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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 15.05.2016

  • 00:05 Uhr

    „Du bist die Welt für mich“
    Eine Lange Nacht über Joseph Schmidt und Richard Tauber
    Von Andreas Kloner
    Regie: Nikolaus Scholz
    Wiederholung vom 21./22.12.2013

    Am 22. Januar 1935 absolvieren Richard Tauber und Joseph Schmidt bei einem Faschingskonzert der Wiener Philharmoniker im großen Musikvereinssaal in Wien ihren wohl berühmtesten gemeinsamen Auftritt. Ihre große Sängerkarriere in Deutschland ist wegen der politischen Vorgänge bereits zu Ende gegangen, ihre Werke stehen seit zwei Jahren auf dem Index. Vor der Machtergreifung Hitlers waren die beiden Sänger unerreichbare Superstars. Richard Tauber, unehelicher Sohn eines Schauspielers und einer Operetten-Soubrette, eroberte sich schon in seinen jungen Jahren die größten Opernbühnen und später mit den eigens für ihn geschriebenen 'Tauber-Liedern' die Herzen des Publikums. Eine Unzahl an Plattenaufnahmen verstärkten diese Popularität. Dem 13 Jahre jüngeren Josef Schmidt blieb wegen seines allzu kleinen Wuchses eine Karriere als Kantor in der Synagoge zu Czernowitz und als Sänger auf der großen Bühne verschlossen. Das junge Medium Radio kannte derartige Vorurteile nicht und ermöglichte dem Sänger eine beispiellose Karriere. Gemeinsam ist Richard Tauber und Joseph Schmidt die bis heute anhaltende Popularität, die sie auch bei einer jüngeren Fangemeinde genießen. In der 'Langen Nacht' werden zwei Sänger wieder zu hören und zu entdecken sein, deren Repertoire nicht nur aus 'Dein ist mein ganzes Herz' und 'Ein Lied geht um die Welt' bestand. Es soll auch an den exzellenten Komponisten, Instrumentalisten und Dirigenten Richard Tauber erinnert werden; ebenso an die religiösen Gesänge in deutscher, hebräischer und aramäischer Sprache, die in der Interpretation von Joseph Schmidt dem Hörer regelrecht durch Mark, Bein und Herz gehen.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Konzertmomente

    Sergej Iwanowitsch Tanejew
    Klavierquartett E-Dur, op. 20
    Fauré Quartett

    Aufnahme vom 20.1.15 im Théâtre de l’Octogone in Pully

    03:05 Uhr   Schlüsselwerke

    Franz Benda

    Sonate für Violine und Basso continuo Nr. 11 D-Dur
    Sonate für Violine und Basso continuo Nr. 13 g-Moll

    Leila Schayegh, Violine
    Václav Luks, Cembalo
    Felix Knecht, Violoncello

  • 06:10 Uhr

    Magister Leoninus
    'Alleluya - Spiritus sanctus procedens'. Aus der Morgenmesse zu Pfingstsonntag
    Red Byrd

    Philipp Heinrich Erlebach
    'Die Liebe Gottes ist ausgegossen'. Kantate zum 1. Pfingsttag
    Dorothee Mields, Sopran
    Margaret C. Hunter, Sopran
    Alexander Schneider, Alt
    Andreas Post, Tenor
    Matthias Vieweg, Bass
    Les Amis de Philippe
    Leitung: Ludger Rémy

    Camille Saint-Saëns
    'Veni Creator Spiritus'. Motette zu Pfingsten für 4 Männerstimmen a cappella
    Ensemble Nobiles

    Johann Sebastian Bach
    'Wer mich liebet, der wird mein Wort halten'. Kantate am ersten Pfingstfesttag für Soli, Chor und Orchester, BWV 74
    Magdalena Kozená, Sopran
    Robin Blaze, Countertenor
    Christoph Genz, Tenor
    Peter Harvey, Bass
    Monteverdi Choir
    English Baroque Soloists
    Leitung: John Eliot Gardiner

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    "Cafebrería" - Ein besonderer literarisch-kulinarischer Ort in Mexiko-Stadt

    Flucht und Vertreibung - Ein Interview mit dem Historiker Stephan Scholz

    Glaube, Zweifel und Moral - Ein Interview mit dem Philosophen Hans Joas

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Altern mit Stil - Ein Interview mit der Publizistin Susanne Mayer

    Denk ich an Deutschland: der Schauspieler Benjamin Sadler

    Am Mikrofon: Britta Fecke

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Sieben Gaben Geist - vom geistreichen Gott
    Von Pfarrer Ulrich Lüke
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 125 Jahren: Der russische Schriftsteller Michail Bulgakow geboren

  • 09:30 Uhr

    Am Beispiel des Hummers (1/2)
    Von David Foster Wallace
    Aus dem Amerikanischen von Marcus Ingendaay
    Gelesen von Thomas Loibl
    BR 2010
    (Teil 2 am 16.5.16)

    Alljährlich findet im alten Fischereihafen von Rockland im amerikanischen Bundesstaat Maine das Maine Lobster Festival statt. Unter den vielen Tausend Besuchern, die sich von dem Motto 'Leuchtturm, Lobster, gute Laune' anlocken lassen, befindet sich auch ein sprachmächtiger, durch nichts und niemanden einzuschüchternder Könner des Diskurses - der amerikanische Schriftsteller David Foster Wallace. Sein Auftrag ist, für das Gourmet-Magazin eine Reportage über den großen Hummer-Event zu schreiben. Am Ende seiner Recherche steht ein Essay, der sich nicht um die Fragen nach der ethischen Vertretbarkeit des Fleischkonsums drückt und dabei fundiert und mit beeindruckender stilistischer Vielfalt nachfragt, inwieweit es moralisch-philosophisch gerechtfertigt werden kann, ein fühlendes Wesen bei lebendigem Leib in kochendes Wasser zu werfen.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Kapelle der JVA Stadelheim in München
    Predigt: Regionalbischöfin Susanne Breit-Kessler
    Evangelische Kirche

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Weinmeile an der Saale
    Bei den Winzern von Naumburg

    Begegnung mit Jeanne d'Arc
    Beaugency im Tal der Loire

    Ausflug nach Ämari
    Estlands europäische Verbindungen

    Zurück zur Natur
    In der Wildnisschule bei Verden

    "Ich war, wo mich niemand suchte"
    Schriftsteller auf Helgoland

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Leiter des Literarischen Colloquiums Berlin Florian Höllerer im Gespräch mit Barbara Schäfer

    Florian Höllerer ist ein 'Homme de lettres'. 13 Jahre leitete er das Literaturhaus Stuttgart, dann führte ihn die Nachfolge von Ulrich Janetzki am Literarischen Colloquium Berlin (LCB) 2014 wieder in die alte Heimat Berlin zurück. Florian Höllerer, geboren 1968, studierte Germanistik und Romanistik in Berlin, Paris und Princeton, er promovierte in seiner Geburtsstadt mit einer Arbeit über Heinrich Heine in der Lesart Gérard de Nervals. Er ist 'Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres', Honorarprofessor am Institut für Literaturwissenschaft der Universität Stuttgart, Mitglied zahlreicher Literaturjurys, und er gab mit Jean-Baptiste Joly das 'Lexikon der sperrigen Wörter' heraus. Zusammen mit Tim Schleider veröffentlichte er die Essaybände 'Zur Zeit' und 'Betrifft'.

  • 15:05 Uhr

    Zwischen Mainstream, Spielkultur und Bluesgefühl - der US-Gitarrist Joe Bonamassa
    Von Tim Schauen

    Mit 39 Jahren ist der amerikanische Gitarrist und Sänger Joe Bonamassa längst ein alter Hase. Als 12-Jähriger von Blueslegende BB King gefördert, tourt Bonamassa stetig um die Welt, um immer größere Bühnen zu bespielen. Schier unermüdlich bringt er Alben, Live-CDs und -DVDs auf den Markt, meist als Solokünstler, manchmal mit Bandprojekten, wie z. B. der grandios gescheiterten Black Country Communion, oder äußerst erfolgreich zusammen mit der US-Sängerin Beth Hart. Dabei versucht er sich (meist) erfolgreich am Spagat, einerseits ein renommierter Blueskünstler zu sein, andererseits nicht als solcher zu gelten, da der Blues nicht mehr überall gut ankommt.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Robert Darnton: "Die Zensoren"
    Aus dem Englischen von Enrico Heinemann
    (Siedler Verlag)
    Vorgestellt von Florian Felix Weyh

    Am Mikrofon: Hajo Steinert

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Satellite Wars
    Der Krieg erreicht die Umlaufbahn
    Von Karl Urban

    Im Jahr 1983 kündigte US-Präsident Ronald Reagan seine Strategic Defense Initiative an, mit der er neben feindlichen Atomraketen auch gegnerische Satelliten lahmlegen wollte. Wegen der eher größenwahnsinnigen Dimension erhielt die Initiative den Beinamen 'Star Wars'. Nun deutet sich ein neues Wettrüsten an. Nach wie vor geht es um Waffen, die gegnerische Satelliten abschießen, aber auch um Schadbefehle, die ihren Weg über das Internet zum Satelliten finden. Ein Konflikt im All wäre für alle fatal: Denn schon eine einzige Kollision hinterließe eine Trümmerwolke, die Flugobjekte aller Staaten gleichermaßen gefährden. Längst versuchen zivile Raumfahrtagenturen, Politiker, Forscher und Freiwillige, das neue Wettrüsten im All zu begrenzen. Doch die Bedingungen sind schwieriger geworden. Gerade Hackerangriffe lassen sich nicht zwingend bis zur Quelle zurückverfolgen.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Die Herrin des "David" - Cecilie Hollberg, Direktorin der Galleria dell'Accademia in Florenz, über ihre Schätze, den Dschungel der Bürokratie in Italien und wie sie das Museum ins 21. Jahrhundert führen will im Gespräch mit Maria Ossowski

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    "Five Easy Pieces" - Milo Rau befragt Kinder beim Kunstenfestival in Brüssel

    Vorläufige Bilanz: Die ersten Tage des Wettbewerbs beim Filmfestival Cannes, Maja Ellmenreich im Gespräch

    Die Rettung Europas durch Schlager? Gedanken zum ESC in Stockholm

    Avantgarde im Verborgenen - Henrik Moor im Museum Fürstenfeldbruck

    "Cafebrería" - Ein besonderer literarisch-kulinarischer Ort in Mexiko-Stadt

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:40 Uhr

    Integration im Fokus - Teil 2: Praxis und Erfahrung

  • 19:10 Uhr

    Fußball, 2. Liga, 34. Spieltag:
    Karlsruher SC - Arminia Bielefeld; 1. FC Union Berlin - SC Freiburg;
    SpVgg Greuther Fürth - SV Sandhausen; 1. FC Heidenheim - VfL Bochum;
    FC St. Pauli - 1. FC Kaiserslautern; SC Paderborn - 1. FC Nürnberg;
    Eintracht Braunschweig - Fortuna Düsseldorf; FSV Frankfurt - TSV 1860 München;
    MSV Duisburg - RB Leipzig

    Fußball - Was bleibt vom SC Paderborn?

    Fußball - Die Situation bei den Erstligisten nach dem möglichen Abstieg

    Fußball - Einschätzung von Sportjournalist Frank Kranewitter von der "Main-Post" zum ambitionierten Relegationsteilnehmer Würzburger Kickers

    Formel-1 - Großer Preis von Spanien in Barcelona

    Handball - Nordderby zwischen dem THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt

    Eishockey - WM in St. Petersburg: Deutschland - USA

    Sportpolitik - Eine kritische Gratulation an den DOSB zum zehnten Geburtstag

    Sportpolitik - Experte Jens Seyer Andersen zu Doping in Russland

    Tennis - Damenturnier Nürnberg

    Radsport - Giro d'Italia

    Basketball - Bundesliga Play-off-Viertelfinale, Spiel 3: Bamberg - Würzburg

    Am Mikrofon: Bastian Rudde

  • 20:05 Uhr

    Blüh im Glanze dieses Glückes?
    Vom Leben in einem vereinigten Land
    Von Jörg-Christian Schillmöller
    Regie: Susanne Krings
    DLF 2016

    Was heißt es, deutsch zu sein? Um das herauszufinden, wandern ein Reporter und ein Fotograf durch das Land, in Etappen, ein Jahr lang, von West nach Ost. Um Menschen zu fragen, wie sie leben. Die Flüchtlinge in einer Hausmeisterwohnung im Bergischen Land. Den Förster im Hochsauerland, die Bürgermeisterin in Thüringen, den Maler und die Stadtmissionarin in Sachsen. Die Reisenden treffen Menschen, die in Deutschland ihr Dasein meistern. Sie besuchen Vereine, schlafen in Jagdhütten, feiern Dorffeste, klingeln an fremden Türen. Das Feature erzählt von einem Land, das von Nachhaltigkeit, demografischem Wandel und Flüchtlingen geprägt ist. Dabei stoßen die Wanderer auf ein Wort, das banal klingt - und nach und nach eine Bedeutung bekommt: Zuhause.

  • 21:05 Uhr

    Beethovenfest Bonn

    Opern-Attraktionen und Sonaten für Violoncello und Klavier
    Sol Gabetta und Bertrand Chamayou interpretieren Werke von Ludwig van Beethoven und Frédéric Chopin
    Von Johannes Jansen

    Aufnahme vom 8.9.15 aus der Beethovenhalle in Bonn

    Opernmelodien waren der wichtigste Rohstoff für die im 19. Jahrhundert aufblühende Musikindustrie. Variationen, Paraphrasen und Potpourris hielten die Druckpressen in Gang und förderten den Absatz von Klavieren. Die Bandbreite der Produktion reichte von Salonmusik für ambitionierte Amateure bis zu anspruchsvoller Konzertliteratur. Auch Frédéric Chopin nutzte die Chance und brachte zusammen mit dem befreundeten Cellovirtuosen Auguste Franchomme ein brillantes Werk über Themen aus Giacomo Meyerbeers Erfolgsoper 'Robert der Teufel' auf den Markt. Etwas Ähnliches hatte in jungen Jahren Ludwig van Beethoven mit seinen Variationen über Themen aus Mozarts 'Zauberflöte' geliefert. Im reiferen Komponistenalter schufen Beethoven und Chopin mit ihren Cellosonaten weitere herausragende Beiträge zum Kammermusikrepertoire, die bis heute nichts von ihrer Bedeutung verloren haben: ein Must für Meistercellistin Sol Gabetta und ihren Klavierpartner Bertrand Chamayou, die mit diesem Programm im September 2015 beim Beethovenfest in Bonn gastierten.

  • 23:30 Uhr

    RB Leipzig zwischen Euphorie und Argwohn -
    Eine Saisonbilanz mit Ralf Rangnick, Trainer und Sportdirektor bei RB Leipzig.

    Die Fragen stellt Matthias Friebe.