Dienstag, 07. Mai 2024

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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 15.02.2020

  • 00:05 Uhr

    Der letzte Fall
    Von Hans van Ooyen
    Regie: Helmut Hellstorff
    Mit Dietrich Körner, Peter Reusse, Hans Knötzsch, Edzard Hausmann, Helga Piur, Jochen Thomas u.a.
    Produktion: Rundfunk der DDR 1980
    Länge: 44'39

    Der Journalist Heinz Moll wurde durch mehrere Frontalschüsse niedergestreckt. Kein zufälliger Tod, sondern eine Hinrichtung, befindet der obduzierende Arzt. Viele hatten ein Motiv, Moll zu hassen, weil er überall seine Nase reingesteckt hat. Da ist zum Beispiel der Hausmeister Rupert. Moll besorgte seiner Frau eine Wohnung, damit sie ihren saufenden und prügelnden Mann verlassen konnte. Molls eigener Bruder Jürgen, ein Werkschutz-Ausrüster, hatte gleich mehrere Gründe, sich an Heinz rächen zu wollen: Der hatte ihm nicht nur die Frau ausgespannt, in die Jürgen schon Unsummen investiert hatte, sondern ihm auch noch durch einen Zeitungsartikel über seine dubiosen Geschäftspraktiken zwei Großaufträge vermasselt. Kommissar Benk geht zudem die Aussage einer Nachbarin nicht aus dem Kopf, die kurz vor Molls Tod einige Männer in schwarzer Lederkluft vor dem Haus gesehen hat. Als Benk in dieser Richtung weiterermittelt, scheint er in ein Wespennest gestochen zu haben …

  • 01:05 Uhr

    Klanghorizonte

    Neuland: Carla Bley, Oded Tzur, Six Organs of Admittance u.a.
    Nahaufnahme: ,Das dunkle Leuchten': Brian Enos Spätwerk auf Warp Records (2010 -)
    Zeitreise: Paul Winter, Oregon, David Darling u.a.
    Am Mikrofon: Michael Engelbrecht

  • 06:05 Uhr

    Macht und Ohnmacht - Die Führungskrise in der CDU

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    06:35 Uhr   Morgenandacht

    Thomas Macherauch, Freiburg
    Katholische Kirche

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Jasper Barenberg

  • 09:05 Uhr

    Vor 50 Jahren: In Ostberlin findet das erste Festival des politischen Liedes statt

  • 09:10 Uhr

    Leben mit dem Down-Syndrom - Wenn das Kind anders normal ist

    Am Mikrofon: Ute Meyer

    Natalie ist 21 Jahre alt und findet es cool, das Down-Syndrom zu haben. Doch Menschen wie Natalie gibt es immer weniger in Deutschland. Durch Verfahren der Pränataldiagnostik lässt sich die Trisomie 21 schon im Mutterleib erkennen. Und meistens entscheiden sich die Eltern gegen diese Kinder.

    Wie umstritten die Pränataldiagnostik ist, wurde im vergangenen Jahr deutlich, als der Bundestag darüber debattierte, ob Bluttests bei Schwangeren zur Kassenleistung werden sollen. Die Bereitschaft werdender Eltern, solche Tests machen zu lassen und Kinder mit Trisomien abzutreiben, könnte erheblich steigen, befürchten die Gegner.

    Doch obwohl in den Debatten immer wieder gefordert wird, werdenden Eltern Mut zu machen, auch Kinder mit Beeinträchtigung großzuziehen - in der Realität sieht es anders aus. Es gibt Schätzungen, wonach  neun von zehn Elternpaaren Ungeborene mit der Diagnose Trisomie 21 abtreiben lassen. Woran liegt das? Ute Meyer hat für das Wochenendjournal Familien besucht, die Ja zu ihren Kindern mit Down-Syndrom gesagt haben. Sie hat sich mit einer Frauenärztin in einer Beratungsstelle von Pro Familia über die Ängste werdender Eltern unterhalten. Und sie war in der Redaktion eines Printmagazins, das ausschließlich von Menschen mit Down-Syndrom geschrieben wird.

  • 10:05 Uhr

    Beethoven 2020
    Am Mikrofon: Der Pianist Igor Levit

    Er demonstriert mit der sozialen Bewegung Fridays for Future gegen den Klimawandel, engagiert sich gegen Fremdenfeindlichkeit und rechte Gewalt. Als Igor Levit 2019 den Opus Klassik als Instrumentalist des Jahres bekam, widmete er seinen Preis den Opfern des Terroranschlags von Halle. Für sein politisches und gesellschaftliches Engagement bekam er nun den Internationalen Beethoven-Preis verliehen. Lieber würde er kein Klavier mehr spielen, als dass er sein Engagement aufgebe, sagt Igor Levit. Dabei begleitet das Klavier den gebürtigen Russen seit seinem dritten Lebensjahr. 1987 wurde Igor Levit im heutigen Nischni Nowgorod geboren. Als Sechsjähriger gab er sein erstes Solokonzert mit Orchester. Heute konzertiert er weltweit als Solist und mit Kammermusikpartnern wie Daniel Müller-Schott und Maxim Vengerov. Seine Lieblingskomponisten sind Johann Sebastian Bach und Ludwig van Beethoven. Beethoven, sagt Igor Levit, ist der Komponist, der ihn 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche begleitet. Nun hat er alle 32 Klaviersonaten Beethovens eingespielt. Für Igor Levit ist es die menschlichste Musik von allen - ein deutliches Statement in einem Jahr, in dem die Musikwelt den 250. Geburtstag des Komponisten feiert.

  • 11:05 Uhr

    Eine Frage der Sicherheit - NATO-Skizzen aus fünf Ländern

    Mit Reportagen von Bettina Klein, Birgit Kaspar, Gunnar Köhne, Thielko Grieß und Florian Kellermann

    1. NATO-Skizzen aus dem Hauptquartier
    2. Traditionelles NATO-Fremdeln in Frankreich
    3. Schweden setzt auf NATO-Partnerschaft
    4. NATO von Russland aus betrachtet
    5. Das NATO-Land Polen

    Am Mikrofon: Ursula Welter

    Europa kann sich nicht selbst verteidigen. Die Diagnose teilen die meisten Staatenlenker. Wie aber die Lücken füllen? Die Nuklearmacht Frankreich hat die NATO für hirntot erklärt. Deutschland sagt, ohne die NATO geht es nicht. Polen pocht auf den US-Schutzschirm gegen Russland und selbst Schweden, das keinem Militärbündnis angehört, hat sich mit der ‚Partnerschaft für den Frieden‘ an die westliche Allianz gehängt. Diese widerstreitenden Meinungen laufen im NATO-Hauptquartier in Brüssel zusammen, während in Russland kritisch auf das Bündnis geblickt und der Streit in Europa zu eigenen Zwecken genutzt wird. Am Vorabend der Münchener Sicherheitskonferenz zeichnen die ‚Gesichter Europas‘ mit fünf Skizzen einen Kontinent, der um ein Verteidigungskonzept ringt.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

    Gemeinsame europäische Strategie? - Münchner Sicherheitskonferenz wird fortgesetzt

    CDU-Suche nach AKK-Nachfolge

    Landesparteitag der AfD Baden-Württemberg - Wahl der Parteispitze

    Deutschland unterstützt Israel vor dem Internationalen Strafgerichtshof

    Streit in Italiens Regierung: Szenen einer Ehe kurz vor dem Bruch?

    Libyen - Was vom Waffenstillstand übrig blieb

    Coronavirus hält auch Wissenschaftler bei der Jahrestagung AAAS auf Trab

    Brasilien - Justiz lässt Mord-Anklage gegen TÜV-Mitarbeiter zu

    Heuschreckenplage und kein Ende - Was unternimmt Ostafrika

    Sport

    Am Mikrofon: Jörg Münchenberg

  • 13:10 Uhr

    Macht und Ohnmacht - Die Führungskrise in der CDU

    Drohungen und Massenflucht - Eskalation in Idlib

    Irland und die Wahl - Der Triumph von Sinn Féin

    Papst und Priesteramt - Keine Ausnahmen beim Zölibat

    Am Mikrofon: Anne Raith

  • 13:30 Uhr

    Bekämpfung des Coronavirus ohne Taiwan - Chinas Druck auf die WHO

    Landminen für das US-Militär - Folgen für internationale Absprachen

    Nach dem Tod des Sultans - Die Politik im Oman

    Die Superalten - Pflege in Japan

    Am Mikrofon: Britta Fecke

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    Keine Kontrolle?
    Soziale Medien in der Schule

    Gesprächsgäste:
    Stefan Behlau, Verband Bildung und Erziehung NRW
    Michael Piazolo, bayerischer Kultusminister
    Moritz Bayerl, Landesschülerschaft NRW
    Gregory Grund, Geschäftsführer Digitale Helden

    Im Interview: Harald Fischer, Schulleiter Neues Gymnasium Nürnberg

    Hörertel.: 00800 - 44 64 44 64
    campus@deutschlandfunk.de.
    Sie können ab jetzt bis zur Sendung morgen auch eine Nachricht auf unserem Anrufbeantworter hinterlassen.


    Am Mikrofon: Jörg Biesler

    Die sozialen Medien haben in die Schulen Einzug gehalten, bevor die mit der Digitalisierung richtig begonnen haben. Der digitale Wandel läuft an offiziellen Plattformen vorbei und Schülerinnen und Schüler werden auch mit Gewalt und Hass im Netz konfrontiert.

    Auf ihren privaten Smartphones tauschen sich Schülerinnen und Schüler in What’sApp-Gruppen über den Unterricht aus, werden Termine bekannt gegeben und Hausaufgaben geteilt. Doch nicht nur das: In den sozialen Medien werden auch Pornografie und Hetzparolen verschickt und es gibt persönliche Angriffe und Mobbing, gegen Schüler und gegen Lehrer. Prävention gibt es an vielen Schulen, dennoch häufen sich die Nachrichten zu Übergriffen in den sozialen Medien.

    In der Samstagsausgabe von Campus & Karriere gehen wir diesen Fragen nach: Was können Schulen leisten, wenn es um den Schutz der Schülerinnen und Schüler vor Hass und Hetze im Netz geht, um die Verbreitung rechter und pornographischer Inhalte? Welche Möglichkeiten der Prävention gibt es, die Schülerinnen und Schüler davor bewahrt, Opfer oder Täter zu werden? Und wie verändert sich das Miteinander, wenn vieles davon in den sozialen Medien geschieht? Wie können Schulen damit umgehen, dass auch Teile ihrer offiziellen Kommunikation nahezu unkontrollierbar in den digitalen Medien abläuft?

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    „Man Alive!“ von King Krule: Wie ein Punk, der den Blues hat
    Depression, Angst, Drogen - diese Themen beschäftigen Archy Marshall alias King Krule seit seinem Debüt 2013. Inzwischen ist der Südlondoner jedoch zum ersten Mal Vater geworden und aufs Land gezogen. Das wirkt sich auch auf sein neues Album „Man Alive!“ aus. Trotzdem ist eine gewisse Schwermut geblieben.

    Ted Gaiers „Argumentepanzer“: „Klar bin ich unzufrieden“
    Die Anthologie „Argumentepanzer“  versammelt Texte von Ted Gaier, Gitarrist und Bassist bei den Goldenen Zitronen. Es geht um Politisches - von Gentrifizierung bis zu strukturellem Rassismus - aber auch um Musik und linke Ideale. An denen habe er niemals gezweifelt, sagte er im Deutschlandfunk.


    Berliner Clubsterben: Überraschende fraktionsübergreifende Zusammenarbeit
    Immer wieder müssen Clubs in Berlin ihre Türen schließen oder sind davon bedroht. Das liegt an ihrem Status als Vergnügungsstätte. Club-Betreiber protestieren und kämpfen für die gesetzliche Anerkennung ihrer Einrichtungen als Kulturstätten. Ein Protest, der sogar im Bundestag für parteiübergreifende Solidarität sorgte.

    James Bond-Song von Billie Eilish: Konventionell schön
    Die Musikerin Billie Eilish hat das erreicht, was für gewöhnlich Stars erst auf dem Höhepunkt ihrer Karriere dürfen: ein James Bond-Titelstück komponieren. Das Resultat lässt allerdings die experimentelle Spielfreude ihrer Songs vermissen und bewegt sich in der Tradition großer Bond-Ouvertüren.

    Am Mikrofon: Christoph Reimann

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    Mary Berg: „Wann wird diese Hölle enden?
    Das Tagebuch der Mary Berg. Das Mädchen, das das Warschauer Ghetto überlebte“
    Herausgegeben von Susan Pentlin
    Aus dem Englischen von Maria Zettner
    (Orell Füssli Verlag, Zürich)
    Ein Beitrag von Christoph Vormweg

    Tom Limes: „Voll verkackt ist halb gewonnen“
    (Arena Verlag, Würzburg)
    Ein Gespräch mit dem Autor Tom Limes

    Am Mikrofon: Dina Netz

  • 16:30 Uhr

    Robuste Lösung
    Münchner Cyber-Sicherheitskonferenz warnt vor IT-Monokulturen

    Europäische Variante
    Deutschland braucht eine digitale Souveränität

    Das Digitale Logbuch
    Niksen

    Sternzeit, 15. Februar 2020
    Mildred mit dem verlorenen Asteroiden

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Ist Beethoven heute wirklich noch wichtig?
    Die Komponistin Charlotte Seither und der Musikwissenschaftler Ulrich Konrad im Gespräch
    Am Mikrofon: Frank Kämpfer

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Magische Stimme - Lotte de Beer inszeniert in Düsseldorf Händels „Alcina“

    "Asche zu Asche" - Koen Tachelet inszeniert Harold Pinter am Schauspiel Bochum

    50 Jahre "Beuys Block" - Eine Ausstellung im Landesmuseum Darmstadt

    Geschichtspolitik Polen - Polin-Direktor Dariusz Stola gibt auf

    The Perceiving Body - Robert Morris im MUDAM Luxembourg

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:40 Uhr

    Flutung antiker Stätten: Der Ilisu-Staudamm in der Türkei

  • 19:10 Uhr

    Fußball-Bundesliga, 22. Spieltag
    RB Leipzig - Werder Bremen
    1. FC Union Berlin - Bayer 04 Leverkusen
    SC Paderborn - Hertha BSC
    FC Augsburg - SC Freiburg
    1899 Hoffenheim - VfL Wolfsburg
    Fortuna Düsseldorf - Borussia Mönchengladbach

    Fußball - 2. Liga, 22. Spieltag
    Hannover 96 - Hamburger SV
    Jahn Regensburg - SV Wehen Wiesbaden
    SpVgg Greuther Fürth - Arminia Bielefeld

    Fußball - Kopfverletzungen: Wie man im deutschen Nachwuchsfußball damit umgeht
    Fußball - Die brockelnde Macht von Gianni Infantino
    Fußball - Aufruhr unter den Spielerberatern: kommt die Regulierung?

    Biathlon - WM in Antholz: 10 km Sprint Männer

    Rodeln - Weltmeisterschaften in Sotschi / Russland

    Ski alpin - Streit um Parallelslalom: Werden die Athleten ignoriert?
    Skifliegen - Weltcup am Kulm

    Medien - Pressereisen um Sport

    Am Mikrofon: Maximilian Rieger

  • 20:05 Uhr

    Sodom und Gomorrha (2/3)
    Die Küsten von Balbec
    Nach dem Roman von Marcel Proust
    Aus dem Französischen von Bernd-Jürgen Fischer
    Bearbeitung: Manfred Hess, Hermann Kretzschmar
    Komposition: Hermann Kretzschmar
    Regie: Iris Drögekamp
    Mit Michael Rotschopf, Lilith Stangenberg, Gerd Wameling, Stefan Konarske, Corinna Kirchhoff, Tina Engel, Leslie Malton u.a.
    Produktion: SWR/Dlf 2018
    Länge: ca 114'13
    (Teil 3 am 22.2.2020)

    „Prousts ,Suche nach der verlorenen Zeit’ ist nicht nur ein grandioser Roman, sondern auch der perfekte Ratgeber für alle Lebenslagen.” (Alain de Botton) Der vierte Roman aus Marcel Prousts ,À la recherche du temps perdu’ heißt ,Sodom und Gomorrha I’ , erschienen in zwei Bänden zwischen 1920 und 1921. Im Alten Testament sind mit diesen Namen Städte benannt, die Gott unter einem Regen aus Feuer und Schwefel begrub, weil sie sich der Sünde hingegeben hatten. Im Stadtpalais der hochadligen Familie der Guermantes hat sich für Marcel, den Ich-Erzähler, zuvor die mondäne Welt der exquisiten Gesellschaft erschlossen. Jetzt ist es Ausgangspunkt seiner Entdeckung der Welten von Sodom als der der männlichen und Gomorrha als der der weiblichen Homosexualität. Er beobachtet hier die zufällige Begegnung des Décadent Baron de Charlus und des Westenmachers Jupien: Trotz aller Standesunterschiede erkennen sie plötzlich einander und nutzen sofort die Gelegenheit zum Sex. Marcel dechiffriert ab da auf der Soirée der Prinzessin de Guermantes die Gäste als Leidende und Lächerliche im Spiel des (gleich)geschlechtlichen Begehrens. Die ,Recherche’ erzählt weiter: von Marcels Liebe zu der jungen und koketten Albertine Simonet, von seiner krankhaften Eifersucht bei dem Verdacht, sie begehre Frauen wie Mademoiselle Vinteuil, von Marcels Heiratsentschluss, von der Beziehung Charlus‘ zum Geiger Morel, den Reisen in die Normandie nach Balbec, dem kunstsinnigen Salon der Aufsteigerin Madame Verdurin; schließlich von der Unbeständigkeit der Herzen und der vernichtenden Wirkung der Zeit. Die Hörspielfassung wahrt die Eckpfeiler des Handlungs- und Erzählverlaufs. Sie kürzt aber radikal, um Platz zu schaffen: für umfangreiche akustische Tableaus entlang der Satzkonstruktionen, die den Proustschen Erinnerungsprozess in all seiner Heterogenität belassen, in all seiner Komik und Unbarmherzigkeit. Das Hörspiel basiert auf der neuen Übersetzung der ,Recherche’ durch Bernd-Jürgen Fischer, die 2016 abgeschlossen wurde.

  • 22:05 Uhr

    Beethoven 2020

    250 piano pieces for Ludwig van
    Über Susanne Kessels Bonner Beethoven-Projekt
    Von Yvonne Petitpierre

    Der Run auf Beethoven setzt derzeit neue Maßstäbe. Keine Frage, dass sich auch zeitgenössische Komponisten daran beteiligen. 250 von ihnen hat die Bonner Pianistin Susanne Kessel mit einem musikalischen Statement beauftragt. Mit dabei sind u.a. Miranda Driessen, Enjott Schneider, Sidney Corbett und Charlotte Seither. Kessel ist bekannt für spektakuläre Maßnahmen und ungewöhnliche Wege, diese zu realisieren. In diesem Fall lautete ihr Auftrag an Urheber unterschiedlichster Ausrichtung und Genres, in einer Miniatur Beethovens Leben und Werk zu reflektieren - bzw. ein Detail daraus. Seit Jahren ist die Bonner Künstlerin damit befasst, die Werke selbst uraufzuführen und auch herauszugeben. Sie erscheinen im Druck, auf CD oder als Download-Edition. Wenn einige Werke langfristig Einzug ins feste Repertoire von Konzertpianisten halten, erfüllt sich ein großer Wunsch der Initiatorin.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Zersägte Jungfrauen - verschwundene Kaninchen
    Die Lange Nacht über den Zauber der Zauberei
    Von Margot Litten
    Regie: die Autorin

    Zauberer sind im Grunde die einzig ehrlichen Menschen in unserer oft unehrlichen Welt: Sie geben zu, dass sie uns täuschen. Und je besser es ihnen gelingt, desto weniger enttäuschen sie uns. Die Kunst der Täuschung beruht seit altersher auf drei Grundprinzipien: auf dem Erscheinen, Verwandeln und Verschwindenlassen eines Gegenstandes, z.B. einer Münze. Sie beim Zaubern unsichtbar in der Hand zu halten, heißt Palmage. Fällt sie runter, nennt man´s Blamage. Doch Fingerfertigkeit ist nicht alles. Schon Jean Eugène Robert-Houdin, der Zauberkünstler des 19. Jahrhunderts und Gründer eines der ersten Zaubertheater überhaupt, wusste: Die Kunst zu zaubern besteht nicht so sehr darin, wunderbare Dinge zu vollbringen, als vielmehr darin, den Zuschauer zu überzeugen, dass wunderbare Dinge geschehen. In dieser Langen Nacht geschehen wunderbare Dinge: Alte und junge, berühmte und weniger berühmte Magier treten in den kommenden drei Stunden auf, erzählen von ihrer Leidenschaft, gestatten uns einen Blick hinter die Kulissen, und verzaubern die Hörerinnen und Hörer mit Magie zum Mitmachen. Alles hautnah - aber nicht zu fassen. Dazu ein Streifzug durch die Geschichte der Zauberkunst, zauberhafte Musik und viele poetische Purzelbäume.