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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 25.05.2014

  • 00:05 Uhr

    Vergessen und vergeben?
    Eine Lange Nacht über Heimkinder in Ost und West
    Von Blanka Weber und Otto Langels
    Regie: Rita Höhne

    Es gibt nur Schätzungen zu den Zahlen jener Kinder und Jugendlicher, die in DDR-Heimen, Spezialkinderheimen oder Jugendwerkhöfen unter staatlicher Obhut betreut worden sind. Die Erfahrungsberichte dieser Menschen sind allerdings schockierend. Auch wenn nicht alle ehemaligen Heimkinder heute von psychischer und physischer Gewalt reden und wenn nicht alle Pädagogen dieselben drakonischen Maßnahmen zur Erziehung Schutzbefohlener angewendet haben. Immer mehr ehemalige DDR-Heimkinder melden sich zu Wort. Viele wünschen sich Akteneinsicht und Rehabilitierung für erlittenes Unrecht. Manche möchten nach 45 Jahren ihre Geschwister finden oder wissen, wer die Eltern wirklich waren. Zwischen 1950 und 1970 gab es in der Bundesrepublik 3000 Heime - 80 Prozent davon in kirchlicher Hand - mit mehr als einer halben Million Kinder und Jugendlichen in dieser Zeit. Viele wurden drakonisch bestraft, geprügelt, misshandelt, gedemütigt und missbraucht. Unter den Folgen leiden die Betroffenen bis heute. Die Lange Nacht begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit und dokumentiert zwiespältige Erfahrungen ehemaliger Heimkinder in Ost und West.

  • 02:05 Uhr

    2.05 Uhr Sternzeit

    Mauricio Kagel
    Exotica für außereuropäische Instrumente
    Ensemble der Internationalen Ensemble Modern Akademie 2012/13 IEMA
    Leitung: Vimbayi Kaziboni

    Auftakt

    Ludwig van Beethoven
    aus: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 C-Dur, op. 15,
    Leif Ove Andsnes, Klavier
    Mahler Chamber Orchestra
    Leitung: Leif Ove Andsnes

    Richard Strauss
    Liebesszene
    Staatskapelle Dresden
    Leitung: Giuseppe Sinopoli

    Johann Sebastian Bach
    Praeludium und Fuge a-Moll, BWV 543
    Lorenzo Ghielmi, Ahrend-Orgel
    Komponist: Johann Sebastian Bach

    Georg Friedrich Händel
    aus: Faramondo. Oper in 3 Akten HWV 39
    Sophie Karthäuser, Clotilde
    In-Sung Sim, Gustavo
    Coro della Radio Svizzera Lugano
    I Barocchisti
    Leitung: Diego Fasolis

    Juan García de Zéspedes, Traditional
    aus: 'Ay, que me abraso'
    Arcángel
    Accademia del Piacere

    Johann Sebastian Bach
    aus: 6 kleine Präludien für Klavier, BWV 933-938
    Nr. 4: Präludium D-Dur, BWV 936
    Angela Hewitt, Klavier

  • 06:05 Uhr

    Annette Riedel, Deutschlandradio Brüssel:
    Alles nur Wahlkampf? - Die Debatte über die Armutseinwanderung und Europa als "Sozialunion"

  • 06:10 Uhr

    Marco Enrico Bossi
    Entrée Pontificale. Für Orgel solo, op. 104 Nr. 1
    Eugenio Maria Fagiani, Orgel

    Francisco de Penalosa
    Magnificat
    The Hilliard Ensemble

    Henry Purcell
    'Te Deum laudamus', Z 232. Verse anthem für Soli, Chor und Orchester D-Dur
    Nicholas Witcomb, Daniel Lochmann, Tiimothy Bowes, Philip Hallchurch, Knabensopran
    James Bowman, Countertenor
    Rogers Covey-Crump, Tenor
    Michael George, Bass
    Choir of New College
    The King's Consort
    Leitung: Robert King

    Johann Sebastian Bach
    'Bisher habt ihr nichts gebeten in meinem Namen'. Kantate für Soli, Chor und Orchester, BWV 87
    Robin Tyson, Countertenor
    Steve Davislim, Tenor
    Stephan Loges, Bass
    Monteverdi Choir
    English Baroque Soloists
    Leitung: John Eliot Gardiner

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Warnsignale an der Croisette - Der politische Film bei den Filmfestspielen von Cannes 2014

    "Wertschätzung und Liebe"
    Zur Reise des Papstes nach Israel und zum christlich-jüdischen Dialog ein Interview mit dem Theologen Hans Hermann Henrix

    Respekt für das Wahlergebnis?
    Zur Präsidentschaftswahl in der Ukraine und zur Rolle Putins ein Interview mit dem Publizisten Tomas Sacher

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Wählen gehen! Zur Europawahl ein Interview mit dem Schriftsteller Robert Menasse

    Denk ich an Deutschland: der Schriftsteller Christoph Poschenrieder

    Am Mikrofon: Birgid Becker

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Am liebsten wäre ich endlich tot - Vom Wunsch zur aktiven Sterbehilfe
    Von Angelika Daiker
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 60 Jahren: Der nordrhein-westfälische Landtag verabschiedet das "Gesetz über den Westdeutschen Rundfunk Köln"

  • 09:30 Uhr

    Aufgeklärte Gesellschaft: Transparenz und Kontrolle
    Von Wolfgang Dreßen

    In drei Schritten versucht dieser Essay, unsere Gegenwart als eine Welt vollendeter Aufklärung zu begreifen. Der emanzipatorische Anspruch der Aufklärung war immer verbunden mit der Suche, der Umerziehung oder dem Ausschluss des 'Anderen', der dieser allgemeinen Forderung nach Transparenz nicht folgen würde. Diese Welt wird inzwischen konstruiert. Die technischen Möglichkeiten folgen dem Anspruch, eine dauernde Gegenwart lückenloser Transparenz herzustellen. Einen verantwortlichen Marionettenspieler gibt es nicht, wir alle sind Teil dieser aufgeklärten Welt. Diejenigen, von denen auch nur angenommen wird, dass sie nicht dazugehören bleiben ausgeschlossen. Alles muss offenliegen, jede Verschleierung, jedes Versteck, jede Flucht gelten als Angriff, der möglichst unmittelbar beantwortet werden soll.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Freien evangelischen Gemeinde in Dortmund
    Predigt: Pastor Arne Völkel
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Marek Prawda, Botschafter der Republik Polen bei der Europäischen Union

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Von „Quo vadis“ bis „Illuminati“
    Ewige Filmstatt Rom

    Gemütlicher Fluss
    Das blaue Band der Havel

    Eindrucksvoll in jeder Weise
    Mit dem Geländewagen durch die Salzwüste Irans

    Kunst statt Geld
    Handgemachtes auf der Erfurter Krämerbrücke

    Zitat „Auf See“

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Zu Gast: Jörn Jacob Rohwer, Publizist

    Er hat mit Paloma Picasso, Yoko Ono und Leni Riefenstahl gesprochen, er hat Arthur Miller, Maximilian Schell und David Hockney getroffen: Der Publizist Jörn Jacob Rohwer, Jahrgang 1965, ist um die Welt gereist, und die berühmtesten Menschen aus Kunst und Kultur haben ihn empfangen. Nicht zu oberflächlichen Celebrity-Interviews, sondern zu intensiven, anspruchsvollen, oft stundenlangen Gesprächen, mit einer besonderen „Seismografie des Fragens“, wie Jörn Jacob Rohwer sein jüngstes Buch getauft hat, in dem an die 50 Gespräche veröffentlicht sind. Am kommenden Sonntag ist Jörn Jacob Rohwer zu Gast in den „Zwischentönen“.

  • 15:05 Uhr

    Angenehme Reife - die englische Band Maximo Park
    Von Paul Baskerville

    Maximo Park aus Newcastle, im Nordosten Englands, kennen wir mittlerweile seit neun Jahren. Alle fünf Alben erreichten anständige Absatzzahlen in Deutschland. Die Band ist durchaus erfolgreich, aber Regionen von Gruppen wie U2 oder Coldplay erreichen sie nicht. Ihre Musik ist sperrig, nicht eben massenkompatibel. Die Band stammt aus einer englischen Szene, die man sogar 'angular' also 'kantig' genannt hat. Zu dieser Clique von Bands gehören auch Franz Ferdinand, The Futureheads und The Enemy. Maximo Park haben auf jeden Fall Punkwurzeln, sie sind energisch und leidenschaftlich. Fast jedes Lied trägt eine Botschaft. Die Songs sind teilweise hektisch, aber nie unüberlegt. Hörer, die Ruhe verlangen, sind bei Maximo Park falsch. Auf dem aktuellen Album 'Too much information' hat man allerdings den Eindruck, dass ein Reifungsprozess stattgefunden hat. Maximo Park haben nie so 'genießbar' geklungen. Die Band ist auf angenehme Weise älter geworden.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Thema

    Alexander Kluge: Der 30. April 1945
    Der Tag, an dem Hitler sich erschoss und die Westbindung der Deutschen begann. Mit einem Gastbeitrag von Reinhard Jirgl
    (Suhrkamp Verlag)

    Am Mikrofon: Hajo Steinert

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Blut
    Vom richtigen Maß bei Transfusionen
    Von Kristin Raabe

    Es klingt so logisch, dass jahrzehntelang kaum ein Arzt daran zweifelte: Verliert ein Patient durch einen Unfall oder eine Operation Blut, benötigt er Blutkonserven. Inzwischen mehren sich aber die Befunde, die beweisen, dass Blut und Blutprodukte in vielen Fällen mehr schaden als nützen. Tatsächlich kommt eine Bluttransfusion in vielerlei Hinsicht einer Organtransplantation sehr nahe und kann zu komplexen Immunreaktionen führen, die bislang noch kaum verstanden sind. Eine Bluttransfusion, so die aktuelle Statistik, verlängert den Krankenhausaufenthalt eines Patienten im Durchschnitt um einen halben Tag und verursacht zusätzliche Kosten von knapp 700 Euro. Und häufig erhalten Patienten mehr als nur eine Bluttransfusion. Verschiedene Studien belegen außerdem, dass es in vier Prozent der Fälle zu unnötigen Komplikationen wie Nierenversagen kommen kann, bis hin zum Tod. Obwohl die schädlichen Auswirkungen von Bluttransfusionen durch internationale Studien gut belegt sind, zählt Deutschland im europäischen Vergleich zu den Spitzenreitern beim Verbrauch von Blutkonserven. Oft ist es dem Engagement einzelner Ärzte zu verdanken, wenn ein Krankenhaus Maßnahmen ergreift, um den Blutverbrauch zu minimieren. In Wissenschaft im Brennpunkt begleiten wir Mediziner der Universitätsklinik Düsseldorf bei einem solchen Projekt. Wir zeigen wie schwer es ist, eine ganze Abteilung in einem Großklinikum zum Umdenken zu bewegen. Gezeigt wird auch, welche Erfolge möglich sind, wenn es gelingt.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Parlamentarismus und Verfassung im vereinten Europa - Der Europarechtler der Universität Konstanz Christoph Schönberger im Gespräch

    Am Mikrofon: Stephan Detjen

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Versöhnliches Finale - Eine Bilanz der Filmfestspiele von Cannes

    "Die Schutzbefohlenen" in Mannheim - Elfriede Jelineks neues Stück verschränkt die Situation der Flüchtlinge von Lampedusa mit Aischylos' "Die Schutzflehenden"

    Grau als Farbe - Zum Tod des deutschen Fotografen Michael Schmidt

    "Leben auf der Grenze" - Eine Bilanz der Frühjahrstagung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Frankfurt an der Oder und Slubice

    Am Mikrofon: Beatrix Novy

  • 17:55 Uhr
  • 20:05 Uhr

    Auf eigene Faust
    Die Boxfabrik von Buenos Aires
    Von Jakob Weingartner
    Regie: der Autor
    Produktion: WDR 2013

    In den verfallenen Lagerhallen unter den Gleisen des Bahnhofs Constitución in Buenos Aires schlagen arbeitslose Jugendliche auf schwere Sandsäcke ein. Sie haben die Hoffnung, irgendwann im Scheinwerferlicht der Fernsehkameras zu stehen. Mit seinem Box-Debüt soll sich alles ändern: Der 18-jährige Federico arbeitet unermüdlich daran, sich als siegreicher Faustkämpfer neu zu entwerfen. Die müden Augen seines alten Trainers José haben schon Hunderte wie ihn gesehen. Nur wenigen gelingt es, der harten Realität der Ghettos zu entkommen. Als einige Boxer eine Gewerkschaft gründen, trifft Federicos jugendlicher Enthusiasmus auf die sozialdarwinistischen Regeln des Boxsports. Das Boxen wird zum Sinnbild des Ringens mit der Dauerkrise.

  • 21:05 Uhr

    Rheingau Musik Festival 2013

    Claude Debussy
    Prélude à l'après-midi d'un faune

    Frédéric Chopin
    Klavierkonzert Nr. 2 f-Moll, op.21

    Olga Scheps, Klavier
    Brussels Philharmonic
    Leitung: Michel Tabachnik

    Aufnahme vom 10.7.13 aus dem Kurhaus Wiesbaden

    Die zarten Klänge des 'Prélude à l’près-midi d’n faune' von Claude Debussy geben bei diesem Konzert die Richtung vor. Es bleibt zart, wenn auch virtuos: Die gebürtige Russin Olga Scheps spielt Frédéric Chopins zweites Klavierkonzert. Scheps hat sich gerade als Chopin-Interpretin einen Namen gemacht. Für ihre Debüt-CD (2010) mit Nocturnes, Walzer und Mazurken von Chopin wurde sie mit einem ECHO-Klassik-Preis als beste Nachwuchskünstlerin ausgezeichnet. Chopins Klavierkonzerte fordern die Musikalität des Pianisten heraus. Sie erfordern einerseits tänzerische Leichtigkeit und Freiheit, andererseits die Fähigkeit, viele Noten mit einem langen Atem spielen zu können. Olga Scheps stellt sich dieser Herausforderung und wird dabei unterstützt vom Brussels Philharmonic unter Michel Tabachnik.

  • 22:05 Uhr