• Mo
    Di
    Mi
    Do
    Fr
    Sa
    So

Programm: Vor- und RückschauSonntag, 21.12.2025

  • 00:05 Uhr

    „Jedes Wort ist eine Frage“
    Eine Lange Nacht über Rainer Maria Rilke
    Von Burkhard Reinartz
    Regie: der Autor

    Rainer Maria Rilke (1875-1926) ist einer der weltweit bekannten und vielgelesenen deutschsprachige Schriftsteller. Doch wer kennt ihn wirklich? Stimmt das gängige Klischee vom pathetischen Dichter mit hohem Ton? Rilke ist ein Grenzauflöser, der die Wahrnehmungsmuster der westlichen Kultur auf den Kopf stellen will und dabei ein Werk von ergreifender Schönheit und erschütternder Wucht geschaffen hat. Leben und Tod, Innen und Außen, Angst, Verzweiflung und Mut verbinden sich bei ihm zur „vollen Sphäre der Kugel des Seins“. Rilke sprengt die alten christlich-bürgerlichen Konventionen und sucht nach höheren Ordnungen. Sein Weg geht ins „Offene“ und will das beschränkte Bewusstsein des Menschen weiten. Wird er deshalb bis heute von so vielen Menschen geschätzt, die sich von ihm ermutigt und getröstet fühlen, oder schlicht wegen der Schönheit seiner Lyrik?

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    "Golden Decade - Violinkonzerte der klassischen Moderne (2/2)"

    Arnold Schönberg
    Konzert für Violine und Orchester, op. 36
    Patricia Kopatchinskaja, Violine
    Dresdner Philharmonie
    Leitung: Jonathan Stockhammer

    Aufnahme vom 7.6.2024 aus dem Kulturpalast Dresden

    03:05 Uhr   Heimwerk

    "Phantasy In Blue"

    Antonio Vivaldi
    Konzert für Violoncello, Streicher und Basso continuo a-Moll, RV 418. Bearbeitet für Violoncello, Saxophonquartett und Klavier

    Manuel de Falla
    "Siete canciones populares españolas" für Singstimme und Klavier. Bearbeitet für Violoncello, Saxophonquartett und Klavier

    Alban Gerhardt, Violoncello
    Alliage Quintett

  • 06:05 Uhr

    Außenkanzler & Innenkanzler: Was Friedrich Merz von Friedrich Merz lernen kann
    Von Georg Löwisch

  • 06:10 Uhr

    Orlando di Lasso
    "Ut queant laxis". Motette à 5
    Choeur de Chambre de Namur
    La Fenice
    Leitung: Jean Tubéry

    Hans Leo Haßler
    Fantasia ut re mi fa sol la. Für Orgel
    Manuel Tomadin, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    "Bereitet die Wege, bereitet die Bahn", BWV 132
    Eva Oltiványi, Sopran
    Markus Forster, Alt
    Julius Pfeifer, Tenor
    Wolf Matthias Friedrich, Bass
    Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung St. Gallen
    Leitung: Rudolf Lutz

    Henry Purcell
    Blow the Trumpet in Sion
    Choir of Trinity College Cambridge

    Heinrich von Herzogenberg
    aus: Zur Adventszeit. Liturgische Gesänge für gemischten Chor a cappella, op. 81 Nr. 1
    Nr. 3: Meine Seele erhebt den Herrn
    Ensemble Cantissimo
    Leitung: Markus Utz

    Friedrich Silcher
    Alle Jahre wieder
    Dresdner Kreuzchor

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Unter Druck, aber politisch aktiv - Künstlerinnen und Künstler in Israel

    "Das Ziel ist der Andere" - Zur Kunst des Schenkens ein Interview mit dem Philosophen Wilhelm Schmid

    Überforderung durch Überfluss - Genügsamer Konsum. Ein Interview mit der Sozialwissenschaftlerin Viola Muster

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Ukraine - Weihnachten im Krieg, Hoffnung auf Frieden. Ein Interview mit dem Psychologen und Übersetzer Jurko Prochasko

    Denk ich an Deutschland: der Klimawissenschaftler Anders Levermann

    Am Mikrofon: Adalbert Siniawski

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Weihnachten weiblich - Maria und ihr Magnificat
    Von Pastorin Ines Bauschke
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 100 Jahren: Die Pilotin Melli Beese nimmt sich das Leben

  • 09:10 Uhr

    Kammermusik

  • 09:30 Uhr

    Die Grenzen der Autonomie
    Wie Post-Covid und ME/CFS das Leben verändern
    Von Jana Petersen

    Wie lebt man, wenn der Alltag zur Herausforderung wird, die sich kaum bewältigen lässt? Die chronische Erkrankung ME/CFS stellt nicht nur das Gesundheitssystem auf die Probe, sondern auch das eigene Streben nach Selbstbestimmung in einem stillgestellten Körper.
    Erst lernte eine Gesellschaft das Leben unter der Corona-Pandemie, dann lernte sie und gleichsam das Gesundheitssystem, dass für manche Menschen die Infektion bleibende Beeinträchtigungen hinterlässt. Long Covid wurde schnell zu einem Begriff für ein Bündel von unterschiedlichen Symptomen. Als schwerste Form des Syndroms gilt die chronische, post-infektiöse Krankheit ME/CFS. Sie macht ein normales Leben zur größten, fast unüberwindbaren Anstrengung.
    In dieser Situation gilt es, dem Leben eine neue Form zu geben, der Autonomie eine neue Gestalt, der Angewiesenheit auf Fürsorge eine Würde. Der Alltag wird zu einem Versuch, in der Krankheit Maß und Form zu finden, Pacing als Lebensform zu entdecken, die Praxis der Selbstführung den eigenen, sich ständig wandelnden Möglichkeiten anzupassen.
    Dabei entsteht nicht nur der Blick ins Innere einer Krankheit, sondern eine Reflexion über Freiheitsmöglichkeiten, Zeiterfahrungen und Verletzlichkeit. Diese Reflexion wird unter der Hand zum Prüfstein für die gesellschaftlichen Fitness- und Körperideale in einer individualisierten Leistungsgesellschaft.
    Jana Petersen, Jahrgang 1978, studierte Sozial- und Kulturanthropologie und Religionswissenschaft an der FU Berlin und absolvierte die Evangelische Journalistenschule. Sie war Redakteurin der Wochenendausgabe der taz,die tageszeitung, für die sie noch immer als Autorin schreibt. Ihre Texte erscheinen zudem in Publikationen wie Zeit Online, Monopol und Feministische Studien. Seit 2022 ist Jana Petersen an ME/CFS erkrankt und berichtet über ihr Leben mit der Krankheit. Sie hat zwei Kinder und lebt in Berlin.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der der Kirche St. Johann in Osnabrück
    Zelebrant: Domkapitular Martin Schomaker
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof von Limburg

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Kambodscha:
    Vom Pol Pot-Terror vor 50 Jahren zur Tourismushoffnung

    Bedeutung von Weihnachtsmärkten in Deutschland
    Interview mit Julian Reif, Deutsches Institut für Tourismusforschung

    Glosse - Weihnachtsmarkt am Alexanderplatz

    Vorweihnachtlicher Sonntagsspaziergang durch Göteborg

    Shabe Yalda oder persische Weihnachten

    Am Mikrofon: Laura Kingston

  • 13:05 Uhr

    Am Mikrofon: Maria Grunwald

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk im Gespräch mit Joachim Scholl

    Kein anderer Historiker hat wohl mehr für die Aufarbeitung der SED-Diktatur getan als Ilko-Sascha Kowalczuk. In Kommissionen und Gremien hat sich der Berliner engagiert, viele Publikationen und Bücher haben ihn auch international bekannt gemacht.

  • 15:05 Uhr

    „Wir wollten viele Gitarren einbauen“
    Das britische Indie Rock-Trio Bar Italia
    Von Anja Buchmann

    Drei sehr unterschiedliche Stimmen, intensiver Einsatz von Gitarren und eine gewisse Unvorhersehbarkeit: Bar Italia.

    Der Bandname Bar Italia - benannt nach einem Café im Londoner Stadtteil Soho - trifft nicht den Geschmack aller Mitmusiker. Aber nun heißt die Band eben seit 2019 so, und immerhin haben sich Nina Cristante (Gesang), Sam Fenton (Gesang, Gitarre) und Jezmi Tarik Fehmi (Gesang, Gitarre) nicht nur einen Bandnamen gemacht, obwohl sie erst zur Corona-Zeit als Trio plus Schlagzeug und Bass bei Live-Auftritten zusammengefunden haben. Seitdem haben sie bereits fünf Alben veröffentlicht, das letzte im Oktober 2025. Auch wenn sich ihre Klangästhetik in den Jahren verändert hat - was bleibt ist: drei sehr unterschiedliche Stimmen, der intensive Einsatz verschiedener Gitarren und eine gewisse Unvorhersehbarkeit in ihrem Gemisch aus Post Punk, Indie Rock, Psychedelic und Art-Pop.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Anthony Burgess: „Der Mann aus Nazareth“
    Aus dem Englischen von Ludger Tolksdorf
    (Elsinor Verlag)
    Ein Beitrag von Nico Bleutge

    Am Mikrofon: Wiebke Porombka

  • 16:30 Uhr

    KI verstehen - Der Podcast über Künstliche Intelligenz im Alltag

    KI für Weihnachten - Plätzchen backen mit ChatGPT & Co
    Von Friederike Walch-Nasseri, Carina Schroeder, Maximilian Brose und Ralf Krauter

    KI-Sprachmodelle und Koch-Apps generieren aus jeder Zutat ein Rezept - aber schmeckt das Ergebnis auch? Wir backen Vanillekipferl, Heidesand und Zimtplätzchen und diskutieren, ob Künstliche Intelligenz als Küchenhilfe und Ernährungsratgeber taugt. Carina Schroeder, Friederike Walch-Nasseri, Maximilian Brose und Ralf Krauter testen KI für die Weihnachtsbäckerei.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Ist Frieden möglich? Die Historikerin und Germanistin Irina Scherbakowa, Gründerin der russischen Menschenrechtsorganisation „Memorial“, über die russische Gesellschaft, Putin und den Krieg im Gespräch mit Gesine Dornblüth

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Zwischen Weltpolitik und Sparmaßnahmen -
    Rückblick auf das Kunst-Jahr 2025

    "Die Räuber" -
    Claudia Bossard inszeniert Schiller am Deutschen Theater Berlin

    Unter Druck, aber politisch aktiv -
    Künstlerinnen und Künstler in Israel

    Auch 650 Jahre später noch aktuell? Zum Todestag von Giovanni Boccaccio
    Der Kulturjournalist Ijoma Mangold im Gespräch

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 18:10 Uhr

    Am Mikrofon: Tobias Strauß

  • 18:40 Uhr

    Bulgarien - Politisches Chaos in einem EU-Land

  • 20:05 Uhr

    Jōhatsu in Japan
    Wenn Menschen verdunsten
    Von Andreas Hartmann
    Regie: der Autor
    Mit: Tonio Arango, Constanze Becker, Peter Becker, Hansa Cypionka, Markus Gertken, Max Hegewald, Nico Holonics, Nina Machalz, Abak Safaei-Rad und Luise Wolfram
    Mitarbeit: Arata Mori
    Ton: Lukas Wilke
    Dramaturgie: Julia Illmer, Katrin Moll
    Deutschlandfunk mit dem Südwestrundfunk und dem ORF 2025
    Länge: 54'40
    (Wdh. v. 20.12.2025, 18.05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur)

    Im modernen Japan verschwinden Menschen mit Hilfe von sogenannten Nachtfluchtagenturen. Bekannt als Jōhatsu, oder „die Verdunsteten“, lassen diese Menschen alles zurück, um an einem anderen Ort ein neues Leben zu beginnen.

    Jedes Jahr verschwinden in Japan tausende Menschen spurlos. Bekannt als Jōhatsu, oder „die Verdunsteten“, geben sie ihr altes Leben auf. Um ihr Untertauchen perfekt zu organisieren, lassen sich einige von professionellen Dienstleistern unterstützen. Der 22-jährige Kazuki kehrt eines Tages nicht mehr in sein Wohnheim zurück. Herr Sugimoto verlässt seine Frau und Kinder schweren Herzens aus Angst vor Schuldeneintreibern. Und eine Frau mit Wahnvorstellungen will ihren Nachbarn entkommen, von denen sie sich verfolgt fühlt. Die verzweifelten Angehörigen können in Japan kaum auf die Hilfe der Polizei hoffen. Sie geben die Suche dennoch nicht auf.

    Andreas Hartmann, geboren 1983 in Paderborn, studierte an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf und der Universität der Künste Berlin. 2014 war er Stipendiat des Goethe-Instituts als Artist-in-Residence in der Villa Kamogawa in Kyoto, Japan. Er lebt und arbeitet als Filmemacher und Featureautor in Berlin. Seine Radioarbeiten wurden für den Prix Europa und den Prix Marulić nominiert. Zuletzt für Deutschlandradio: „Jiyujin - Freier Mensch“ (DKultur 2016) & Der dritte Raum - Musikcafés in Japan (DKultur und WDR 2021).

  • 21:05 Uhr

    Joseph Bologne, Chevalier de Saint-Georges
    Sinfonie Nr. 1 G-Dur

    Johann Nepomuk Hummel
    Mandolinenkonzert G-Dur

    Johann Sebastian Bach
    Doppelkonzert c-Moll, BWV 1060, bearbeitet für Blockflöte, Mandoline und Orchester

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Sinfonie Nr. 41 C-Dur „Jupiter“

    Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
    Avi Avital, Mandoline
    Leitung und Blockflöte: Giovanni Antonini

    Aufnahme vom 29.11.2025 aus der Philharmonie Berlin

    Am Mikrofon: Susann El Kassar

    Abwechslungsreiches Programm mit Klassikern von Bach und Mozart und Raritäten von Hummel und Bologne.

    Die erste Symphonie des ersten klassischen Komponisten mit afrikanischen Wurzeln, Joseph Bologne Chevalier de Saint-Georges, eröffnet dieses Konzert, und am Ende steht sein um Längen berühmterer Zeitgenosse Mozart und dessen letzte Symphonie, genannt „Jupiter“. Dazwischen zeigt Avi Avital sein virtuoses Können in Hummels Mandolinenkonzert. Und zusammen mit Giovanni Antonini loten Blockflöte und Mandoline in Bachs Doppelkonzert, das besonders in der Fassung für Oboe und Violine bekannt ist, ihren Zusammenklang aus.

  • 23:05 Uhr

    Am Mikrofon: Tobias Strauß