Das Bildungsmagazin
Wissenschaftsfreiheit in Deutschland: Wie gehen Forschende mit Anfeindungen um?
Gäste:
Walter Rosenthal, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz
Andrea Geier, Professorin für Neuere deutsche Literaturwissenschaft / Gender Studies an der Universität Trier
Robin Celikates, Professor für Sozialphilosophie und Anthropologie an der Freien Universität Berlin
Am Mikrofon: Britta Mersch
Die Wissenschaftsfreiheit ist in Deutschland ein hohes Gut. Und sie ist sogar im Grundgesetz verankert. In Artikel 5 Absatz 3 des deutschen Grundgesetzes steht: „Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei.“
Das bedeutet: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollen frei entscheiden können, zu welchen Themen sie forschen - ohne finanzielle, politische oder wirtschaftliche Vorgaben. Mit der Möglichkeit, auch widersprüchliche Thesen sachlich und ergebnisoffen diskutieren zu können. Aber ist das immer möglich?
In „Campus & Karriere“ haben wir in den vergangenen Tagen schon in einer Serie an konkreten Beispielen gezeigt, wo es Einschränkungen in der Wissenschaftsfreiheit gibt.
Bei der Finanzierung zum Beispiel haben manche Forschungsfragen größere Chancen auf Förderung als andere. Oder es gibt ethische Bedenken, sich einem Forschungsthema zu widmen. Eine aktuelle Umfrage zeigt auch: Es ist zumindest denkbar, dass das gesellschaftliche Klima Einfluss auf die Forschung nehmen kann. Wenn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Anfeindungen erleben, weil sie zu Themen forschen, die in der Gesellschaft kontrovers diskutiert werden.
Wir wollen deshalb fragen: Wie gehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Anfeindungen um? Wie frei sind sie in der Wahl und Bearbeitung ihrer Forschungsthemen? Wo bekommen sie Unterstützung? Wo sehen sie die Wissenschaftsfreiheit in Deutschland bedroht? Und wie können sie sich ungeachtet von Ideologie, Identität und Autorität auf die Suche nach Erkenntnis begeben?