Freitag, 19. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 11.05.2019

  • 00:05 Uhr

    Das Fräulein von Scuderi (2/4)
    Von E.T.A. Hoffmann
    Mit Christian Brückner
    Produktion: NDR 1987
    Länge: 41'47
    (Teil 3 am 18.5.2019)

    Das Fräulein von Scuderi wird auch ganz persönlich in die Pariser Raubmordserie hineingezogen. Eines Nachts pocht es heftig gegen die Tür ihres Hauses in der Straße St. Honoré; ein junger Mann, der auf der Flucht zu sein scheint, begehrt Einlass. Er dringt darauf, dem Fräulein ein Kästchen zu übergeben, bevor er vor den anrückenden Polizeipatrouillen wieder in der Dunkelheit verschwindet. Das Kästchen enthält feinst gearbeitete, mit Juwelen besetzte Armbänder und Halsschmuck. Am Boden der Schatulle entdeckt die Scuderi einen kleinen Zettel, der mit ,die Unsichtbaren’ unterzeichnet ist. Die Botschaft beginnt mit einer Gedichtzeile und fährt fort, das Geschmeide sei „auf unwürdige Weise erworben” worden; das Fräulein möge den Schmuck annehmen und sein „huldvolles Andenken nicht entziehen”. - Wem denn? Solange sie glauben muss, es klebe Blut an diesem Geschenk, und nicht weiß, was es mit den Juwelen und den ,Unsichtbaren’ auf sich hat, findet Madeleine de Scuderi keine Ruhe. Sie eilt mit dem Kästchen an den Königshof, um sich mit der Marquise de Maintenon zu beraten.

  • 01:05 Uhr

    Rock
    Neues aus der aktuellen Musikszene sowie Klassiker der Rock-, Pop- und Soulmusik
    Schwerpunkt: Im Mai 1969 veröffentlichen Crosby, Stills & Nash ihr Debütalbum. Kurze Zeit später vervollständigte Neil Young die amerikanische "Supergroup".
    Am Mikrofon: Udo Vieth

  • 06:05 Uhr

    Die CDU-Chefin muss sich entscheiden: Schutz der Umwelt oder Schutz vor der AfD

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    06:50 Uhr   Interviews

    Wahlen in Südafrika - ANC trotz Verlusten Wahlsieger - Interview mit Bartholomäus Grill, Publizist

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Sarah Zerback

  • 09:05 Uhr

    Vor 60 Jahren: Die "Kindernothilfe" wird ins Leben gerufen

  • 09:10 Uhr

    Jenseits der Stille - Wieviel Lärm vertragen wir?

    Am Mikrofon: Stephanie Gebert

    Das neue Windspiel auf Nachbars Terrasse, die Laubbläser vor dem Fenster oder die vorbeiratternde Straßenbahn: Wir alle kennen nervende Geräusche im Alltag.
    80 Prozent der Deutschen fühlen sich durch Lärm belästigt, Wissenschaftler warnen vor den Gesundheitsrisiken durch den Krach. Erforscht sind etwa die Folgen des Fluglärms im Rhein-Main-Gebiet. Für Anwohner steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und auch die Zahl der Depressionen. Bürgerinitiativen wehren sich seit Jahrzehnten gegen den Ausbau des Airports - bislang ohne Erfolg. Auch in Großstädten wird Lärm zunehmend zum Problem. Es häufen sich Beschwerden über laute Nachbarn oder Partys auf öffentlichen Plätzen. Die Kommunen versuchen auf auf ganz unterschiedliche Weise, die Streitigkeiten zu schlichten. Stephanie Gebert begleitet Menschen, die sich von Lärm gestresst fühlen und diejenigen, die für Ruhe sorgen sollen.

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Dirigent Ingo Metzmacher

    „Neues hörbar und Bekanntes hörbar neu zu machen“, das ist das besondere Anliegen von Ingo Metzmacher. Ein Anliegen, das er nicht nur in zahlreichen Chefdirigentenpositionen verwirklichen konnte. Auch als Intendant der KunstFestSpiele Herrenhausen in Hannover leitet er ein Festival, das durch innovative Programmgestaltung so einige Genregrenzen sprengt. Nicht zuletzt wegen seiner klugen Konzertprogramme wurde er im Jahr 2010 zum Dirigent des Jahres gewählt.
    Ingo Metzmacher wurde 1957 in Hannover geboren. Er studierte Klavier, Musiktheorie und Dirigieren in seiner Geburtsstadt, in Köln und in Salzburg. Zu seiner ersten künstlerischen Heimat wurde 1980 das Ensemble Modern, wo er zunächst als Pianist, dann als Dirigent wirkte. „Wir waren eine verschworene Gruppe von jungen Studenten, die irgendwie die Welt verändern wollten mit der Musik unserer Zeit“, sagt er über jene Zeit. Später leitete Ingo Metzmacher die Opernhäuser in Hamburg und Amsterdam, 2007 wurde er Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, wo er die Konzertreihe ,Casual Concerts’ gründete. Auch heute ist es die Musik ab dem 20. Jahrhundert, der seine große Leidenschaft gilt.

  • 11:05 Uhr

    Eine komplizierte Beziehung - Griechenland und die EU
    Mit Reportagen von Panajotis Gavrilis

    Kurzfristig stand der Verbleib in der Eurozone auf dem Spiel, das griechische Referendum im Sommer 2015 über die Brüsseler Sparauflagen sorgte in der EU für große Unruhe: Es war der vielleicht schwierigste Moment in den Beziehungen zwischen Griechenland und der Europäischen Union. Seitdem ist es ruhiger geworden, die Reformen begannen zu wirken, aber Schuldenkrise und Sparmaßnahmen haben ihre Spuren hinterlassen: Die griechische Gesellschaft ist gespalten, Europaskepsis und nationalistische Einstellungen sind vielfach spürbar. Wie sieht es in dem Land heute aus, in dem sich viele trotz der Probleme immer noch als Europäerinnen und Europäer fühlen? Wer profitiert am meisten von Fördermitteln aus Brüssel? Und was denken die Menschen kurz vor der Europawahl über die Europäische Union? Eine Spurensuche in Griechenland.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

    Eskalation im Handelsstreit zw China und den USA

    ANC trotz Verlusten vorn - Wahlergebnis in Südafrika so gut wie sicher

    Sudan - Einen Monat nach dem Sturz von al-Bashir gehen die Proteste weiter

    Gefährlicher Stillstand in Algerien - Auch nach Bouteflika rumort es

    Neuer arabischer Frühling in Algerien und dem Sudan? - Interview mit Günter Meyer, Leiter des Zentrums für Forschung zur Arabischen Welt an der Uni Mainz

    Indien - Hilfsorganisationen ziehen positive Bilanz nach Wirbelsturm Fani

    Ende der Luftbrücke vor 70 Jahren in den USA noch ein Thema?

    Sporttelegramm

    Am Mikrofon: Stefan Heinlein

  • 13:10 Uhr

    Die Steuerprognose: Das Problem ist nicht finanziell, sondern politisch

    Die CDU-Chefin muss sich entscheiden: Schutz der Umwelt oder Schutz vor der AfD

    Dekonstruktion der Demokratie: Trumps Kampf gegen die Gewaltenteilung

    Das Atom-Abkommen mit dem Iran: Dem Krieg ein Stück näher

    Am Mikrofon: Ulrike Winkelmann

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten

    Außen- oder Innenpolitik ? - Streitfall Iran

    Ebola im Kongo - Helfer unter Druck

    Argentinien - Cristina Kirchner vor dem Comeback?

    Kolumbien - Mit den Waffen den Hass schmelzen

    Am Mikrofon: Manfred Götzke

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    Wieviel Demokratie verträgt die Schule?

    Gesprächsgäste:
    Fiona Braunhart, Schülerin der Evangelischen Schule Berlin Zentrum
    Tina Uthoff, Vorsitzende der Gründungsinitiative für die freie demokratische Schule München
    Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes
    Astrid Hoffmann, Institut für Didaktik, TU Dortmund
    Am Mikrofon: Jörg Biesler

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    In vielen Bundesländern protestieren Schülerinnen und Schüler gegen die Aufgaben im Matheabitur. Bundesweit streiken sie freitags für mehr Aktivität gegen den Klimawandel. Sie suchen sich Wege, um ihre Interessen zu vertreten. Aber welche Möglichkeiten gibt es dafür eigentlich in den Schulen? Die Schulgesetze sehen je nach Bundesland ab einem bestimmten Alter Klassensprecher und Schülervertretung vor. Viele Schulen gehen viel weiter und geben den Schülerinnen und Schülern auch die Möglichkeit, mitzubestimmen, was und wie oder an Freien Schulen sogar ob sie lernen. Die Schule verlangt andererseits nachprüfbare Leistungen, um Abschlüsse zu vergeben und Studienberechtigung zu bescheinigen. Wie weit also können Schülerinnen und Schüler über ihre Schule entscheiden? Funktioniert es, wenn man ihnen wie an den freien Schulen weitestgehend selbst überlässt, was sie tun? Sollen sie ihre Lehrerinnen und Lehrer beurteilen? Am Ende sogar das Matheabitur?

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    Fettes Brot - ,Lovestory'
    Die drei Nordlichter von Fettes Brot veröffentlichen erstmals ein Konzeptalbum. Auch wenn alle Titel sich der Liebe verschrieben haben, sind ihre Themen vielschichtiger und politischer, als es auf den ersten Blick erscheint. Im ,Corso-Musikmagazin' sprechen sie über die Entstehung der ,Lovestory' und ihr Verhältnis zum Hip-Hop der Gegenwart.
    Doktor Renz, König Boris und Björn Beton im Corsogespräch mit Christoph Reimann
     
    Das Ende des Auskennertums in der Popmusik
    Früher gab es Bands, auf die sich Fans und Musikjournalisten einigen konnten. Wer ein paar Magazine gelesen hatte, kannte sich bestens aus. Im digitalen Zeitalter wird es immer schwieriger, den Überblick zu wahren. Das Ende des Auskennertums - eine Befreiung?
     
    Jamila Woods: ,Legacy! Legacy!'
    Jamila Woods hat die meisten ihrer neuen Songs nach großen Persönlichkeiten der afroamerikanischen Geschichte aus Kultur und Politik benannt. Damit verbindet sie ein persönliches Anliegen. „Ich versuche, Musik zu machen, die die Leute befreit, vor allen Dingen schwarze Menschen, schwarze Frauen“, sagte Woods im Dlf.
     
    Am Mikrofon: Christoph Reimann

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    Die italienische Illustratorin Francesca Sanna im Gespräch

    Francesca Sanna: „Die Flucht“
    Aus dem Englischen von Thomas Bodmer
    (NordSüd Verlag, Zürich)

    Francesca Sanna: „Geh weg, Herr Berg!“
    (Atlantis Verlag, Zürich)

    Francesca Sanna: „Ich und meine Angst“
    Aus dem Englischen von Thomas Bodmer
    (NordSüd Verlag, Zürich)

    Daniel Fehr und Francesca Sanna (Illustration): „Ein Loch gegen den Regen?“
    (Atlantis Verlag, Zürich)

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Berichte von der re:publica 2019

    Global-Lokal
    Wie Aktivisten die Digitalisierung für soziale Projekte nutzen wollen

    Schiedsrichter
    Warum die digitale Wirtschaft neue Regeln für Fairness und Wettbewerb braucht

    Aufpasser
    Wie viel gesellschaftliche Kontrolle benötigen Social-Media-Plattformen?

    Blockbildung
    Warum der Kalte Krieg im Cyberspace fortgesetzt wird

    Das Digitale Logbuch
    Lost in rp19

    Gesprächsgast:
    Prof. Dr. Jeanette Hofmann
    Forschungsdirektorin, Humboldt-Institut für Internet und Gesellschaft

    Sternzeit 11. Mai 2019
    Indien vermüllt die Umlaufbahn

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Meinungsfreiheit - Müssen wir "gefährliche Meinungen" zulassen?
    Die Migrationsforscherin Sandra Kostner und der Islamwissenschaftler Stefan Weidner im Gespräch
    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Verbeugung vor David - Philipp Glass' Bowie-Sinfonie wird in London aufgeführt

    "Max und Moritz" - Antú Romero Nunes inszeniert nach Wilhelm Busch bei den Ruhrfestspielen

    "Ist Europa noch zu retten?" -  Eine Intervention der Römerberggespräche

    Geierwally - Eine Ausstellung zum Mythos Berg im Kunstmuseum Solingen
     
    Löwenrennen - Die Preise bei der Kunstbiennale in Venedig

    Am Mikrofon: Dina Netz

  • 18:40 Uhr

    Die positive Entwicklung fortschreiben - Litauen vor der Präsidentenwahl

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 33. Spieltag:
    RB Leipzig - FC Bayern München
    Borussia Dortmund - Fortuna Düsseldorf
    Bayer 04 Leverkusen - FC Schalke 04
    1899 Hoffenheim - SV Werder Bremen
    1. FC Nürnberg - Borussia Mönchengladbach
    VfB Stuttgart - VfL Wolfsburg
    Hannover 96 - SC Freiburg
    FC Augsburg - Hertha BSC

    Bundesliga-Gespräch - Entscheidungen des vorletzten Spieltags: Kollegengespräch mit Thomas Wheeler

    FIFA - Bundesanwaltschaft und Infantino
    Kanadische Fußballerinnen

    Eiskockey - WM in der Slowakei, Vorrunde: Deutschland - Grossbritannien

    Giro d´Italia - 1. Etappe in Bologna

    Formel 1 - Qualifying zum Großen Preis von Spanien
    Streamingdienste - wie verändern sie die Sportarten?
    Sportkonferenz - Games must go on?

    Am MIkrofon: Astrid Rawohl

  • 20:05 Uhr

    John Giorno - Soundpoems
    Ein Radiostück von Gaby Hartel und zeitblom
    Textauswahl und Übersetzung aus dem Amerikanischen: Gaby Hartel
    Komposition: zeitblom
    Regie: Gaby Hartel und zeitblom
    Mit Martin Engler, Gaby Hartel, Ela Spalding, Sabin Tambrea
    Produktion: Dlf/SWR 2018
    Das Stück wurde gefördert von der Film- und Medienstiftung NRW
    Länge: 50'40
    Ursendung

    “Give it to me, baby” - Giorno Poetry Systems & more
    Mit John Giorno, Laurie Anderson, Allen Ginsberg, Philip Glass, William S. Burroughs, Andy Warhol, Scott Johnson u.a.
    Von Karl Lippegaus
     

    Wer sagt, dass eine sich selbst feiernde Pop-Dichtung unpolitisch ist? Lebender Gegenbeweis ist John Giorno (geb. 1936), Poet, New Yorker Undergroundlegende und Miterfinder der Performance Poetry. Als Verstärker seines poetischen Eingriffs in die Gesellschaft nutzte er die jeweils aktuellen Massenmedien und Formen der Entertainmentindustrie: Happening, Schallplatte, Telefon, Ausstellung. Vor einigen Jahren entdeckte Giorno seine ,Soundpoems’ wieder: technisch forcierte Stimmexperimente, entstanden zwischen 1960 und 1983 im Studio und im Stadtraum New Yorks. Sie sind gleichzeitig Ausdruck des Lebensgefühls einer Szene, Zeitkritik und Zeitgeschichte. Unter Verwendung der Originaltapes übersetzten Gaby Hartel und zeitblom eine Auswahl der Stücke auf Deutsch in die Atmosphäre unserer Zeit.

  • 22:05 Uhr

    Neue Produktionen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal

    Artefakte und Attrappen
    Kammermusik von Steffen Krebber in der ,Edition Zeitgenössische Musik'
    Am Mikrofon: Leonie Reineke

    Bevor er seine Laufbahn als Komponist einschlug, studierte Steffen Krebber (*1976) Soziologie und Ethnologie. Allerdings, so Krebber, habe ihn die methodische Strenge der Wissenschaft nie wirklich interessiert. Vielmehr waren es Nebenaspekte - wie die Narrative der Ethnologie - denen sein Interesse galt. Als Arbeitsweise, die ihn inspirierte, entdeckte er das assoziative Denken, das nicht-systematische Zusammenfügen von Ideen. Mit seinen ersten Stücken ,Nichtsattrappen’ sowie ,Aufstieg und Fall außerweltlicher Flug- und Kriechtierattrappen’ für kammermusikalische Besetzungen schuf er vielfach gebrochene musikalische Als-ob-Momente; klingende Situationen, die das Scheinbare abbilden. Auch in seinen späteren Kompositionen finden sich immer wieder Abbildung, Ähnlichkeit und Nachahmung thematisiert. Oft greift Krebber dabei auf bereits Vorhandenes zurück: von Renaissance-Motetten bis hin zu Computerspielumgebungen. Im Deutschlandfunk Kammermusiksaal wurden einige dieser Arbeiten eingespielt und sind in der Reihe ,Edition Zeitgenössische Musik’ des Deutschen Musikrats auf CD erschienen.

  • 23:05 Uhr

    Die Schönheit von guten Menschen
    Eine Lange Nacht mit Ágnes Heller
    Von Jochanan Shelliem
    Regie: der Autor
    (Wdh. v. 12. /13.5.2012)

    „Ági, lehn dich nicht aus dem Fenster, der Ruß fliegt dir in die Augen“, hatte ihre Mutter oft gesagt. Ágnes Heller hat sich ihr Leben lang exponiert. Um die gelbe Straßenbahn am Donauufer zu erblicken, die der am 12. Mai 1929 geborenen Philosophin bis heute Heimatgefühle evozieren: Budapest, die Heimatstadt des Vaters, der später deportiert worden war, das Donauufer, wo der Fluss zur Zeit der Pfeilkreuzler blutig rot floss und die erste Lukács-Vorlesung, bei der sie nichts verstand, „aber wusste, dass es das Wichtigste war, was ich je hörte“. Sie wird Georg Lukács’ Meisterschülerin und seine Vertraute. Sie erzählt von der Euphorie vor 1956 und vom Nebelkloster, der zur Kádár-Zeit bespitzelten und ausgegrenzten Budapester Schule, von Parias und Parvenüs und von der für sie existenziellen Frage, warum die Wahrheit für den Philosophen lebenswichtig ist. Berufsverbot, Bespitzelung, Emigration. 1977 geht Ágnes Heller nach Australien. 1988 übernimmt sie Hannah Arendts Lehrstuhl an der New School in New York. Ágnes Heller berichtet von Begegnungen mit Ernst Bloch und Jürgen Habermas und Millionären wie George Soros. Und von der Schönheit guter Menschen spricht die Grand Dame der ungarischen Philosophie. „Gute Menschen“, so Ágnes Heller im wieder frisch geknebelten Budapest „sind unsichtbar.“