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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 28.06.2014

  • 00:05 Uhr

    Die letzten Stunden der Menschheit
    Von Otto Brusatti
    Regie: Otto Brusatti
    Mit: Kurt Jaggberg, Herbert Probst, Heinrich Schweger, Thomas Stroux, Lotte Ledl, Carlo Böhm, Herbert Prikopa, Erni Mangold u.v.a.
    Produktion: ORF/WDR 1984
    Länge: ca. 52'

    Wir schreiben den 28. Juni 1914. Während eines Blumencorsos auf dem Wurstlprater wurden Ferdinand Frantz und seine junge Frau Sophie hinterrücks erschossen. Ferdinand Frantz war der Großneffe von Josef Frantz, dem „Prater-Paten“ der Kleinbudenbesitzer. Joseph ist fest davon überzeugt, dass der zugewanderte Niki Romansky, der Kontrolleur der Gruselkabinette, alle Konkurrenten - die aus Böhmen, Ungarn und Serbien wie die einheimischer aus dem Weg räumen will, um alleiniger Herrscher über den Prater zu werden. Ist Romansky tatsächlich der Mörder bzw. Anstifter dieses Doppelmordes? Criminalobercommissär von Cotan hat gleich am Tatort ein provisorisches Verhörzimmer eingerichtet, als am Abend kolportiert wird, auch auf dem Balkan habe es einen Doppelmord gegeben ...

    Otto Brusatti, geboren 1948 in Zell am See, österreichischer Musikwissenschaftler, Radiomoderator, Autor, Regisseur und Ausstellungsmacher. Hörspiele u.a.: "Liebe Clara" (WDR/ORF 1983), "Malina-Suite" (ORF 1985), "Doktor-Faustus-Musik" (ORF/WDR/SRG 1986)

  • 01:05 Uhr

    Rock
    Live im Studio: Günther Janssen

    04:05 Uhr   Spielraum

    Soul City
    Von Jan Tengeler

  • 05:05 Uhr

    Wake Up This Morning
    Live im Studio: Leo Gehl

  • 06:05 Uhr

    Brigitte Fehrle, Berliner Zeitung:
    Der Haushalt und die Debatte: Solide Rechnung oder Trickserei?

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 100 Jahren: In Sarajewo werden der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau ermordet

  • 09:10 Uhr

    Bis er schwarz wird - Der Ostfriese und sein Tee
    Am Mikrofon: Thielko Grieß

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Dirigent Thomas Hengelbrock

    Nikolaus Harnoncourt steckte ihn mit seiner Leidenschaft für die Alte Musik an, die Komponisten Witold Lutos³awski und Mauricio Kagel waren für ihn Mentoren in der Neuen Musik: Der Dirigent Thomas Hengelbrock hat schon früh eine Neugier auch für Randbereiche der klassischen Musik entwickelt. Als Geiger hat er 1985 das Freiburger Barockorchester mitbegründet, später dann als Dirigent den Balthasar-Neumann-Chor und das dazugehörige Ensemble. Als Künstlerischer Leiter der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen musizierte er Sinfonisches im kammermusikalischen Geist. Als Musikdirektor der Wiener Volksoper frönte Thomas Hengelbrock seiner Leidenschaft für Oper und Operette. 2011 wurde er Chefdirigent des NDR Sinfonieorchesters und bringt seitdem frischen musikalischen Wind nach Hamburg. Der Wechsel war für ihn auch eine Art Heimkehr: Thomas Hengelbrock ist ein echtes Nordlicht, geboren in Wilhelmshaven. In Hamburg ist er nun mit seiner Frau, der Schauspielerin Johanna Wokalek, und ihrem gemeinsamen kleinen Sohn heimisch.

  • 11:05 Uhr

    Schlachtfelder der Erinnerung - Serbien und der große Schatten des 1. Weltkrieges
    Mit Reportagen von Dirk Auer
    Am Mikrofon: Gerwald Herter

    "Die serbische Armee hat wahre Heldentaten vollbracht, aber vor allem hat das serbische Volk unfassbare Leiden durchlebt." So wird in Belgrad bis heute Robert Lansing zitiert; zur Zeit des Ersten Weltkrieges war er amerikanischer Außenminister unter Präsident Wilson. Tatsächlich hatte Serbien - gemessen an seiner Größe - so viele Opfer zu beklagen wie keine andere Nation. Fast jeder vierte Serbe überlebte den Ersten Weltkrieg nicht. Jetzt, 100 Jahre später, wittern viele Politiker und Intellektuelle eine Verschwörung: Serbien, so behaupten sie, werde als Drahtzieher des Attentats von Sarajevo wieder einmal an den Pranger gestellt - und damit solle Belgrad zumindest eine Mitschuld am Ausbruch des Ersten Weltkrieges zugeschrieben werden. Entsprechend heftig wird noch immer um die Deutungshoheit über die Ereignisse gekämpft. Wie sehen die Gedenkfeiern in Serbien aus? Wer teilt die offizielle Interpretation der Ereignisse und wer teilt sie nicht?

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

    Markus Bickel, Frankfurter Allgemeine Zeitung:
    Isis, Maliki und die Glaubwürdigkeit des Westens

    Tobias Armbrüster, Deutschlandfunk:
    EU-Gipfel: Machtkampf um Juncker

    Michael Stürmer, Die Welt:
    Friedensgrüße aus Moskau? Putins gewagtes Spiel

    Klaus Stratmann, Handelsblatt:
    Nötig ist ein europäisches EEG

    Am Mikrofon: Ina Rottscheidt

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten
    Somalia: Unser Mann in Mogadischu - Deutsches Vorauskommando eingetroffen

    Hongkong: Rege Aktivisten-Beteiligung bei Demokratie-Referendum - Peking ist erbost

    Argentinien: Bald Staatsbankrott? - Regierung schaltet Inserate gegen US-Hedgefonds

    Indonesien: Proteste gegen Schließung von Südostasiens zweitgrößtem Rotlicht-Viertel

    Am Mikrofon: Simonetta Dibbern

  • 14:05 Uhr

    Das Forum für lebenslanges Lernen
    Bildungslücken zwischen BIP und DAX: Deutschlands Schüler brauchen Nachhilfe in Wirtschaft und Finanzen - nur wie?
    PISAplus fragt: Was fehlt den Schülern in Sachen Wirtschaftskompetenz? Was können und müssen die Schulen vermitteln? Braucht es dafür ein eigenes Fach Wirtschaftsunterricht? Wie hilfreich und sinnvoll sind außerschulische Initiativen? Und wie kann ein kritischer Umgang mit der Wirtschaft garantiert werden?

    Gesprächsgäste sind:
    Ilka Hoffmann, GEW, Leiterin des Organisationsbereichs Schule
    Dirk Loerwald, Universität Oldenburg, Professor für ökonomische Bildung
    Am Mikrofon: Markus Dichmann

    Als Beiträge sind dazu geplant:
    Wofür stehen eigentlich BIP und DAX?
    Umfrage unter Schülern eines Berliner Gymnasiums

    Wirtschaft lernen
    Live-Reportagen vom Schülerwettbewerb "My Finance Coach"

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    pisaplus@deutschlandfunk.de

    Andauernd neue Wasserstandsmeldungen über Wirtschaftswachstum, Inflation und Leitzins - und dann auch noch das Kalkulieren mit dem eigenen Taschengeld: Keine Frage, auch für Schüler sind Geld und Wirtschaft allgegenwärtig. Doch ihr Kenntnisstand in diesen Bereichen ist gering. An der Schule tauchen Finanzfragen oft nur beiläufig auf, ein explizites Unterrichtsfach Wirtschaft findet man nur vereinzelt. Abhilfe schaffen wollen immer mehr Wettbewerbe und Förderprojekte, in denen sich Schüler Wirtschafts- und Finanzkompetenzen aneignen können. Initiiert werden sie häufig von Unternehmen oder Großkonzernen. Kritiker warnen, die Schüler sollten nicht von Akteuren der Wirtschaft lernen, sondern über sie.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin
    Reime aus Emden. Das Debütalbum von Sierra Kid
    Die Wege zu Erfolg und Popularität haben sich für junge Musiker in den letzten Jahren sehr verändert. Das Netz spielt als Selbstdarstellungsforum eine wichtige Rolle - und bietet die Möglichkeit, sich durch Eigeninitiative eine Fangemeinschaft aufzubauen. Genau das hat Manuel Jungclaussen aus Emden gemacht. Mit Erfolg. Jetzt erscheint sein Debütalbum als Sierra Kid

    Sanfte elektronische Hypnose. The Acid veröffentlichen ihr Debütalbum
    James Blake hat es vorgemacht: Elektronische Musik kann auch atmen, kann eine fluffige Leichtigkeit versprühen. Ganz ähnlich geht das Drei-Kontinente-Projekt The Acid mit den Synthesizern um. Auf dem Debütalbum "Liminal" versucht sich das Trio, bestehend aus einem Musikprofessor, einem Künstler und einem DJ, an seiner atmosphärischen Variante der elektronischen Musik

    Planbarer Erfolg? Ein Buch will jungen Bands Karrieretipps geben
    Das britische Nonsens-Dada-Duo The KLF hat es vorgemacht: Sie haben 1988 das Buch "The Manual. How To Have A Number One The Easy Way" veröffentlicht, in dem sie Strategien beschrieben haben, wie man möglichst ohne viel Aufwand einen Nummer-1-Hit produzieren kann. Ähnliches versucht jetzt auch Ian F. Svenonius. Er will in seinem Buch "22 Strategien für die erfolgreiche Gründung einer Rockband" Wege aufzeigen, wie man es als Band schaffen kann, im schmutzigen Musikgeschäft

    Am Mikrofon: Sascha Ziehn

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser
    Neue Kinder- und Jugendbücher aus Holland
    Ein Feature von Siggi Seuss

    Gideon Samson: 70 Tricks, um nicht baden zu gehen
    Mit Bildern von Anke Kuhl
    Aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf
    Gerstenberg

    Gideon Samson: Der Himmel kann noch warten
    Aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf
    Coppenrath

    Edward van de Vendel & Mattias De Leeuw: Lena und dasGeheimnis der blauen Hirsche
    Aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf
    Gerstenberg

    Bibi Dumon Tak: Mikis, der Eselsjunge
    Mit Bildern von Philip Hopman
    Aus dem Niederländischen von Meike Blatnik
    Gerstenberg

    Am Mikrofon: Tanya Lieske

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation
    Schwerpunkt:
    Zentrale Intelligenz Agentur
    Die Vorteile von Software Defined Networks

    Zentrale Überwachungsstelle
    Die Datenschutzrisiken von Software Defined Networks

    Aktuell:
    Android total
    Google kündigt sein eigenes 64-Bit-Betriebssystem an

    Planmäßige Ruhe
    Auf der Top-500-Liste der schnellsten Supercomputer bewegt sich wenig

    Das Digitale Logbuch
    Die Sau rauslassen

    Info-Update

    Sternzeit, 28. Juni
    Die Mondsichel für den Ramadan

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Internationale Proteste gegen Verurteilung der Al-Jazeera Reporter
    Wie gefährlich ist die Arbeit für ausländische Journalisten in Ägypten?
    Interview mit Karim El Gawhary, deutsch-ägyptischer Journalist in Kairo

    Einhundert Prozent Journalismus
    In Wuppertal will die Wochenzeitung "Talwaerts" ohne Werbung Leser locken

    O-Ton-Nachrichten u.a.:
    "Nicht zielführend": Opposition kritisiert Pläne des Justizministers zur Verschärfung des Leistungsschutzrechtes
    "Eine rechtliche Grauzone": Ermittlungsbehörden verlangten von Darmstädter Echo Herausgabe von Nutzerdaten
    "Ich fühle mich rehabilitiert": Rebekah Brooks in Abhöraffäre freigesprochen

    Medien unter Wandlungsdruck
    Albanien muss als EU-Beitrittskandidat Reformen anstreben

    Am Mikrofon: Bettina Köster

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Frieden durch Bücher - Zur Wiedereröffnung der Bibliothek von Sarajevo

    Das Lächeln des Donald Rumsfeld - Errol Morris Dokumentation "The Unknown Known"

    Energie zwischen zwei Polen - Die Multiples von Joseph Beuys in der Pinakothek der Moderne in München

    Faust-Verdopplung in München - Johan Simons inszeniert Elfriede Jelineks "FaustIn and Out" an den Kammerspielen

    Steinzeit. Bronzezeit. Eisenzeit - Neue Schau-Werte einer uralten Sammlung in der Dauerausstellung im Neuen Museum in Berlin

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:40 Uhr

    Geschichte aktuell - Vor 100 Jahren: Das Attentat von Sarajewo und der Weg in den Ersten Weltkrieg

  • 19:10 Uhr

    WM 2014 - Achtelfinale 1 in Belo Horizonte: Brasilien - Chile
    Achtelfinale 2 in Rio de Janeiro: Kolumbien - Uruguay

    WM 2014 - Die Fußball-WM und der Ramadan - Wie gehen muslimische Spieler in Brasilien mit dem Fastenmonat um?

    Tennis - Grand Slam Turnier in Wimbledon

    „Kultur des Risikos“: Starke Schmerzen - notwendige Begleiterscheinung des Leistungssports? Interview mit Professor Ansgar Thiel zur „Goal-Studie“, der bislang größten interdisziplinären Studie zum Umgang mit Gesundheit und Ernährung im olympischen Nachwuchsleistungssport

    Golf - International Open bei Köln

    Was bewegt der Sportausschuss? Bilanz nach der letzten Sitzung vor der Sommerpause

    Vor 25 Jahren: Die deutschen Fußballfrauen werden zum ersten Mal Europameisterinnen

    Moderation: Andrea Schültke

  • 20:05 Uhr

    Aus dem Literarischen Colloquium Berlin
    Lesung: Lutz Seiler
    Gäste: Antje Ravic Strubel und Lothar Müller
    Am Mikrofon: Maike Albath

    Es begann mit Brandqualm, süßlichen Gasen und Gestank, der die Schleimhäute zerfraß: Schon in seinen ersten Gedichten machte Lutz Seiler, 1963 in Gera in Thüringen geboren und in der Gegend des Uranabbaus aufgewachsen, seine Herkunft zum Thema. In der Lyriksammlung "Pech und Blende" (2000) lotete er die Industrielandschaften der DDR weiter aus. 2007 gewann Seiler mit der Erzählung "Turksib" den Ingeborg-Bachmann-Preis, zwei Jahre später kam der Band "Die Zeitwaage" heraus, außerdem erschienen weitere Gedichte und Essays. Im kommenden Herbst wird der Schriftsteller und Leiter des Peter-Huchel-Hauses seinen ersten, lang erwarteten Roman vorlegen: "Kruso". Es geht um einen jungen Mann namens Bendler, der auf die Insel Hiddensee flüchtet, ein Ort jenseits der Nachrichten, wo sich alle Arten von Aussteigern und Systemverweigerern als Tellerwäscher und Saisonarbeiter durchschlagen können. Er schließt Freundschaft mit dem Inselpaten Kruso, dessen Utopie von Freiheit zu funktionieren scheint. In seinem Roman, der die Zeit zwischen 1989 bis in die Gegenwart umfasst, spürt Lutz Seiler auch den Spuren verschollener Ostseeflüchtlinge nach. Lutz Seiler liest zum ersten Mal aus seinem Romanmanuskript und diskutiert mit der Schriftstellerin Antje Rávic Strubel und dem Literaturkritiker Lothar Müller über das Vermächtnis der DDR.

  • 22:05 Uhr

    Ausgelotete Klänge und träumende Lotosblumen
    Intuition und Intellekt bei Joanna Wozny und Toshio Hosokawa
    Von Peter Gahn

    In Japan wird das bewusste Arbeiten mit Bereichen, die über das Bewusstsein hinausgehen, seit vielen Hundert Jahren trainiert - in Europa liefern erst seit den letzten Jahren Psychologie und Hirnforschung wissenschaftliche Erklärungen zur Intuition jenseits von Esoterik und Naivität. Die in Graz lebende polnische Komponistin Joanna Wozny (*1973) und der japanische Komponist Toshio Hosokawa (*1955) könnten keine unterschiedlicheren Ausgangspunkte zu Beginn des Kompositionsprozesses haben: Wozny geht von instrumentalen Klangkonstrukten aus, während bei Hosokawa häufig poetische Bilder am Anfang stehen. Beide treffen sich aber darin, im Verlauf der Komposition Klänge auszuloten, musikalische Verläufe zu erspüren, zahlreiche Entscheidungen nicht bewusst intellektuell, sondern aus einem Bauchgefühl heraus, mit ihrem musikalischen Spürsinn zu fällen. Die bewusste Arbeit der Komponisten und Interpreten mit dem Unbewussten, das unbewusste Schulen und Schärfen der Intuition, das Wechselspiel zwischen intellektuellen Gedanken und Gedanken, die sich durch Gefühle bemerkbar machen, zeigt eine Fülle von Möglichkeiten, sich der Musik zu nähern.

  • 22:50 Uhr

    WM 2014 - Zusammenfassung des Spieltages:
    Achtelfinale 1 in Belo Horizonte: Brasilien - Chile
    Achtelfinale 2 in Rio de Janeiro: Kolumbien - Uruguay

    Tennis - Grand Slam Turnier in Wimbledon

    Golf - International Open bei Köln

    Moderation: Andrea Schültke

  • 23:05 Uhr

    Eine Quelle nie versiegenden Staunens
    Jean-Henri Fabre und die Lange Nacht der Insekten
    Von Astrid Nettling
    Regie: Rita Höhne

    „Mir ist die Biologie des Insekts zugefallen, ich weiß nicht einmal wie. Es endet nie, selbst ein Methusalem käme damit nie zu Ende.“ Schreibt Jean-Henri Fabre, der legendäre Insektenforscher aus Südfrankreich, der seine faszinierenden Einsichten in das Leben dieser Tiere in der ebenso faszinierenden Prosa seiner zehnbändigen „Souvenirs Entomologiques“ der Nachwelt überliefert hat. Als den „Homer der Insekten“ hat man ihn bezeichnet, ihn mit Balzac verglichen, dessen „›Comédie humaine“ seine „Comédie entomologique“ zur Seite zu stellen wäre. Das Sittengemälde der emsigen Völkerschar geflügelter Kleinstlebewesen, deren Instinkte und Gewohnheiten er 30 Jahre lang - zwischen 1879 bis 1907 - mit Akribie und Leidenschaft erforscht hat. Warum nicht auch als Außenstehender einmal einen Blick in die so staunens- wie bewundernswerte Welt dieser Lebewesen werfen? Die „Lange Nacht“ möchte zusammen mit Fabre und anderen Insektenliebhabern einen Eindruck davon vermitteln und neben der Leidenschaft Fabres für seine Sache auch etwas von jenem Forscherethos spürbar machen, das der Wegbereiter der modernen Verhaltensforschung seinen damaligen Forscherkollegen ins Stammbuch geschrieben hat: „Ihr schlitzt das Tier auf, ich studiere es lebend; ihr macht aus ihm ein Objekt des Abscheus und des Mitleids, ich mache es liebenswert; ihr arbeitet in einer Werkstatt, wo gefoltert und zerstückelt wird, ich beobachte unter blauem Himmel beim Gesang der Zikaden; ihr erforscht den Tod, ich erforsche das Leben.