ganz egal“
    Mit Illustrationen von Theresa Strozyk
    (Verlag Klett Kinderbuch, Leipzig)

    Jessica Love: „Julian ist eine Meerjungfrau“
    Aus dem Englischen von Tatjana Kröll
    (Knesebeck Verlag, München)

    John Boyne: „Mein Bruder heißt Jessica“
    Aus dem Englischen von Adelheid Zöfel
    (Verlag S. Fischer, Frankfurt a. M.)
    Ein Beitrag von Maria Riederer

    Sally Gardner: „Mr Tiger, Betsy und das magische Wunscheis“
    Mit Illustrationen von Nick Maland
    Aus dem Englischen von Susanne Hornfeck
    (Deutscher Taschenbuch Verlag, München)
    Ein Beitrag von Svenja Kretschmer

    „Fantastic Stories for Fearless Girls“, nacherzählt von Anita Ganeri
    Illustriert von Khoa Le
    Aus dem Englischen von Kerstin Fricke
    (Ullmann Medien, Rheinbreitbach)
    Ein Beitrag von Berit Hempel

    Am Mikrofon: Dina Netz

  • 16:30 Uhr

    Ermittlungsverfahren
    Die ICANN streitet über den Umgang mit Whois-Daten

    Ausweitung
    Die ICANN zögert bei der Einführung neuer Top-Level-Domains

    Lagebricht
    ENISA und BSI berichten über die IT-Sicherheit in der EU

    Offenlegung
    Die Schwierigkeiten der Kommunen mit Open Data
    Interview mit Dr. Henrik Scheller, Deutsches Institut für Urbanistik

    Das Digitale Logbuch
    Mondraketen

    Info Update

    Sternzeit 24. Oktober 2020
    Der Marschall und die Katastrophe von Baikonur

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Amerika wählt - Steht die Demokratie am Abgrund?
    Die Historikerin Britta Waldschmidt-Nelson und der Politikwissenschaftler Christian Hacke im Gespräch
    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Der gekaufte Kaiser - Eine Ausstellung über Karl V. in Aachen

    Aufstehen für Kultur - Kulturszene demonstriert in München und fordert mehr Unterstützung in der Pandemie

    Leipziger (Corona-)Herbst - Das Leipziger Festival für Literatur

    "Stille Helden" - Neue Ausstellung in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand

    Kino in der DDR - Rezeptionsforschung mit Bürgerbeteiligung in Erfurt

    Am Mikrofon: Katja Lückert

  • 18:40 Uhr

    Aufstand des Volkes - Chile vor dem Verfassungsreferendum

  • 19:10 Uhr

    Fußball - Bundesliga, 5. Spieltag:
    RB Leipzig - Hertha BSC
    FC Bayern München - Eintracht Frankfurt
    1. FSV Mainz 05 - Borussia Mönchengladbach
    1. FC Union Berlin - SC Freiburg
    Borussia Dortmund - FC Schalke 04

    Fußball - Braucht es eine Deutsch-Quote für die Nachwuchszentren der Bundesliga?

    Eishockey - Lettland will gemeinsame WM-Austragung mit Belarus überdenken
    Eishockey - Muss und kann der Weltverband jetzt reagieren?

    Corona - Ende der Testphase mit Zuschauern

    Basketball - Start der neuen Saison nach der Testphase

    Fußball - Kann die WM-Bewerbung 2027 dem deutschen Frauenfußball helfen?

    Fußball - 2. Liga, 5. Spieltag:
    Hamburger SV - FC Würzburger Kickers
    Holstein Kiel - SpVgg Greuther Fürth
    Hannover 96 - Fortuna Düsseldorf
    SV Darmstadt 98 - FC St. Pauli

    Corona - Marcus Rashford organisiert Schulspeisung im Alleingang

    Radsport - Finale Giro d'Italia in Sestrieres

    Formel 1 - Großer Preis von Portugal in Portimao: Qualifying

    Tennis ATP-Turnier in Köln

    Am Mikrofon: Matthias Friebe

  • 20:05 Uhr

    Memory Garden
    Von Merzouga (nach Motiven von Ilse Helbich)
    Regie & Komposition: Merzouga
    Produktion: Deutschlandfunk/ORF 2020

    „Erinnerung heißt für mich, mir zu beweisen, dass ich eine Vergangenheit habe. Das ist ein vergeblicher Versuch, etwas zu rekonstruieren, das nicht mehr vorhanden ist.“ 80 Jahre alt ist Ilse Helbich, als sie ihr erstes Buch veröffentlicht. Im Frühjahr 2020 ist sie 97 und lebt immer noch alleine in dem Haus, das einst eine Poststation war, umgeben von einem Garten voller Vogelstimmen. In ihren Büchern kartografiert Helbich das Gebiet ihrer Erinnerung in lyrisch kondensierten Sprachbildern. Sie evoziert eine zerfallende Welt, die noch stark von der Jahrhundertwende geprägt, nach dem Zweiten Weltkrieg endgültig verschwindet. Vineta nennt sie dieses poetisch transponierte Wien ihrer Kindheit und Jugend. In dem Hörspiel erklingen nun Erinnerungssplitter und Fragmente Ilse Helbichs in einem radiofonen Klanggarten. Echos einer versunkenen Welt verbinden sich mit zeitgenössischen Klängen. Schließlich findet alles Erinnern immer in der Gegenwart statt. „In dem Meer aus Stille, das sich über Vineta breitet, schwimmen vereinzelte Töne: Wagenrumpeln, Taubengurren, zwei Kinderstimmen, das Kreischen von Tramwaybremsen, Kirchengeläute überallher und der Hall des Teppichklopfens in den Morgenstunden. Schall, Hall, Widerhall.“

  • 22:05 Uhr

    Ganz nah am Aufwuchs des Klangs
    20. Intersonanzen-Festival in Potsdam
    Von Dietrich Petzold

    Das 20. Intersonanzen-Festival des Brandenburgischen Vereins Neue Musik stand unter dem Motto: „Weg_Aspekt: Diskurs”. Zu den Mitwirkenden gehörten das Berliner Modern Art Ensemble, das Hashtag Ensemble aus Warschau, das Kölner Fukio Ensemble und die Bukarester Formation devotioModerna. Wie bereits in den vergangenen Jahren fanden neben den Konzerten Diskussionsrunden, Workshops, Materialausstellungen und Klangkunstinstallationen ihre Heimstatt im kommunikationsfreudigen Kunsthaus „sans titre” in Potsdam. Autor Dietrich Petzold lässt die Jubiläumsausgabe Revue passieren. Er sprach mit Festivalleiter Thomas Gerwin und blickt auf die Geschichte der Intersonanzen zurück.

  • 23:05 Uhr

    Zwischen den Welten
    Eine Lange Nacht über Besatzungskinder in Deutschland nach 1945
    Von Doris Arp
    Regie: Rita Höhne
    (Wdh. v. 12./13.12.2015)

    Es gab ihn, den meist kurzen Sommer voller Schokolade und Romantik in den Trümmern des Zweiten Weltkrieges. Deutsche Frauen und die Soldaten der Alliierten hatten im Mai 1945 Hunger nach Leben. So gab es trotz Verbrüderungsverbot und Feindpropaganda Abenteuer, echte Liebe oder auch Gewalt. Vor allem Rotarmisten und Franzosen hatten noch die Gräueltaten der Wehrmacht vor Augen, als sie Deutschland besetzten. Sie verübten anfangs oft brutale Massenvergewaltigungen und Plünderungen. Doch die Feinde von einst finden nicht nur Naziverbrecher vor, sondern hungrige, auch lebenshungrige, Frauen, Kinder und Alte, deren Wohlwollen vor allem die Amerikaner mit Schokolade, Nylonstrümpfen, Lippenstiften und Zigaretten gewinnen. Schon Weihnachten 1945 kamen die ersten Kinder der Besatzer zur Welt. Neuere Schätzungen gehen von mindestens 400.000 Besatzungskindern aus. Die meisten Väter verschwanden bald wieder in ihre Heimatländer, oft ohne etwas von ihrer Vaterschaft zu wissen. Zurück blieben die Mütter mit ihren Kindern. Viele der Frauen wurden stigmatisiert und ausgegrenzt als „Ami-Liebchen”, „Russenhure” oder „Britenschlampe”. Die Kinder wurden als „Bankerte” beschimpft und diskriminiert. Das Schicksal dieser Nachkriegskinder war lange ein privates Tabuthema und wissenschaftliches Niemandsland. Jetzt, 70 Jahre nach Kriegsende, öffnen sich viele Menschen dieser verdeckten Seite ihrer Geschichte. Die „Lange Nacht” begibt sich mit ihnen auf eine Reise in ihre Vergangenheit und zugleich in die Geschichte der deutschen Nachkriegszeit.