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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 12.10.2025

  • 00:05 Uhr

    Fantasie beseelt die Luft!
    Die Lange Nacht der philippinischen Literatur
    Von Stephanie von Oppen und Katharina Borchardt
    Regie: Philippe Brühl

    Über 7.000 Inseln - das sind die Philippinen. Deswegen spricht man dort auch 170 verschiedene Sprachen. Daran konnten weder die Spanier, die den Archipel 300 Jahre lang beherrschten, noch die Amerikaner etwas ändern, die die Philippinen weitere 50 Jahre besetzten. Seit 1946 ist das Land unabhängig und Filipino seit 1987 die Nationalsprache. Aktuelle Literatur wird vor allem auf Englisch und Filipino geschrieben. Einige dieser Bücher erscheinen dieses Jahr auch in deutscher Übersetzung, denn die Philippinen sind das diesjährige Gastland der Frankfurter Buchmesse. Tatsächlich spielt die Kolonialzeit bis heute eine Rolle in der philippinischen Literatur. Schon Nationalheld José Rizal schrieb Ende des 19. Jahrhunderts gegen die Spanier an. Sein Roman „Noli me tangere“ wird bis heute hoch verehrt. Doch auch die Romane, die von der Marcos-Diktatur, von Oversea Filipino Workers und dem bis heute ausgeprägten Klassismus im Land erzählen, benennen Folgen des Kolonialismus. Aktuell werden in der Literatur auch vermehrt Naturkatastrophen aufgearbeitet. Wichtig sind zudem die vielen lokalen Geister, von denen vor allem die sehr lebendige Comicszene erzählt. Die Literatur der Philippinen blüht - vor allem im Großraum Manila, aber auch auf vielen großen und kleinen Inseln. Doch nicht jeder Filipino kann sich Bücher leisten. Deswegen gibt es vor allem in ländlichen Regionen sogenannte „Book Nooks“, Büchernischen, in denen jeder kostenlos lesen kann. Von all dem erzählen wir in dieser „Langen Nacht" der philippinischen Literatur. Gehen Sie mit uns auf eine dreistündige Lesereise!

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    "Golden Decade - Violinkonzerte der klassischen Moderne (2/2)"

    Konzert für Violine und Orchester D-Dur
    Igor Strawinsky
    Patricia Kopatchinskaja, Violine
    Dresdner Philharmonie
    Leitung: Jonathan Stockhammer

    Aufnahme vom 06.06.2024 aus dem Kulturpalast Dresden

    03:05 Uhr   Heimwerk

    "Phantasy In Blue"

    Peter Tschaikowsky
    Variationen über ein Rokoko-Thema für Violoncello und Orchester, op. 33. Bearbeitet für Violoncello, Saxophonquartett und Klavier

    Alban Gerhardt, Violoncello
    Alliage Quintett

  • 06:05 Uhr

    Die Zukunft der Autoindustrie: Gipfeltreffen lösen keine Probleme
    Von Jörg Münchenberg

  • 06:10 Uhr

    Francesco Cavalli
    'Lauda Jerusalem'. Motette à cori spezzatti
    Balthasar-Neumann-Chor
    Leitung: Thomas Hengelbrock

    Johann Sebastian Bach
    'Bringet dem Herrn Ehre seines Namens'. Kantate am 17. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor und Orchester, BWV 148
    Bogna Bartosz, Alt
    Gerd Türk, Tenor
    Amsterdam Baroque Choir and Orchestra
    Leitung: Ton Koopman

    Alessandro Scarlatti
    'Dixit Dominus'. Motette für 5 Singstimmen und Orgel
    Concerto Italiano
    Leitung: Rinaldo Alessandrini

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    Präludium und Fuge für Orgel d-Moll, op. 37 Nr. 3
    Andreas Sieling, Orgel

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    "Fantasie beseelt die Luft" - Die Philippinen als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse

    Die lange Linie des Rechtspopulismus in Frankreich - Ein Interview mit dem Historiker Leonhard Horowski

    Besser (miss-)verstehen - Über deutsch-deutsche Mentalitäten ein Interview mit dem Publizisten Peter Neumann

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Kommt der Thatcherismus zurück? Ein Interview mit dem Historiker Dominik Geppert

    Denk ich an Deutschland: die Musikerin Simin Tander

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Blind sehen. Persönliche Erfahrungen und die „Theologie der Behinderung"
    Von Pastorin Andrea Schneider
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 60 Jahren: Kriegsfotografin Anja Niedringhaus geboren

  • 09:10 Uhr

    Kammermusik

  • 09:30 Uhr

    KI und Werte
    Die Verbesserung der Welt durch die Hintertür der Technik
    Von Roberto Simanowski

    Künstliche Intelligenz lernt nicht nur Sprache, sondern auch Weltbilder. Zwischen „woken“ Maschinen, westlichem Werteexport und rechter Gegenwehr entbrennt ein Kulturkampf um die Frage: Wer bestimmt, was eine gerechte, neutrale KI ist?
    Die Maschine ist höflich, hilfsbereit - und nicht neutral. Was wie ein technisches Detail anmutet, entpuppt sich als ideologischer Brennpunkt: Die Frage, welchen Werten KI-Sprachmodelle verpflichtet sein sollen oder verdeckterweise schon sind, führt mitten hinein in einen globalen Konflikt um Macht, Moral und kulturelle Deutungshoheit. 
    In einer Zeit, in der Konzerne wie OpenAI oder Meta sich bemühen, ihre Systeme „weniger links-liberal“ erscheinen zu lassen, wird deutlich: Künstliche Intelligenz ist nicht nur Werkzeug, sondern auch Weltbild - trainiert auf Sprachkorpora, gefiltert nach Wertmaßstäben, kuratiert von Entwicklerinnen und Entwicklern mit impliziten Haltungen.
    Doch wessen Werte sollen zählen? Die Sorge vor einem westlich geprägten digitalen Kulturimperialismus trifft auf eine laute Reaktion aus den USA selbst: Rechte Stimmen werfen ChatGPT „Wokeness“ vor, sprechen von Zensur und Meinungslenkung, während Kritiker im globalen Süden die subtile Reproduktion westlicher Normen in KI-Systemen anprangern.
    Zwischen algorithmischer Feinjustierung und gesellschaftlicher Fundamentaldebatte zeigt sich: Der Streit um KI ist längst ein Stellvertreterdiskurs über unsere Vorstellung von Gerechtigkeit, Freiheit und Zukunft. Technik wird zur Bühne - und zur Hintertür, durch die sich Weltverbesserung ebenso wie Weltanschauung schleichen kann.
    Roberto Simanowski, geboren 1963, lebt nach Professuren für Kultur- und Medienwissenschaft in den USA, der Schweiz und Hongkong als Publizist in Berlin und Rio de Janeiro. Zu Simanowskis Büchern gehören Data Love (2014/engl. 2018), Facebook-Gesellschaft (2016/engl. 2018) und Abfall. Das alternative ABC der neuen Medien (2017, engl. 2018). Sein Buch Todesalgorithmus. Das Dilemma der künstlichen Intelligenz erhielt den Tractatus-Preis für philosophische Essayistik 2020.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Klosterkirche St. Heinrich in Pirna
    Zelebrant: Kaplan Frank Surek
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    In Mexiko-Stadt eröffnet ein neues Frida-Kahlo-Museum

    Unterwegs im Berlin-Warszawa-Express

    Menorca als Selbstversorgerin

    Steinsburg bei Römhild am Kelten-Erlebnisweg

    Am Mikrofon: Laura Kingston

  • 13:05 Uhr
  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Musikproduzent Stefan Redelsteiner im Gespräch mit Paulus Müller

    Er ist sowas wie das Trüffelschwein der österreichischen Pop- und Kultur-Szene. Er hat die Band Wanda entdeckt und die Schriftstellerin Stephanie Sargnagel bekannt gemacht.

  • 15:05 Uhr

    Glückliche Fügung
    Die Leipziger Band Hotel Rimini
    Von Anke Behlert

    Überraschender Sound zwischen Indierock, Chanson und Kammermusik, deutsche Texte, zwei Alben seit 2020.

    Im Badezimmer auf einer WG-Party haben sich Hotel Rimini-Sänger Julius Forster und Gitarrist Paul Pötsch getroffen, Bier getrunken und sich ihre Lieblingsmusik vorgespielt. Die sechsköpfige Band arbeitet seit 2020 an deutschsprachigen Songs, die sich zwischen Indierock, Chanson und Kammermusik bewegen. Dabei machten die wegen der Corona-Pandemie leergeräumten Terminkalender der Mitglieder die Bandgründung überhaupt erst möglich. Ihre musikalischen Wurzeln sind weit verzweigt, neben E-Gitarre und Schlagzeug kommen in ihren detailreichen Stücken auch Kontrabass, Cello und Violine zum Einsatz. In den mit Forsters prägnanter Stimme vorgetragenen Songtexten geht es um vergossene Krokodilstränen städtischer Wohlstandsproblematiker oder den verklärten Blick auf das Vergangene. 2023 erschien das Debütalbum „Allein unter Möbeln“, nun gibt es den Nachfolger „Gefährdete Arten“.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Thomas Pynchon: „Schattennummer“
    Aus dem amerikanischen Englisch von Nikolaus Stingl und Dirk van Gusteren
    (Rowohlt Verlag)
    Ein Beitrag von Christian Metz

    Am Mikrofon: Jan Drees

  • 16:30 Uhr

    KI verstehen - Der Podcast über Künstliche Intelligenz im Alltag

    KI als Chef - Was digitale Zwillinge von Führungskräften leisten
    Von Ralf Krauter und Carina Schroeder

    Expertenwissen bündeln und zugänglich machen, dafür nutzen viele Firmen Künstliche Intelligenz. Beim Logistikkonzern Seifert testet man einen KI-Doppelgänger des CEO Axel Frey. Er soll sein Wissen für alle Mitarbeitenden verfügbar machen. Ralf Krauter und Carina Schroeder sprechen darüber, wie solche digitalen Wissenszwillinge funktionieren und wo sie künftig überall zum Einsatz kommen könnten.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Machen statt Meckern: Die Aktionskünstlerin Cesy Leonard über "Machen macht Mut", im Gespräch mit Karin Fischer

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    „Fantasie beseelt die Luft“ -
    Ehrengast Philippinen auf der Frankfurter. Buchmesse

    "Arendt" -
    Corinna Harfouch spielt die Philosophin am Thalia Theater in Hamburg

    Narrative Fotografie -
    Die Gregory Crewdson-Retrospektive im Kunstmuseum Bonn

    "Das Wissen des Krieges" -
    Spuren der Weimarer Klassik in der Kriegstheorie
    Reinhard Laube, Direktor der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar, im Gespräch

    Am Mikrofon: Henning Hübert

  • 18:10 Uhr
  • 18:40 Uhr

    Online-Glücksspiel - Der Staat, der Markt und die Sucht

  • 19:10 Uhr

    Streitobjekt Funino - Gespräch mit DFB-Vize Hermann Winkler, Jugend + Infrastruktur

    Fußball - DFB aktuell vor dem Spiel in Belfast

    Benin will zur Fußball-WM - Gespräch mit Nationaltrainer Gernot Rohr

    Fußball - Bundesliga Frauen: SC Freiburg - Eintracht Frankfurt

    Olympia-Referendum

    Golden Underdogs - Sandra Kiriasis hilft Bobsportlern ohne Wintersport-Tradition

    Triathlon - Ironman der Frauen in Kailua-Kona/Hawaii

    Handball - Bundesliga: Füchse Berlin - GWD Minden
    Handball - Bundesliga: SC Magdeburg - Bergischer HC

    Basketball - Bundesliga: Gladiators Trier - Basketball Löwen Braunschweig

    Eishockey - DEL: Dresdner Eislöwen - Pinguins Bremerhaven

    Volleyball - Rückzug des SC Potsdam bringt die VBL in Schwierigkeiten

    Zum Welt-Thrombose-Tag - Gespräch Nora Shepherd, Läuferin + Hockeyspielerin

    Denkfabrik - Wie lassen sich Parasport und Inklusion verwirklichen?

    Am Mikrofon: Thomas Wheeler

  • 20:05 Uhr

    Reihe 18 Plus!
    Stahlarbeiterin
    Ein Feature von Lea Schlude
    Mit: Ann Catherine Meyer
    Komposition: Jus Ray’m
    Regie: Lea Schlude
    Ton und Technik: Michael Kube
    Regieassistenz: Vanessa Gräfingholt
    Redaktion: Katrin Moll
    Deutschlandfunk Kultur 2025
    Länge: 51'45
    (Wdh. v. 11.10.2025, 18.05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur)

    Lotti bringt in Gelsenkirchen die grüne Transformation voran und kämpft gegen den Rechtsruck. Die jüngste Betriebsrätin Deutschlands ist in der Fabrikhalle von Thyssenkrupp immer noch die „einzige Frau“ - ein Label, das sie loswerden möchte.

    Seit ihrer Ausbildung setzt sich Maschinenbautechnikerin Ann Catherine Meyer, von ihren Freunden Lotti genannt, in der Männerdomäne Stahl für mehr Gerechtigkeit, Diversität und Umweltschutz ein. Dabei wird sie zur Stimme einer neuen Generation im Ruhrgebiet, die sich entschlossen gegen die Radikalisierung von rechts engagiert. Ob im Jugendausschuss der IG-Metall, im Betriebsrat, in der Fabrikhalle - die 27-Jährige sucht den Dialog und ist immer in Bewegung. Neben der Arbeit organisiert sie auch die Pflege für ihren schwerkranken Vater. Nach drei Jahren an der Abendschule hat sie gerade ihren neuen Job angetreten - aber im Werk ist sie weiter die einzige weibliche und queere Person. „Stahlarbeiterin“ erzählt ehrlich, nah und direkt von Solidarität und Strukturwandel. Eine Doku über eine Arbeiterin, die Verantwortung übernimmt - im Spagat zwischen Aktivismus, Karriere und Care-Arbeit.

    Lea Schlude, geboren 1990, ist in Deutschland und Italien aufgewachsen und lebt in Berlin. Ihr Langfilmdebüt „San Cipriano Road“ wurde international ausgezeichnet. Für ihr neues Projekt „Hazy Valley“ erhielt sie das Wim-Wenders-Stipendium und nahm 2023 an der Documentary Campus Masterschool teil. Der Dokumentarfilm „Stahlarbeiterin” ist aktuell in der 3sat-Mediathek zu sehen. 

  • 21:05 Uhr

    Grundton D-Konzert und Denkmalschutz

    „As We Go“ - Jazz trifft Geschichte

    Bundesjazzorchester „Bujazzo“
    Leitung: Theresia Philipp

    Aufnahme vom 13.9.2025 aus dem Kultur- und Kongresszentrum in Gera

    Am Mikrofon: Jochen Hubmacher

    Musikalischer Brückenschlag zwischen Ost und West zum „Tag des offenen Denkmals“

    Theresia Philipps persönlicher Lebensweg prägte das Programm: Als gebürtige Sächsin, die in Köln lebt und seit über einem Jahrzehnt die bundesweite Jazzszene bereichert, verwebt sie ihre Erfahrungen in die Kompositionen. 35 Jahre nach dem Mauerfall werden Ost-West-Verbindungen zu einem zentralen Thema. Und das in einem der wichtigsten Architekturdenkmale der Ostmoderne, dem Kultur- und Kongresszentrum in Gera. Das Konzert fand im Rahmen der Benefizreihe „Grundton D“ von Deutschlandfunk und Deutscher Stiftung Denkmalschutz statt.

  • 23:05 Uhr
  • 23:30 Uhr

    Vor dem Olympia-Referendum in München

    CSU Innenminister Bayern Joachim Herrmann und ÖDP Ratsmitglied Tobias Ruff im Gespräch mit Matthias Friebe.