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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 13.04.2014

  • 00:05 Uhr

    "Ich bin ein Dichter für Schwindelfreie"
    Eine Lange Nacht über Arthur Schnitzler
    Von Eva Pfister
    Regie: Nikolaus Scholz

    Wie kein zweiter steht Arthur Schnitzler (1862 - 1931) für die Literatur des Wiener Fin de Siècle. Der Arzt und Schriftsteller diagnostizierte die Alpträume seiner Generation: ihre enttäuschten Liebeswünsche, das Ungleichgewicht in den Beziehungen zwischen Mann und Frau, die Lebensangst und die verzweifelte Suche nach einem Sinn. In den letzten Jahren der Habsburger Monarchie, die von der politischen Lähmung des Wiener Bürgertums geprägt war, war die Liebelei als Reigen quer durch die sozialen Schichten von Zynismus geprägt - und entpuppt sich in Schnitzlers Texten oft als Flucht vor der Depression. Wie sein Zeitgenosse Sigmund Freud interessierte sich der Dichter für das Unbewusste und stellte die Vorgänge in den Tiefenschichten der Seele auf der Traumbühne seiner Novellen und Theaterstücke aus: "Ein weites Land".

  • 02:05 Uhr
    02:05 Uhr   Sinfonische Musik

    Edward Elgar
    Variationen über ein Originalthema für Orchester, op. 36
    Royal Philharmonic Orchestra
    Leitung: Charles Mackerras

    Eugen d'Albert
    Konzert für Violoncello und Orchester C-Dur, op. 20
    Alban Gerhardt, Violoncello
    BBC Scottish Symphony Orchestra
    Leitung: Carlos Kalmar

    03:05 Uhr   Vokalmusik

    Eugen d' Albert
    Szene Marta-Pedro aus dem 1. Akt der Oper 'Tiefland'
    Lisa Gasteen - Marta
    Johan Botha - Pedro
    Falk Struckmann - Sebastiano
    Kwangchul Youn - Tommaso
    Radio-Sinfonieorchester Wien
    Leitung: Bertrand de Billy

    Finale des 2. Aktes aus der Oper 'Der Golem'
    Mark Morouse - Der Golem
    Alfred Reiter - Rabbi Loew
    Ingeborg Greiner - Lea
    Chor des Theater Bonn
    Beethoven Orchester Bonn
    Leitung: Stefan Blunier

    1. Szene aus der Oper 'Die Abreise'
    Edda Moser - Luise
    Peter Schreier - Trott
    Hermann Prey - Gilfen
    Philharmonia Hungarica
    Leitung: Janos Kulka

    04:05 Uhr   Neue Musik

    Niklas Seidl
    'knolle'. 'Wie in alten Zeiten: Hier kann man noch mit DM bezahlen!'

    Myunghoon Park
    jam

    Lisa Streich
    Grata

    Georg Katzer
    ......ergo sum
    ensemble 20/21
    Leitung: David Smeyers

    05:05 Uhr   Kammermusik

    Dmitrij Schostakowitsch
    Quartett für 2 Violinen, Viola und Violoncello Nr. 3 F-Dur, op. 73
    Meta4

    Ottorino Respighi
    6 kleine Stücke für Klavier zu 4 Händen
    Yaara Tal, Klavier
    Andreas Groethuysen, Klavier

    Robert Schumann
    Fantasiestücke für Violoncello und Klavier, op. 73 bearbeitet für Klarinette und Klavier
    François Benda, Klarinette
    Elina Gotsouliak, Klavier

  • 06:05 Uhr

    Stefan Maas, freier Journalist:
    Dünne Stimme - Opposition schwächelt in der Generaldebatte

  • 06:10 Uhr

    Henry Purcell
    'Jubilate Deo'. Verse anthem für Soli, Chor und Orchester D-Dur, Z 232
    Daniel Lochmann, Knabensopran
    Rogers Covey-Crump, Tenor
    Michael George, Bass
    Choir of New College
    The King's Consort
    Leitung: Robert King

    Joseph Gabriel Rheinberger
    Sonate für Orgel Nr. 3 G-Dur, op. 88
    Michael Pohl, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Jesu, der du meine Seele'. Kantate für Soli, Chor und Orchester, BWV 78
    Malin Hartelius, Sopran
    Robin Tyson, Alt
    James Gilchrist, Tenor
    Peter Harvey, Bass
    Monteverdi Choir
    English Baroque Soloists
    Leitung: John Eliot Gardiner

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Meine Seele ist betrübt bis an den Tod - Jesus in Gethsemane, von einem Jünger beobachtet
    Von Susanne Krahe
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 60 Jahren: Der Atomphysiker J. Robert Oppenheimer wird von allen Atomwaffenprojekten der USA suspendiert

  • 09:30 Uhr

    Sieh, das Böse liegt so nah
    Neues von der Heldenfigur
    Von Barbara Sichtermann

    Sie erfreuen und beunruhigen das weltweite Publikum schon länger: die so genannten amerikanischen Qualitätsserien „Die Sopranos", „The Wire", „Broadwalk Empire", „Mad Men", „Dexter", „Breaking Bad" und neuerdings „The good Wife" und „House of Cards". Zuerst hat man begeistert festgestellt, dass mit diesen Serien der lange Atem des Epos zurückkehrt und zwar ausgerechnet ins Fernsehen, ein eher flüchtiges Medium. Inzwischen ahnt man, dass mehr geschieht. Die Figur des Helden erfährt eine radikale Wandlung. Sie ist nicht mehr einfach nur ein gebrochener Charakter, der Fehler macht wie wir alle. Sie entfernt sich auf eine Weise von den „Guten", die es dem Publikum trotz intensiven Mitfieberns nicht mehr möglich macht, sich mit ihr zu identifizieren. Was stattdessen auf Seiten der Zuschauer passiert, ist eine Identifikation mit der Ambivalenz, dem Zwiespalt, der Ungewissheit. Das ist eine ziemliche Herausforderung für das Publikum, für seine Gefühlslage beim Zuschauen und für das moralische Grundmuster, nach dem es fiktive Gestalten aus dem Fernsehen gewöhnlich beurteilt.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Johannes Baptist in Arnsberg-Neheim
    Predigt: Pfarrer Stephan Jung
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments, Spitzenkandidat der Europäischen Sozialisten für die Wahlen zum EP

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt
    Das Meer ist voll der schönsten Dinge
    Irisches Leben auf dem westlichsten Landrücken Europas
    (Halbinsel Dingle)

    Unterm Kreidefelsen
    Fossiliensammeln auf der dänischen Insel Moen

    Don Bratwurst
    Eine Kultkneipe in Barcelona

    Berg der Kreuze
    Der besondere Pilgerort im Norden Litauens

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Philosophin Rahel Jaeggi im Gespräch mit Joachim Scholl

    Die Philosophin Rahel Jaeggi, Jg. 1966, lehrt an der Berliner Humboldt-Universität und zählt zu jener jungen Generation von Wissenschaftlern, die keine Berührungsängste mit der Öffentlichkeit haben. Rahel Jaeggi beschäftigt sich vor allem mit sozialphilosophischen Fragen, die jedermann berühren: Was heißt Entfremdung in unserer Zeit? Was ist eine gute Institution? Kann man Lebensformen kritisieren? Wie interessant Rahel Jaeggi darauf antwortet, kann man am kommenden Sonntag erfahren, in den 'Zwischentönen', im Deutschlandfunk.

  • 15:05 Uhr

    Auf Zeitreise - der amerikanische Musiker Ben Cooper alias Radical Face
    Von Christiane Rebmann

    Ben Cooper ist ein vielseitiger Mann. Deshalb hat er auch mehrere Musikprojekte gleichzeitig laufen. Das wichtigste von allen ist Radical Face. Er benannte es nach einem beschädigten Werbezettel, auf dem das dritte Wort fehlte. Ursprünglich hatte „radical face lift“ drauf gestanden. Radical Face besteht einzig und allein aus Ben Cooper. Seine neue CD „Family Tree - The Branches“ ist der zweite Teil einer als Trilogie angelegten Fortsetzungsgeschichte. Da sich die Songs auf die Geschichte einer Familie in den Jahren von 1860 - 1910 konzentrieren, verwendete Cooper die passenden Instrumente - darunter akustische Gitarre, Piano, Harmonium, Viola da Gamba und Fagott. Die Aufnahmen fanden in seinem Studioschuppen in Jacksonville in Florida statt. Das neue Album bietet verträumten Folk und erinnert manchmal an Coopers Vorbilder Simon & Garfunkel oder die frühen Pink Floyd. Hier verrät der 31-jährige, warum ein Computerabsturz dazu führte, dass er Musiker wurde. Er berichtet von seiner Kindheit als Teil einer Patchworkfamilie mit zehn Kindern. Und er erzählt, wie er als weißer Sohn eines schwarzen Stiefvaters unter dem Rassenhass im Florida der 80er-Jahre zu leiden hatte.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche
    Jonathan Lethem: Der Garten der Dissidenten
    (Tropen im Klett-Cotta-Verlag)
    Am Mikrofon: Denis Scheck

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Frau Marchenkos Gespür für Eis
    Expedition zu den Rohstoff-Lagern der Arktis
    Von Andrea Rehmsmeier

    Der Greenpeace-Protest gegen die Ölförderung in den Eismeeren der Arkis war am Ende erfolglos - auch wenn er 30 Aktivisten Ende 2013 eine mehrwöchige Haftstrafe in russischen Gefängnissen einbrachte: Seit der Inbetriebnahme der umstrittenen russischen Ölförder-Plattform Prirazlomnaja ist der Wettlauf der internationalen Konzerne um die Rohstoffe der Arktis eröffnet. Seit der Eispanzer der Arktis dahinschmilzt, suchen Gazprom, Statoil, ExxonMobil und Shell nach neuen Fördertechnologien, um die vermuteten Öl- und Gasvorkommen vom Grund der Polarmeere heben zu können. Doch Eis  erweist sich immer wieder als unberechenbar, Eisberge und Treibeis machen die Arktis zu einem tückischen Industriegebiet. Auf Spitzbergen, der Inselgruppe im arktischen Ozean, suchen Forscher nach Wegen, die Naturgewalt zu beherrschen. Doch lässt sich Eis, sein Entstehen und Vergehen im tosenden Polarmeer, überhaupt in Testreihen erfassen?

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Schutz der kulturellen Vielfalt - Warum das TTIP-Abkommen die Kultur als Ausnahme enthalten muss. Olaf Zimmermann, Sprecher des Deutschen Kulturrats, im Gespräch mit Karin Fischer

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    "Politische Romantik" - Ein Kongress der Kulturstiftung des Bundes in Frankfurt am Main

    Tannhäuser tanzt - Daniel Barenboim und Sasha Waltz deuten Richard Wagners Sängerkrieg an der Berliner Staatsoper

    Rettung aus dem Osten - Christian Thielemann und Florentine Klepper deuten "Arabella" von Richard Strauss zum Auftakt der Salzburger Osterfestspiele

    Das Netz und die Vernetzung - Arbeiten von Paul Chan im Schaulager Basel

    Zwei Premieren in Frankfurt - "Dogville" nach Lars von Trier in der Regie von Karin Henkel und "Der Zeuge" nach Vivienne Franzmann im MMK Museum

    Kultur und Islam - Die Kunstszene in Teheran ist enttäuscht vom neuen Präsidenten

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:40 Uhr

    Einst geliebt, dann gehasst - Vom Aufstieg und Fall der Muslimbrüder in Ägypten

  • 20:05 Uhr

    Auf der Jagd nach dem Selbst
    Wie das Ich zur Marke wird
    Von Susanne Luerweg und Sabine Oelze
    Regie: Robert Steudtner
    Produktion: DLF 2011

    Der "Homo oeconomicus" hat es nicht leicht. In einer schnelllebigen Welt ist er ständig auf dem Sprung. Internet und Globalisierung verunsichern den modernen Arbeitnehmer. Beträgt die "Halbwertzeit" des Produkts Ich wirklich nur 15 Jahre? Danach gilt es, sich neu zu erfinden, behaupten Experten. Es geht darum, sich ständig zu verändern, mehr aus sich herauszuholen und seine Grenzen zu überschreiten: Das Ich zur Marke zu machen. Ein Leitbild der modernen Arbeitswelt, das mittlerweile eine ganze Branche hervorgebracht hat. Buchtitel wie "Die stärkste Marke sind Sie selbst! Schärfen Sie Ihr Profil mit Human Branding" oder "Die Marke Ich" füllen inzwischen ganze Regalmeter. Aber lesen allein reicht nicht. Deshalb buchen immer mehr Menschen Coaches, die eine Mischung sind aus Seelenschmeichler und Einpeitscher. Mit vielfältigen Methoden versprechen sie die Optimierung des Selbst. Extremsportler, Shaolinmönche und Marketinggurus entdecken die Möglichkeiten, mit der Sinnsuche anderer Geld zu verdienen.

  • 21:05 Uhr

    Chiffren 2014

    Werke von Nicolai Worsaae, Rune Glerup, Christian Winther Christensen, Bent Sørensen
    Athelas Sinfonietta Kopenhagen

    Ensemblemusik von Juhani Nuorvala, Frederic Pattar, Sami Klemola, Ville Raasakka, Perttu Haapanen
    defunensemble Helsinki
    Aufnahmen vom 20.2.14 aus der Halle400 in Kiel

    Das Kieler Festival Chiffren gehört zu den bemerkenswerten Initiativen, die Deutschlands Norden seit Kurzem mit Neuer Musik bereichern. Zur Festivalkonzeption gehören der musikalische Rundblick in die Komponierszenen der Ostseeanrainerstaaten wie ebenso in besonderem Maße der Vermittlungsaspekt: Traditionslinien des Komponierens wie Präsentierens Neuer Musik müssen in Schleswig-Holstein nämlich erst aufgebaut werden. Im Festivaljahrgang 2014 zeichnete Medienpartner Deutschlandfunk zwei spannende Ensemblekonzerte aus Schweden und Finnland auf.