Väter und Söhne
Von Iwan Turgenjew
Bearbeitung: Hellmut von Cube
Regie: Gert Westphal
Mit: Gert Westphal, Gerd Böckmann, Willi Kowalj, Siegfried Lowitz, Horst Tappert, Mechthild Großmann, Gabriela Dossi, Herlinde Latzko, Otto Bolesch, Edith Schultze-Westrum, Wolf Harnisch, Eva Halm, Maria Singer, Hans Musäus, Jörg Schleicher, Jochen Striebeck, Dietrich Thoms
Mit Musik von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky
Ton und Technik: Günter Hildebrandt, Irene Thielmann
BR/SR 1974
Länge: 94'16
Ein Generationenkonflikt im zaristischen Russland um 1860 - durch Iwan Turgenjews meisterhaften Realismus erhält er überzeitliche Gültigkeit. Gert Westphal macht den Roman mit packender Einfühlsamkeit hörbar.
Eine neue Generation tritt auf den Plan: Der illusionslose Medizinstudent Basarow ist Materialist und Nihilist, nichts ist ihm heilig. Zielscheibe seiner Rebellion sind die humanistischen und liberalen Ideale der „Väter“. Es kommt zum Eklat der unvereinbaren Positionen. Schauplatz des Geschehens ist das Landgut von Nikolai Kirsanow. Sein Sohn Arkadi kommt zum Sommerurlaub aufs Land, im Schlepptau hat er seinen unterkühlten Freund Jewgeni Basarow, dem bei der Ankunft einzig durch den Kopf geht: „Hoffentlich gibt es in diesen Teichen Frösche… zum Sezieren.“ Er verachtet die humanistischen Werte der Alten, bei denen er zu Gast ist. Liebe, Kunst und Kultur? Nutzlos. Der Konflikt mit Kirsanow und dessen Bruder Pawel ist vorprogrammiert. Die Meinungsverschiedenheiten spitzen sich zu, es kommt gar zum Duell. Menschlichkeit und Pazifismus der Gestrigen stehen Gleichgültigkeit und Eigennutz der Newcomer gegenüber, Reformer treffen auf Revolutionäre. Es ist die Zeit, in der Zar Alexander II. die Bauern von der Leibeigenschaft befreien will. Die jungen Studenten lässt es kalt. Doch dann verlieben sie sich in die Schwestern Anna und Katja. Kann das gut gehen?
Iwan Sergejewitsch Turgenjew (1818-1883) ist einer der bedeutendsten Vertreter des literarischen Realismus. Er griff den Alltag gewöhnlicher Menschen seiner Zeit auf und setzte sich für die Abschaffung der Leibeigenschaft ein. Ab 1855 lebte Turgenjew abwechselnd in Deutschland und Frankreich, beide Sprachen beherrschte er fließend und übersetzte aus ihnen. Umgekehrt machte er erfolgreich die russische Literatur in Westeuropa bekannt.