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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 04.08.2018

  • 00:05 Uhr

    Der Meister des jüngsten Tages (1/2)
    Von Leo Perutz
    Bearbeitung: Marina Dietz
    Komposition: Peter Zwetkoff
    Regie: Götz Fritsch
    Mit Michael Heltau, Kurt Sowinetz, Heinz Moog, Paulus Manker, Erich Auer, Michael Keller, Jaromir Borek, Alexander Buczolich, Gerhard Steffen u.a.
    Produktion: BR/ORF 1988
    Länge: 49'44
    Die zweiteilige Hörspielfassung wurde in Kunstkopfstereofonie produziert
    (Teil 2 am 11.8.2018)

    Wien, kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Ein Abend in illustrer Gesellschaft, der mit Hausmusik und Klatsch über mysteriöse Selbstmorde beginnt und der mit einem weiteren Selbstmord endet. Oder war es Mord? Zur Soirée im kleinen Kreis haben der Hofschauspieler Eugen Bischoff und seine Frau Dina eingeladen. Zu Gast sind Dinas Bruder Felix, der Ingenieur Waldemar Solgrub, der Arzt Dr. Gorski und Gottfried Freiherr von Yosch, Rittmeister der k.u.k. Armee. Der Hausherr weiß noch nicht, dass er finanziell ruiniert ist, und Yosch wird inständig gebeten, den Bankrott des Bankhauses Bergstein nicht zu erwähnen, bei dem Bischoff sein gesamtes Vermögen angelegt hat. Man will den Schauspieler schonen, da er sich ohnehin in einer beruflichen Krise befindet.

    Er kämpft mit seiner neuen Rolle, Richard III., will seinen Gästen später aber trotzdem eine Kostprobe geben. Zur Vorbereitung zieht er sich in den Gartenpavillon zurück - aus dem wenig später ein Schuss hallt. Bischoff hat offenbar Selbstmord begangen. Eine noch glimmende Pfeife, die Yosch gehört, weist darauf hin, dass dieser noch kurz zuvor bei Bischoff war. Felix beschuldigt den Baron ganz offen, den Tod seines Schwagers verschuldet zu haben und hat auch gleich ein Motiv zur Hand: Gottfried war einmal mit Dina liiert und erhofft sich wahrscheinlich, nach Eugens Tod wieder mit ihr zusammenzukommen. Er legt dem Freiherrn nahe, dem Ehrengericht des Regiments zuvorzukommen und sich - standesgemäß - selbst zu richten. Rittmeister von Yosch gibt sein Ehrenwort als Offizier, den Pavillon nicht betreten zu haben, doch der Verdacht bleibt an ihm haften. Einzig Ingenieur Solgrub ist von seiner Unschuld überzeugt, denn er fühlt sich an frühere zweifelhafte Todesfälle in der Wiener Gesellschaft erinnert. Er verspricht Felix, ihm binnen 48 Stunden den wahren Mörder Eugen Bischoffs zu nennen.

  • 01:05 Uhr

    Lied & Chanson
    Zu Gast: Gnut, Tui Mamaki & Horsedreamer

    ,Hear my Voice’ nennt der britisch-italienische Singer/Songwriter Piers Faccini eine neue Serie von Vinyl-EPs, die dem Songwriting des 21. Jahrhunderts gewidmet ist.Die ersten drei neuen Stimmen und außergewöhnlichen Talente, die er hörbar macht, sind Gnut aus Neapel, die in Neuseeland geborene und in Bulgarien lebende Tui Mamaki und der Poet und Sänger Horsedreamer aus Trinidad.

    Liederbestenliste:
    Die Platzierungen im August

    Global Sound:
    Neue internationale Singer/Songwriter-Alben

    Original im Ohr:
    Ungewöhnliche Coverversionen

    On Tour - Konzert-Highlights

    Am Mikrofon: Anna-Bianca Krause

  • 06:05 Uhr

    Unausgegorener Kompromiss - Der Familiennachzug für Flüchtlinge

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    06:35 Uhr   Morgenandacht

    Sr. Aurelia Spendel, Augsburg
    Katholische Kirche

    06:50 Uhr   Interviews

    Lösungsweg UNHCR-Zentrum in Tripolis? - Interview mit Martin Rentsch, UNHCR

    07:15 Uhr   Interviews

    Strategien gegen arabische Clans - Interview mit Frank Richter, Polizeipräsidium Essen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Jürgen Zurheide

  • 09:05 Uhr

    Vor 50 Jahren: Mao bekommt eine Kiste Mangos

  • 09:10 Uhr

    Allein zwischen Zweitausendern - Alltag auf der Hochlandhütte in den bayrischen Alpen

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Schriftsteller Clemens Setz

    Mit Büchern konnte Clemens Setz lange nichts anfangen. Lieber vertrieb er sich die Zeit mit Computerspielen. Erst eine Erkrankung und ein Gedicht von Ernst Jandl brachten die Wende. Exzessiv begann der gebürtige Österreicher zu lesen und zu schreiben. Schon sein Debütroman wurde 2007 für den Deutschen Buchpreis nominiert. Es folgten renommierte Auszeichnungen wie der Preis der Leipziger Buchmesse und 2015 der Wilhelm Raabe-Literaturpreis für seinen Roman ,Die Stunde zwischen Frau und Gitarre’. Clemens Setz wurde 1982 in Graz geboren, wo er Mathematik sowie Germanistik studierte und heute als Übersetzer und freier Schriftsteller lebt. Viele seiner Figuren sind hochsensible Synästhetiker - wie der heute 36-Jährige selbst, bei dem Alltagsgeräusche wie das Rascheln trockener Blätter oder das Knistern von Stoff und Papier innere Farben und körperliche Empfindungen auslösen.

  • 11:05 Uhr

    Neue Heimat Triest - Integration ist möglich
    Von Kirstin Hausen

    Triest beginnt dort, wo Italien aufhört. Ganz im Nordosten, direkt an der Grenze zu Slowenien, näher an Zagreb und an Wien als an Rom. Jahrhundertelang war es Fluchtort für politisch Verfolgte und Verzweifelte auf der Suche nach einem besseren Leben. Ein kleines New York. Ob Griechen, Armenier, Ungarn oder Deutsche - alle haben sie Triest etwas gegeben. Wirtschaftsimperien wie illycaffè oder die Versicherung Generali wurden von Immigranten gegründet. Die letzte große Flüchtlingswelle traf Triest während des Balkankrieges - heute sind die slawischen Sprachen überall in Triest zu hören. Die neue, große Herausforderung sind die Flüchtlinge aus Syrien und Afrika. Ganz Italien steht vor einer immensen Integrationsaufgabe. Aber auch da findet Triest Lösungen.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

    CDU: Ruf nach Wehrpflicht oder allgemeiner Dienstpflicht

    "Aufstehen" geht online: Die von Wagenknecht initiierte linke Sammlungsbewegung

    Die Linke Sammlungsbewegung: Interview mit Hilde Mattheis, Parlamentarische Linke der SPD

    Griechischer Minister für Bürgerschutz tritt zurück: Konsequenz nach Bränden

    USA: Russland verletzt UN-Sanktionen gegen Nordkorea

    Spaltung der Republikaner: Trump streitet sich mit wichtigen Großspendern

    European Championships 2018 in Glasgow und Berlin

    Am Mikrofon: Martin Zagatta

  • 13:10 Uhr

    Neuer Präsident, gespaltenes Land - Nach der Wahl in Simbabwe
    Verdorrte Felder, kaputte Ernte - Die Bauern und der Klimawandel
    Unausgegorener Kompromiss - Der Familiennachzug für Flüchtlinge
    Ein Anfang ist gemacht - Das Pflegegesetz der Bundesregierung

    Am Mikrofon: Frederik Rother

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten

    Jemeniten auf Jeju - Südkorea streitet über Aufnahme von Flüchtlingen
    Nicht mehr mein Land - Proteste gegen Nationalitätengesetz in Israel
    Nicht mehr Dein Land - Millionen Muslimen droht Ausbürgerung aus Assam
    Aus Eins mach Zwei - Chinas neue Kinderpolitik

    Am Mikrofon: Britta Fecke

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    „Was machst Du jetzt, gibt’s was Neues?
    Vom Potenzial der Alumni-Arbeit an deutschen Hochschulen
    ,Campus & Karriere' fragt, wie sich aktuelle Alumni-Arbeit in Deutschland gestaltet und wie man sie auch für Forscher etablieren kann.

    Gesprächspartner:
    Judith Wellen, Abteilungsleiterin Strategie und Außenbeziehungen bei der Alexander von Humboldt-Stiftung
    Julia Wandt, Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes für Hochschulkommunikation und Kommunikationschefin der Uni Konstanz
    Am Mikrofon: Kate Maleike

    Beiträge:
    Jetzt auch für Lehramts-AbsolventInnen
    Uni Göttingen startet Alumni-Netzwerk-Schule

    ABSOLVENTUM
    Besuch bei Deutschlands ältester Alumni-Vereinigung an der Uni Mannheim

    Rund 1000 Gäste aus aller Welt
    Internationales Alumni-Treffen an der Uni Freiburg

    Eine Sendung ohne Hörerbeteiligung

    Viele derjenigen, die gerade ihr Studium abgeschlossen haben, werden voraussichtlich nicht mehr an ihre Hochschule zurückkehren. Doch es gibt auch viele  Absolventinnen und Absolventen, die lebenslang eine starke Bindung  zu ihrer Alma Mater behalten und sie auch pflegen. In diesen sogenannten Alumni steckt ein großes Potenzial, das auch deutsche Hochschulen zunehmend für sich entdecken. Denn Ehemalige können weltweite Botschafter sein, Karrierewege aufzeigen, Forschung und Lehre durch Expertise und Erfahrungen bereichern und, auch nicht unwichtig, Geldspender werden.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    Geheimnisvolle Fremde, traurige Orte - Sängerin Larissa Sirah Herden alias Lary tunkt deutsche Texte in R’n’B
    Die jamaikanisch-deutsche Sängerin Lary hat seit ihrem Solo-Debüt einige Jahre bis zum nächsten Album verstreichen lassen, das gerade eben unter dem Titel ,Hart Fragil' erschienen ist. Sie lebt in den Texten Liebesfantasien aus, besingt aber auch zahlreiche Orte. Am eindringlichsten den Columbiadamm in Berlin, wo sie Musik aufnahm, als im alten Flughafengebäude noch Hunderte Flüchtlinge untergebracht waren. Die Stimmung sei so hoffnungslos gewesen, dass sie diesen Eindruck habe verarbeiten müssen, sagte Lary im Dlf. Doch dort weiter arbeiten habe sie anschließend nicht mehr gekonnt.

    Corso-App-Test: Ein Streaminganbieter verspricht Wacken-Rocken ohne Sonnenstich
    Ein Gaming-Zelt, im Hintergrund Ballermann-Musik und ein Auftritt von Komiker Otto - das Heavy-Metal-Festival Wacken erlebt nicht nur einen Ansturm von Besuchern, sondern auch Kommerzialisierung ohne Ende, die manchem Metal-Fan auf den Geist geht. Und nun will ausgerechnet die Deutsche Telekom mit dem Angebot „MagentaMusik 360“ das volle Wacken-Erlebnis im HD-Livestream und 360-Grad-Optik auf dem heimischen Sofa anbieten. Kann das gutgehen?

    „Band and Breakfast“ - Ein Refugium für Musiker aus aller Welt
    Der Bruder von Jimi Hendrix war nicht der einzige Musiker, der in Marcus Neus Haus in Köln-Junkersdorf geschlafen hat. In seinem „Band and Breakfast“ empfängt Neu gemeinsam mit seiner Frau Caroline Musiker und Bands aus aller Welt. Er weiß, was Musiker auf Tour brauchen - und hat sein Haus dementsprechend ausgestattet. 

    Am Mikrofon: Fabian Elsäßer

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser
    DIE BESTEN 7
    Das Ergebnis der Deutschlandfunk-Bestenliste im Monat August

    Joanne Liu: "Kunst für Max"
    (Prestel Verlag, München)

    Christoph Niemann: "Wörter"
    Aus dem Amerikanischen von Kati Hertzsch
    (Diogenes Verlag, Zürich)

    Antje Damm: "Was wird aus uns? Nachdenken über die Natur"
    (Moritzverlag, Frankfurt/Main)

    Mac Barnett und Jon Klassen (Illustration): "Der Wolf, die Ente & die Maus"
    Aus dem Amerikanischen von Thomas Bodmer
    (NordSüd Verlag, Zürich)

    Àlex Tovar und Àfrica Fanlo (Illustration): "Der Seiltänzer"
    Aus dem Spanischen von Denise Mallon
    (ábac Verlag, Barcelona)

    Martin Muser: "Kannawoniwasein! Manchmal muss man einfach verduften."
    (Carlsen Verlag, Hamburg)

    Melba Escobar de Nogales und Elizabeth Builes (Illustration): "Das Glück ist ein Fisch"
    Aus dem Spanischen von Jochen Weber
    (Baobab Books, Basel)

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Schwerpunkt:
    Tunnelblick
    Die KI-Strategie der Bundesregierung setzt ganz auf Deep Learning

    Seitenblick
    Europa schielt in Sachen KI auf China und die USA

    Aktuell:
    Blauzahn-Karies
    Warum Bluetooth chronisch unsicher ist

    Gut programmiert
    Der Prototyp Fund fördert gemeinnützige Software

    Das Digitale Logbuch
    Hunde-Handy (7/10)

    Info-Update

    Sternzeit 04. August 2018
    Der himmlische Delphin

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Flüchtlinge in Not - Sind wir schon zu abgestumpft?
    Marie Naaß, Sprecherin der Seenotretter “Mission Lifeline“, und Gerald Knaus, Vorsitzender der Europäischen Stabilitätsinitiative, im Gespräch
    Am Mikrofon: Manfred Götzke

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Minderheiten-Protest gegen Theater - Zur Absetzung zweier Stücke von Robert Lepage in Quebec

    Der Steinbruch als Bühne - Theater über das Ende der "Steinzeit" in Arzo im Tessin

    Reihe "Erinnern und Vergessen"
    Europäer, Rheinländer, Deutscher - Erinnerungen an Konrad Adenauer.
    Corinna Franz, Leiterin des Bundeskanzler Adenauer-Hauses in Bonn, im Gespräch

    Massenentlassungen und Armut - Die Krise in Argentinien trifft auch die Kultur

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:40 Uhr

    Opfer des Klimawandels: Die schmelzenden Gletscher von Montana

  • 19:10 Uhr

    ESC18 - Kollegengespräch mit Michael Augustin bei den Schwimmwettbewerben
    ESC18 - Entscheidungen im Bahnrad
    Bahnradsport - Mieke Kröger zu den European Championships

    Gleneagles - nicht nur Golfgeschichte

    2. Fußball-Bundesliga, 1. Spieltag:
    VfL Bochum - 1. FC Köln
    Jahn Regensburg - FC Ingolstadt
    SpVgg Greuther - SV Sandhausen

    Interview mit Mario Kallnik, Geschäftsführer 1. FC Magdeburg
    Prime Time statt Randsportart - Badminton in China

    Interview - Politik-Kodex für Sportler?

    Integrationsarbeit - Rugby United in Köln

    Am Mikrofon: Marina Schweizer

  • 20:05 Uhr

    Hörspiel des Monats
    We love Israel
    Von Noam Brusilovsky und Ofer Waldman
    Komposition: Tobias Purfürst und Yair Elazuar Glotman
    Regie: Noam Brusilovsky
    Mit Stephan Wolf-Schoenburg, Orit Nahimas, Jerry Hoffman, Anna Stieblich, Aviva Joel, Dor Aloni, Tobias Herzberg, Jeff Willbusch, Manfred Hess, Noam Brusilovsky, Ofer Waldman u.v.a.
    Produktion: SWR 2018
    Länge: 106'30

    Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt am Main zeichnet jeden Monat ein Hörspiel aus den Produktionen der ARD-Anstalten aus. Die Entscheidung über das HÖRSPIEL DES MONATS trifft eine Jury, die jeweils für ein Jahr unter der Schirmherrschaft einer ARD-Anstalt arbeitet. Am Ende des Jahres wählt die Jury aus den 12 Hörspielen des Monats das HÖRSPIEL DES JAHRES.

    Aus der Begründung der Jury:
    „In smarter Gestaltungsökonomie kommen die beiden in Israel geborenen Autoren Noam Brusilovsky und Ofer Waldman in ,We love Israel‘ umgehend zur Sache: Auf die Frage einer geschauspielerten Beamtin der Passkontrolle, warum sie nach Israel fliegen wollen, antworten echte deutsche Passiere, darunter ein Pfarrer und ein Generalleutnant der Bundeswehr a.D., im Originalton. Damit ist klar, dass in diesem Podcast-Serial die beiden Ebenen von Fiktionalem und Dokumentarischem intensiv ineinander geblendet und nicht nur Staatsgrenzen reflektiert werden. Als Hörerinnen und Hörer sind wir bereits auf den nachfolgenden Dialog im Regiestudio eingestimmt, wo ein Autor den anderen bittet, podcast zu definieren: ‚So eine moderne Online Geschichte, irgendwas zwischen Feature und Hörspiel. Komisches Wort, aber bitte, hier spreche ich also ein podcast.‘ So spielerisch-offen wie diese Erläuterung ist auch die Form der Serie ,We love Israel‘, in der es aus Anlass des 70. Jahrestages des britischen Mandatsendes über Palästina und der Gründung des Staates Israel um die zentrale Frage geht, wie sich die Liebe von Deutschen zu Israel und die von Israelis zu den Deutschen darstellen kann. Da werden in sieben kurzen Folgen so schwergewichtige Themen wie Schuld und Sühne erfrischend respektlos und zugleich gedankenreich behandelt. […] Unter rasanten Perspektivwechseln und im Durcheinandergehen von Spiel- und Bedeutungsebenen wird klar, dass die Liebe zu Israel sehr unterschiedliche Formen annimmt. Und dass Liebe natürlich Kritik am repressiven Gebaren des Staates einschließt. Zugleich gelingt es den Autoren sehr plastisch zu zeigen (und nicht bloß zu behaupten und zu beurteilen), wie Missbilligung mitunter in antisemitische Ressentiments umkippt, die sich als Israelkritik versucht, politisch zu maskieren. ,We love Israel‘ beweist, dass sich Hörspiel ohne zu moralisieren, auf mutige experimentelle und unterhaltsame Weise auf ein schwieriges Thema einlassen kann.“

  • 22:05 Uhr

    Lust am Experimentieren
    Junge griechische Avantgarde
    Von Barbara Eckle

    Die Musikkultur Griechenlands ist ein Hybrid zwischen Ost und West. Auf der Landkarte der Neuen Musik liegt das Land an der äußeren Peripherie. Aber nicht alle Komponisten sind in die einschlägigen Zentren ausgewandert, um am zeitgenössischen westlichen Musikleben teilzunehmen. Die bekanntesten, Iannis Xenakis und Georges Aperghis, gingen jung nach Paris. Ein Zurück gab es aus politischen Gründen nicht. Solche Zwänge gelten heute nicht mehr. Aber noch immer gilt: Wer als Komponist nur in Griechenland bleibt, wird in den Hotspots der Neuen Musik kaum wahrgenommen. In den 90er-Jahren haben in der nördlichen Metropole Thessaloniki Komponisten wie Dimitris Papageorgiou und Michalis Lapidakis nach Alternativen gesucht. Von Thessaloniki aus haben sie Achsen konstanten Austauschs geschlagen - nach Österreich, Deutschland, in die Vereinigten Staaten. Die Generation ihrer Schüler, darunter Zesses Seglias, Dimitris Maronidis oder Eleni Ralli, folgen ihnen darin. Und ihre Lust an Experimenten und neuen Initiativen wird selbst von der großen finanziellen Krise nicht ausgebremst.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Nobody's Perfect
    Eine Lange Nacht über Billy Wilder
    Von Josef Schnelle
    Regie: Rita Höhne

    Er war Reporter und Drehbuchautor in Berlin und wurde einer der bedeutendsten Autorenfilmer von Hollywood mit seinen wunderbaren Komödien und auch mit Filmen über die dunkle Seite der menschlichen Seele. Doch der Kern seines Werkes bleibt ein Rätsel. ‚Nobody's Perfect‘ steht auf seinem Grabstein. Es ist der ebenso einfache wie geniale letzte Satz von ‚Manche mögen's heiß‘ und er bringt Leben und Werk von Billy Wilder auf den Punkt. Doch woher stammte der ganz spezielle Billy-Wilder-Touch, die besondere Menschennähe seiner Filme, die soviel Vergnügen machen? Die spannendsten Filme mag Alfred Hitchcock gedreht haben. Die Intelligentesten Jean-Luc Godard. Doch der oberste Rang dessen, der die Menschen zutiefst verstanden hat, gebührt allein Billy Wilder. Niemals sagt einer etwas gerade heraus. Die Menschen gehen stets Umwege. Die Wahrheit steckt immer im Detail. Die Zensoren in Hollywood pflegten zu sagen: „Wir wissen, was er meint, aber wir können ihm nicht nachweisen, dass er es sagt.“ Das Publikum dankte ihm seine elegante Aufrichtigkeit und sein Bestreben, stets zu Unterhalten, mit großem Erfolg. Auch heute noch gelten seine drei Gebote für den Filmregisseur: Du sollst nicht langweilen. Du sollst nicht langweilen. Du sollst nicht langweilen. Mit Tondokumenten, Gesprächen und bisher unbekanntem Material geht diese ‚Lange Nacht‘ dem Besonderen am Werk und an der Persönlichkeit des Mannes nach, der in seinem Büro auf eine Holztafel schaute, auf die Saul Steinberg für ihn gekritzelt hatte: „Wie hätte Lubitsch das gemacht?"