Das Bildungsmagazin
Eltern und Schule: Kooperation oder Konfrontation?
In „Campus & Karriere" fragen wir: Welche Erwartungen haben Eltern an Schule, und wie realistisch sind diese? Wo gibt es die häufigsten Missverständnisse zwischen Eltern und Lehrkräften, und wie lassen sich diese vermeiden? Wie können Eltern und Lehrkräfte besser zusammenarbeiten, um die schulische Entwicklung der Kinder zu fördern?
Gäste:
Gudrun Wolters-Vogeler, Grundschulleiterin und Ehrenvorsitzende beim Allgemeinen Schulleitungsverband Deutschlands e.V.
Marcus Oehler, Landeselternsprecher in Thüringen für die Gemeinschaftsschulen
Dr. Romy Strobel, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Grundschulpädagogik an der Universität Bamberg
Am Mikrofon: Regina Brinkmann
Hörertel: 00800 4464 4464
campus@deutschlandfunk.de
Die Zusammenarbeit mit den Eltern gehört für Lehrkräfte mit zu den größten Herausforderungen im alltäglichen Schulbetrieb. Zu diesem Ergebnis kam schon 2019 eine Forsa-Umfrage. Hört man sich bei Schulleitungen und Eltern um, dann sind die Probleme in der Zusammenarbeit seitdem nicht weniger geworden. Mal sind Eltern zu aktiv, schlüpfen in die Rolle von Hilfslehrkräften und haben hohe Erwartungen an den „Dienstleister Schule“. Einige drohen sogar mit dem Anwalt, wenn ihnen die Notengebung nicht passt oder das Kind nicht die ersehnte Empfehlung für das Gymnasium bekommt. Das andere Extrem: Sie halten sich zu sehr zurück, fehlen gänzlich bei Elternabenden und Elternsprechtagen. Eltern wiederum erleben Schule oft als Black Box, wünschen sich mehr Einblicke in den Bildungsalltag ihrer Kinder und mehr Mitsprache. Sie fühlen sich überfordert, wenn sie mit langen To-do-Listen nach dem Elternabend nach Hause geschickt werden und von schulischer Seite erwartet wird, dass sie ohne Wenn und Aber zuarbeiten. Das sind nur einige Beispiele dafür, worunter die Bildungspartnerschaft zwischen Schule und Elternhaus leiden kann.