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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 13.06.2020

  • 00:05 Uhr

    Verfluchtes Gift
    Von Lukas Holliger
    Komposition: Andreas Bernhard
    Regie: Mark Ginzler
    Mit Martin Engler, Robert Dölle, Holger Kunkel, Tanja Schleiff, Elias Eilinghoff, Dirk Glodde, Florian von Manteuffel u.a.
    Produktion: SRF 2019
    Länge: ca. 54‘

    Apokalyptischer Hörspielkrimi. Die "Verflucht…"-Trilogie um Kommissär Glut kommt zu ihrer Vollendung. Wieder siedelt Autor Lukas Holliger seine ebenso düstere wie komische Krimigeschichte im verschwundenen Basel der 80er-Jahre an, diesmal im Katastrophenjahr 1986. Die Fernsehnachrichten werden beherrscht von den Meldungen aus Tschernobyl, Europa fürchtet den radioaktiven Niederschlag, und auch in Basel demonstrieren Tausende gegen die Atomkraft. Erst ein Jahr zuvor wurden in Basel überdies die Giftfässer von Seveso verbrannt, die noch immer ihren Schatten über die Stadt werfen. Der hypochondrische und neurotische Polizeichef Hess macht seinen Untergebenen das Leben noch schwerer. Gut, dass Kriminalkommissär Heiner Glut wenigstens mit seinem besten Freund Zeller zusammenarbeiten kann. Nicht gut, dass sie bei einer Verfolgung einen Verdächtigen anschiessen. Und das auch noch jenseits der Ländergrenze, im Französischen.
    Ärger liegt in der Luft, wohin man blickt - ermordete Ärzte, pöbelnde Linksalternative, schlecht vergrabene Giftfässer, die ersten prominenten Aids-Toten oder LSD-schluckende Hausfrauen setzen Heiner Glut ebenso zu wie die Avancen seiner Kollegin Jasmina, die immerhin mit dem Polizeichef verheiratet ist! Schon bald verliert Glut die Kontrolle über seine Freundschaft und seinen Job, und dann heulen um vier Uhr morgens plötzlich die Sirenen.
    „Verfluchtes Gift" spielt drei Jahre nach „Verfluchte Hitze" und drei Jahre vor dem mit dem ARD Online Award 2017 ausgezeichneten Hörspielkrimi „Verfluchtes Licht". Ein giftiger Abstieg in die Hölle illegaler Giftmülldeponien und Verschwörungstheorien rund um Seveso, gemixt mit historisch verbürgten Originaltönen und Songs aus dem Jahr 1986.

  • 01:05 Uhr

    Rock
    Aktuelles aus Pop und Rock, Independent, Hip-Hop
    Schwerpunkt: Vor 40 Jahren kam die Neue deutsche Welle ins Rollen
    Am Mikrofon: Thomas Elbern

  • 06:05 Uhr

    Diskriminierungsbericht: Deutsche Zustände vor dem Hintergrund der USA

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am MIkrofon: Jürgen Zurheide

  • 09:05 Uhr

    Vor 75 Jahren: Der Schriftsteller Georg K. Glaser kehrt aus der Gefangenschaft nach Frankreich zurück

  • 09:10 Uhr

    Noch ganz dicht? Die deutsch-dänische Grenze in Corona-Zeiten

    Am Mikrofon: Johannes Kulms

    Wegen der Corona-Pandemie ist die deutsch-dänische Grenze weitgehend geschlossen. Ausgerechnet jetzt, wo ihr 100-jähriges Bestehen, der Weg zur Aussöhnung und zu einer vorbildlichen Minderheitenpolitik gefeiert werden soll. Haben Berlin und Kopenhagen die Menschen im Grenzland vergessen?

    Wir wollen unsere offene Grenze zurück fordert Christiana Jacobsen, die Kerzen im Grenzland aufgestellt hat. Mehr als 200 Personen haben mitgemacht. Curt Jacobsen sieht in den Grenzschließungen einen weiteren Beleg für einen Abschottungskurs Kopenhagens. Auch die frühere Schleswig-Holsteinische Kulturministerin Anke Spoorendonk wünscht sich wieder eine offene Grenze - und weiß doch um die Besonderheiten in der dänischen Politik genauso wie um die Emanzipation der Minderheiten auf beiden Seiten der Grenze.

    Derweil bereiten sich Geschäfte und Campingplatzbetreiber auf die Rückkehr der so stark vermissten Kunden vor. Am 15. Juni soll die deutsch-dänische Grenze für Touristen durchlässiger werden - auf den Tag genau 100 Jahre nach ihrem Inkrafttreten. 

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Die Schauspielerin Adriana Altaras

    Adriana Altaras spielt, inszeniert und schreibt. Ihre künstlerische Sozialisation fand in New York und in Westberlin statt, wo sie Schauspiel an der Hochschule der Künste studierte. Mit ehemaligen Kommilitonen gründete sie 1982 das „Theater zum westlichen Stadthirschen“. Dort probierte sie ihre vielfältigen Talente aus. Es folgten Engagements als Schauspielerin am Berliner Maxim Gorki Theater, an der Freien Volksbühne und in Basel, Stuttgart und Konstanz. Immer wieder ist Adriana Altaras auch in Filmen zu sehen. Für die Rolle der unkonventionellen Liebessucherin Maria in Rudolf Thomes „Das Mikroskop“ erhielt sie 1988 den Bundesfilmpreis. Adriana Altaras wurde 1960 als Tochter jüdischer Partisanen in Zagreb geboren. Der Vater setzte sich 1964 ins Ausland ab, die Familie sollte nachkommen. Die Behörden entzogen jedoch der Mutter den Pass. Familienmitglieder aus Mantua schmuggelten daraufhin die vierjährige Tochter aus dem Land. Drei Jahre lang lebte Adriana Altaras bei Verwandten in Italien. 1967 kam sie mit den Eltern in Gießen zusammen. Ihre bewegte Kindheit ist auch Grundlage ihrer Bücher, etwa „Titos Brille“ oder „Doitscha - Eine jüdische Mutter packt aus“.

  • 11:05 Uhr

    Klimaschutz vor der Haustür - Lissabon will grüner werden
    Mit Reportagen von Tilo Wagner

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

    Tag der Bundeswehr - neue Rechtsextremismus-Vorwürfe

    Gewerkschaft und SPD - Verhältnis bleibt schwierig

    Rückholaktion - Jetzt kommt die Rechnung

    Die Nacht der Öffnung - Corona-Einreisebeschränkungen nach Polen gefallen

    Teile von Peking abgeriegelt - Mehrere neue Covid19-Fälle

    Gesamtzahl der Corona-Todesfälle - Brasilien überholt UK

    Rassismus-Konflikt in USA - Gewalt gegen Presse bei aktuellen Demonstrationen

    Gebäude voller Symbolik - Neue Hauptkirche für Russlands Militär vor der Weihe

    Sport

    Am Mikrofon: Jörg Münchenberg

  • 13:10 Uhr

    Diskriminierungsbericht: Deutsche Zustände vor dem Hintergrund der USA

    Mehr als Kollateralschäden: Exporteinbruch und Konjunkturschwäche

    Hongkong als Exempel: Die China-Frage als politische Herausforderung

    am Mikrofon: Catrin Stövesand

  • 13:30 Uhr

    Von Europa in den Senegal: Geldtransfers von Migranten an ihre Familien

    Milliarden aus dem Ausland: Wie wichtig sind Geldtransfers für Afrika?

    Hacks und Cyberangriffe: Nordkoreas anderes Waffenprogramm

    Internationale Rüstungskontrolle: Warum China nicht mitmacht

    Am Mikrofon: Andreas Noll

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    Zoom-Semester in Schweden
    Wie Corona Auslandsaufenthalte für Studierende und Forscher verändert

    Gesprächsgäste:
    Christian Jäger, Leiter des EU-Büros der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, zuständig für Bildungs- und Forschungsprogramme der EU (Erasmus)
    Joybrato Mukherjee, Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen, und seit Januar Präsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes DAAD.
    Hans-Christian Pape, Leiter des Instituts für Neurophysiologie an der Uni Münster und Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung.
    Luisa Walz, Master-Studierende aus Mannheim, die ihren Auslandsaufenthalt in Rom abgebrochen hat und nun von Deutschland aus digitale Vorlesungen in Rom besucht
    Am Mikrofon: Sandra Pfister

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de
    Sie können ab jetzt bis zur Sendung auch eine Nachricht auf unserem Anrufbeantworter hinterlassen.

    Wegen der Covid 19-Pandemie mussten viele Erasmus-Studierende und DAAD-Stipendiaten ihre Auslandsaufenthalte abbrechen.
    Das betrifft mehr als 20.000 Studierende allein aus Deutschland. Auch viele Wissenschaftler in Austauschprogrammen mussten ihre Forschungsprojekte auf Eis legen. Auslandsaufenthalte verändern sich durch Covid 19 grundlegend - aber wie? Wie machen Studierende das Beste aus dem halb „verlorenen“ Semester? Haben Studierende ein Recht darauf, die entgangene Zeit nachzuholen? Können bereits bewilligte Aufenthalte verschoben werden? Wie planen die Auslandsämter? Welche Länder, welche Unis schotten sich derzeit gegen Ausländer ab, und welche Zielländer kommen weiterhin infrage? Und: Ist die Krise wie ein Fast-Forward-Knopf, der zeigt, dass Studium oder Forschung an ausländischen Unis in Zukunft auch digital und virtuell ablaufen können? Darum geht es in "Campus und Karriere" an diesem Samstag.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    Pop-Business nach Corona: Folgen für Musiker*innen, Festivals und Kulturpolitik
     
    Pop-Festivals werden verschoben, genauso wie Veröffentlichungen neuer Alben. Musikerinnen und Musiker sagen ihre Tourneen ab und experimentieren mit neuen Einnahmequellen. Wann und wie Clubs wiedereröffnen können, ist nicht absehbar. Derweil schießt die Politik Musiker*innen und Musikstätten Geld zu, um den Kulturbetrieb weitgehend am Leben zu erhalten. Auch wenn drei Monate nach dem Corona-Lockdown im Alltagsleben die Zeichen auf Normalisierung stehen, ächzt die Pop-Branche weiterhin unter den Folgen der Pandemie. Wie sieht das Pop-Business nach Corona aus? Welche Perspektiven haben Musiker*innen, Musiklabels und Veranstalter*innen von Festivals? Welche Perspektiven hat die Kulturpolitik, und was können private Finanzierungsinitiativen, Streaming-Dienste und alternative Erlösmodelle leisten? Das Corso-Musikmagazin blickt zur Halbzeit des Jahres 2020 auf die Zukunft der Pop-Branche.

    Gesprächsgäste:
    Carsten Brosda (SPD), Kultursenator der Stadt Hamburg
    Gunther Buskies, Label-Chef von Tapete Records
    Ala Cya, Musikerin
    Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates
    Stefan Reichmann, Leiter des Festivals „Haldern Pop“

    Am Mikrofon: Bernd Lechler

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    Das richtige Bild finden
    Die Illustratorinnen Katrin Stangl und Heike Herold im Gespräch

    über (Auswahl):

    Didier Lévy und Katrin Stangl (Illustration): „Als die wilden Tiere bei uns einzogen“
    Aus dem Französischen von Silvia Bartholl
    (Peter Hammer Verlag, Wuppertal), 32 Seiten

    Kurt Tucholsky und Katrin Stangl (Illustration): „Vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße“
    (Insel Verlag, Berlin), 104 Seiten

    Katrin Stangl: „Schwimmt Brot in Milch?“
    (Aladin Verlag, Hamburg), 32 Seiten

    Katrin Stangl: „Stark wie ein Bär“
    (Aladin Verlag, Hamburg), 32 Seiten

    Arne Rautenberg und Katrin Stangl (Illustration):
    „vier kerzen, drei könige, zwei augen, ein stern. 24 Weihnachtsgedichte“
    (Peter Hammer Verlag, Wuppertal), 32 Seiten

    Katrin Stangl: „Denkt euch nur, der Frosch ist krank“
    (Verlagshaus Jacoby & Stuart, Berlin), 24 Seiten

    Spring GbR: „No. 15 Arbeit“
    (mairisch Verlag, Berlin), 228 Seiten

    Spring GbR: „#16 Sex“
    (mairisch Verlag, Berlin), 252 Seiten

    Heike Herold und Ebi Naumann (Text): „Das rote Ding“
    (Aladin Verlag, Stuttgart), 32 Seiten

    Heike Herold: „Was Wim und Wanda alles können“
    (Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim), 32 Seiten

    Ulf Nilsson und Heike Herold (Illustration): „Mein Papa und ich“
    (Moritz Verlag, Frankfurt/M), 78 Seiten

    Katrin Stangl und Heike Herold (Illustration) und Johannes Stankowski (Lieder): „Tausend schöne Dinge“
    (Pänz Verlag, Köln), 20 Seiten, mit CD

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Querdenken
    Quantencomputer verlangen ganz neue Programmier-Konzepte

    Wortlos
    Für Quantencomputer muss noch die richtige Sprache gefunden werden

    Einblick
    Beim Programmieren ist das Sprachzentrum des Menschen dominant
    Interview mit Janet Siegmund, Universität Chemnitz

    Das Digitale Logbuch
    Verlaufsbalken

    Info-Update

    Sternzeit 13. Juni 2020
    Die Frau mit dem Krim-Asteroiden

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Geht Fußball ohne Fans?
    Der Spielerberater und Sportagent Jörg Neblung und Helen Breit, Vorsitzende des Fanbündnisses "Unsere Kurve", im Gespräch
    Am Mikrofon: Matthias Friebe

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Klassenzugehörigkeit" - Die IMPULSE Festival-Akademie diskutiert

    Frausein in Japan - Die 20. Ausgabe des Filmfestivals "Nippon Connection"

    "Rheingold" auf dem Parkdeck - Die Deutsche Oper Berlin spielt an frischer Luft

    Wie alles begann - Eine Ausstellung zum 300. Geburtstag des Kupferstichkabinetts Dresden

    Neues Bewusstsein? Konsum nach Corona

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 18:40 Uhr

    Geschichte aktuell: Max Weber und die Politik - Zum 100. Todestag des Jahrhundertsoziologen

  • 20:05 Uhr

    Leben und Tod des Kornettisten Bix Beiderbecke aus Nordamerika
    Von Ror Wolf
    Regie: Heinz Hostnig
    Mit Walter Gontermann, Wolfgang Hess, Olaf Quaiser, Michael Thomas, Helmut Wöstmann, Douglas Welbat, Christian Brückner, Siemen Rühaak, Christian Mey, Hans Wyprächtiger u.v.a.
    Produktion: SWF/HR/NDR/WDR 1986
    Länge: 71'05

    Bix Beiderbecke, 1903 in Davenport am Mississippi als Sohn wohlhabender Eltern geboren und 1931 als 28-Jähriger auf Long Island in elenden Verhältnissen gestorben, gilt heute als der erste große Cool-Solist des Jazz und als herausragender Vertreter des Chicago-Stils. Im Hörspiel fahren drei von Beiderbeckes Zeitgenossen den Mississippi-Strom aufwärts zu seinem Geburtsort und erzählen sich die Geschichte seines Lebens - auf einem der Flussdampfer, deren Bands ihm einst die ersten Jazz-Rhythmen ans Ohr getragen haben.

    Ror Wolf, geboren 1932 in Saalfeld/Thüringen, Schriftsteller, Grafiker, mehrfach preisgekrönter Hörspielautor.

  • 22:05 Uhr

    Ausgangspunkt Damaskus
    Maya Youssefs und Kinan Azmehs komponierte Botschaften
    Von Magdalene Melchers

    Sie stammen beide aus Syrien, stehen für Grenzüberschreitung und den Dialog der Kulturen. Als Frau die 78-saitige Kanoun zu spielen, war für Maya Youssef anfangs ein Wagnis. Doch das traditionelle Instrument wurde zum Lebenselixier. Die experimentierfreudige Virtuosin hat in Damaskus Musik studiert und in London, wo sie seit 2012 lebt, unterrichtet, komponiert und promoviert. Ihr Landsmann Kinan Azmeh hat seit 1998 in New York seinen Lebensmittelpunkt. Dieser philosophierende Künstler lernte und studierte Klarinette mit westlichem Repertoire - heute gewinnt er Preise für seine Kompositionen. Seine Musiksprache ist weit mehr als eine Melange aus Kulturen und Tonsystemen. Unentwegt konfrontiert mit dem Verweis auf ihre Herkunft, komponieren und improvisieren Maya Youssef und Kinan Azmeh - ganz gleich wo immer sie sind - auch für das Land ihrer Geburt; derzeit stehen anstelle von Konzerten in aller Welt home sessions an.

  • 23:05 Uhr

    Allen Gewalten zum Trotz?
    Eine Lange Nacht über musikalische Autorität und politische Anpassung
    Von Stefan Zednik
    Regie: Beate Ziegs
    (Wdh. v. 23./24.7.2016)
    Die Wege der Stardirigenten Arturo Toscanini, Bruno Walter, Erich Kleiber, Otto Klemperer und Wilhelm Furtwängler zwischen Karriere, Zensur, Vertreibung und musikalischer Interpretation.

    Im Mai 1930 entsteht anlässlich eines Gastspiels von Arturo Toscanini in Berlin ein einzigartiges Foto. Vier der bedeutendsten Dirigenten Deutschlands erweisen dem damaligen Superstar der Musikwelt die Ehre - Bruno Walter, Erich Kleiber, Otto Klemperer und Wilhelm Furtwängler. Die vier bekleiden herausragende Positionen im Berliner Musikleben und gelten auch international als erstranginge Vertreter der deutschen Musik. Drei Jahre später zwingt die Geschichte alle fünf zur Positionierung. Ihre Karrieren als Musiker sind gefährdet, die Ausübung ihres Berufes wird stark eingeschränkt oder ganz verwehrt. Bruno Walter und Otto Klemperer haben jüdische Vorfahren. Sie müssen Deutschland 1933 sofort verlassen. Erich Kleiber und Wilhelm Furtwängler bleiben vorerst. Der Italiener Toscanini hatte sich bereits vorher öffentlich gegen seinen Staatschef Mussolini gestellt, ab 1933 ist für ihn auch Deutschland tabu. Wie reagieren die fünf auf die Entwicklung, auf Einschränkung, Zensur oder Berufsverbot? Was sind ihre jeweiligen Motive? Und wie setzt sich ihr Weg fort? Die Lange Nacht erzählt die Geschichte dieser Männer, eine Geschichte von Anpassung und Widerstand, von Flucht und Vertreibung, von Politik und Kunst. Und von den unterschiedlichen Ansätzen bei der Interpretation klassischer Musik. Christian Thielemann, international bekannter Dirigent und musikalischer Direktor der Bayreuther Festspiele, erläutert die Entwicklungen der fünf Maestri aus heutiger Perspektive.