Loslabern
Von Rainald Goetz
Regie: Leopold von Verschuer
Mit: Rainald Goetz
Ton und Technik: Andreas Stoffels und Jean-Boris Szymczak
BR 2010
Länge: 53‘08
Kultautor Rainald Goetz interpretiert seinen 2008 erschienenen Text über die Nullerjahre als furiosen Monolog über eine durchgeknallte Zeit. Das Ende vom Anfang des neuen Jahrtausends war plötzlich da.
Zu hören ist keine Autorenlesung, auch kein dramatisches Sprechen, kein Inszenieren, kein verkünsteltes adaptierendes Loslabern und auch kein Hörspielmonolog. Vielmehr folgt die Produktion „Loslabern“ den interpretierenden Sätzen des Autors Rainald Goetz und den im Studio gebotenen Möglichkeiten. Vor dem Mikorofon treffen der Autor und sein eigener Text aufeinander. Ein Text, der seinen Anfang nimmt in der Beschreibung exakt jenes initiatorischen Moments, der von der Empfindung und Denkbewegung zur Schreibaktion führt. Eine Art monologisches Sprechen hebt an: „In einer Aufwallung von Direktheit und quasi sinnfreier Intentionalität hatte der Höllor, die Arme von sich werfend himmelwärts, ausgerufen: "LOSLABERN: Traktat, Traktat über den Tod, über Wahn, Sex und Text und, erheitert von diesem soeben durch ihn hindurch gefahrenen Expressivitätsereignis: Bericht!, der Herbst 2008!, dem davon Angestoßenen sofort stattgegeben und es geschehen lassen, dass da also LOSGELABERT würde …“ (R. Goetz)
Rainald Goetz, geboren 1954, lebt in Berlin. Verfasst Theaterstücke, Romane, Essayistisches. Vielfach ausgezeichnet, etwa 2015 mit dem Georg-Büchner-Preis.