Ozan Zakariya Keskinkılıç liest exklusiv im Dlf: „Yahya, der Täufer“
Mit „Hundesohn“ hat Ozan Zakariya Keskinkılıç das aufregendste Debüt dieses Jahres veröffentlicht. „Das ist der zärtlichste und klügste Roman seit langem über Liebe, Freundschaft, Begehren“, urteilte Martina Hefter, Deutsche Buchpreisträgerin des Jahres 2024. Die Geschichte um den queeren Muslim Zakariya beeindruckte Feuilleton und Leserschaft. Für den Deutschlandfunk weitet Ozan Zakariya Keskinkılıç den Kosmos um seine queere Roman-Hauptfigur: „Mein Name ist Yahya, ich bin der Sohn von Zakariya. Am Jordanfluss habe ich den Kopf Jesu zur Taufe ins Wasser gesenkt. So erzählt es meine Großmutter, der Herr sei ihrer Seele gnädig.“ Yahya zieht nach Berlin und wagt einen Neuanfang: Er nennt sich Johannes, tauscht den Gebetsteppich für eine Kreuzkette aus und sucht Anschluss in einem Bibelkreis. Was als Experiment beginnt, wird zu einem Fiebertraum, aus dem Yahya nicht mehr entkommen kann. Ein Text über die Sehnsucht, dazuzugehören, den Glauben zu Gott und die große Frage, ob es möglich ist, seine Geschichte neu zu schreiben.
Ozan Zakariya Keskinkılıç, geboren 1989, studierte Politikwissenschaften in Wien, Berlin und Cambridge. 2022 erschien sein Lyrikdebüt Prinzenbad im Elif Verlag, 2023 das Sachbuch Muslimaniac. Die Karriere eines Feindbildes im Verbrecher Verlag. Seine Texte wurden in Zeitschriften und Anthologien (u. a. anders bleiben, Rowohlt 2023) veröffentlicht und in mehrere Sprachen übersetzt. Er war für den Clemens-Brentano-Preis und den Dresdner Lyrikpreis nominiert und wurde mit dem Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis 2025 ausgezeichnet. „Hundesohn“, bei Suhrkamp erschienen, ist sein erster Roman.