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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 28.03.2021

  • 00:05 Uhr

    Tango mortale
    Eine Lange Nacht über Argentinien und die Schatten seiner Vergangenheit
    Von Margot Litten
    Regie: die Autorin

    Grandezza und Größenwahn, Schönheit und Verfall - Buenos Aires vereint Glanz und Elend, Leichtigkeit und Melancholie. Auf der Suche nach der Zukunft begegnet die 13-Millionen-Metropole immer wieder ihrer Vergangenheit, so am Rio de La Plata, dem Silberfluss. Dieser Fluss birgt ein dunkles Geheimnis: Abseits der mondänen Hafenkulisse wurden hier während der Militärdiktatur Oppositionelle - gefesselt und mit Betonklötzen beschwert - bei Nacht und Nebel aus Flugzeugen ins Wasser geworfen, wo sie ertranken. Die Schreckensherrschaft der Militärs, die von 1976 - 83 dauerte, ist das jüngste und vielleicht grausamste Kapitel der argentinischen Geschichte. Bis heute kämpfen Organisationen wie die Mütter der Plaza de Mayo dafür, das Schicksal verschwundener Angehöriger aufzuklären. Auch im Stadtteil Once lebt die Vergangenheit fort. Dort erinnern die Synagogen, die koscheren Lokale und die vielen Kippas daran, wie sehr Buenos Aires von jüdischer Kultur geprägt ist. Immerhin war Argentinien in der NS-Zeit Zufluchtsort für mehr als 40.000 europäische Juden. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelang es freilich auch Tausenden von Nazis - unter ihnen Adolf Eichmann und Josef Mengele - auf der sog. Rattenlinie nach Argentinien zu entkommen. Opfer und Täter des Holocaust in nächster Nachbarschaft - eine Parallelwelt mit tabuisierter Vergangenheit. Margot Litten, die einige Jahre in Buenos Aires gelebt hat, zeichnete bei ihrem jüngsten Besuch die Schicksale der letzten noch lebenden jüdischen Emigranten auf. Sie konnte auch Nachfahren hochrangiger Nazis ausfindig machen; außerdem hat sie sich mit Opfern der Militärdiktatur getroffen, um mit ihnen über die Schatten der Vergangenheit zu sprechen und über Argentinien gestern und heute.

  • 03:00 Uhr
    03:05 Uhr   Heimwerk

    Franz Schubert
    Rondo für Violine und Streichorchester A-Dur, D 438

    Fantasie für Violine und Klavier C-Dur, D 934

    Polonaise für Violine und Streichorchester B-Dur, D 580

    Ariadne Daskalakis, Violine
    Paolo Giacometti, Klavier
    Die Kölner Akademie
    Leitung: Michael Alexander Willens

  • 03:00 Uhr

    Umstellung MESZ

  • 06:05 Uhr

    EU-Agrarsubventionen: 400 Milliarden Euro zu verteilen - und keiner guckt hin

  • 06:10 Uhr

    Tomás Luis de Victoria
    „Vexilla regis, more hispano". Hymnus zu Palmsonntag. Fassung für vierstimmiges Vokalensemble und Choralschola
    La Colombina

    Johann Sebastian Bach
    „Himmelskönig, sei willkommen". Kantate am Palmsonntag, BWV 182
    Katharine Fuge, Sopran
    Carlos Mena, Countertenor
    Hans Jörg Mammel, Tenor
    Stephan MacLeod, Bass
    Ricercar Consort
    Leitung. Philippe Pierlot

    Johann Ludwig Krebs
    Fantasie für Orgel F-Dur, Krebs-WV 419
    Christian Brembeck, Orgel

    Franz Schubert
    „Sechs Antiphonen zur Palmweihe am Palmsonntag" für vierstimmigen gemischten Chor a cappella, D 696 (op. post. 113)
    Chor des Bayerischen Rundfunks
    Leitung: Wolfgang Sawallisch

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Die Brückenbauer: Das Montagscafé im Dresdner Kleinen Haus als Integrationsort für geflüchtete Menschen

    Wem gehört der Weltraum? Vor dem Premiereneinsatz eines Helikopters auf dem Mars ein Interview mit Stephan Hobe, Direktor des Instituts für Luftrecht, Weltraumrecht und Cyberrecht der Universität Köln

    Mehr Debatten wagen! Brauchen wir mehr Streitkultur in der Coronakrise? Ein Interview mit dem Bildungshistoriker Jürgen Overhoff

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Der Schmerz der Mutter
    Die Karwoche aus der Sicht Mariens in Literatur und Musik
    Von Gunnar Lammert-Türk
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 150 Jahren: Die Pariser „Commune" wird proklamiert

  • 09:30 Uhr

    Gibt es ein Comeback des Helden?
    Zum Stand des Heroismus in postheroischen Zeiten
    Von Judith Leister
    (Wdh. v. 8.3.2020)

    Der Held, eine Gestalt, die noch jede überlieferte Kultur kannte, steht wieder im Rampenlicht. Der scheinbare Konsens, wir lebten in einem postheroischen Zeitalter, scheint sich aufzulösen. Lange Zeit wurde Heldentum in Deutschland allenfalls ironisch bemüht, etwa im Namen der Band Wir sind Helden. Inzwischen jedoch gibt es einen öffentlichen Diskurs darüber, ob Aktivistinnen wie Carola Rackete oder Greta Thunberg Heldinnen sind. Auch unter populistischen Politikern erfreut sich der Held großer Beliebtheit. Donald Trump bezog sich auf Batman, Boris Johnson verglich sich mit The Incredible Hulk. Was bedeutet es, wenn Einzelne sich selbst ermächtigen und gegen den Mainstream antreten? Was sagt die Kulturgeschichte? Welche Folie hat die wachsende Zahl der Hollywood-Superhelden geliefert? Wozu brauchen wir Heldinnen und Helden - oder glauben sie zu brauchen? Judith Leister ist Literaturwissenschaftlerin und freie Journalistin. Sie lebt in München, arbeitet unter anderem für die Neue Zürcher Zeitung, den Berliner Tagesspiegel und den Rundfunk. In den letzten Jahren hat sie sich vor allem mit Geschichtsthemen, speziell mit Erinnerungskulturen in Ost und West, beschäftigt.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Nikolaikirche in Löbau
    Predigt: Superintendentin Antje Pech
    Evangelische Kirche

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Reise ans Ende der Welt
    Auf Fernando Magellans Spuren durch Feuerland

    Per Rad durch die mitteldeutsche Geschichte
    Vom Erzgebirge bis nach Dessau entlang der Mulde

    Mit Blech und Herz in die Karwoche
    La Banda, Blasmusik-Brauch in Apulien

    Von Temperatur-Checks und Roboter-Masken
    Bangkok in Zeiten von Corona

    Am Mikrofon: Daniela Wiesler

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Publizistin Géraldine Schwarz im Gespräch mit Joachim Scholl

    Als Tochter einer französischen Mutter und eines deutschen Vaters wuchs Géraldine Schwarz, geboren 1974, in Straßburg auf. Sie wurde Journalistin, arbeitete für die französische Nachrichtenagentur AFP in Paris, bis sie auf einen dunklen Flecken in ihrer Familiengeschichte stieß: Ihr deutscher Großvater hatte 1938 im Zuge der sogenannten Arisierung ein jüdisches Unternehmen erworben und sich später geweigert, die Überlebenden der weitgehend in Auschwitz ermordeten Eigentümerfamilie zu entschädigen. Nach dieser Entdeckung begann Géraldine Schwarz eine über drei Generationen reichende Geschichte ihrer Familie zu recherchieren. Ihr Buch „Die Gedächtnislosen” wurde zu einer facettenreichen, gefeierten Studie über den Umgang mit der Vergangenheit in Deutschland wie in Frankreich. 2018 wurde Géraldine Schwarz dafür mit dem „Preis des Europäischen Buches” ausgezeichnet.

  • 15:05 Uhr

    Innen und woanders
    Die intimen Songs der Berliner Musikerin Mashra Qrella
    Von Anja Buchmann

    In den 90er-Jahren war sie mit ihren Bands Contriva und Mina in der Berliner Wohnzimmerpop-Szene vertreten: einer lockeren Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern, die kleine, leise Konzerte in Wohnzimmern organisierten. Damals spielte sie als Bassistin noch eine Art instrumentalen Post-Rock, später fand die 1975 als Mariana Kurella in Ostberlin geborene Musikerin ihre eigene neue Stimme und ist seit 2002 als Solokünstlerin aktiv: mit geradlinigem, klarem Gesang und mit Songs, in denen sie wie beiläufig von Alltäglichem erzählt, von Schmerz, von Liebe, von Begegnungen, von ihren Innenwelten. Für ihr aktuelles Album „Woanders” hat die Musikerin Texte des DDR-Schriftstellers Thomas Brasch vertont: distanziert und dennoch persönlich, mal verträumt, mal nachdenklich, mal dezent tanzend.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Vitomil Zupan: „Menuett für Gitarre (zu 25 Schuss)“
    Aus dem Slowenischen und mit einem Nachwort von Erwin Köstler
    (Guggolz Verlag, Berlin)
    Ein Beitrag von Katrin Hillgruber

    Am Mikrofon: Jan Drees

  • 16:30 Uhr

    Aufbruch ins Ungewisse
    Großbritanniens Forschungslandschaft nach dem Brexit

    Am Mikrofon: Ralf Krauter

    Der Ausgang des Brexit-Referendums im Jahr 2016 war für die meisten Wissenschaftler im Vereinigten Königreich ein Schock. Britische Universitäten und Forschungslabors arbeiten seit langem eng zusammen mit Partnern aus der EU und profitieren stark vom grenzenlosen Austausch kluger Ideen und Köpfe. Als die Briten mehrheitlich für den Austritt aus der Europäischen Union stimmten, kam einer von vier Forschenden in UK vom EU-Festland und Fördermittel aus Brüssel deckten rund 11 Prozent der Forschungsausgaben britischer Universitäten. Massive Umbrüche drohten - und die jahrelange politische Hängepartie, wie es nach dem 1. Januar 2021 weitergeht - vergrößerte die Unsicherheit zusätzlich.
    Doch der Last-Minute-Brexit-Deal kurz vor Weihnachten ließ viele Forschende aufatmen. Sie erhalten weiter Zugang zum EU-Forschungsrahmenprogramm ‚Horizon Europe‘, weil Großbritannien assoziiertes Mitglied bleibt. Von ‚Business as usual‘ kann dennoch keine Rede sein. Viele Details künftiger Kooperationen sind noch unklar und die neuen Regeln für den Austausch von Waren, Dienstleistungen und Personen dürften die einst reibungslose Zusammenarbeit in den kommenden Jahren erschweren. Großbritanniens Scientific Community muss neue Allianzen schmieden und das angekratzte Image des Landes aufpolieren, um den Status als führende Forschungsnation zu erhalten.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Opferkonkurrenzen? Felix Axster über Erinnerungs- und Identitätspolitik(en)

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Die Brückenbauer - Das Montagscafé im Dresdner Kleinen Haus als Integrationsort für geflüchtete Menschen

    "Angela" - Ein Hörstück von Mark Ravenhill über seine an Demenz erkrankte Mutter

    "Send me an image" - Ausstellung in der Galerie C/O Berlin

    Praxistest in Tübingen - Wie funktioniert das Pilotprojekt in den Kinos?
    Stefan Paul, Geschäftsführer der Arsenal Kinos, im Gespräch

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    Geschichte aktuell - Vor 50 Jahren: Der Vietnamkrieg und das Massaker von My Lai und seine Folgen

  • 19:10 Uhr

    DFB - WM-Qualifikation: Vor dem Spiel Rumänien gegen Deutschland

    Fußball - Verletzungprävention in der Bundesliga hinkt hinter anderen Ligen her
    10 Jahre nach der WM in Deutschland - Wie weit ist der Frauenfußball?

    Die Suche nach dem Wir - Gender Equality 100 Jahre nach erster "Frauenolympiade"

    Formel 1 - Start der Formel 1 Saison in Bahrain
    Drive to Survive - Neue Netflix-Serie als Marketing für Formel 1

    Skiflug - Weltcupfinale in Planica

    Tischtennis - Rechtsstreit zwischen ITTF-Präsident Weikert und Exekutivkomitee

    Basketball - Bundesliga: Alba Berlin - Mitteldeutscher BC

    Am Mikrofon: Raphael Späth

  • 20:05 Uhr

    Made in Mayo
    Insekten essen
    Von Michael Arntz
    Regie: Fabian von Freier
    Produktion: Deutschlandfunk 2018

    In vielen Teilen der Welt gehören Insekten zum Speiseplan. Rund zwei Milliarden Menschen verzehren ganz selbstverständlich Ameisen, Maden und Grashüpfer. Die Krabbler werden gegrillt, gekocht oder sogar roh gegessen. Gesund sind sie auch, weil sie reich an Proteinen und zugleich fettarm sind. So könnten sie, als Alternative zum Fleisch, helfen, die Eiweißversorgung der Zukunft zu sichern. Im Westen allerdings löst schon der Gedanke an Würmer und Maden Ekel aus, vom genussvollen Verzehr ganz zu schweigen. Aber es gibt Pioniere. Eine Schweizer Supermarktkette bietet Burger und Bällchen aus Mehlwürmern an. Und auch in Deutschland preisen mutige Gastronomen Insekten als Delikatesse an - gezüchtet ohne Einsatz von Hormonen, Pestiziden und Antibiotika. Besser essen mit Insekten: Schmaus oder Graus?

  • 21:05 Uhr

    Kammerkonzert der Kronberg Academy

    Hugo Wolf
    „Italienische Serenade“ für Streichquartett

    Johannes Brahms
    Andante aus Klavierquartett Nr. 3 c-Moll, op. 60

    Dmitri Schostakowitsch
    Klavierquintett g-Moll, op. 57

    Antonín Dvořák
    Dumka aus Klavierquintett Nr. 2 A-Dur, op. 81

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    Presto aus Streichoktett Es-Dur, op. 20

    Vilde Frang, Violine
    Jonian Ilias Kadesha, Violine
    Seiji Okamoto, Violine
    Lara Boschkor, Violine
    Karoline Errera, Viola
    Nils Mönkemeyer, Viola
    Julia Hagen, Violoncello
    Claudio Bohórquez, Violoncello
    Michail Lifits, Klavier

    Aufnahme vom 3.10.2020 im Großen Saal der Alten Oper Frankfurt

    Am Mikrofon: Klaus Gehrke

    Die Liste der Musikerinnen und Musiker, die an der Musikakademie im Taunusstädchen Kronberg studiert haben, liest sich wie ein Who’s who der internationalen Streicherszene: Vilde Frang, Nils Mönkemeyer, Claudio Bohórquez und und und. Die Kronberg Academy gilt als eine der bedeutendsten Talentschmieden weltweit. Hier bekommen Hochbegabte einen unverwechselbaren musikalischen Feinschliff. Ihr Können präsentieren die Absolventen der Academy regelmäßig einem großen Publikum. Das musste bei dem Konzert im vergangenen Oktober in der Frankfurter Alten Oper coronabedingt zum großen Teil draußen bleiben. Auch im Programm selbst gab es deswegen einige Kürzungen. Der Musizierfreude der Künstler taten die Umstände jedoch keinen Abbruch: Sie bewiesen erneut ihr Spitzenklasse-Niveau.

  • 23:30 Uhr

    50 Jahre Tor des Monats in der ARD-Sportschau

    Feature von Burkhard Hupe