Sonntag, 12. Mai 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 05.07.2020

  • 00:05 Uhr

    Das geplagte Genie
    Die Lange Nacht über den Dirigenten Carlos Kleiber
    Von Julia Spinola
    Regie: Heike Tauch

    Die Musikwelt vergötterte ihn und doch stellte Carlos Kleiber (1930-2004) seine Bewunderer vor Rätsel, die noch die grundlegendsten biografischen Fakten betreffen. War er der leibliche Sohn des berühmten Dirigenten Erich Kleiber oder ein heimlicher Nachfahre des Komponisten Alban Berg? Starb er eines natürlichen Todes oder war es Selbstmord? Kaum ein Dirigent vereinte so viele, scheinbar unversöhnliche Widersprüche in seiner Persönlichkeit. Kleiber verführte noch die störrischsten Orchestermusiker mit seinem Charme und seinem Charisma und litt zugleich zeitlebens unter quälenden Selbstzweifeln. Er stellte sich als besessener Perfektionist unbeirrbar in den Dienst musikalischer Wahrheit, dirigierte aber nach Herbert von Karajans Worten nur, „wenn der Kühlschrank leer war“. Er überflügelte mit seinen wie Erleuchtungen gefeierten Interpretationen alles zuvor Dagewesene und trat doch innerlich nie aus dem Schatten des übermächtigen Vaters hinaus. Carlos Kleiber wuchs bis 1935 in Berlin auf und emigrierte als Fünfjähriger mit seiner Familie nach Südamerika. Von den Siebzigerjahren an rissen sich die großen Opernhäuser und die Orchester der Welt um ihn. Doch der Stardirigent wurde im Laufe der Jahre zunehmend scheu, lebte zurückgezogen in einem Vorort von München und dirigierte ein immer schmaleres Repertoire von persönlichen Lieblingswerken. 1999 zog er sich endgültig aus der Öffentlichkeit zurück und starb am 13. Juli 2004 in seinem Ferienhaus im slowenischen Konjsica. Am 3. Juli wäre Carlos Kleiber 90 Jahre alt geworden: Anlass für eine „Lange Nacht" auf den Spuren des Jahrhundertgenies.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Politische Vokalmusik aus Ostdeutschland und der ehemaligen DDR
    Werke von Friedrich Goldmann, Friedrich Schenker, Reiner Bredemeyer, Georg Katzer

    Ensemble AuditivVokal
    Moritz Ernst, Klavier
    Leitung: Olaf Katzer

    Aufnahme vom 17.3.2019 aus dem Festspielhaus Hellerau

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Josef Labor
    Quintett für Klavier, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass e-Moll, op. 3

    Nina Karmon, Violine
    Pauline Sachse, Viola
    Justus Grimm, Violoncello
    Niek de Groot, Kontrabass
    Oliver Triendl, Klavier

  • 06:05 Uhr

    Gegen Hassrede und falsche Informationen - Konzerne stoppen Werbung auf Facebook

  • 06:10 Uhr

    Johann Ludwig Krebs
    'O Gott, du frommer Gott'. Choral für Orgel und Oboe
    Peter Hurford, Orgel
    Neil Black, Oboe

    Christoph Graupner
    'Angst und Jammer'. Kantate zum 4. Sonntag nach Trinitatis
    Miriam Feuersinger, Sopran
    Capricornus Consort Basel
    Leitung: Peter Barczi

    Johann Sebastian Bach
    'Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ'. Kantate am 4. Sonntag nach Trinitatis, BWV 177
    Siri Thornhill, Sopran
    Petra Noskaiová, Alt
    Christoph Genz, Tenor
    Jan Van der Crabben, Bariton
    La Petite Bande
    Leitung: Sigiswald Kuijken

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    "Fledermäuse" - Ein argentinisches Filmprojekt in Corona-Zeiten

    Zahlen, Statistiken, Risiken - Ein Interview mit dem Psychologen Gerd Gigerenzer

    Neuordnung der Welt - Die Potsdamer Konferenz vor 75 Jahren. Ein Interview mit dem Historiker Manfred Görtemaker

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Mit Gott ums Leben kämpfen. Erinnerungen an Erich Zenger
    Von Georg Magirius
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 70 Jahren: Die Knesset verabschiedet das "Rückkehrgesetz"

  • 09:30 Uhr

    Schönere neue Welt
    Interview mit Infinite Data Studios
    Von Leif Randt

    Wo entstehen künftig noch Utopien? Zum Beispiel in Marketingagenturen, im Auftrag der Kunden.
    Der Schriftsteller Leif Randt führt ein E-Mail-Interview mit den fiktiven Inifinite Data Studios aus Zürich, einem Büro, das auf beeindruckend flexible Weise mit großen Firmen sowie Künstler und Künstlerinnen aus ganz Europa kooperiert. Es geht um ideologische Offenheit, um die Ruhe der Schweiz, um Zukunftsmüdigkeit, kollektive Wärme und die Kraft des Optimismus. Ein experimenteller Essay in Interview-Form.
    Leif Randt, geboren 1983 in Frankfurt/Main, schreibt vorwiegend Prosa. Seine utopischen Romane „Schimmernder über CobyCounty" (2011) und „Planet Magnon" (2015) wurden vielfach ausgezeichnet. Im März 2020 ist sein vierter Roman erschienen: „Allegro Pastell". Seit 2017 co-kuratiert er das PDF- und Video-Label tegelmedia.net.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Cornelius und Cyprian in Waghäusel-Kirrlach
    Zelebrant: Pfarrer Lukas Glocker
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Karl-Josef Laumann, CDU, Gesundheitsminister in Nordrhein-Westfalen

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Fasten unter Masken
    Abnehmen in Überlingen am Bodensee

    Ganz kommod Dank App
    Smartphonewandern im Siebengebirge

    Sozialer Schmierstoff
    Kleinstbrauereien in Madrid

    Brücke des Lebens
    Panamas Museum der Artenvielfalt von Frank Gehry

    Unterwegs mit dem romantischen Blick
    Das Greifswald des Malers Caspar David Friedrich

    Am Mikrofon: Henning Hübert

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Schriftstellerin Olga Grjasnowa im Gespräch mit Marietta Schwarz

    Elf Jahre alt war Olga Grjasnowa, als sie 1996 aus Aserbaidschan nach Deutschland übersiedelte. Gleich mit ihrem Romandebüt „Der Russe ist einer, der Birken liebt” erregte sie 2012 Aufsehen im deutschen Feuilleton. Olga Grjasnowa, die einer russisch-jüdischen Familie entstammt, wuchs zunächst in Baku auf. Nach ihrem Abitur in Deutschland studierte sie Kunstgeschichte und Slawistik in Göttingen, ehe sie ans Deutsche Literaturinstitut Leipzig wechselte. Später studierte sie an der FU Berlin Tanzwissenschaft. 2014 erschien ihr zweiter Roman „Die juristische Unschärfe einer Ehe”. Olga Grjasnowa, Jahrgang 1984, wurde unter anderem mit dem Anna-Seghers-Preis, dem Michael-Kühne-Preis und dem Chamisso-Förderpreis ausgezeichnet.

  • 15:05 Uhr

    Das Magazin - Neues aus der Szene
    Am Mikrofon: Tim Schauen

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Ernst Lothar: „Das Wunder des Überlebens. Erinnerungen“
    Mit einem Nachwort von Daniel Kehlmann
    (Paul Zsolnay Verlag, Wien)
    Ein Beitrag von Jan Koneffke

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    AUSLESE - Naturwissenschaftliche Sachbücher

    Das Leben, das Universum und der ganze Rest
    Physiker erzählen eine kurze Geschichte von fast allem

    Am Mikrofon: Ralf Krauter

    Wie der Kosmos entstand und warum er die Gestalt hat, die wir beobachten können, sind Fragen die Menschen seit Jahrtausenden umtreiben. Die moderne Physik gibt mit der Urknalltheorie Antworten. Vor 13,8 Milliarden Jahren entstanden aus einem extrem heißen Feuerball Raum, Zeit und Materie. Aus dem Nichts wurde etwas - und bildete im Lauf der Zeit immer komplexere Strukturen wie Sonnen und Planeten, Apfelbäume und zweibeinige Primaten, die in ihrem Schatten über Naturgesetze und den Sinn ihres Lebens nachdenken. Um zu erklären, wie sich solch komplexe Geschöpfe wie der Mensch das Licht der Welt erblicken konnten, benötigen Wissenschaftler längst keinen Schöpfer mehr. Ihren Modellen und Berechnungen zufolge könnten Entropie und Evolution nach dem Big Bang den Stein aus eigener Kraft ins Rollen gebracht haben. In aktuellen Sachbüchern erzählen zwei Physiker und Bestsellerautoren ihre Variante der Genesis: Eine Geschichte vom Leben, dem Universum und dem ganzen Rest. Das Dlf-Sachbuchtrio diskutiert, wie stimmig und gelungen die Schöpfungsgeschichten von Harvard-Forscher Brian Greene und von Guido Tonelli von der Universität Pisa geraten sind.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Dekolonisierung der Museen - Anthropologin und Museumsdirektorin Nanette Snoep im Gespräch mit Stefan Koldehoff

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Hermann der Krumme" - Mittelalterspektakel am Münsterplatz in Konstanz

    Der vergessene Malerfürst - August Deusser im Museum Goch

    "Fledermäuse" - Ein argentinisches Filmprojekt in Corona-Zeiten

    Malen, was ist - Zur Debatte um ein Gemälde von Georg Herold

    Welt ohne Kunst - Outdoor Plakataktion Münchner Kammerspiele

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    Erst Mode, dann Müll - Wie die Textilindustrie ihr Müllproblem lösen will

  • 19:10 Uhr

    Formel 1 - 1. Lauf zur Formel-I-WM "Großer Preis von Österreich" in Spielberg
    Formel 1 - Wie die Formel 1 in Zukunft aussehen könnte

    Doping: Ein Jahr nach "Operation Viribus": Einblicke in die Arbeit des Zolls

    Sportpolitik - Bund hilft professionellen Sportvereinen mit 200 Mio Euro

    Fußball - WM 1990 in Italien - als Deutschland eins wurde

    Fußball - 25 Jahre Massaker von Srebrenica: wie das Gedenken den Fußball prägt

    Am Mikrofon: Maximilian Rieger

  • 20:05 Uhr

    Von bösen Stiefmüttern und guten Co-Vätern
    Geschichten aus dem Patchwork-Glück
    Von Jenny Hoch
    Regie: Philippe Brühl
    Produktion: Deutschlandfunk 2017

    Zu Zeiten der Brüder Grimm war noch klar, was von Stiefmüttern zu halten ist. Heute leben viele Familien in Deutschland in einer modernen Patchwork-Konstellation. Egal ob hetero- oder homosexuell: Frauen und Männer trennen sich heute viel schneller und gehen neue Partnerschaften ein, den Nachwuchs immer im Schlepptau. Das Feature erzählt von modernen Stiefmüttern und Stiefvätern in wechselnden Konstellationen - und damit von großen Gefühlen und kleinen Geldbeuteln, von Liebe, Solidarität und Enttäuschungen. Dabei soll jede Perspektive zu ihrem Recht kommen: Die der kinderlosen Frau, die als Neu-Mutter ihrer Stiefkinder um Anerkennung kämpft. Oder die des verlassenen Partners, der damit zurechtkommen muss, dass seine Kinder auch woanders glücklich sind. Und wie finden es eigentlich die Kinder, wenn auf einmal neue Elternteile mit am Frühstückstisch sitzen? Die Patchwork-Familie gilt vielen Familienforschern als das Familienmodell der Zukunft: Es steht zu erwarten, dass immer mehr Jugendliche nicht nur in einer, sondern in mehreren Familien aufwachsen werden. Das bedeutet Herausforderungen, aber auch Chancen.

  • 21:05 Uhr

    Mit Spitzeninstrumenten wachsen
    Das Abschlusskonzert vom 28. Wettbewerb des Deutschen Musikinstrumentenfonds 2020

    Aufnahme vom 23.2.2020 im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg

    Am Mikrofon: Dagmar Penzlin

    Wer zur jungen Streicherelite gehört und in Deutschland lebt, darf auf den Musikinstrumentenfonds der Deutschen Stiftung Musikleben hoffen: Im Rahmen eines Wettbewerbs können herausragende Nachwuchsmusiker hochkarätige Streichinstrumente erspielen, die ihre Entwicklung befeuern. Als Leihgabe winken Instrumente aus den Werkstätten etwa von Stradivari, Guadagnini und Vuillaume. Beim diesjährigen 28. Wettbewerb des Deutschen Musikinstrumentenfonds in Hamburg waren gleich über zwei Dutzend Instrumente neu zu erringen. Darunter acht sehr gute bis herausragende Violoncelli, die zuvor heute bekannte Cellisten wie Nicolas Altstaedt und Eckart Runge gespielt haben. Wer eine der Kostbarkeiten aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds spielen möchte, muss in der Bewerbung Gewinne bei namhaften Wettbewerben nachweisen und bei einem Vorspiel überzeugen. In diesem Jahr begeisterten zahlreiche sehr junge Musikerinnen und Musiker die Jury unter Vorsitz der Geigerin Tanja Becker-Bender. Das Abschlusskonzert gestalteten diesjährige Preisträger.

  • 23:30 Uhr

    Formel 1 und der Klimaschutz - Ex-Formel 1 Fahrer Nico Rosberg fordert nachhaltigen Motorsport.

    Nico Rosberg im Gespräch mit Maximilian Rieger.