Das Toiletten-Problem - Warum Frauen länger warten müssen
Wieso sich an öffentlichen Toiletten unsere Gesellschaft spiegelt
Über das „Potty Privileging": Mit drei Wissenschaftlerinnen vor Ort unterwegs
Von Mirjana Jandik und Kathrin Kühn
(Wdh. v 1.8.2024)
Wir alle kennen es, aber kaum jemand spricht darüber: Draußen unterwegs müssen wir dringend auf die Toilette, doch weit und breit ist keine in Sicht. Auf der Autobahnraststätte oder bei einem Konzert gibt es welche, doch wenn viel los ist, wirkt die Schlange vor der Frauentoilette oft endlos, während Männer sofort wieder draußen sind - nur um dann selbst auf ihre Begleitung zu warten. Niederländische Forscher haben einmal berechnet, dass bei gleich großen Toilettenräumen und erhöhtem Andrang Frauen im Schnitt 6.19 Minuten lang warten und Männer nur elf Sekunden. Doch warum ist das so? Warum protestiert kaum jemand? Und wie ginge es besser? Tatsächlich gibt es dazu Wissen aus Architektur, Urbanistik und Gender Studies, und dabei geht es längst nicht nur um Geschlechterverhältnisse, denn: Auf dem Klo spiegelt sich die Gesellschaft. Aufgrund zahlreicher Rückmeldungen von Hörerinnen und Hörern, mit Lob für das Thema und auch Schilderungen eigener Erfahrungen, planen wir inzwischen für den Dezember 2025 ein Update zu dem Thema.