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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 31.08.2014

  • 00:05 Uhr

    Morde der klugen Denkungsart
    Eine Lange Nacht vom deutschsprachigen Krimi
    Von Rolf Cantzen
    Regie: Rita Höhne
    (Wdh. v. 16./17.04.2011)

    Erdolcht, erdrosselt, vergiftet, erschossen, ertränkt und dann vergraben, versenkt, in der Kühltruhe verstaut, an die Wand genagelt - in der Kriminalstatistik sind derartige Mordfälle und Opferentsorgungen in den letzten Jahren - Gott sei Dank! - rückläufig, in der deutschsprachigen Krimiliteratur jedoch nicht. Im Gegenteil: Noch nie wurde so phantasievoll gemordet, betrogen und gestohlen wie heute und noch nie wurden so raffiniert Verbrechen aufgeklärt - von versoffenen Detektiven, feministischen Hauptkommissarinnen, ehrgeizigen Reportern, ausgemusterten Geheimagenten oder leibhaftigen Schafen. Es gibt kaum eine Stadt, eine Landschaft ohne Regionalkrimis Es gibt keine historische Epoche, in der nicht die abscheulichsten Bösewichter ihre Untaten begehen. Oft sind diese Krimis nicht nur einfallsreich und spannend, sondern verraten ein feines Gespür für das gesellschaftliche wie das soziale Umfeld der Akteure. Eine Lange Nacht über unerhörte Dinge - ganz in ihrer Nähe.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Konzertmomente

    Igor Strawinsky
    'Petruschka'. Burleske in vier Bildern für Orchester
    Orchestre symphonique de Montréal
    Leitung: Kent Nagano

    Aufnahme vom 23.3.14 aus der Kölner Philharmonie im Rahmen der Konzertreihe "Extra mit Deutschlandfunk"

    03:05 Uhr   Schlüsselwerke

    Wolfgang Amadeus Mozart:
    Quintett für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott Es-Dur, KV 452

    Christian Zacharias, Klavier
    Diethelm Jonas, Oboe
    Sabine Meyer, Klarinette
    Bruno Schneider, Horn
    Sergio Azzolini, Fagott

  • 06:05 Uhr

    Daniel Bax, die tageszeitung (taz):
    Hat sich die CSU durchgesetzt? - Kabinett beschließt Maßnahmen gegen "Armutsmigration"

  • 06:10 Uhr

    Johann Sebastian Bach
    'Mein Herze schwimmt im Blut'. Kantate BWV 199 am 11. Sonntag nach Trinitatis für Solosopran und Orchester
    Magdalena Kožená, Sopran
    English Baroque Soloist
    Leitung: John Eliot Gardiner

    Antonio Vivaldi
    'Laudate pueri Dominum'. Psalm für Sopran, Traversflöte Streicher und Basso continuo, RV 601
    Sandrine Piau, Sopran
    Accademia Bizantina
    Leitung: Ottavio Dantone

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    EU-Gipfel in Brüssel
    Sommerreihe "Fremde Welten", Teil 6: Das offizielle chinesische Selbstverständnis und seine Kritiker
    Zwischen allen Fronten - Zur Lage in Syrien
    Außer Kontrolle? Zur Lage in der Ukraine
    Kulturpresseschau: Auszüge aus den Feuilletons der Woche
    1. September 1939 - Der Überfall auf Polen Ein Interview mit dem Historiker Wlodzimierz Borodziej, Universität Warschau

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Das Recht, ein anderer zu werden. Zum Tag des Friedens - Im Gespräch mit Kain und Abel
    Von Günter Ruddat
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 150 Jahren: Der Politiker Ferdinand Lasalle gestorben

  • 09:30 Uhr

    Die neuen Gärten Epikurs
    Auf dem Weg in die Sanatoriumsgesellschaft
    Von Matthias Gronemeyer

    Es wird gesunde Menschen geben und solche, die an Gott glauben. Die Gesunden werden in Sicherheit leben und die Kranken sich vor dem Bösen fürchten. Die Atheisten werden sich in einer Gemeinschaft wohlfühlen, während der vereinzelte Rest verwaltet wird. Diese drei: Gesundheit, Sicherheit, Gemeinschaft sind die Eckpunkte der Philosophie Epikurs - gestützt auf streng naturwissenschaftliche Erkenntnisse. Man hat Epikur immer als einen Sonderling unter den antiken Philosophen angesehen, weil er nicht nur lehrte, sondern mit seinen Anhängern eine Lebensgemeinschaft in jenem berühmten Garten Kepos führte. Seine Lehre war die der Ökonomie des Wohlbefindens, nicht die des allmächtigen Schöpfergottes oder der Unsterblichkeit der Seele: Er war in unserem Sinne Atheist. Auch die Idee des "quantified self" findet Matthias Gronemeyer schon bei Epikur und überführt in seinem Essay Epikurs Garten in die Wellnesstempel, Sanatorien und Kellogg-Farmen unserer Zeit.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Marien in Brieselang
    Predigt: Pfarrer Franklin Zea
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Hans-Georg Maaßen, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt
    Anna, Alex und ihr alter Bus
    "Baltic Sea Circle", die nördlichste Abenteuerrally der Welt

    Formel 1 für alle
    In den belgischen Ardennen

    Wanderbare Rebsteillage
    Der Calmont-Klettersteig über der Mosel

    Musikalischer Schmelztiegel
    Kolumbiens karibische Küstenstadt Cartagena

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Soziologe und Politikwissenschaftler Hartmut Rosa im Gespräch mit Barbara Schäfer

    Hartmut Rosa, Soziologe und Politikwissenschaftler mit Lehrstuhl für Allgemeine und Theoretische Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena ist der Zeitforscher dieser Zeit. 2005 legte er eine Beschleunigungstheorie vor, die er immer wieder aktualisierte entlang der Auswirkungen von rasanten digitalen Entwicklungen auf Menschen, Medien und Märkte.
    Heute forscht er an Resonanzfragen und Weltbeziehungen, fragt nach dem guten Leben und spielt hin und wieder noch Tennis und die Orgel in der Kirche seines Schwarzwälder Heimatortes, wo die Zeit immer ganz anders zu ticken scheint.

  • 15:05 Uhr

    Momentaufnahmen
    Die amerikanische Band Lake Street Dive
    Von Marlene Küster

    Vor zehn Jahren gründen vier Musikstudenten am New England Conservatory in Boston die Band Lake Street Dive. Die Mitglieder kommen aus ganz unterschiedlichen Teilen der USA: Rachael Price stammt aus Tennessee, Bridget Kearney aus Iowa, Mike Calabrese aus Philadelphia und Mike McDuck Olsen aus Minneapolis. Letzterer hat die Band nach einem tatsächlich existierenden Stadtviertel in seiner Heimatstadt benannt. Im Laufe der Jahre hat das Quartett seinen Sound mehr und mehr verfeinert. Mit wendiger Trompete, kräftigem Kontrabass und vom Jazz beeinflussten Schlagzeug kreieren die klassisch ausgebildeten Musiker wunderbare Harmonien mit fein abgestimmter Dynamik -eine Mischung aus Jazz, Soul, Motown, Pop sowie R&B. Dazu kommt die äußerst eindrucksvolle Stimme von Rachael Price. Das aktuelle Album "Bad Self Portraits" stellt die Bandentwicklung von Lake Street Dive wie in einem Mikrokosmos dar. Jeder Song steht für eine Momentaufnahme der ständigen Bandentwicklung. "Die Band ist vorrangig eine Liveband", erklärt McDuck Olsen und fährt fort: "Die Songs verändern sich, wenn wir anfangen, sie vor Publikum zu spielen. Wenn wir einen Song aufnehmen, ist das wie ein Schnappschuss der Phase, in der wir uns in diesem Moment gerade befinden."

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche
    Judith Hermann: Aller Liebe Anfang
    S.Fischer Verlag

    Redakteur am Mikrophon: Denis Scheck

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Ein Storch geht online
    High-Tech für eine neue Tierforschung
    Von Lennart Pyritz

    Gänse bewahrten einst das antike Rom vor einer gallischen Erstürmung - angeblich hörte das Federvieh den nächtlichen Angriff und begann zu schnattern. Tatsächlich könnte es sich so zugetragen haben, denn Tiere registrieren ihre Umwelt vielfach empfindlicher als der Mensch. Nun wollen sich Biologen das tierische Feingefühl zu Nutze machen - mit Hilfe von High Tech. Immer leistungsfähigere Mini-Computer und Sender am Körper wild lebender Tiere machen es möglich, Wanderwege, Gruppenverhalten und Körperfunktionen in Echtzeit zu untersuchen, vom Schmetterling bis zum Weißen Hai. Die Routenanalyse von Zugvögeln hilft, globale Folgen von Klimawandel und Umweltverschmutzung aufzuspüren, Bewegungs-Messer sollen Ziegen zum Frühwarn-System für Vulkanausbrüche machen, Enten mit Herzfrequenz-Loggern könnten die Ausbreitung von Seuchen anzeigen. Nicht zuletzt geben die Daten neue Einblicke in die Funktionsweise ganzer Ökosysteme und revolutionieren den Naturschutz. Die Erdoberfläche ist den Verhaltensforschern dabei nicht genug: Ab 2015 soll eine Antenne an der Internationalen Raumstation die Beobachtung besenderter Tiere unterstützen.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Europa anders denken - Der Germanist Nicholas Boyle über Chancen und Risiken von Gleichsein und Verschiedensein im Gespräch mit Stefan Koldehoff

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Sommerreihe "Fremde Welten", Teil 6: Das offizielle chinesische Selbstverständnis und seine Kritiker

    Flucht vor dem Völkermord - Fatih Akins neuer Film "The Cut" als deutscher Wettbewerbsbeitrag bei den Filmfestspielen von Venedig

    Die Betonruine - Blick auf den aktuellen Zustand der Kölner Moschee

    "Little Revolution" - Alecky Blythe's neues Stück fürs Almeida Theatre in London über die sozialen Unruhen in Großbritannien vor drei Jahren

    Am Mikrofon: Antje Allroggen

  • 17:55 Uhr

    Deutschlandfunk aktuell - Sachsen hat gewählt

  • 20:05 Uhr

    Die Pick Up Artists
    Mit Verführungskünstlern auf der Jagd
    Von Christoph Spittler
    Regie: Philippe Bruehl
    Produktion: DLF 2011

    "Ich tanze eine HB8 an, mein Wing approached die andere. Richtig gute Targets." Pick-Up-Artist sein, das heißt Frauen aufreißen mit System. Die Verheißung, jede Frau rumzukriegen, wenn man ein paar Psycho-Tricks lernt, macht schüchternen Durchschnittsmännern Hoffnung. In den USA ist Pick-Up eine Industrie. Mit Seminaren, Büchern und Videos werden Millionen umgesetzt. Auch in Deutschland organisieren sich die Verführungskünstler in Selbsthilfegruppen und Internetforen. Seltsame Männerbünde, in denen über Strategien der Verführung mit derselben technischen Akribie gefachsimpelt wird wie anderswo über Modellhubschrauber oder Kite-Surfen. Doch diese Verführungsstrategien sind nicht nur einer reinen Männerdomäne vorbehalten - auch Frauen entdecken die Pick-Up-Techniken für sich.

  • 21:05 Uhr

    Klavier-Festival Ruhr 2014
    Chick Corea
    Piano Solo
    Aufnahme vom 21.5.14 aus dem Konzerthaus in Dortmund
    Von Karsten Mützelfeldt

    Das Klavier-Festival Ruhr präsentiert alljährlich berühmte Interpreten aus Klassik und Jazz. Bereits ein Stammgast der renommierten Veranstaltungsreihe ist Chick Corea, der immer wieder unterschiedliche Projekte und Formationen vorstellt. 2013 gastierte er mit der Fusion-Band The Vigil in der Essener Philharmonie; in diesem Jahr trat der Pianist im Konzerthaus Dortmund als unbegleiteter Solist auf. Im ersten Teil des Abends verneigte er sich auf spielerisch-lustvolle Art vor pianistischen Einflüssen wie Bill Evans und Thelonious Monk; im zweiten stand Corea als Komponist im Fokus. Und auch diesmal kam es zu dem, was mittlerweile zu einer Tradition bei seinen Solo- Konzerten geworden ist: Auf die Frage, ob Pianisten im Publikum sitzen würden, bat er zwei Instrumentalkollegen auf die Bühne - zu einem kurzen vierhändigen Rendezvous. Musiker betonen häufig, dass das Solo-Spiel mental, vor allem aber in physischer Hinsicht eine besonders kraftraubende Herausforderung sei. Dies gilt nicht für den 73-jährigen Chick Corea: "Wenn ich auftrete, dann erlebe ich den belebendsten Moment des Tages. Aufgeladen mit positiver Energie, ein kommunikatives Hin und Her zwischen Musiker und Publikum. Dieser Moment weckt mich auf und direkt nach dem Konzert bin ich wacher als zu jeder anderen Tageszeit. Ein Konzert ermüdet mich nicht, es gibt mir Energie."