Öffentlicher Raum - Warum Toiletten eine Frage gesellschaftlicher Teilhabe sind
Streifzug durch Bonn: Mit einer ehemaligen Wohnungslosen und einer Forscherin
Am Beispiel Bonn: Wie ginge es besser
Von Mirjana Jandik und Kathrin Kühn
Deutschlandfunk-Hörer Wolf aus Berlin hätte nie gedacht, dass er hierüber einmal öffentlich sprechen würde: Toiletten. Wolf hat über Jahre seine demente Frau gepflegt und dabei gemerkt: Öffentliche Toiletten sind ein zu wichtiges Thema, als hierüber weiter zu schweigen. "Denn es berührt den Alltag von vielen Leuten so stark und nicht immer positiv. Daran kann eine ganze Unternehmung scheitern." Das Thema ist hoch tabuisiert. Und weil nur wenige Betroffene wie Wolf davon erzählen, fällt kaum auf, wie viele Menschen aufgrund fehlender öffentlich zugänglicher Toiletten ein sehr eingeschränktes Leben führen. Raum etwa in Städten werde einfach zu selten über die Perspektive sozialer Teilhabe gedacht, erklärt Inklusionsforscher Hendrik Trescher von der Universität Marburg. Wir schauen in diesen Systemfragen auf ein Forschungsprojekt, wie es besser ginge, begleiten eine Wohnungslose durch Bonn und hören von Wolf, seinen Erfahrungen und welche Lösungsansätze er hat. Denn: Toiletten sind kein Nischenthema, sondern es geht um ein universelles Bedürfnis, das uns alle verbindet. Eine "Systemfragen"-Folge von Mirjana Jandik und Kathrin Kühn. Inklusive das gesamte Gespräch mit Dlf-Hörer Wolf als Bonusmaterial im Systemfragen-Podcast: Ein pflegender Angehöriger erzählt - Toiletten bedeuten Teilhabe.