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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 19.03.2022

  • 00:05 Uhr

    Kultur vom Tage
    (Wdh.)

  • 01:05 Uhr

    Jazz
    Neues und Klassiker aus dem Jazz

    Der Weltensammler: Don Cherry und die Organic Music Societies

    Ein Kontrabass auf Reisen: Renaud Garcia-Fons‘ neue Oktett-CD „Le Souffle des Cordes“

    Cello-Welten: Mit Vincent Courtois, David Darling, Erik Friedlander, Dave Holland, Anja Lechner, Okkyung Lee, Tomeka Reid, Ernst Reijseger, Vincent Segal, Abdul Wadud u.a.

    Am Mikrofon: Karl Lippegaus

    1963 erlebte die schwedische Textilkünstlerin Moki Karlsson einen Clubauftritt des amerikanischen Trompeters Don Cherry (1936-1995) mit dem Sonny Rollins Quartett und war fasziniert. Don und Moki Cherry begannen eine Lebens- und Arbeitsgemeinschaft. „Organic Music“ nannten die Cherrys ihre vielfältigen musikalischen Aktivitäten. Sie propagierten Kollektivismus und erfanden eigene Formen der Musikpädagogik, sie waren Teil der Gegenkultur und erprobten neue Formen des Zusammenlebens und Musizierens in einem alten Schulhaus im ländlichen Schweden. Das Doppelalbum „Organic Music“ zeigt das Patchwork ihrer Talente. Für das Meisterwerk „Relativity Suite“ und andere Alben Cherrys entwarf seine Frau Moki die handgemachten Plattencovers aus Stoffen, die ebenso bunt und eklektisch leuchteten wie Dons visionäre Musik. Ein Rückblick auf die Anfänge dessen, was bald „World-Music“ genannt wurde.

  • 06:05 Uhr

    Selenskyj im Bundestag: Verzerrte Botschaften und denkwürdige Auftritte

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Theo Geers

  • 09:05 Uhr

    Vor 100 Jahren: In Schweden startet der erste „Wasalauf"

  • 09:10 Uhr

    Vor meiner Haustür? Proteste gegen Windkraft und Stromtrassen

    Am Mikrofon: Henning Hübert

    Die Sanktionen gegen Russland haben die Debatte um die Energiewende in Deutschland weiter angeheizt: Wie können wir unabhängiger werden von fossilen Energieträgern? Ein Rezept ist Windenergie, die vom Norden per Stromtrasse durch Deutschland geleitet wird. Doch dagegen regt sich seit Jahren Widerstand: Bürgerinitiativen protestieren gegen Windkraftparks und riesige Strommasten, sogar gegen unterirdisch verlegte Stromautobahnen. Die Frage steht im Raum, ob klimafreundliche Energie nicht besser dezentral gewonnen werden kann. Henning Hübert ist die Route der geplanten SuedLink-Stromtrasse von Niedersachsen nach Bayern abgefahren und hat Trassengegner und Planer getroffen.

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Die Lyrikerin Monika Rinck

    Wortwitz und vertrackte Spracharrangements: Das sind die Kennzeichen der Lyrik Monika Rincks. 1969 in Zweibrücken geboren, studierte sie Religionswissenschaft, Geschichte und Vergleichende Literaturwissenschaften in Bochum, Berlin und an der Yale University in New Haven. Vor knapp 25 Jahren erschien ihr erster Gedichtband, „neues von der phasenfront”. Für ihre ausgefallenen Texte wurde Monika Rinck mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet, darunter 2015 mit dem Kleist-Preis. Heute zählt sie zu den wirkmächtigsten deutschen Gegenwartsschriftstellern - mit einer Vorliebe für interdisziplinäre und intermediale Grenzüberschreitungen. Sie übersetzt zudem aus dem Ungarischen, kooperiert mit Musikern und Komponisten und unterrichtet seit Oktober 2020 als Professorin am Institut für Sprachkunst der Universität für Angewandte Kunst in Wien.

  • 11:05 Uhr

    Frankreich und Algerien - Krieg der Erinnerungen
    Von Birgit Kaspar
    Produktion: Deutschlandfunk 2020

    Der Algerienkrieg hat die französische Kolonialherrschaft zwar beendet - prägend ist die gemeinsame Geschichte aber bis heute. In den gesellschaftlichen Debatten, den Erfahrungen und Erinnerungen jener, die gekämpft und gelitten haben: der Pieds-noirs, die nach dem Ende des Krieges nach Frankreich gezogen sind, aber es schwer hatten, anzukommen; der algerischen Harkis, die mit der französischen Armee kooperiert haben und lange auf Anerkennung warten mussten; der nicht nur körperlich gezeichneten ehemaligen Militärs und der Franzosen mit algerischen Wurzeln, die bis heute einem tief verwurzelten Misstrauen begegnen. All diese Traumata bieten auch 60 Jahre nach Kriegsende einen fruchtbaren Boden für aktuelle gesellschaftliche Probleme und ihre politische Instrumentalisierung - gerade im Wahljahr.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

    Krieg in der Ukraine geht weiter - Die aktuelle Entwicklung

    Diplomatie zum Ukraine-Krieg - Nach Telefonat von Biden mit Xi

    Krieg in der Ukraine - Was bedeutet er für russische Söldner in Mali?

    Folgen des Ukraine-Krieges - Diskussion um Energieversorgung und Waffenexporte

    Bundesinnenministerin Nancy Faeser zur Flüchtlingsverteilung

    Mehr Koordination bei Flüchtlingsverteilung? - Interview Gerd Landsberg, DSGB-HG

    Infektionsschutzgesetz beschlossen - Virologin Melanie Brinkmann übt Kritik

    Naturgewalt und Wiederaufbau - Sechs Monate nach Vulkanausbruch auf La Palma

    Umarmungen trotz Ukraine-Krieg - Kosmonauten erreichen Raumstation ISS

    Sporttelegramm

    Am Mikrofon: Moritz Küpper

  • 13:10 Uhr

    Selenskyj im Bundestag: Verzerrte Botschaften und denkwürdige Auftritte

    Neue Weltordnung: Neutralität gibt es nicht mehr

    100 Tage Ampel: Deutschland steht klimapolitisch am Scheidepunkt

    Wahlkampf in Zeiten des Krieges: Macrons zementiert seinen Vorsprung

    Am Mikrofon: Katharina Peetz

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten

    Waffen für Russland? Was China liefern könnte und würde

    Wenn Brot politisch wird - Steigende Preise in Ägypten

    Abwasser sei Dank - Mexikos blühende Landschaften

    Kandidatenkür und Zukunftsfragen - Kolumbien vor der Präsidentschaftswahl

    Am Mikrofon: Manfred Götzke

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    Viele offene Fragen - Bildungseinrichtungen reagieren auf Informationsbedarf beim Krieg gegen die Ukraine
    In „Campus & Karriere" gehen wir diesen Fragen nach: Was können Bildungseinrichtungen wie die VHS und die Bundeszentrale für Politische Bildung leisten, auch an russischsprachigem Angebot, das es inzwischen gibt? Was ist es, was die Menschen wissen wollen, welche Fragen haben sie? Wie nutzen sie die Angebote?

    Gäste:
    Dr. Tetyana Hoggan-Kloubert, Expertin für Erwachsenenbildung an der Uni Augsburg
    Dr. Christoph Hantel, Leiter der Volkshochschule Ulm
    Daniel Kraft, Sprecher der Bundeszentrale für politische Bildung
    Am Mikrofon: Bettina Köster

    Hörertel.: 00800 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    Mit Sorge und Verunsicherung blicken viele von uns auf den Krieg in der Ukraine. Und der Bedarf an Aufklärung und Information ist groß. Verschiedene Bildungseinrichtungen haben darauf reagiert und ihr Angebot nicht zuletzt online deutlich erweitert. Wie kommt das an? Viele Bürgerinnen und Bürger möchten so viel wie möglich über die Entwicklungen in der Ukraine erfahren - weit über die tägliche Berichterstattung in den Medien hinaus. Das haben unterschiedliche Bildungsträger in den vergangenen Wochen gespürt - und darauf reagiert. Info-Veranstaltungen in Rathäusern gehören genauso zum aktuellen Angebot wie eine Online-Reise durch die Ukraine mit Kontakten zu ukrainischen Schriftstellerinnen und Schriftstellern und anderen Kunstschaffenden. Viele Volkshochschulen und die Bundeszentrale für Politische Bildung profitieren dabei von den Kontakten, die sie schon vor dem Krieg hatten.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    „Du HAST geweint!“ - Die Jeremy Days und ihre unverhoffte Wiedervereinigung
    Die Jeremy Days gehörten in den späten 80er-Jahren zu den wenigen deutschen Bands, die international wahrgenommen wurden und beispielsweise auf MTV stattfanden. 2019, 24 Jahre nach der Auflösung, standen sie wieder gemeinsam auf der Bühne, und jetzt erscheint mit „Beauty in broken“ sogar ein neues Album. Im Corsogespräch erzählen Sänger Dirk Darmstaedter und Schlagzeuger Stefan Rager von dessen Entstehung und von aufwühlenden Momenten beim Comeback-Konzert

    Vater und Sohn: Doku über Roger Cicero
    Eugen Cicero war ein renommierter Jazzpianist, der als „Crossover“-Pionier galt. Auch sein Sohn Roger überwand stilistische Grenzen und wurde Mitte der Nuller-Jahre mit seinem Mix aus selbstironischen Texten und Swing zum Popstar. Beide starben sehr früh, Eugen mit 57, Roger schon im Alter von 45 Jahren. Eine Doku erinnert nun an Vater und Sohn, zeitgleich erscheint noch eine bisher unveröffentlichte Single von Roger Cicero. Fabian Elsäßer im Gespräch mit Roger Ciceros ehemaliger Managerin Karin Heinrich

    Wehmut ohne Wanderklampfe: der österreichische Singer-Songwriter Doppelfinger
    Es mag Folk sein, aber die Musik von Clemens Bäre alias Doppelfinger ist frei von der Sentimentalität mancher Akustikgitarren-Barden. Der junge Künstler wird von österreichischen Medien bereits mit seinem Debütalbum als vielversprechendes Talent gehandelt. So schrieb ein Kritiker, man verlasse Doppelfingers Konzerte zwar nachdenklich, aber mit einer angenehmen Wehmut im Bauch

    Am Mikrofon: Fabian Elsäßer

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    Deutscher Jugendliteraturpreis 2022
    Nominierungen der Kritikerjury

    Sparte Bilderbuch:
    Johanna Schaible: „Es war einmal und wird noch lange sein“
    (Hanser Verlag, München)
    Jordan Scott (Text) und Sydney Smith (Ill.): „Ich bin wie der Fluss“
    Aus dem Englischen von Bernadette Ott
    (Aladin Verlag, Stuttgart)

    Sparte Kinderbuch:
    Saša Stanišić (Text) und Katja Spitzer (Ill.): „Hey, hey, hey, Taxi!“
    (mairisch Verlag, Hamburg)
    Nikola Huppertz (Text) und Barbara Jung (Ill.): „Schön wie die Acht“
    (Tulipan Verlag, München)

    Sparte Jugendbuch:
    Kirsten Boie: „Dunkelnacht“
    (Oetinger Verlag, Hamburg)
    Joey Comeau: „Malagash“
    Aus dem Englischen von Tobias Reußwig
    (luftschacht verlag, Wien)
    Alison McGhee: „Wie man eine Raumkapsel verlässt“
    Aus dem Englischen von Birgitt Kollmann
    (dtv Reihe Hanser, München)

    Sparte Sachbuch:
    Alexandra Litwina (Text): Anna Desnitskaya (Ill.): „Von Moskau nach Wladiwostok. Eine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn“
    Aus dem Russischen von Lorenz Hoffmann und Thomas Weiler
    (Gerstenberg Verlag, Hildesheim)
    Susanna und Johannes Rieder (Text u. Konzeption), Arinda Crǎciun (Ill.), Carsten Aermes (Grafik u. Buchgestaltung): „Hunde im Futur. Eine Grammatik in Bildern“
    (Susanna Rieder Verlag, München)
    Romana Romanyschyn (Text),Andrij Lessiw (Ill.): „Sehen“
    Aus dem Ukrainischen von Claudia Dathe
    (Gerstenberg Verlag, Hildesheim)
    Schweizer Kinder- und Jugendliteraturpreis:
    Tito Moccia: „Astor“
    (Antipodes, Lausanne)
    Johanna Schaible: Es war einmal und wird noch lange sein“
    (Hanser, München)
    Laura D’Arcangelo: „Herr Bert und Alfonso jagen einen Dieb“
    (Atlantis, Zürich)
    Andrea Gerster (Text) und Lika Nüssli (Illustration): Moni heisst mein Pony. Spoken Word & Cartoons“
    (SJW Schweizerisches Jugendschriftenwerk, Zürich)
    Walid Serageldine: „Le voisin"
    (La Joie de lire, Genf)

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Abgeklemmt:
    Internet-Carrier kappen russische IP-Verbindungen

    Zensiert:
    Die russische Regierung will ein nationales Internet errichten

    Machtfrage:
    Wer bekommt die Hoheit über die Daten smarter Geräte

    Prophylaxe:
    Was bezweckt das BSI mit der Warnung vor Kaspersky-Produkten

    Das Digitale Logbuch:
    Steinzeit

    Info-Update

    Sternzeit 19. März 2022
    Die Sonne steigt auf


    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Brauchen wir eine allgemeine Dienstplicht?
    Christoph Ploß, Vorsitzender der CDU Hamburg, und Sönke Rix, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, im Gespräch
    Am Mikrofon: Manfred Götzke

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Auferstanden aus Ruinen - eine Reportage von der Popup-Buchmesse

    Museale Rebellion - Ai Weiwei in der Albertina Modern in Wien

    Tanzplattform Deutschland in Berlin 2022 - die ersten Tage

    Unterstützung für die Ukraine - Sylvia Willkomm vom deutschen Museumsbund im Gespräch

    Von Gott zu Tarantino: Rache - Ausstellung im Jüdischen Museum Frankfurt

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:10 Uhr
    18:35 Uhr  Sporttelegramm
  • 18:40 Uhr

    Wohin mit der Trauer? Deutschland und seine Corona-Toten

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 27. Spieltag:
    VfB Stuttgart - FC Augsburg
    SpVgg Greuther Fürth - SC Freiburg
    1. FSV Mainz 05 - Arminia Bielefeld
    Herha BSC - 1899 Hoffenheim
    FC Bayern München - 1. FC Union Berlin

    Hertha BSC - Felix Magath als "Feuerwehrmann"

    2. Fußball-Bundesliga, 27. Spieltag:
    FC Schalke 04 - Hannover 96
    SV Sandhausen - Hansa Rostock
    Fortuna Düsseldorf - Hamburger SV
    Werder Bremen - SV Darmstadt 98

    Neue DFB-Spitze - Die Basis hofft auf den Neuanfang

    Krieg in der Ukraine - Sportcamps für Geflüchtete

    Wintersport

    Leichtathletik - Hallen-Weltmeisterschaften in Belgrad

    Formel 1 - 1. Lauf "Großer Preis von Bahrain" in Sachir

    Radsport - Klassiker Mailand - San Remo

    Am Mikrofon: Maximilian Rieger

  • 20:05 Uhr

    „Her Mothers Voice"
    Eine Art Selbstbetrachtung
    Hörspiel nach dem gleichnamigen Künstlerbuch von Lilian Lijn
    Bearbeitung und Übersetzung aus dem Amerikanischen: Gaby Hartel
    Regie: Giuseppe Maio
    Mit Liliane Lijn, Corinna Kirchhoff, Frauke Poolman
    Komposition: zeitblom
    Ton und Technik: Boris Wilsdorf
    Produktion: Deutschlandfunk 2021
    Redaktion: Sabine Küchler
    Länge: 67'40

    Im Anschluss:
    Eine Spur in der Stille, jenseits von Musik Der ukrainische Komponist Valentin Silvestrov
    Von Karl Lippegaus

    Liliane Lijns Reise in die eigene Migrationsgeschichte
    Liliane Lijn, 1939 in New York geboren, gehört seit Mitte der 1960er-Jahre zu den herausragenden Protagonistinnen zeitgenössischer Kunst. Ihre Kindheit verbringt sie im vitalen Umfeld von sechs Sprachen. Diese Vielstimmigkeit hat ihr Werk geprägt

    Liliane Lijn beschäftigt sich seit 50 Jahren mit Spoken Word Literature, ihr besonderes Interesse gilt der Körperlichkeit der Stimme, Sprachmagie und Wortklang. Dies mag biografische Gründe haben, denn Lijn, die 1939 in New York im Umfeld jüdischer Flüchtlinge geboren wurde, wuchs in einem Klangraum von sechs Sprachen auf. Die früh erlebte Vielstimmigkeit schlug sich etwa in Lijns visionärem Künstlerbuch „Crossing Map“ von 1974 nieder. Das auditive Sprachkunstwerk „Her Mother’s Voice“ basiert auf Interviews der Künstlerin mit ihrer Mutter, in denen sie nicht nur der eigenen Vergangenheit auf die Spur kommen will, sondern dem Wesen der Mutter als migrantischer Existenz. Der starke Akzent dieser Mutter-Sprache erzählt ebenso viel über deren Fluchtbewegung quer durch Europa wie die berichteten Ereignisse selbst oder deren sprechende Auslassung.
    Liliane Lijn, geboren 1939, gehört zu den herausragenden Protagonistinnen der zeitgenössischen Kunst. Neben kinetischen Skulpturen, Soundarbeiten und Performances entwickelt die Künstlerin seit ihrer Zeit im Paris der 50er-Jahre eine sehr eigene Sprachkunst, die sie nach „Crossing Map“ (Deutschlandfunk Kultur 2015) nun zum zweiten Mal im Deutschlandfunk zu einem Hörspiel weiterentwickelt hat. 2023 wird ihr Werk im Münchner Haus der Kunst gezeigt.

  • 22:05 Uhr

    Fleischstücke
    Das E-Mex-Ensemble spielt Sylvano Bussotti

    Sylvano Bussotti:
    „Pièces de Chair II“
    Monica Benvenuti, Sopran
    Renatus Mészár, Bariton
    Martin van der Heydt, Klavier
    E-Mex-Ensemble,
    Leitung: Christoph Maria Wagner

    Aufnahme vom 2.10.2021 in der Kunst-Station Sankt Peter, Köln

    Am Mikrofon: Egbert Hiller

    Sylvano Bussotti, 1931 in Florenz geboren, gilt als eigenwilliger Vertreter der Avantgarde. Er betätigte sich als Schriftsteller, Grafiker, Bildender Künstler, Filmemacher, Fotograf und - Komponist. Rätselhafte Klang- und Sprachgebilde, Chiffren und Signale, erotische Anspielungen, vermittelt durch Texte verschiedenster Herkunft, prägen seine Musik, für die er auch neue Formen des Notierens erfand. Ein selten zu hörendes Schlüsselwerk sind seine knapp einstündigen, Ende der 50er-Jahre komponierten „Pièces de Chair II“. Das E-MEX Ensemble stellte sie im Herbst 2021 in der Kölner Kirche Sankt Peter ins Zentrum eines Gedenk- und Geburtstagskonzerts für Bussotti, der wenige Tage vor seinem 90. Geburtstag in Mailand verstarb.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Aus den Trümmern zu den Sternen
    Eine Lange Nacht über elektronische Musik aus Deutschland
    Von Steffen Irlinger und Tom Noga
    Regie: die Autoren

    Kraftwerk und Tangerine Dream, Can und Neu! - so unterschiedlich die Musik dieser bedeutenden deutschen Bands auch sein mag, einige Merkmale haben sie dennoch gemeinsam: Sie vereint eine unbedingte Zukunftsorientierung, die Abwendung von angloamerikanischen Musiktraditionen und die Suche nach einer eigenen Formensprache. Und vor allem die bevorzugte Verwendung neuer elektronischer Instrumente. Sie und die anderen deutschen Elektronikpioniere der frühen 70er-Jahre haben sich damit für alle Zeiten als revolutionäre Kraftquelle in die moderne Popgeschichte eingeschrieben. Die deutsche Elektronik hat nicht nur Zeitgenossen wie Brian Eno und David Bowie inspiriert, sondern wirkt in vielen kleinen und großen Wellen bis heute nach. Techno, Hip-Hop, Synthiepop oder Ambient. Es tauchen immer wieder neue Bands auf, die sich explizit auf das musikalische oder ideelle Erbe von Kraftwerk und Co. berufen. Ein Rückblick auf eine besondere Zeit mit dem Fokus auf die Städte Düsseldorf und Berlin.