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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 23.11.2025

  • 00:05 Uhr

    Das Einfache ist das Schwierige
    Eine Lange Nacht über die Schriftstellerin Anna Seghers
    Von Steffen Thiemann
    Regie: Beatrix Ackers-Matejka

    Als 1928 der renommierte Kleist-Preis für den „Aufstand der Fischer von St. Barbara“ an den bis dahin unbekannten Autor Seghers vergeben wurde, war die Irritation groß, als sich herausstellte, dass sich dahinter eine Frau verbarg. Die am 19. November 1900 in Mainz als Netty Reiling geborene Anna Seghers war mit Auskünften über ihre eigene Person stets zurückhaltend: „Was die biografischen Fragen anbelangt, die Erlebnisse und die Anschauungen eines Schriftstellers, glaube ich, werden [sie] am allerklarsten aus seinem Werk, auch ohne spezielle Biografie.“ Große Teile ihres umfangreichen erzählerischen Werks gehören bis heute zum festen Bestand der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts, wie „Das siebte Kreuz“, „Transit“ oder „Der Ausflug der toten Mädchen“. Früh an gesellschaftlichen Veränderungen interessiert, beteiligte Anna Seghers sich als Kommunistin an den politischen Kämpfen ihrer Zeit. 1933 wurden ihre Bücher in Deutschland verboten und verbrannt. Unter lebensbedrohlichen Umständen gelang ihr mit ihrer Familie die Flucht aus dem besetzten Frankreich ins mexikanische Exil. Die Entscheidung, 1947 in den sowjetisch verwalteten Teil Deutschlands zurückzukehren und sich dort für eine bessere Gesellschaft zu engagieren, machte sie in Westdeutschland zur Unperson. Und ihren in der DDR entstandenen Erzählungen und Romanen wurde in der Folge die literarische Qualität abgesprochen. Wer war die Frau, die zu Lebzeiten von ihren Genossen zum „leuchtenden Vorbild“ stilisiert wurde, die Erzählerin, für die Märchen, Mythen und Träume immer ein Teil der Wirklichkeit waren, die stets eine große Sehnsucht nach dem Meer verspürte, nach der Ferne und die den winzigkleinen Balkon, der an ihrer Berliner Wohnung hängt, ihren „Mastkorb“ nannte? Die Lange Nacht zum 125. Geburtstag Anna Seghers sucht Antworten.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    4. Raderbergkonzert 2024/25

    Claudio Monteverdi
    Lamento della Ninfa

    Claudio Monteverdi
    "L'Orfeo". Favola in musica in einem Prolog und 5 Akten, SV 318 (Ausschnitte)

    Hirundo Maris
    Armonico Tributo Consort

    Aufnahme vom 14.01.2025 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Neue Musik: "gasser"

    Jonah Haven
    starnge nest. Für Bassklarinette, Klavier und Violoncello

    Trio Catch

  • 06:05 Uhr

    Abstimmung über Epstein-Files: Ein Haarriss zwischen Trump und der MAGA-Bewegung
    Von Rieke Havertz, DIE ZEIT

  • 06:10 Uhr

    Johann Sebastian Bach
    "Nur jedem das Seine". Kantate für Soli, Chor, 2 Violinen, Viola, 2 obligate Violoncelli und Basso continuo, BWV 163
    Miriam Feuersinger, Sopran
    Alex Potter, Altus
    Benedikt Kristjánsson, Tenor
    Tobias Berndt, Bass
    Gaechinger Cantorey
    Leitung: Hans-Christoph Rademann

    Hugo Distler
    "Wachet auf, ruft uns die Stimme". Motette, op. 12 Nr. 6 zum Totensonntag für gemischten Chor und 2 Sopran-Solisten
    Berliner Vokalensemble
    Leitung: Bernd Stegmann

    Max Reger
    Phantasie für Orgel über den Choral "Alle Menschen müssen sterben", op. 52 Nr. 1
    Heidi Emmert, Klais-Orgel

    Johanna Senfter
    Nr. 5: 'Zum Totensonntag'. Sehr ruhig
    aus: 5 Stücke für Viola und Klavier, op. 76
    Roland Glassl, Viola
    Oliver Triendl, Klavier

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Finale der COP-Verhandlungen in Belém

    Weihnachtsmärkte - Nur noch Kommerz im Trauermonat? Ein Interview mit dem Kulturwissenschaftler Gunther Hirschfelder

    Rentenpaket - Wo bleibt der Aufschrei der Jugend? Ein Interview mit dem Politologen Sebastian Kurtenbach

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Die Russland-Connection der AfD - Ein Interview mit dem Politikwissenschaftler Stefan Fröhlich

    Denk ich an Deutschland: der Schriftsteller Kaleb Erdmann

    Am Mikrofon: Ute Reckers

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Erzähl mir vom Leben!
    Vom Umgang mit Tod und Trauer
    Von Pfarrerin Johanna Friese
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 70 Jahren: Die angebliche Agentin Elli Barczatis in der DDR hingerichtet

  • 09:10 Uhr

    Sinfonische Musik

  • 09:30 Uhr

    Jenseits der Scham dann das Paradies?
    Erkundungen eines ungeliebten Gefühls
    Von Ann Esswein und Sebastian van Vugt

    Scham ist ein durchdringendes Gefühl. Sie kommt mit leiser Stimme daher, lässt den Blick sinken, bindet die Füße, bringt Körper zum Erstarren - wie in unsichtbarem Treibsand. Doch wem dient sie? Was ordnet sie, was bewahrt sie? Und was verhindert sie?
    Die Auseinandersetzung mit der Scham führt tief in kulturelle, religiöse und gesellschaftliche Strukturen. Sie zeigt sich als über Jahrtausende tradiertes Narrativ, als Werkzeug der Disziplinierung und Orientierung, als Grenze zwischen Individuum und Gesellschaft, Intimsphäre und öffentlichem Raum.
    Aus Perspektiven der Psychologie, Hirnforschung, Theologie, Geschichts- und Literaturwissenschaft, Soziologie und Gender Studies gilt es, die Scham in ihren Facetten zu hinterfragen: Wie wird sie vermittelt? Mit welchen Interessen? Ist sie ein Instrument der Kontrolle - oder ein Schutz der Würde? Und zuletzt: Was liegt jenseits der Scham? Vielleicht ein neuer Blick auf uns selbst. Und vielleicht sogar: das Paradies.
    Ann Esswein ist freie Autorin und Journalistin, veröffentlicht Texte und Radiobeiträge etwa in der ZEIT, SWR, Deutschlandfunk, in Literatur-Magazinen und Anthologie. 2024 ist ihr Debütroman „Mimikry“ erschienen, im November 2025 erscheint der zweite Roman „Jahre ohne Sprache”. 
    Sebastian van Vugt ist freier Autor und veröffentlicht kulturwissenschaftliche Texte und Prosa u.a. beim Kopf und Kragen Literaturverlag, der Anthologie „U0 Untergrundminiaturen“ und in Literatur-Magazinen.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Heimkirche Maria Königin, Sasbach
    Zelebrant: Pfarrer Bernd Walter
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Lars Klingbeil, Bundesfinanzminister, Ko-Vorsitzender SPD

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Auf den Spuren der Wissenschaftsstadt Adlershof

    Thüringer Burgen - abseits der ausgetretenen Pfade

    Lake Malawi: Ökosystem mit Tourismuspotential?

    Malawi zwischen Hoffnung und Krise - nach der Dürre kommt die Flut

    Yiwu - Das Plastikparadies in China

    Am Mikrofon: Laura Kingston

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Juristin Zümrüt Gülbay-Peischard im Gespräch mit Florian Felix Weyh

    Vom Migrantenkind zur einst jüngsten Juraprofessorin in Deutschland: Zümrüt Gülbay-Peischard legt Wert auf Leistung und hadert oft mit den Studierenden von heute. Ihr eigener Aufstieg wäre ohne Selbstdisziplin unmöglich gewesen, sagt sie.

  • 15:05 Uhr

    Veteranen der vertanen Chance
    Die Wiener Band Kreisky
    Von Anke Behlert

    Bekannt von der Bühne und aus dem TV: krachender, fernwehmachender Indie Rock aus Österreich.

    Gedruckte Reiseführer waren vor Internet-Portalen und öffentlichen Bewertungen für jeden Individual-Touristen unentbehrlich. Mit einem „Lonely Planet“ im Gepäck fuhr man allein „so weit weg von daheim, dass kaputte Geräte klingen wie Abenteuer“. So singt es Kreisky-Frontmann Franz Adrian Wenzl im Song „Lonely Planet“ vom 2021er-Album „Atlantis“. Mit Wenzls meist grantigen Texten und krachendem Indie-Rock machte sich das Quartett nach seiner Gründung 2005 rasch einen Namen in seiner Heimat Österreich. Seither vereint Kreisky existenzielle Inbrunst und verbale Giftigkeit in gleichzeitig sperrigen und einprägsamen Songs. Zwischen ihren Studioalben macht die Band auch Theatermusik wie 2017 für das Sibylle Berg-Stück „Viel gut essen“. 2023 steuerte sie den Song „Was ist das für eine Welt“ zur gleichnamigen Folge der Krimi-Reihe „Tatort“ bei, in der sie auch auftrat. Jetzt ist mit „Adieu Unsterblichkeit“ ein neues Kreisky-Album erschienen.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Irina Scherbakowa: „Der Schlüssel würde noch passen. Moskauer Erinnerungen“
    Übersetzt von Jennie Seitz und Ruth Altenhofer
    (Droemer Verlag)
    Ein Beitrag von Catrin Stövesand

    Am Mikrofon: Jan Drees

  • 16:30 Uhr

    KI verstehen - Der Podcast über Künstliche Intelligenz im Alltag

    In Abhängigkeit - Die Macht der großen KI-Konzerne - Gespräch mit Helen Toner
    Von Friederike Walch-Nasseri

    Helen Toner analysiert, welche Risiken von neuer Technologie ausgehen. Sie forscht zu Künstlicher Intelligenz im Krieg, in Politik und Forschung. Und als ehemaliges Mitglied im Board von OpenAI kennt sie die Machtstrukturen großer KI-Konzerne.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Gespaltene Gesellschaft?
    Der Soziologe Nils Kumkar über Polarisierung und Demokratie im Gespräch mit Anna Hoffmeister

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Der Tod ist ein Arschloch - Neuer Dokumentarfilm über ein Bestattungsunternehmen

    "The Women Question" - Kunst von Frauen von 1550 bis 2025 in Warschau

    "Hannah Zabrisky tritt nicht auf" - Jule Böwe im neuen Stück von Falk Richter an der Berliner Schaubühne

    Zusammen-Wachsen - Ein Kongress über Kinokultur in Ost & West
    Andreas Heidenreich vom Bundesverband kommunale Filmarbeit im Gespräch

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 18:10 Uhr
  • 18:40 Uhr

    Schulen in Sachsen - Rechtsextremer Kulturkampf im Klassenzimmer

  • 19:10 Uhr

    Beachvolleyball - WM im australischen Adelaide: Finale

    Tennis - Davis Cup Finals 2025: Finale

    Fußball - Bundesliga, 11. Spieltag:
    RB Leipzig - Werder Bremen
    FC St. Pauli - 1. FC Union Berlin

    Fußball - Mitgliederversammlung BVB: Hans-Joachim Watzke wird zum Präsidenten
    Fußball - UEFA vergibt die Rechte für den Europapokal neu
    Fußball - Bundesliga Frauen: Hoffenheim - FC Bayern München

    Fußball - 2. Liga, 13. Spieltag:
    1. FC Kaiserslautern - Holstein Kiel
    1. FC Nürnberg - Arminia Bielefeld
    Karlsruher SC - SV Elversberg

    Wintersport

    Handball - Heim-WM und niemand bekommt es mit?

    Basketball - Bundesliga: Niners Chemnitz - ALBA Berlin

    Formel 1 - Großer Preis von Las Vegas

    Am Mikrofon: Matthias Friebe

  • 20:05 Uhr

    GLORIA oder Die erfüllten Wünsche
    Von Elisabeth R. Hager
    Regie: die Autorin
    Ton: Andreas Stoffels
    Mit Musik von Peter Czak (www.peterczak.com) und anderen
    Deutschlandfunk 2025
    Länge: 50'58
    (Wdh. v. 22.11.2025, 18.05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur)

    Aus dem erfolgreichen Opernkritiker Klaus Khittl wird in den 90er-Jahren Gloria G. Die Autorin ist mit ihr verwandt, sie verfolgt ihr Leben erst aus der Ferne und nimmt dann Kontakt auf. Glorias Transition wird für sie zur Inspiration.

    Elisabeth R. Hager, geboren 1981, aufgewachsen in Tirol, ist Schriftstellerin und Klangkünstlerin. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. das Hilde-Zach-Literaturstipendium der Stadt Innsbruck 2018. Als Teil des Kollektivs „Writing with CARE / RAGE“ kämpft sie für die bessere Vereinbarkeit von Care-Arbeit und Schreiben. Sie lebt mit ihrer Familie zwischen Berlin, Tirol und Neuseeland. Ihr dritter Roman, „Der tanzende Berg“, erschien 2022. 2024 veröffentlichte sie mit der Gruppe „Liquid Center“ den Kollektivroman „Wir kommen“ zu weiblichem Begehren, Sex und Alter.

  • 21:05 Uhr

    Forum neuer Musik 2025
    Listen and Think

    Zygmunt Krauze
    Listen and Think (UA)

    Monika Szpyrka
    self-(un)winding

    Olga Neuwirth
    Fondamenta

    Krzysztof Penderecki
    Zwei frühe Lieder

    Juan Allende-Blin
    Jiddische Lieder aus dem Ghetto

    Eres Holz
    Waisengarten (UA)

    Renatus Mészár, Bariton
    Olaf Reitz, Sprecher
    E-MEX Ensemble
    Spóldzielnia Muzyczna
    Leitung: Christoph Maria Wagner

    Aufnahme vom 4.10.2025 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
    Am Mikrofon: Leonie Reineke

    Das nordrhein-westfälische E-MEX Ensemble praktiziert deutsch-polnische Kooperation. Gemeinsam mit dem Schauspieler Olaf Reitz und dem Krakauer Ensemble Spóldzielnia Muzyczna präsentiert E-MEX einen musikalisch-literarischen Abend, der an historische Wundmale dies- und jenseits von Oder und Neiße stößt. Andrzej Stasiuks Text „Dojczland“ bildet darin das Gerüst. Der polnische Autor beschreibt, wie er Deutschland erlebt und in ihm dabei Vergangenes aufscheint. Die sechs Musikwerke ergeben ein Drei-Generationen-Konzert. In ihrem Fortgang graben sich Texte und Lieder in die Historie. Alles läuft auf die neue Ensemblemusik „Waisengarten“ von Eres Holz zu, dessen Familie einst aus Polen nach Palästina, d.h. ins spätere Israel floh. Holz verfremdet akustische Erinnerungen an seine Kindheit und erzeugt musikalisch ambivalente Gefühle.

  • 23:05 Uhr
  • 23:30 Uhr

    Vor der Handball-Heim-WM der Frauen

    Matthias Friebe im Gespräch mit Clara Woltering (Ex-Nationalspielerin und WM-Botschafterin)