Mittwoch, 24. April 2024

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Newsblog zum Coronavirus
+++ Die Entwicklungen vom 23. bis 27. Dezember +++

Im nordrhein-westfälischen Wintersportort Winterberg hat es ungeachtet der Corona-Pandemie einen Besucheransturm gegeben. Auf Mallorca werden die Corona-Maßnahmen erneut verschärft. In ganz Deutschland und weiteren europäischen Staaten haben die Impfungen begonnen. Weitere Entwicklungen im Newsblog.

23.12.2020
    Ein Skilift im Sauerland, von unten aufgenommen. Zu sehen sind Skier und Snowboards vor blauem Himmel.
    Ein Skilift im Sauerland (Archivbild). (imago images / Rene Traut )
    Die aktuellen Entwicklungen finden Sie hier in unserem Newsblog.
    Sonntag, 27. Dezember
    +++ Im nordrhein-westfälischen Wintersportort Winterberg hat es ungeachtet der Corona-Pandemie einen Besucheransturm mit Staus und mehreren Unfällen gegeben. Ein Polizeisprecher des Hochsauerlandkreises berichtete von extrem vielen Besuchern und Verkehrsbehinderungen. Die Stadt hatte bereits am Nachmittag dazu aufgerufen, nicht mehr in das Gebiet zu reisen. Die Parkplätze seien voll, hieß es. Schon an den vergangenen Wochenenden seien viele Menschen für einen Tagesausflug nach Winterberg gefahren, obwohl die Skipisten geschlossen seien. Morgen will die Stadt mit der Polizei und den Straßenbehörden über mögliche Maßnahmen beraten. Auch in anderen Regionen Deutschlands wie im Hohen Venn an der Grenze zu Belgien oder im Schwarzwald sorgten Besuchermassen über die Weihnachtsfeiertage teils für Verkehrschaos.
    +++ Nach dem erneuten starken Anstieg der Corona-Infektionszahlen hat in Israel ein dritter zweiwöchiger Teil-Lockdown begonnen. Die meisten Menschen dürfen sich nur noch in einem Umkreis von einem Kilometer um ihr Zuhause bewegen. Die meisten Geschäfte müssen schließen, Lieferdienste dürfen aber weiter arbeiten.
    +++ Auf der spanischen Insel Mallorca werden die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie erneut verschärft. Restaurants, Cafés und Kneipen müssen ab Dienstag auch werktags schon um 18 Uhr - und damit vier Stunden früher als bisher - schließen. Das teilte die Regionalregierung mit. Die Balearen, zu denen Mallorca gehört, verzeichnen seit Mitte des Monats die höchsten Corona-Infektionszahlen in ganz Spanien.
    Ein Mann spaziert mit einem Regenschirm am Strand von Palma entlang. 
    Einsamer Strand in Palma de Mallorca an Weihnachten (picture alliance/dpa/Clara Margais)
    +++ In Nordrhein-Westfalen hat mit Gütersloh ein weiterer Kreis wegen hoher Corona-Infektionszahlen eine nächtliche Ausgangsbeschränkung beschlossen. Diese gelte von Montag an zunächst bis zum 10. Januar von 22.00 Uhr bis 5.00 Uhr morgens, teilte der Kreis mit. In dieser Zeit dürfe das Haus nur aus gewichtigen Gründen verlassen werden. Dazu zählen beispielsweise medizinische oder berufliche Notwendigkeiten oder die Versorgung von Tieren.
    +++ Auch in Norwegen ist eine vermutlich ansteckendere Variante des Coronavirus nachgewiesen worden, die sich in Großbritannien verbreitet hat. Infiziert sind zwei Reisende, die diesen Monat aus Großbritannien gekommen sind, wie das Gesundheitsministerium in Oslo mitteilte. Den Angaben zufolge ist die Virusmutation damit nun schon in rund einem Dutzend europäischen Staaten nachgewiesen worden.
    Der Medizinhistoriker Karl-Heinz Leven wies im Deutschlandfunk darauf hin, dass Mutationen nichts Ungewöhnliches seien. Grippeviren veränderten sich von Jahr zu Jahr, das wisse heute jeder, sagte der Professor von der Universität Erlangen-Nürnberg. Dass sich nun auch das Coronavirus verändere, das sei eigentlich der Normalfall.
    +++ In Deutschland gibt es Kritik an den Verantwortlichen, die gestern schon Impfungen in Sachsen-Anhalt ermöglicht hatten. In einem Seniorenzentrum in Halberstadt war mehreren Bewohnern die erste Dosis des Vakzins von Biontech und Pfizer gespritzt worden - einen Tag vor dem offiziellen Impf-Start. Ministerpräsident Haseloff erklärte, er habe davon durch eine SMS von Bundesgesundheitsminister Spahn erfahren und sei ebenso verwundert gewesen wie dieser. Der Technische Leiter des Impfzentrums im Landkreis Harz, Kramer, verteidigte das Vorgehen. Es sei immer gesagt worden, bei Corona zähle jeder Tag, betonte Kramer in der "Bild"-Zeitung.
    +++ Einige österreichische Ski-Gebiete, die an Weihnachten trotz der Corona-Pandemie geöffnet hatten, sind wegen zu großen Andrangs wieder geschlossen worden. Auf den Zufahrtstraßen kam es zu so großen Staus, dass weitere Besucher abgewiesen wurden. Betroffen waren unter anderem das Bodental in Kärnten, mehrere Skigebiete in Oberösterreich und Rodelwiesen in Semmering. In Damüls in Vorarlberg löste die Behörden eine Menschenansammlung auf.
    In Verbier im Schweizer Kanton Wallis missachteten mehrere Hundert Ski-Touristen aus Großbritannien die Quarantäne. Nach Angaben eines Gemeindesprechers verschwanden sie über Nacht aus ihren Hotels.
    Auf einer schneebedeckten Landschaft stehen mehrere Skifahrer, im Vordergrund liegen Skier und Snowboards.
    Nahe dem Essighorn bei Fiesch (Wallis) (picture alliance / ZB/ Ralf Hirschberger)
    +++ Die Politik hat den EU-weiten Start der Impfungen gegen das Coronavirus dazu genutzt, Zuversicht zu verbreiten, aber auch zu weiterer Vorsicht zu mahnen. Die für Gesundheit zuständige EU-Kommissarin Kyriakides sagte, die Menschen könnten das Jahr 2021 mit Optimismus beginnen. Die Impfungen ermöglichten eine allmähliche Rückkehr zur Normalität. Der griechische Regierungschef Mitsotakis lobte die europäische Solidarität, weil das Vakzin der Firmen Biontech und Pfizer gleichzeitig an alle 27 EU-Länder verteilt wurde. Mehrere Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Bundesländer nannten den Impfbeginn einen Lichtblick.
    Alle Spitzenpolitiker mahnten zugleich, dass die Schutzanstrengungen nicht nachlassen dürften, bis ein ausreichender Impfschutz in der Bevölkerung bestehe.
    +++ Die Deutsche Bahn erwägt Menschen, die sich wiederholt weigern, eine Maske zu tragen, dauerhaft von der Beförderung auszuschließen.
    Ein Sprecher des Konzerns sagte der "Welt am Sonntag", wer das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung in den öffentlichen Verkehrsmitteln mehrfach verweigere, verstoße gegen die Coronaschutzverordnungen und begründe somit eine Wiederholungsgefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung. Bislang sei ein solch präventives Zugverbot aber noch nicht verhängt worden.
    Nach Angaben der Bahn wurden zwischen dem 12. September und dem 7. Dezember 200.000 Menschen ohne Maske auf Bahnhöfen und in Zügen registriert.
    +++ Der tschechische Ministerpräsident Babis hat sich vor laufenden Fernsehkameras gegen das Coronavirus impfen lassen.
    Emilie Repikova (links),Veteranin des Zweiten Weltkriegs, beobachtet wie Andrej Babis, Premierminister von Tschechien, im Zentralen Militärkrankenhaus mit dem Corona-Impfstoff geimpft wird.
    Impfbeginn in Tschechien (dpa / CTK / Ondøej Deml)
    Er besuchte am Sonntagmorgen das Zentrale Militärkrankenhaus in Prag und gab damit den Startschuss für das Impfprogramm in seinem Land. Der 66-Jährige sagte dem Fernsehsender CT, er wolle mit gutem Beispiel vorangehen. Tschechien geht heute erneut in den Lockdown: Wegen steigender Fallzahlen hat die Regierung beschlossen, die meisten Geschäfte zu schließen und eine nächtliche Ausgangssperre verhängt.
    +++ Nicht nur in Deutschland, auch in den anderen Staaten der Europäischen Union hat die Immunisierung gegen das Coronavirus begonnen. Unter anderem in Frankreich, Italien, Österreich, Polen und Rumänien wurden Menschen geimpft, die zur Gruppe mit dem größten Risiko gehören oder im Kranken- und Pflegebereich arbeiten.
    Die 101-jährige Gertrud Haase wird in einem Pflegeheim in Berlin gegen das Coronavirus geimpft.
    Coronavirus – Impfbeginn in Berlin (dpa Pool)
    In der Bundesrepublik impfen mobile Teams zunächst Bewohner und Personal in Pflege- und Seniorenheimen. Medizinisches Personal auf Intensivstationen und in Notaufnahmen soll den Wirkstoff ebenfalls vorrangig erhalten. In Berlin bekam eine 101 Jahre alte Seniorin in einem Pflegeheim in Steglitz eine Spritze mit dem Vakzin. Gesundheitssenatorin Kalayci begleitete den Auftakt der Impfkampagne. Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen wurde am Sonntagmorgen in Siegen eine 95-Jährige geimpft, wie ein Sprecher des Kreises Siegen-Wittgenstein erklärte.
    +++ Über weite Strecken verlief der Impfstart erfolgreich. In Teilen Oberfrankens und im Landkreis Augsburg musste er jedoch verschoben werden, weil bei der Lagerung des Vakzins die Kühlkette unterbrochen worden war. Auch die ersten der rund 400 deutschen Impfzentren gehen heute in Betrieb. Bis zum Jahresende werden in Deutschland 1,3 Millionen Impfdosen verteilt.
    In einem Seniorenzentrum in Halberstadt in Sachsen-Anhalt waren bereits gestern eine 101-jährige Frau sowie zahlreiche andere Bewohner und Mitarbeiter geimpft worden (mehr dazu hier). Mit dem Start der Impfkampagne in der EU befasst sich auch die Presseschau.
    Mehr zum Thema:
    Terminvergabe: Wie, wann und wo kann ich mich impfen lassen?
    Spahns Corona-Impfplan: Wer wird zuerst geimpft, wer später?
    Biontech/Pfizer: addonWas über die Nebenwirkungen des Corona-Impfstoffs bekannt ist
    Entwicklung: So weit ist die Forschung an Impfstoffen gegen das Coronavirus
    +++ Die chinesische Hauptstadt Peking ist wegen zunehmender Corona-Infektionen in einen Notfall-Modus übergegangen. Wohnanlagen, in denen Neuinfektionen aufgetreten sind, müssten abgeriegelt werden, meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Der Stadtbezirk Shunyi, in dem alle Pekinger Fälle der vergangenen Tage aufgetreten waren, rief demnach sogar den Kriegszustand aus.
    +++ Eine französische Metaanalyse zeigt, wo in Kliniken die Luft besonders mit Coronaviren belastet ist. Ihre Aussagekraft ist jedoch unklar.
    +++ In Israel steigen die Corona-Neuinfektionen weiter. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden binnen 24 Stunden 2.636 neue Fälle gemeldet. Damit überschritt die Gesamtzahl die Marke von 400.000. Zuletzt hatten die Zahlen in Israel wieder den höchsten Stand seit fast drei Monaten erreicht.
    Das Foto zeigt eine Krankenpflegerin in Israel in einem der Impfzentren in Tel Aviv.
    Das Foto zeigt eine Krankenpflegerin in Israel in einem der Impfzentren in Tel Aviv. (picutre-alliance / dpa / AP)
    Am Nachmittag tritt deshalb ein neuer Teil-Lockdown in Kraft. Er soll mindestens zwei Wochen gelten. Daneben setzt die Regierung Netanjahu auf schnelles Impfen. Bereits 280.000 Menschen aus der Gruppe der über 60-Jährigen und des medizinischen Personals haben eine erste Impfdosis erhalten. Es wird damit gerechnet, dass schon im Januar mit der Impfung der allgemeinen Bevölkerung begonnen werden kann.
    +++ Bundesinnenminister Seehofer hat davor gewarnt, Corona-Geimpften Sonderrechte zu gewähren.
    Eine Unterscheidung zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften kommt einer Impfpflicht gleich, sagte der CSU-Politiker der "Bild am Sonntag". Er sei gegen Zwang. Seehofer sprach sich auch dagegen aus, dass Fluglinien oder Konzertveranstalter geimpften Menschen mehr Freiheiten einräumen. Es gelte, sich gemeinsam und solidarisch aus der Krise "herauszukämpfen".
    +++ Die europäische Polizeibehörde Europol hat vor gefälschten Impfstoffen und anderen Straftaten im Zusammenhang mit Vakzinen gegen das Coronavirus gewarnt. Es bestehe die reale Gefahr, dass Kriminelle versuchten, die immense Nachfrage auszunutzen, sagte Europol-Direktorin De Bolle den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Es gebe schon konkrete Hinweise.
    +++ WHO-Chef Tedros warnt, dass die Corona-Pandemie nicht die letzte sein werde, wenn die Menschheit keine Lehren aus der Krise ziehe. Tedros betonte, alle Versuche, die Gesundheitssituation in der Welt zu verbessern, seien zum Scheitern verurteilt, solange der Mensch nicht wirksam gegen den Klimawandel und für den Tierschutz eintrete.
    +++ Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 13.755 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet.
     Der Eingang des Robert Koch-Instituts ist mit seinem Namenslogo durch Bäume hindurch zu sehen. 
    Der Eingang des Robert Koch-Instituts (www.imago-images.de)
    Wie das RKI auf seiner Internet-Seite weiter mitteilt, stieg die Zahl der Todesfälle innerhalb von 24 Stunden um 356. Diese Daten geben jedoch nur ein unvollständiges Bild der Lage wieder, weil etwa die Testkapazitäten in der Weihnachtswoche deutlich geringer sind.
    Weiterführende Informationen:
    Aktuelle Entwicklungen: Zahlen zum Coronavirus in Deutschland
    Hohe Corona-Infektionszahlen: Ist die Orientierung am Inzidenzwert 50 richtig?
    Samstag, 26. Dezember
    +++ Die Zahl der weltweit nachgewiesenen Corona-Infektionen ist seit Beginn der Pandemie auf mehr als 80 Millionen gestiegen. Das geht aus Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervor. Die Zahl der bekannten Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus liegt inzwischen bei 1,75 Millionen. Experten gehen von hohen Dunkelziffern aus.
    +++ Die in Großbritannien aufgetretene Variante des Corona-Virus breitet sich weiter aus. Sie hat erstmals auch Spanien, Schweden und Japan erreicht. Die Infizierten waren allesamt zuvor aus Großbritannien eingereist. Als Reaktion beschloss die japanische Regierung Medien zufolge, Ausländern die Einreise von Montag an vorübergehend zu untersagen. Die Maßnahme solle bis Ende Januar gelten.
    +++ Die Slowakei hat mit Massenimpfungen begonnen. Als erstes wurde der Impfstoff von Biontech und Pfizer einem Mitglied der Pandemie-Kommission der Regierung verabreicht. Ebenfalls bereits heute wurde in Ungarn mit den Impfungen begonnen. Die meisten anderen EU-Ländern wollen morgen starten.
    +++ Im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt haben die Impfungen gegen das Coronavirus bereits begonnen. Nach Informationen des MDR erhielt eine 101-jährige Pflegeheimbewohnerin als erste Deutsche den Impfstoff der Unternehmen Biontech und Pfizer. Insgesamt ließen sich nach Angaben des Heim-Betreibers 40 Bewohnerinnen und Bewohner sowie elf Mitarbeitende impfen. Deutschlandweit ist der Impfstart für morgen geplant.
    +++ Vertreter der Opposition und die Stiftung Patientenschutz kritisieren fehlende Informationen zur Impfstrategie. Die FDP wirft Gesundheitsminister Spahn vor, er habe nicht Wort gehalten, weil der in Deutschland entwickelte Impfstoff zuerst im Ausland eingesetzt wurde.
    +++ Kulturstaatsministerin Grütters und der Berliner Kultursenator Lederer warnen vor Einsparungen im Kulturbereich, wenn die Haushalte der Kommunen nach der Corona-Krise saniert werden müssen.
    +++ Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung hat Raucher und Raucherinnen wegen der Corona-Pandemie aufgefordert, ihren Tabak-Konsum deutlich einzuschränken. Raucher hätten einen sehr viel schwereren Covid-19-Verlauf als Nichtraucher, sagte Ludwig den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dies hätten diverse Studien belegt.
    +++ In Jordanien ist ein Journalist verhaftet worden, weil er über den Umgang mit Corona-Imfpungen im Land berichtet hat. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, schrieb er, Regierungsvertreter seien bereits heimlich geimpft worden, der Bevölkerung werde das Vakzin dagegen noch vorenthalten. Nach offiziellen Angaben soll das Königreich erst im neuen Jahr die ersten Impfdosen erhalten.
    +++ Der Sport-Nachwuchs kann derzeit in vielen Ländern nicht trainieren. Wie Kinder und Jugendliche und ihre Vereine durch die Pandemie ausgebremst werden, berichtet die Deutsche Welle - unter anderem aus Deutschland, den USA und Kenia
    +++ EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen sieht in dem bevorstehenden Impfstart einen "berührenden Moment der Einigkeit" in Europa.
    +++ Gesundheitsminister Spahn geht davon aus, dass Bürger und Bürgerinnen, die nicht zu den priorisierten Gruppen gehören, sich ab Mitte 2021 impfen lassen können. Das Ziel sei, dann mit dem Impfen "in die Fläche zu gehen", sagte der CDU-Politiker in einer Pressekonferenz. Morgen beginnen die Impfungen für die erste Prioritätsstufe.
    Weitere Informationen zu den Gruppen: Wer wird zuerst geimpft, wer später?
    +++ Viele Experten hatten es befürchtet: Während der Corona-Pandemie haben Hilferufe wegen häuslicher Gewalt in Deutschland zugenommen. Das zeigt eine Auswertung des Weißen Rings. Die Organisation für Opferschutz bietet telefonisch und online Hilfe (Links und Telefonnummern im Artikel).
    +++ Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hat die Politik zu einer frühzeitigen Entscheidung über den Schulbetrieb nach dem 10. Januar aufgefordert. Lehrer, Schüler und Eltern benötigten rechtzeitig Konzepte. Die Gewerkschaft plädiert für Wechselunterricht und dafür, Prüfungen und Tests auszusetzen.
    +++ Ungarn hat nach Angaben der Regierung mit den Corona-Impfungen begonnen. Mit der ersten Lieferung, die heute eingetroffen sei, könne man rund 5.000 Menschen impfen, hieß es in Budapest.
    +++ Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 14.455 neue Coronavirus-Infektionen gemeldet. 240 Todesfälle wurden im Zusammenhang mit dem Virus registriert. Diese Daten geben jedoch nur ein unvollständiges Bild der Lage wieder, weil die Testkapazitäten in der Weihnachtswoche deutlich geringer sind. Darauf hatte das RKI vor den Feiertagen hingewiesen. Das RKI erwartet zahlreiche Nachmeldungen nach den Feiertagen. Zum Vergleich: Am vergangenen Samstag waren dem Institut 31.300 Neuinfektionen binnen eines Tages übermittelt worden, also mehr als doppelt soviele.
    Eine Mitarbeiterin legt ein weißes Paket in einen speziellen Tiefkühlschrank.
    In der EU hat die zentrale Auslieferung des ersten zugelassenen Covid-19-Impfstoffs begonnen. Hier wird er in Frankreich, in der Nähe von Paris, zwischengelagert. (Stephane de Sakutin / AFP)
    +++ Die japanische Hauptstadt Tokio registriert laut lokalen Medien mit 949 Neuinfektionen binnen 24 Stunden einen Rekordwert. Erst am Vortag hatte Premierminister Yoshihide Suga angesichts steigender Fallzahlen die Nation dazu aufgefordert, zu Hause zu bleiben und soziale Kontakte zu vermeiden. Während der Neujahrsferien strömen für gewöhnlich viele Bürger der Hauptstadt in die Provinzen.
    +++ Auch in Südkorea werden weitere Ansteckungen registriert. Es seien innerhalb von 24 Stunden 1.132 Neuinfektionen registriert worden, teilt das Seuchenzentrum mit. Erst am Tag zuvor hatte das Land mit 1.241 Fällen einen Höchstwert gemeldet. "Das Virus breitet sich aus, wann und wo immer es will", sagte Gesundheitsminister Kwon Deok-cheol.
    Freitag, 25. Dezember
    +++ In Europa haben sich seit Beginn der Corona-Pandemie bereits mehr als 25 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert. Dies ergab eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP mit Daten aus 52 Ländern auf Grundlage von Behördenangaben. Die Zahl der Todesfälle liegt demnach mittlerweile bei mehr als 540.000.
    Insgesamt starben laut AFP bislang weltweit mehr als 1,74 Millionen Menschen im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus. Weltweit liegt die Zahl der Infektionen bei mehr als 79,3 Millionen, mehr als 50,1 Millionen der infizierten Menschen gelten mittlerweile als geheilt.
    +++ Papst Franziskus hat in seiner Weihnachtsbotschaft für Frieden und ein Ende des Leids auf der Welt gebetet. Alle säßen im selben Boot, sagte das katholische Kirchenoberhaupt in der Benediktionsaula des Apostolischen Palastes. Dorthin mussten die Feierlichkeiten in diesem Jahr wegen der Corona-Beschränkungen verlegt werden. Franziskus erinnerte auch an Menschen, die im Zuge der Pandemie Leid erfahren hätten. Außerdem forderte er, dass Impfstoffe allen Menschen und vor allem den Verletzlichsten zugänglich gemacht werden müssten.
    Papst Franziskus hat den traditionellen Segen "Urbi et Orbi" gespendet.
    Papst Franziskus hat den traditionellen Segen "Urbi et Orbi" gespendet. (Vatican Media via AP)
    +++ Die britische Regierung hat ihre Bemühungen verstärkt, den Lkw-Stau vor dem Ärmelkanal möglichst rasch aufzulösen. Wie das Verteidigungsministerium in London mitteilte, sind zu den bereits 300 Soldaten, die im Einsatz sind, um die Fahrer schnellstmöglich auf das Coronavirus zu testen, 800 weitere Soldaten hinzugekommen. Trotzdem wird erwartet, dass es noch Tage dauert, bis sich der Rückstau aufgelöst hat.
    Tausende LKW stehen am stillgelegten Flughafen Manston in der Nähe von Ramsgate, Südostengland.
    LKW-Fahrer warten in Südostengland auf den Corona-Test. (William Edwards/ AFP)
    Tausende Fernfahrer waren seit vergangenem Sonntag in England steckengeblieben, nachdem Frankreich wegen einer neuen, womöglich noch ansteckenderen Coronavirus-Variante seine Grenze komplett geschlossen hatte. Viele der Fahrer beschwerten sich, dass ihnen Wasser und Lebensmittel ausgingen. Auch Toiletten gibt es für viele nicht.
    +++ Russland verhängt einem Medienbericht zufolge für Einreisende aus Großbritannien wegen der dortigen Virus-Mutation die Pflicht für eine zweiwöchige Selbstisolation. Das meldet die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf die Gesundheitsbehörden. Seit Dienstag sind zudem in Russland Flüge von und nach Großbritannien für eine Woche ausgesetzt. Auch in Japan ist die in Großbritannien aufgetretene Coronavirus-Mutation erstmals festgestellt worden.
    Mehr zum Thema: Wie gefährlich sind die neuen Mutationen des Coronavirus?
    +++ Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 25.533 neue Coronavirus-Infektionen gemeldet.
    412 Todesfälle wurden im Zusammenhang mit dem Virus registriert. Die Daten geben allerdings nur ein unvollständiges Bild der Lage wieder. Bereits gestern hatte das RKI darauf hingewiesen, dass die Test-Kapazitäten in der Weihnachtswoche deutlich geringer sind.
    Mehr zum Thema: Aktuelle Zahlen zum Coronavirus in Deutschland
    +++ Wegen der hohen Corona-Infektionszahlen in Deutschland fordern CDU-Politiker, die Datenschutzvorgaben bei der Corona-Warn-App zu lockern. "Im ganzen Land gelingt es Gesundheitsämtern nicht mehr, Infektionsketten nachzuverfolgen", sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Sorge dem Magazin "Focus". Es sei höchste Zeit, sie zu unterstützen - "nicht nur mit Soldaten, sondern auch mit Daten." Nutzerinnen und Nutzer der App sollten demnach künftig zumindest freiwillig Informationen mit den Behörden teilen können. Auch der Hamburger CDU-Vorsitzende und Bundestagsabgeordnete Ploß plädierte für einen besseren Datenzugriff der Ämter. "Dadurch können Leben gerettet und Unternehmen vor Schließungen geschützt werden", sagte er. Ein Update sollte daher noch vor dem geplanten Ende des Lockdowns am 10. Januar bereitstehen.
    +++ An Heiligabend haben überdurchschnittlich viele Menschen das Programm der Fernsehsender in Deutschland verfolgt.
    Ein Fernsehgottesdienst wird in einer Hamburger Kirche aufgezeichnet.
    Ein Fernsehgottesdienst wird in einer Hamburger Kirche aufgezeichnet. (dpa / Markus Scholz)
    Wie die AGF Videoforschung mitteilte, schauten im Schnitt 21,1 Millionen zu. Das seien acht Prozent mehr als im Vorjahr. Es handele sich dabei um ein Zehn-Jahres-Hoch. Traditionell gilt Heiligabend als der publikumsschwächste Fernsehabend des Jahres.
    +++ In Bayern haben an Heiligabend schätzungsweise mehr als 100.000 Menschen auf Balkonen gemeinsam gesungen und musiziert.
    Eine Familie in München singt auf dem Balkon ihrer Wohnung und beteiligt sich damit an einer bayernweiten Aktion.
    Weihnachtslieder am Fenster und Balkon in Bayern (dpa / Tobias Hase)
    Zu der Aktion hatte der Musikrat aufgerufen. Landesweit sollten sich um 15 Uhr die Menschen auf Balkonen, Terrassen oder am offenen Fenster versammeln, um gemeinsam zu musizieren. Sie stimmten zusammen die Lieder "Alle Jahre wieder" und "O du fröhliche" an.
    +++ Papst Franziskus hat der Stadt Rom 4.000 Corona-Testkits geschenkt, die diese für obdachlose Menschen verwenden soll. Wie die Zeitung "Il Messaggero" berichtet, stammen die Testkits aus Slowenien. Von dort stamt auch der Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz. Als Bischof von Rom kümmern sich die Päpste traditionell auch um soziale Probleme in der Stadt.
    +++ Der Glaube und Religion spielen in der Corona-Krise eine wichtigere Rolle als zuvor. Zu diesem Ergebnis kommt eine Online-Umfrage der Universität Münster in mehreren europäischen Ländern. Allerdings habe sich in der Pandemie bei einigen Menschen der Glaube auch abgeschwächt.
    +++ Der Initiator der "Querdenken"-Bewegung, Ballweg, will vorerst keine größeren Demonstrationen mehr gegen die Corona-Schutzmaßnahmen anmelden.
    Michael Ballweg, Gründer der Initiative Querdenken 711, auf einer Demo gegen Corona-Beschränkungen in Stuttgart
    Michael Ballweg, Gründer der Initiative Querdenken 711, auf einer Demo gegen Corona-Beschränkungen in Stuttgart (imago / Arnulf Hettrich)
    Das empfehle er auch anderen "Querdenken"-Gruppen in Deutschland, sagte Ballweg in einem verbreiteten Video. Mit dem Rückzug im Winter sollten die Kräfte für den Frühling gesammelt werden. Zudem rief er seine Anhänger auf, sich an das Demo-Verbot zum Jahreswechsel in Berlin zu halten. Man solle weder an Silvester noch an den beiden Tagen davor und danach zu Kundgebungen in die Hauptstadt fahren. Am Mittwoch war bekannt geworden, dass die für den 30. Dezember geplante "Querdenken"-Demonstration in Berlin verboten wurde.
    +++ Der Fußball-Weltverband FIFA hat die im kommenden Jahr in Indonesien und Peru geplanten Weltmeisterschafts-Turniere der U20- und U17-Junioren verschoben. Sie sollen 2023 stattfinden. "Die Corona-Pandemie stellt die Veranstalter von internationalen Sport-Veranstaltungen immer noch vor große Probleme und hat außerdem erhebliche Auswirkungen auf den weltweiten Reiseverkehr", teilte der Verband mit.
    +++ Mexiko, Chile und Costa Rica haben als erste Länder in Lateinamerika mit der Impfung der Bevölkerung gegen das Coronavirus begonnen.
    Alle drei Staaten benutzen das Vakzin des Mainzer Unternehmens Biontech, das zusammen mit dem US-Konzern Pfizer vertrieben wird. In Costa Rica erhielt die Bewohnerin eines Seniorenheims die erste Dosis, in Chile und Mexiko Mitarbeiterinnen im Gesundheitswesen.
    Mexikos Behörden haben bisher 120.000 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Das Land liegt damit weltweit an vierter Stelle. Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters zufolge sind insgesamt schon mindestens 1,7 Millionen Menschen an oder mit dem Virus gestorben. Fast 79 Millionen haben sich demnach infiziert.
    Donnerstag, 24. Dezember
    +++ In Baden-Württemberg ist bei einer Frau die in Großbritannien entdeckte Coronavirus-Mutation nachgewiesen worden. Es handele sich um den ersten bekannten Fall in Deutschland, teilte ein Sprecher des Landesgesundheitsministeriums mit. Mehr dazu lesen Sie hier. Der Virologe Christian Drosten hatte die Mutation bereits in Deutschland vermutet.
    Mehr zum Thema: Wie gefährlich sind die neuen Mutationen des Coronavirus?
    +++ Wegen steigender Corona-Fallzahlen haben die israelischen Behörden einen dritten Lockdown beschlossen. Die Restriktionen treten am Sonntagabend für mindestens zwei Wochen in Kraft. Sie könnten für weitere zwei Wochen verlängert werden, sollte die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen nicht unter tausend fallen. Die meisten Geschäfte müssen nun schließen, Lieferdienste bleiben erlaubt. Die öffentlichen Verkehrsmittel werden eingeschränkt. Die Menschen in Israel dürfen sich zudem nicht weiter als einen Kilometer von ihrem Zuhause weg bewegen. Das Kabinett muss dem neuerlichen Lockdown noch zustimmen.
    +++ In Nigeria scheint eine weitere neue Variante des Coronavirus aufgetaucht zu sein. Nach Angaben der panafrikanischen Gesundheitsbehörde handelt es sich um eine Linie, die unabhängig von den in Großbritannien und in Südafrika entdeckten Mutationen ist. Die neue Corona-Virus-Variante sei bei zwei Patienten im August und Oktober aufgetaucht. Die südafrikanische Variante breite sich in einer alarmierenden Geschwindigkeit auf dem afrikanischen Kontinent aus, hieß es. Die Zahl der Corona-Infektionen sei in den vergangenen Wochen um fast elf Prozent gestiegen. In Nigeria hätten sie um 52 Prozent zugenommen und in Südafrika um 40 Prozent.
    +++ Frankreichs Präsident Macron ist nach seiner Corona-Erkrankung wieder symptomfrei. Wie der Elysée-Palast mitteilte, beendete er seine Selbstisolation in der Präsidentenresidenz in Versailles. Nach Angaben seines Sprechers arbeitete Macron von dort aus weiter, obwohl er Husten und Fieber hatte sowie stark erschöpft war.
    +++ Die Bundesregierung stuft weitere Länder und Regionen als Risikogebiete ein. Ab Samstag gehören Estland und Namibia dazu, wie das Robert Koch-Institut bekanntgab. Außerdem werden dann weitere Regionen in Irland und Norwegen auf die Risikoliste gesetzt. Dagegen wird in Finnland eine Region wieder gestrichen.
    Das Auswärtige Amt hat Reisewarnungen für zahlreiche Regionen in Europa ausgesprochen, die regelmäßig aktualisiert werden. Dabei orientiert es sich an der Einschätzung des Robert Koch-Instituts, das in diesen Regionen die Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus für besonders hoch hält. Wir haben die wichtigsten Informationen zu den Risikogebieten zusammengestellt.
    +++ Der Städte- und Gemeindebund fordert Milliarden-Investitionen von Bund und Ländern zur Stärkung der Innenstädte. Hauptgeschäftsführer Landsberg sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, wenn man nicht aufpasse, werde man die Kommunen nach der Pandemie nicht mehr wiedererkennen. Vielerorts sei mit weiteren Betriebsschließungen und Leerständen zu rechnen.
    +++ China stellt die Flugverbindungen mit Großbritannien vorläufig ein. Ein Sprecher des Außenministeriums in Peking begründete die Maßnahme mit der neuen Coronavirus-Variante, die vergangene Woche in Großbritannien nachgewiesen wurde. China folgt damit dem Beispiel mehrerer europäischer Länder. Sie wollen verhindern, dass sich die Virus-Variante weiter ausbreitet. Sie gilt als deutlich ansteckender als das ursprüngliche Sars-Cov-2.
    +++ Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut innerhalb eines Tages 32.195 neue Coronavirus-Infektionen gemeldet. Das sind rund 5.300 mehr als vor einer Woche. Binnen 24 Stunden wurden 802 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus registriert. Das RKI weist darauf hin, dass die Test-Kapazitäten in der Weihnachtswoche deutlich geringer sind. Die Daten könnten in den kommenden Tagen deshalb nur ein unvollständiges Bild der Lage geben. Die bundesweite Inzidenz stieg auf 196,2. Sie gibt an, wie viele Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen festgestellt wurden.
    Wie viele Tests in Deutschland fallen positiv aus? Wie viele Intensivbetten sind belegt? Wie ist die Lage in den einzelnen Bundesländern? Diese und andere Fragen beantworten wir täglich mit den aktuellen Zahlen.
    +++ Die Bundesagentur für Arbeit geht nicht davon aus, dass der Arbeitsmarkt durch den derzeitigen Corona-Lockdown so stark einbrechen wird wie im Frühjahr. Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit würden zwar wieder steigen, aber nicht sprunghaft, sagte der Vorstandsvorsitzende Scheele der Funke Mediengruppe. Allerdings wollten mehr Unternehmen länger Kurzarbeitergeld beziehen als ursprünglich geplant. Nach Verhängung des Teil-Lockdowns im November hatte die Arbeitsagentur zunächst einen deutlichen Anstieg der Kurzarbeitsanzeigen verzeichnet.
    +++ Der Präsident der Bundesärztekammer, Reinhardt, hat an die Bürgerinnen und Bürger appelliert, die corona-bedingten Höchstgrenzen für Zusammenkünfte an den Weihnachtsfeiertagen nicht auszureizen. Natürlich wollten alle die Isolation und die Einsamkeit vor allem von älteren Familienmitgliedern an den Festtagen vermeiden, sagte Reinhardt der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
    +++ Im Südosten Englands löst sich der tagelange Stau aus mehreren tausend Lastwagen nur langsam auf. Die britischen Behörden testen die Fahrer seit gestern auf das Coronavirus. Wer ein negatives Ergebnis hat, darf in Richtung Frankreich weiterfahren. Die Auflösung des Rückstaus dürfte jedoch noch mehrere Tage dauern, erklärte die Regierung in London.
    Großbritannien, Dover: Lastwagen stauen sich auf einer Abfahrt zum Hafen von Dover.
    Das Foto zeigt den Stau in Dover, der sich nun langsam auflöst. (Kirsty Wigglesworth/AP/dpa)
    +++ Die Weltgesundheitsorganisation schickt im Januar ein Team nach China, das die Ursprünge der Corona-Pandemie erforschen soll. Die Mission erfolgt rund ein Jahr nach der Entdeckung der ersten Fälle von Covid-19-Infektionen in der zentralchinesischen Stadt Wuhan. Dem Expertenteam gehören zehn Wissenschaftler aus Großbritannien, den USA, Russland und Deutschland an. Sie sollen fünf bis sechs Wochen bleiben und ergründen, wie es dem Virus gelungen ist, auf den Menschen überzuspringen.
    +++ Auch in Zeiten der Pandemie will Papst Franziskus in diesem Jahr die traditionelle Christmette zu Weihnachten feiern. In Anbetracht der Corona-Regeln musste der Vatikan die Messe jedoch vorverlegen. Sie soll etwas früher als sonst beginnen, und zwar um 19 Uhr 30. In Italien gilt über die Weihnachtstage ab 22 Uhr eine Ausgangssperre bis in die frühen Morgenstunden des folgenden Tages.
    Mittwoch, 23. Dezember
    +++ Argentinien erlaubt als zweites Land nach Belarus die Impfung mit dem russischen Mittel Sputnik V. Eine entsprechende Notfallgenehmigung sei erteilt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Buenos Aires mit. In Argentinien haben sich bislang mehr als 1,5 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Mehr als 42.000 Menschen starben mit oder an dem Virus.
    +++ In Deutschland ist bislang noch keine Infektion mit der in Großbritannien aufgetauchten neuen Coronavirus-Variante nachgewiesen worden. Wie die Deutsche Virologische Gesellschaft mitteilte, wurden im Konsiliarlabor für Coronaviren in Berlin 834 Genomsequenzen aus allen Teilen Deutschlands untersucht, und in weiteren Laboren mehr als 1.400. Die neue Variante sei dabei nicht entdeckt worden. Dennoch gehen Experten davon aus, dass die Virus-Variante Deutschland schon erreicht hat. Sie gilt als weitaus ansteckender als der bisherige Typ, aber nicht als gefährlicher.
    Die Grafik zeigt drei Varianten eines Coronavirus wie des 2020 zur Pandemie gewordenen SARS-CoV-2. 
    Die Grafik zeigt drei Varianten eines Coronavirus wie des 2020 zur Pandemie gewordenen SARS-CoV-2. (dpa / picture alliance / Maximilian Schönherr)
    +++ Nach Einschätzung der sächsischen Bestatter-Innung haben die Krematorien im Freistaat wegen der Corona-Pandemie ihre Kapazitätsgrenzen erreicht. Innungsobermeister Wenzel sagte der Deutschen Presse-Agentur, die zehn Krematorien mit rund 1.700 Kühlplätzen in Sachsen seien an der Grenze des Machbaren angelangt. Gestern Abend hatte bereits die Stadt Zittau mitgeteilt, Leichen außerhalb des Krematoriums unterbringen zu müssen, weil die Kapazitäten nicht mehr ausreichten. Grund sei die hohe Zahl an Covid-19-Toten.
    +++ Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Laschet hat Fehler der Politik in der Corona-Krise eingeräumt und um Entschuldigung gebeten. Der CDU-Politiker sagte dem Magazin "Der Spiegel", im Frühling seien viele Menschen allein gestorben, weil Heime abgeriegelt worden seien. Dieser Schaden sei nicht wiedergutzumachen. Laschet kündigte an, die Heime in NRW über die Feiertage für Besucher*innen offen zu halten.
    +++ Einen Tag vor Heiligabend geht die Diskussion weiter, ob an den Feiertagen Gottesdienste stattfinden sollten. Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Sternberg, sprach sich aus. Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Rekowski, sagte im Deutschlandfunk, er gehe davon aus, dass 80 bis 90 Prozent der evangelischen Gemeinden ihre Präsenzgottesdienste absagten. CDU-Generalsekretär Ziemiak appellierte an die Menschen, eigenverantwortlich zu handeln.
    +++ Dänemark hat das Landeverbot für Flugzeuge aus Großbritannien wegen der in England festgestellten Mutation des Coronavirus verlängert. Wie das Verkehrsministerium in Kopenhagen mitteilte, gilt es nun bis zum 25. Dezember. Damit wolle man das Risiko begrenzen, dass sich die neue Variante ausbreite, hieß es. Norwegen kündigte an, das Verbot von Flügen aus Großbritannien um mindestens drei Tage zu verlängern.
    +++ Bundesgesundheitsminister Spahn geht davon aus, dass im Sommer Corona-Impfungen für alle Bürgerinnen und Bürger bereitstehen. Voraussetzung sei aber, dass alle aussichtsreichen Impfstoffe zugelassen würden, sagte der CDU-Politiker im ARD-Fernsehen.
    +++ Heute beginnt in der EU die Auslieferung des ersten Corona-Impfstoffs des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer. 12,5 Millionen Dosen sind es nach Angaben von Biontech-Geschäftsvorstand Sean Marett bis Ende des Jahres. Sie lagern derzeit im Pfizer-Werk im belgischen Puurs. Bis zum 26. Dezember sollen die Dosen in jedem EU-Mitgliedsland sein, verspricht Biontech. Die EU-Kommission hatte dem Präparat am Montag die bedingte Marktzulassung erteilt.
    +++ Die Impfdosen für Deutschland werden per LKW zu einem Zentrallager gebracht – wo genau es sich befindet, hält das Bundesgesundheitsministerium geheim. Anschließend werden sie unter Polizeischutz in die Bundesländer geliefert, wo am 27. Dezember die Impfungen beginnen sollen. Sie entscheiden selbst, wo die Impfstoffe gelagert werden und wie sie an Impfzentren und mobile Impfteams verteilt werden.
    Blick in den Wartebereich des Impfzentrums in Köln. Zu sehen ist ein Schild mit der Aufschrift "Impfzentrum" und viele leere Stühle, die auf Abstand zueinander aufgestellt sind.
    Blick in den Wartebereich des Impfzentrums auf dem Messegelände in Köln (Picture alliance: Jens Krick – Flashpic )
    +++ Die Sicherheit des Impfstoffs ist dabei nicht die einzige logistische Schwierigkeit: Das Mittel muss bei minus 70 Grad Celsius gekühlt werden, notwendig dafür sind Spezialbehälter mit besonderer Überwachungstechnik. Den Transport übernehme daher meist Speditionen, die sich auf Pharmatransporte spezialisiert haben.
    +++ In Bayern gelten von heute an verschärfte Einreiseregelungen. Nach einem Beschluss der Staatsregierung müssen sich Menschen verpflichtend auf das Coronavirus testen lassen, die aus einem Risikogebiet im Ausland kommen. Der Test kann bereits im Ausland vorgenommen werden, darf aber nicht älter als 48 Stunden sein. Alternativ kann man sich an einer der bayerischen Teststationen in den Kommunen oder am Flughafen testen lassen. Das Ergebnis muss spätestens 72 Stunden nach der Einreise beim zuständigen Gesundheitsamt vorliegen.
    +++ Die europäischen Mitglieder der Weltgesundheitsorganisation beraten heute in einer Krisensitzung über die neue Coronavirus-Variante aus Großbritannien. In der Videokonferenz sollen die britischen Behörden über die aktuelle Lage informieren. Zudem wollen die Länder über Strategien für Virustests und eine Eindämmung der Übertragung beraten. Die neue Mutation des Coronavirus, die bislang vor allem in Südostengland festgestellt wurde, bereitet weltweit und vor allem in Europa große Sorgen.
    +++ Bundesgesundheitsminister Spahn hat Nachbesserungen bei der Corona-Prämie für Pflegekräfte in Aussicht gestellt. Die Entscheidung für eine 1000-Euro-Prämie für Pflegekräfte sei mit Blick auf das Infektionsgeschehen im Frühjahr getroffen worden, sagte der CDU-Politiker gestern Abend im ZDF. Nach der zweiten, heftigeren Infektionswelle und der "Maximalbelastung" für sehr viele Pflegekräfte müsse es einen gewissen Ausgleich geben.
    +++ Bundeswirtschaftsminister Altmaier sieht wenig Chancen auf schnelle Lockerungen der Beschränkungen in der Corona-Krise. Solange ganz Deutschland ein riesengroßer Hotspot sei, würden sich Lockerungen praktisch von selbst verbieten, sagte Altmaier der Deutschen Presse-Agentur. Er geht davon aus, dass es noch mehrere Monate Alltagseinschränkungen geben wird. Erst ab Frühsommer werde sich das private gesellschaftliche Leben normalisieren.
    +++ Das Robert Koch-Institut meldet für Deutschland 24.740 neue Coronavirus-Infektionen in 24 Stunden. Das sind knapp 3.000 weniger als vor einer Woche und etwa 5.200 mehr als gestern. Wie das Robert-Koch-Institut weiter bekanntgab, starben 962 weitere Menschen an oder mit dem Virus. Das ist ein neuer Höchststand. Die Zahl der Toten steigt damit auf insgesamt 27.968. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank etwas auf 195,1.
    +++ Frankreich hat seine Blockade von Lastwagen aus Großbritannien aufgehoben. Nach Angaben des französischen Verkehrsministeriums können Fahrer französischer und ausländischer Lkw wieder von Großbritannien nach Frankreich einreisen, sofern sie ein negatives Covid-19-Testergebnis nicht älter als 72 Stunden vorweisen können. Der wegen der in Großbritannien entdeckten Coronavirus-Mutation verhängte Reisestopp hatte dazu geführt, dass Tausende Lkw-Fahrer am Hafen von Dover festsaßen.
    Großbritannien, Dover: Lastwagen stauen sich auf einer Abfahrt zum Hafen von Dover.
    Coronavirus in Großbritannien (Kirsty Wigglesworth/AP/dpa)
    +++ Das Coronavirus ist nun auch in der Antarktis nachgewiesen worden und hat damit alle Kontinente der Erde erreicht. Die chilenischen Behörden teilten mit, 58 Menschen, die an zwei Militärstützpunkten oder auf Marineschiffen in der Antarktis gearbeitet hätten, seien positiv auf das Virus getestet worden.
    Dienstag, 22. Dezember
    +++ Wegen der hohen Corona-Todeszahlen in Zittau in Ostsachsen müssen dort Leichen außerhalb des Krematoriums untergebracht werden. Die Toten sollten im Bereich des Hochwasserstützpunkts gelagert und bei Freigabe zur Einäscherung ins Krematorium gefahren werden, teilte die Stadt mit. Während im vergangenen Jahr im Dezember 45 Menschen starben, waren es in diesem Monat bislang schon 115. Die Stadt Zittau forderte beim Landkreis Görlitz und der Landesregierung Sachsen Hilfe für den Fall einer weiteren Verschlechterung der Lage an. Wie die Sächsische Zeitung berichtet, nimmt das Klinikum Oberlausitzer Bergland am Standort Zittau keine neuen Covid-Patienten mehr auf.
    +++ Spaniens Regierung hat für die von der Corona-Pandemie besonders schwer getroffenen Bereiche Tourismus, Gastronomie und Einzelhandel ein Hilfspaket in Höhe von über 4 Milliarden beschlossen. Vorgesehen sind unter anderem Mietzuschüsse und weitere Finanzspritzen, Nachlässe bei den Sozialabgaben, Erleichterungen bei den Steuerzahlungen sowie eine Verlängerung der Kurzarbeitsprogramme. Madrid will außerdem die Großvermieter von Läden, die für zehn oder mehr Lokale Geld kassieren, zu Nachlässen von 50 Prozent zwingen, falls auf dem Verhandlungsweg keine Lösung zustande kommt. Die Maßnahme soll bis zum Ende des Corona-Notstands Anfang Mai nächsten Jahres gelten. Davon werden nach amtlichen Schätzungen im ganzen Land knapp 200.000 Unternehmer profitieren.
    +++ Nach mehreren amerikanischen Politikern hat sich auch der renommierte US-Immunologe Anthony Fauci vor laufenden Kameras gegen das Coronavirus impfen lassen. Der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten bekam eine Dosis des Impfstoffes des Unternehmens Moderna verabreicht. Fauci sagte, er habe vollstes Vertrauen in die Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffes und wolle alle, die die Möglichkeit dazu hätten, ermuntern, sich ebenfalls impfen zu lassen. Fauci ist in der Corona-Krise zu Amerikas Gesicht im Kampf gegen die Pandemie geworden. Er genießt großes Vertrauen in der Bevölkerung.
    Anthony Fauci, Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten in den USA, wird im National Institutes of Health (NIH) für seine Impfung gegen das Coronavirus vorbereitet.
    Anthony Fauci erhält Impfung (dpa / picture alliance)
    +++ Das tschechische Abgeordnetenhaus hat einer von der Regierung gewünschten Verlängerung des geltenden Notstands zugestimmt. Das berichtete der öffentlich-rechtliche TV-Nachrichtensender CT24. Formell bedeutet der Parlamentsbeschluss eine Vorab-Zustimmung, dass die Regierung den Notstand wie geplant am Mittwoch bis maximal 22. Januar verlängern darf. Das Notstandsgesetz ist Voraussetzung für eine ganze Reihe von außerordentlichen Maßnahmen der Regierung, vor allem der zur Pandemiebekämpfung verfügten Einschränkungen der Bewegungsfreiheit.
    +++ Frankreich will seine coronabedingte Sperre für Reisende aus Großbritannien lockern. Flugzeuge, Schiffe und der von London aus fahrende Eurostar-Zug könnten von morgen früh an wieder verkehren, teilte der Beigeordnete Minister für Verkehr, Djebbari, mit. Französische Staatsbürger, Menschen mit Wohnsitz in Frankreich und andere autorisierte Reisende müssten einen negativen Corona-Test haben. Frankreich hatte am Sonntagabend wegen der raschen Ausbreitung einer neuen Variante des Coronavirus einen generellen Stopp für Reisende aus Großbritannien beschlossen.
    +++ Die Zahl der Todesfälle in Europa überschreitet nach Reuters-Zählung die Marke von 500.000. Das entspricht etwa 30 Prozent der Fälle weltweit.
    +++ Ungeachtet des derzeitigen Lockdowns bleibt die Lage auf den Intensivstationen extrem angespannt. Bis in den Januar hinein werde es eine "fortgesetzte Grenzsituation auf den Intensivstationen" geben, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Janssens. Besorgt zeigen sich die Intensivmediziner über mögliche Entwicklungen nach Weihnachten.
    Unseren ausführlichen Bericht können Sie hier lesen: Mediziner erwarten Grenzsituation auf Intensivstationen.
    +++ Mitte Dezember haben die USA ihre Impfkampagne gegen das Corona-Virus gestartet, so früh wie kaum ein anderes Land weltweit. Doch nicht überall läuft es reibungslos. Aus Texas etwa gibt es Berichte, man habe Probleme, die vorhandenen Dosen überhaupt loszuwerden. Und auch anderswo scheint die Impfskepsis groß. Die DHR-Klinik in Edinburg, Texas, zählt zu den am stärksten vom Virus getroffenen Einrichtungen im Bundesstaat. Ihre knapp 6.000 Dosen Vakzin wurde sie trotzdem kaum los, wie die US-Investigativplattform "ProPublica" berichtet.
    Lesen Sie unseren detaillierten Bericht: Klinik in Texas wird Impfdosen nicht los – Impfskepsis in den USA weit verbeitet
    +++ Bayern hat zu Beginn des Weihnachts-Reiseverkehrs eine Testpflicht für Rückkehrer aus als Corona-Risikogebiet geltenden Ländern eingeführt. Innerhalb von 72 Stunden nach der Einreise müssten Urlauber beim Gesundheitsamt ein negatives Testergebnis vorlegen, teilte die bayerische Staatskanzlei am Dienstag in München mit. Der Test sollte demnach nach Möglichkeit bereits im Ausland vorgenommen werden, er darf allerdings höchstens 48 Stunden vor der Einreise nach Bayern gemacht worden sein.
    +++ Großbritannien meldet 36.804 Neuinfektionen, die höchste bislang verzeichnete Zahl. Zudem werden 691 weitere Todesfälle gemeldet. Am Montag waren es 33.364 neue Fälle und 215 weitere Tote.
    +++ Das Coronavirus hat eine Forschungsstation in der Antarktis und damit nun alle Kontinente erreicht. Mindestens 36 Corona-Infizierte sind auf Chiles Station "Bernardo O'Higgins Riquelme" registriert worden. Bei den Infizierten handele es sich um 26 Mitglieder des Militärs und 10 zivile Personen einer Wartungsfirma, berichteten chilenische Medien.
    +++ Spaniens Regierung will Großvermieter mit mehr als zehn Immobilien dazu zwingen, die Mieten für Bars und Restaurants um bis zur Hälfte zu senken. Dies solle so lange gelten, bis der nationale Ausnahmezustand infolge der Corona-Pandemie ende, sagt Regierungssprecherin Montero. Auch sollen Steuerzahlungen für Unternehmen im Gastgewerbe aufgeschoben werden.
    +++ Viele Gesundheitsämter haben wegen technischer Mängel nach wie vor erhebliche Probleme, die Kontakte von Corona-Infizierten effektiv nachzuverfolgen. Selbst wenn das genaue Infektionsumfeld bekannt sei, könne dieses bei einem Viertel der Gesundheitsämter wegen Mängeln etwa bei der IT-Ausstattung gar nicht erfasst werden, heißt es in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Gehring, über die die Nachrichtenagentur AFP berichtet. Die anhaltende mangelnde Datenerfassung trägt demnach auch dazu bei, dass nach wie vor zu wenig über die Verbreitungswege des Virus bekannt ist.
    +++ Von heute an sollen die ersten Corona-Intensivpatienten aus den überlasteten Krankenhäusern in Sachsen nach Mecklenburg-Vorpommern verlegt werden - konkret in die Kliniken in Greiyfswald und Rostock. Wie der NDR unter Berufung auf einen Ministeriumssprecher berichtet, kann Mecklenburg-Vorpommern bis zu zehn Patienten aus Sachsen aufnehmen. Der Ärztliche Direktor des Klinikums, Professor Jan Roesner, sagte dem Sender, für Menschen aus Mecklenburg-Vorpommern stünden im Ernstfall weiterhin genügend Intensivbetten bereit.
    +++ Einrichtungen der Behindertenhilfe, Sozialkaufhäuser und gemeinnützige Sozialunternehmen erhalten ab 1. Januar zusätzliche Hilfen in der Corona-Krise. Mit der Gewährung von Leistungen aus dem Corona-Teilhabe-Fonds soll eine Lücke im Netz der Corona-Hilfsmaßnahmen geschlossen werden, wie Bundessozialminister Heil (SPD) in Berlin sagte. Nach einem Beschluss des Bundestages erhalten diese Sozialeinrichtungen sowie rund 900 Inklusionsbetriebe, in denen Menschen mit Schwerbehinderung arbeiten, zur Unterstützung in der Pandemie 100 Millionen Euro.
    +++ In Slowenien hat ein Corona-Massentest begonnen. In der Hauptstadt Ljubljana und in zwölf weiteren Städten können sich alle Einwohner bis Donnerstag kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Nach Weihnachten soll dann noch ein zweiter Massentest starten, der sich vor allem an wichtige Berufsgruppen wie Lehrer, Polizisten und Soldaten richtet.
    Eine Laborantin bedient ein Laborgerät in einem Corona Virus COVID-19 Großlabor in Wien.
    Eine Laborantin bedient ein Laborgerät in einem Corona Virus COVID-19 Großlabor in Wien (imago images/Alex Halada)
    +++ Die Regierungen in London und Paris verhandeln über Corona-Tests für LKW-Fahrer, um die Sperrung des Warenverkehrs aus Großbritannien wieder aufzuheben. Dies teilte die britische Innenministerin Patel mit. Sie gehe davon aus, dass bald mit solchen Tests begonnen werden könne, sagte sie im BBC-Fernsehen. Der britische Einzelhandel hatte gewarnt, dass es nach Weihnachten zu Engpässen bei Früchten und anderen frischen Lebensmitteln kommen könnte.
    +++ Wegen mutmaßlichen Betrugs mit rund einer Million Corona-Schutzmasken steht seit heute ein 26-Jähriger vor dem Landgericht Koblenz. Das teilte eine Gerichtssprecherin mit. Der rund 150-seitigen Anklage zufolge war der 26-Jährige im April während der ersten Corona-Welle mit zwei Komplizen am Abschluss von Kaufverträgen über die Lieferung von FFP2-Masken für mehr als drei Millionen Euro anscheinend auch an eine überregionale Supermarktkette beteiligt. Der junge Mann habe gewusst, dass die Masken den hohen FFP2-Standard nicht erfüllten - es seien nur einfache Mund-Nasen-Bedeckungen gewesen. Tatorte sollen unter anderem Sinzig im nördlichen Rheinland-Pfalz sowie Mainz gewesen sein.
    +++ Die Stadt Köln hat mit Darstellern die Abläufe in seinem neuen Corona-Impfzentrum durchgespielt. Der Test fand wenige Tage vor dem geplanten Impfstart. Im Großen und Ganze habe sich gezeigt, dass man nur noch bei Winzigkeiten nachschärfen müsse, erklärte eine Sprecherin. Ansonsten sei Köln gerüstet. Mit dabei waren rund 30 "Impfling-Darsteller", die verschiedene Stationen durchliefen. Köln hat sein Impfzentrum auf dem örtlichen Messegelände eingerichtet.
    +++ Wegen der neuen Coronavirus-Variante in Großbritannien läuft in der Schweiz die Suche nach einigen Tausend jüngst angereisten Briten auf Hochtouren. Am Montag hatten die Behörden rückwirkend Quarantäne angeordnet, um die Ausbreitung der neuen Variante in der Schweiz möglichst zu verhindern. Jeder, der seit dem 14. Dezember aus Großbritannien eingereist ist, muss bis 10 Tage nach der Ankunft in Quarantäne.
    +++ Die evangelische Theologin Margot Käßmann fordert in der Corona-Krise mehr Wertschätzung für Pflegekräfte. Es werde geradezu ignoriert, was da geleistet werde, sagte die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) dem Südwestrundfunk: "Das tut mir fast weh, dass unsere Gesellschaft das so wenig wahrnimmt."
    18.11.2020, Baden-Württemberg, Tübingen: Eine Altenpflegerin in Schutzausrüstunghält die Hand eines Bewohners. Foto: Sebastian Gollnow/dpa | Verwendung weltweit
    Coronavirus - Altenpflege (picture alliance / dpa / Sebastian Gollnow)
    +++ Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Laschet hat seine umstrittene Initiative zur Beschaffung von Corona-Schutzkleidung bei der Modefirma van Laack im Frühjahr verteidigt. Er würde sofort wieder bei dem Unternehmen anrufen, sagte er dem Fernsehsender RTL. Dabei verwies der CDU Politiker auf die Notsituation zu Beginn der Pandemie im März, als dringend Schutzkittel benötigt worden waren. Wenn die Opposition einen solchen Anruf nicht genauso getätigt hätte, sei sie nicht regierungsfähig, so Laschet.
    +++ Berlin will Einkaufstouren nach Polen nicht mehr zulassen. Kurzreisen zum Shoppen und zum Böllerkauf in dem Nachbarland im Rahmen des Kleinen Grenzverkehrs sind während der Corona-Pandemie nicht mehr möglich, wie der Senat beschloss. Die Infektionsschutzverordnung werde entsprechend angepasst.
    +++ Der nordrhein-westfälische Vize-Ministerpräsident Stamp (FDP) hat die Kirchen in Deutschland zur Absage aller Präsenzgottesdienste zu Weihnachten aufgerufen. Die völlig unabsehbare Entwicklung der Pandemie und die Nöte auf den Intensivstationen in vielen Teilen Deutschlands machten dies seiner Meinung nach unausweichlich, sagte Stamp der Deutschen Presse-Agentur.
    +++ Der Pharmakonzern Biontech geht davon aus, die in Großbritannien zirkulierende Mutation des Coronavirus mit seinem Impfstoff in den Griff zu bekommen. Wie Firmenchef Sahin auf einer Pressekonferenz mitteilte, kann andernfalls das bestehende Vakzin binnen sechs Wochen speziell auf die Mutation zugeschnitten werden. Dies wäre technisch durchaus möglich. Der Wissenschaftler wies darauf hin, dass ein neuer Impfstoff allerdings noch einmal ein Zulassungsverfahren durchlaufen müsste. Biontech werde die Wirksamkeit bei der Mutation nun untersuchen und in zwei Wochen Ergebnisse vorlegen.
    Mehr Informationen zur Mutation des Coronavirus finden Sie hier.
    +++ Der Leiter des Robert Koch-Instituts, Wieler, hat an die Menschen in Deutschland appelliert, auch über die Feiertage die persönlichen Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren. Wenn überhaupt, sollte man stets nur dieselben Familienmitglieder oder Freunde treffen und dies wenn möglich draußen und nicht in der Wohnung, erklärte Wieler. Das Virus lebe von den privaten Kontakten. Nur wenn man dem Erreger diese Grundlage entziehe, bekomme man die Pandemie unter Kontrolle. Wieler wies darauf hin, dass sich die Situation in Deutschland weiter verschärfe. Die Zahl der Neuinfektionen sei zu hoch. Zudem habe sich das Virus in allen Bevölkerungsgruppen ausgebreitet.
    Klebeband mit der Aufschrift "Bitte Abstand halten" klebt vor einer Weihnachtskrippe in der Marktkirche Hannover.
    Klebeband mit der Aufschrift „Bitte Abstand halten“ klebt vor einer Weihnachtskrippe in der Marktkirche Hannover. (picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte)
    +++ Nach anfänglich zuversichtlichen Äußerungen zeigt sich der Virologe Drosten angesichts neuer Daten nun doch besorgt über die Coronavirus-Mutation in Großbritannien. Eine Auswertung britischer Behörden bestätigt, dass die Corona-Variante in der Tat deutlich ansteckender ist als bisher aufgetretene Varianten. Drosten schrieb daraufhin auf Twitter, das sehe leider nicht gut aus. Positiv ist seiner Ansicht nach nur die Aussage der britischen Experten, dass Fälle mit der mutierten Variante bisher nur in Gebieten zunahmen, in denen die Gesamtinzidenz hoch oder ansteigend war. Dies spreche dafür, dass die Reduzierung von Kontakten auch gegen dessen Verbreitung wirke.
    +++ Die öffentlichen Schulden in Deutschland sind wegen der enormen Kosten durch die Corona-Pandemie auf einen Rekordwert gestiegen. Die Verschuldung von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherung betrug Ende September insgesamt 2.195,1 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Das sind 15,6 Prozent oder fast 300 Milliarden mehr als Ende des vergangenen Jahres. Am deutlichsten war die Zunahme beim Bund; dort stieg die Verschuldung um 20,3 Prozent.
    +++ Der Pharmakonzern Biontech hat klargestellt, dass sein Corona-Impfstoff nicht durchgängig bei Minus 70 Grad gekühlt werden müsse. In einer Pressekonferenz wies Firmenchef Sahin daraufhin, dass das Vakzin auch bedenkenlos bis zu fünf Tage lang in handelsüblichen Kühlschränken bei zwei bis acht Grad aufbewahrt werden könne. Eine Lagerung in Gefrierschränken sei nur erforderlich, wenn es ein längerer Zeitraum sei. Davon sei jedoch wegen der zu erwartetenden hohen Nachfrage nicht auszugehen, sagte der Wissenschaftler.
    +++ Der Virologe Jörg Timm beklagt angesichts der neuen Mutation des Coronavirus eine unzureichende Vorbereitung von Bund und Länder auf solche Fälle. Der Professor am Universitätsklinikum Düsseldorf sagte der "Rheinischen Post", man habe es in Deutschland bisher verpasst, eine systematische Überwachung für zirkulierende Sars-CoV-2-Varianten aufzubauen. Es gebe Bemühungen aus einzelnen Laboren, aber es fehlten eine klare Struktur und vor allem die finanziellen Mittel für eine bundesweite Untersuchung von Virusvarianten.
    +++ Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut 19.528 Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages gemeldet. Dies sind etwa 5.100 mehr als vor einer Woche. Die Zahl der registrierten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg binnen 24 Stunden um 731 auf nunmehr 27.006. Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz gab das RKI mit 197,6 an. Das ist der höchste Stand seit Beginn der Pandemie. Angestrebt wird ein Wert von 50.
    +++ Die Bundesregierung schränkt den Reiseverkehr aus Großbritannien und Südafrika drastisch ein. Um Mitternacht trat eine Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums in Kraft, die eine Passagierbeförderung per Flugzeug, Schiff, Bahn oder Bus aus dem Vereinigten Königreich nach Deutschland weitgehend verbietet. Ausgenommen sind reine Frachttransporte.
    +++ Nach dem Repräsentantenhaus hat auch der US-Senat dem neuen Corona-Hilfspaket im Umfang von fast 900 Milliarden Dollar (737 Milliarden Euro) zugestimmt. Vor Abstimmung im Senat hatte im Repräsentantenhaus bereits eine deutliche Mehrheit von 359 Angeordneten dafür gestimmt - bei 53 Gegenstimmen. Das Paket soll finanziell strauchelnden Bürgern helfen, Impulse für die geplagte Wirtschaft geben und zusätzliche Mittel für Impfungen bereitstellen. Am Sonntag hatten sich Demokraten und Republikaner nach monatelangem Streit auf das dringend benötigte Hilfspaket verständigt.
    Vorderseite US-Kongress in Washington, DC.
    Der US-Kongress (Alex Edelman/Consolidated News Photos)
    +++ Italien hat innerhalb eines Tages 10.872 Neuansteckungen mit dem Coronavirus verzeichnet - bei nur etwa 90 000 durchgeführten Tests. 415 Todesfälle wurden registriert, 161 Intensivpatienten kamen nach Angaben der Behörden hinzu. Mit mehr als 69.000 Todesfällen im Zusammenhang mit dem Erreger Sars-CoV-2 hat Italien in Europa eine traurige Spitzenposition inne.
    +++ Im Vatikan sind die Kurienkardinäle Konrad Krajewski und Giuseppe Bertello sind Berichten italienischer Medien zufolge positiv auf das Coronavirus getestet und auch erkrankt. Wie die Zeitungen "La Repubblica" und "La Stampa" sowie einzelne Vatikankorrespondenten berichteten, wird Krajewski (57) wegen Symptomen einer beginnenden Lungenentzündung in der römischen Gemelli-Klinik behandelt. Auch der Präsident der Verwaltung des Vatikanstaates, Bertello (78), soll den Berichten zufolge positiv auf das Virus getestet worden sein. Beide Kardinäle gehören zum engeren Umfeld von Papst Franziskus.
    +++ Das Bundeskriminalamt hat seit März bundesweit rund 300 politisch motivierte Gewaltstraftaten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie verzeichnet. Dazu zählten vor allem Angriffe gegen öffentliche Einrichtungen und Übergriffe gegen Polizisten, wie die Neue Osnabrücker Zeitung aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken zitiert. Die Mehrzahl der Gewaltstraftaten wurde demnach von Tätern aus dem linken Spektrum verübt.
    Montag, 21. Dezember
    +++ Die Bezirksregierung Köln hat vor zwei bundesweit illegal in den Handel gelangten Corona-Schnelltests gewarnt. Sie könnten, wenn sie nicht von Fachkräften angewendet würden, katastrophale Infektionsfolgen haben, heißt es. Wie die Behörde mitteilte, sind solche Schnelltests unter anderem an Tankstellen, in Supermärkten, Tierarztpraxen, Brauereien und vielen anderen Stellen illegal in den Verkehr gebracht worden. Die Bezirksregierung warnte vor vermeintlicher Sicherheit durch falsche negative Tests beim unsachgemäßen Gebrauch durch Laien - gerade vor den anstehenden Feiertagen. Auch eine Verletzungsgefahr sei nicht auszuschließen. Die Tests sind den Angaben zufolge von einem Unternehmen aus NRW in Umlauf gebracht worden und somit für Privatkunden auch ohne Fachkenntnisse frei käuflich. Betroffen seien die Produkte "Covid-19 Ag Test" des Herstellers "nal von minden GmbH" und "blnk Novel Coronavirus (SARS-CoV-2) Antigen Rapid Test Cassette (Swab)" des Herstellers Hangzhou Realy Tech Co.
    +++In der Europäischen Union ist der erste Impfstoff gegen das Coronavirus zugelassen worden. Das Präparat des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer hat eine bedingte Marktzulassung. Damit können die Impfungen gegen das Coronavirus jetzt auch in der EU beginnen. Der Start in Deutschland ist für den 27. Dezember vorgesehen.
    Symbolbild Corona-Impfstoff - Biontech und Pfizer geben erste Zwischenanalyse ihres COVID-19-Impfstoffkandidaten in laufender Phase-3-Studie bekannt
    Symbolbild Corona-Impfstoff - Biontech und Pfizer (imago/Sven Simon)
    +++ Schweden schließt seine Grenze zu Dänemark. Als Grund wird unter anderem die Ausbreitung einer neuen Coronavirus-Mutation in dem Nachbarland und die Zunahme der Ausbreitung des Coronavirus generell genannt. Dänemark habe über die Weihnachtsferien außerdem Einkaufszentren geschlossen, was Dänen dazu verleiten könne, zum Weihnachtseinkauf nach Schweden zu kommen, hieß es weiter. Es ist das erste Mal, dass das skandinavische Land während der Pandemie eine Grenze zu einem Nachbarland schließt.
    +++ In Niedersachsen wird erstmals eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. In der Grafschaft Bentheim im Westen des Landes dürfen die rund 140.000 Einwohner von Mittwochabend an zwischen 21.00 und 5.00 Uhr ihre Häuser und Wohnungen nicht mehr verlassen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Hannover ist es erstmal landesweit der Fall, dass eine Kommune in Niedersachsen zu so einem Schritt greift, um die Corona-Pandemie einzudämmen.
    +++ Bayerns Ministerpräsident Markus Söder muss wegen eines nachgewiesenen Corona-Falls in seinem Kabinett in Quarantäne.
    Einsatzkräfte stehen an und in einem Bus der Flughafenfeuerwehr auf dem Gelände des Flughafens Hannover-Langenhagen. 
    Das Bundesinnenministerium hat wegen der neuen Variante des Coronavirus die Bundespolizei angewiesen, Reisende aus Großbritannien und Südafrika ab sofort systematisch zu kontrollieren. (dpa)
    +++ Unter den auf deutschem Flughäfen gestrandeten Passagieren aus Großbritannien sind laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung bisher mindestens zehn mit Corona infizierte Menschen identifiziert worden. Die Personen waren demnach an Bord verschiedener Flieger, die am Sonntag in Berlin, Stuttgart, Hannover und Dortmund gelandet sind. Wegen der auf der britischen Insel aufgetretenen Mutation des Coronavirus herrscht seit Mitternacht auf deutschen Flughäfen und in anderen europäischen Ländern ein Landeverbot für Flüge von dort. Gestrandete Passagiere werden isoliert: Sie mussten auf Feldbetten übernachten und müssen sich Corona-Tests unterziehen.
    +++ Israel verschärft Angesichts der Ausbreitung einer möglicherweise besonders ansteckenden Mutation des Coronavirus seine Einreisebeschränkungen. Ausländer können das Land seit Beginn der Pandemie eh nur noch eingeschränkt besuchen. Israelis müssen laut der neuen Entscheidung nach ihrer Einreise zur Quarantäne in Corona-Hotels. Dort müssen sie mindestens zehn Tage bleiben, wenn zwei Corona-Tests negativ ausfallen. Ohne Tests müssen sie sogar 14 Tage dort bleiben.
    +++ Aufgrund der vor allem in Großbritannien nachgewiesenen Mutation des Coronavirus stellen immer mehr Länder ihre Verkehrsverbindungen mit dem Vereinigten Königreich ein. Wie die Bundesregierung mitteilte, dürfen in Deutschland bis zum Jahresende keine Flugzeuge aus Großbritannien mehr landen - ausgenommen sind reine Frachtflüge. Ähnliche Regelungen erließen zahlreiche europäische Länder.
    Dazu zählen Belgien, die Niederlande, Polen, Schweden, Finnland sowie Spanien. Auch Kanada, mehrere lateinamerikanische und arabische Staaten verhängten entsprechende Verbote. Betroffen ist aber nicht nur der Flugverkehr. Frankreich schloss den Eurotunnel für den Passagierverkehr. Zudem ist auch die Fährschifffahrt zur Insel eingestellt.
    Weiterführende Links:
    Neue Mutation des Coronavirus: Sind die Sorgen begründet?
    Was zu Mutationen von Coronaviren bekannt ist
    +++ Die britische Regierung zeigte sich ob der zunehmenden Isolierung ihres Landes besorgt. Premierminister Johnson rief in London eine Dringlichkeitssitzung seines Kabinetts ein. Bei dem Treffen werde es um die Situation insbesondere des Frachtverkehrs gehen, sagte ein Regierungssprecher. Versorgungsengpässe seien zu befürchten, hieß es.
    +++ "Der Premierminister hätte früher handeln sollen", kommentiert die Zeitung "Guardian" aus London: "Er mag vielleicht noch nicht genau gewusst haben, was hinter dem Anstieg der Fallzahlen steckte – aber das Kabinett war sich seit einer Woche zumindest bewusst, dass etwas nicht stimmt." Weitere Stimmen zum Thema lesen und hören Sie in unserer Internationalen Presseschau.
    +++ Der Virologe Christian Drosten hat mit Zurückhaltung auf Berichte über die in Großbritannien entdeckte Mutation des Coronavirus reagiert.
    Die Angabe über eine 70-prozentige höhere Ansteckungsrate im Vergleich zur Ursprungsvariante sei ein Schätzwert, sagte Drosten im Deutschlandfunk. Die Datenlage sei noch sehr lückenhaft und wissenschaftlich nicht belastbar.
    +++ Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut 16.643 Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages gemeldet. Dies sind 347 mehr als vor einer Woche. Die Zahl der registrierten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg binnen 24 Stunden um 226 auf nunmehr 26.275. Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz gab das RKI mit 197,1 an. Das ist der höchste Stand seit Beginn der Pandemie. Angestrebt wird ein Wert von 50.
    Weiterführende Informationen:

    Aktuelle Entwicklungen: Zahlen zum Coronavirus in Deutschland
    Hohe Corona-Infektionszahlen: Ist die Orientierung am Inzidenzwert 50 richtig?
    +++ Die Berliner Charité, Deutschlands und Europas größte Universitätsklinik, fährt von heute an für zunächst zwei Wochen den Betrieb auf ein Notfallprogramm zurück.
    Die Universitätsklinik Charite mit dem Bettenhaus spiegelt sich in einer Bürohausfassade in Berlin-Mitte. 
    Die Universitätsklinik Charite mit dem Bettenhaus spiegelt sich in einer Bürohausfassade in Berlin-Mitte. (picture-alliance/dpa/Kay Nietfeld)
    Auf diese Weise soll Personal zusammengezogen werden, um weitere Covid-19-Intensivkapazitäten aufzubauen. Planbare Eingriffe werden damit über Weihnachten und den Jahreswechsel abgesagt. Notfälle werden aber weiter behandelt. Auch der Betrieb in den Rettungsstellen geht weiter. Die Charité ist in Berlin die erste Adresse für die Behandlung von Covid-19-Patienten mit schweren Krankheitsverläufen, versorgt Infizierte aber auch auf normalen Stationen.
    +++ Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA will heute ihre Beurteilung zum Corona-Impfstoff der Unternehmen Biontech und Pfizer veröffentlichen.
    Das Gutachten der EMA in Amsterdam ist Voraussetzung für eine Marktzulassung des Vakzins in der EU. Die Behörde hatte den Termin für die Veröffentlichung ihrer Beurteilung vorgezogen. In mehreren Ländern, darunter in den USA, haben das Mainzer Unternehmen und sein US-Partner bereits provisorische Genehmigungen für ihr Produkt erhalten, dort wird bereits geimpft.
    Weiterführende Informationen:
    Wer wird zuerst geimpft, wer später?
    So weit ist die Forschung an Impfstoffen gegen das Coronavirus
    +++ Demokraten und Republikaner im US-Kongress haben sich auf ein weiteres Konjunkturpaket verständigt, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie abzufedern. Das erklärten der republikanische Mehrheitsführer im US-Senat, McConnell, und der demokratische Minderheitsführer, Schumer, in Washington.
    Ein Weihnachtsbaum steht in der Nacht neben dem Kapitol in der US-Hauptstadt Washington.
    Ein Weihnachtsbaum am US-Kapitol. (dpa-Bildfunk / XinHua / Liu Jie )
    Geplant seien Mittel im Umfang von fast 900 Milliarden Dollar. Vorgesehen sind demnach unter anderem eine Aufstockung des Arbeitslosengeldes und eine direkte einmalige Hilfszahlung von 600 Dollar für viele Bürger.
    +++ Der SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach hat vor einem schnellen Vordringen der in Großbritannien entdeckten Coronavirus-Variante nach Deutschland gewarnt. Wenn es jetzt - mitten in der zweiten Welle mit so hohen Fallzahlen - käme, wäre das eine Katastrophe, sagte Lauterbach am Abend im "Bild"-Talk. Die Wahrscheinlichkeit, dass die neue Corona-Variante über kurz oder lang Deutschland erreicht, bezifferte er auf 100 Prozent.
    +++ Bundesgesundheitsminister Spahn hat zusätzliche Anstrengungen für mehr Impfdosen gegen das Coronavirus angekündigt.
    Der Gesundheitsminister wird in Berlin von einer Kamera aufgenommen.
    Gesundheitsminister Spahn bei der Vorstellung der Impfverordnung (AFP/John Macdougall)
    Der CDU-Politiker sagte im ARD-Fernsehen, es gebe gemeinsame Bemühungen mit dem Mainzer Hersteller Biontech, eine zweite Produktionsstätte in Deutschland zu schaffen. Gleichwohl werde der Impfstoff zunächst knapp sein, räumte der Minister ein. Gestern waren in einigen Bundesländern Befürchtungen bezüglich einer zu schleppenden Versorgung Deutschlands mit dem Impfstoff laut geworden.
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    Sonntag , 20. Dezember
    +++ Bundesgesundheitsminister Spahn hat zusätzliche Anstrengungen für mehr Impfdosen gegen das Coronavirus angekündigt. Der CDU-Politiker sagte im ARD-Fernsehen, es gebe gemeinsame Bemühungen mit dem Mainzer Hersteller Biontech, eine zweite Produktionsstätte in Deutschland zu schaffen. Gleichwohl werde der Impfstoff zunächst knapp sein, räumte der Minister ein. Nach seinen Angaben wird für den Januar mit drei Millionen Impfdosen gerechnet und für das gesamte erste Quartal mit 11 bis 13 Millionen.
    Nach den Weihnachtsfeiertagen soll mit den Impfungen gegen das Coronavirus begonnen werden. Bundesgesundheitsminister Spahn (CDU) hat nun die Impfverordnung vorgestellt, die die Reihenfolge festlegt. Begonnen wird mit den Pflegeeinrichtungen und den über 80-Jährigen. Mit welchen Gruppen geht es dann weiter? Eine Übersicht.
    +++ Die neue Variante des Coronavirus aus Großbritannien ist nun auch in Italien festgestellt worden. Wie das Gesundheitsminiserium in Rom mitteilte, wurde sie die Mutation bei einem an Covid-19 erkrankten Patienten entdeckt. Dieser und sein Lebenspartner seien kürzlich von einer Reise nach Großbritannien zurückgekehrt; beide befänden sich nun in Quarantäne.
    +++ Die in Großbritannien entdeckte neue Corona-Variante ist laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bislang nicht in Deutschland nachgewiesen worden. Wichtig sei nun, dass ein Eintrag nach Deutschland unterbunden werde, sagte Spahn in der "ARD". Deshalb würden nun alle Flüge von Großbritannien und Südafrika nach Deutschland ab Mitternacht untersagt.
    +++ In Dänemark müssen Millionen Nerze, die als mögliche Träger des Coronavirus notgeschlachtet wurden, wieder ausgegraben werden. Das entschied das dänische Parlament. Wie die Regierung mitteilte, gab es zahlreiche Beschwerden von Anwohnern wegen möglicher Gesundheitsrisiken. Aufnahmen von Massengräbern der Tiere zeigten, dass etliche tote Nerze wegen sich in ihren Körpern ausdehnender Gase wieder an die Oberfläche gelangten.
    +++ Der Soziologe Steffen Mau sieht in der Bewältigung der Corona-Pandemie einen Test für den Grad der Solidarität in der Europäischen Union. Der Professor an der Berliner Humboldt-Universität sagte im Deutschlandfunk, die Krise werde zeigen, ob die EU ein solidarischer Verbund sei. Aktuell sei dies etwa in der Impfpolitik gefragt. Mau kritisierte, dass die Bundesregierung nun neben der gemeinsamen europäischen Impfstoffbeschaffung weitere 30 Millionen Impfdosen für Deutschland gesichert hat. Das könnte eine Aufforderung an andere Länder sein, ebenfalls nationale Wege zu suchen.
    +++ Die Bundesregierung will angesichts einer Mutation des Coronavirus den Reiseverkehr zwischen Deutschland und Großbritannien einschränken. Eine entsprechende Regelung werde zur Zeit erarbeitet, erklärte ein Regierungssprecher in Berlin. Sie soll demnach auch für Südafrika gelten, wo es ebenfalls eine neue Virus-Variante gibt.
    Die Bundesregierung stehe dazu im Kontakt mit den europäischen Partnern, hieß es weiter. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums erklärte auf Twitter, die Bundespolizei sei bereits angewiesen worden, Reisende aus Großbritannien und aus Südafrika "systematisch zu kontrollieren".
    +++ Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat ihre europäischen Mitgliedsstaaten angesichts einer neuen Variante des Coronavirus in Großbritannien zu einer Verschärfung ihrer Corona-Maßnahmen aufgerufen. "In Europa, wo die Übertragung hoch und weit verbreitet ist, müssen die Länder ihre Kontroll- und Vorbeugemaßnahmen verstärken", sagte eine Sprecherin der WHO-Europa. Außerhalb Großbritanniens wurden bisher elf Fälle der Virus-Mutation gemeldet, die deutlich ansteckender sein soll als das bisherige Virus - neun in Dänemark und je einer in den Niederlanden und Australien.
    +++ In deutschen Ställen gibt es nach Angaben der niedersächsischen Agrarministerin Otte-Kinast noch immer zu viele Schweine. Grund dafür sind die geringeren Schlachtkapazitäten in der Coronakrise. Otte-Kinast sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", bundesweit seien etwa 750.000 Schweine in der Warteschleife. Die Lage in den Ställen habe sich nicht entspannt. Die Verzweiflung unter den betroffenen Landwirten sei riesengroß, so die Ministerin.
    In der Pandemie werden aus Infektionsschutzgründen weniger Schweine geschlachtet, zudem waren mehrere große Betriebe nach Corona-Ausbrüchen unter den Beschäftigten zeitweise geschlossen.
    Mehrere Schweine schauen dicht an dicht durch die Gitterstäbe eines Mastkäfigs.
    Viel zu enge Mastkäfige lassen die Tiere leiden. (picture alliance / blickwinkel/J. S. Peifer)
    +++ Auch Österreich will wegen der Coronavirus-Mutation in England ein Landeverbot für Flüge aus Großbritannien verhängen. Details zu der Maßnahme würden noch erarbeitet, teilte das Gesundheitsministerium der östererreichischen Nachrichtenagentur APA mit.
    +++ Der Virologe Alexander Kekulé fordert, Flüge aus Großbritannien nach Deutschland sofort zu stoppen. Hintergrund ist eine neue Coronavirus-Variante, die sich in dem Land ausbreitet. Kekulé sagte dem MDR, mit einem Flugverbot habe man "möglicherweise noch eine Chance", die Ausbreitung zu verhindern. Es sei klar, dass die Mutation deutlich ansteckender sei. "In London zum Beispiel ist etwas mehr als die Hälfte aller Neuinfektionen auf diese neue Variante zurückzuführen", sagte der Virologe.
    +++ In Rio de Janeiro sind die Strände voll. Tausende Menschen drängten sich etwa am Strand von Leblon. Die meisten Strandbesucher trugen keine Schutzmaske. Brasilien ist eines der am meisten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder. In dem größten Land Lateinamerikas sind inzwischen mehr als sieben Millionen Menschen infiziert.
    +++ Nach dem Auftreten der neuen Variante des Coronavirus in Großbritannien haben mehrere europäische Länder ihre Verkehrsverbindungen zum Vereinigten Königreich gekappt. Italien kündigte an, den Flugverkehr vorerst zu stoppen. Frankreich erwägt nach Angaben des Fernsehsenders BFM ebenfalls eine Aussetzung von Flügen und Zügen. Die Niederlande haben bereits ein Verbot für Flüge von und nach Großbritannien verhängt, das zunächst bis zum 1. Januar gilt. Auch Belgien kappt seine Verkehrsverbindungen zum Vereinigten Königreich.
    +++ Angesichts der in Großbritannien aufgetretenen neuen Variante des Coronavirus prüft auch Deutschland Schutzvorkehrungen im Luftverkehr. Einschränkungen der Flüge aus Großbritannien und auch aus Südafrika seien "eine ernsthafte Option", berichten mehrere Nachrichtenagenturen mit Verweis auf das Bundesgesundheitsministerium. Man verfolge die Entwicklung sehr genau, stehe mit europäischen Nachbarstaaten in Kontakt und werte mit Hochdruck Informationen über die mögliche Virus-Variante aus.
    +++ Die für einige Teile Englands geltenden strengeren Corona-Regeln sollten nach Einschätzung des britischen Gesundheitsministers Hancock länger in Kraft bleiben."Wir müssen das wirklich unter Kontrolle bekommen", sagte Hancock mit Blick auf eine neue Variante des Coronavirus. Es sei ein langer Weg, bis das aus der Welt geschafft sei, ergänzte er im Gespräch mit dem Sender "Sky News". Vor allem müsse nun geimpft werden, damit die Menschen sicher seien. Bis dahin sei es sehr schwer, die Ausbreitung der neuen Variante unter Kontrolle zu bringen. Geplant sei, dass bis zum Ende des Wochenendes eine halbe Million Menschen geimpft seien.
    Um das Virus einzudämmen, gilt in der Hauptstadt London und Teilen Südostenglands ein Shutdown mit Ausgangssperren, auch über die Weihnachtstage.
    Weiterführende Lektüre: Was zu Mutationen des Coronavirus bekannt ist
    Porträt des Virologen Christian Drosten, 2020.
    Virologe Christian Drosten (laif/Redux/Jacobia Dahm)
    Nach Informationen des Virologen Drosten hat sich die neue, in Großbritannien aufgetretene Variante des Coronavirus bislang nicht Deutschland verbreitet.
    +++ In der Schweiz wollen sich alle Mitglieder der Regierung gegen das Coronavirus impfen lassen. Ein Sprecher bestätigte der "Sonntags-Zeitung", der Bundesrat habe entsprechende Beschlüsse gefasst. Damit wolle man die Bürgerinnen und Bürger motivieren, bei der Impfkampagne mitzumachen. Wie die Zeitung unter Berufung auf eine repräsentativen Umfrage berichtet, sind nur 35 Prozent der Befragten derzeit bereit, sich rasch impfen zu lassen. 57 Prozent der Teilnehmer würden sich nicht oder "eher nicht sofort" impfen lassen.
    +++ In Israel ist die Impfkampagne gestartet. Unser Korrespondent Benjamin Hammer berichtet, dass Israelis, die älter als 60 Jahre alt sind, bereits Termine dafür machen können.
    Gestern bekam Premierminister Netanjahu das Vakzin als erster in einem Krankenhaus injiziert. Heute soll auch Präsident Rivlin öffentlich immunisiert werden. Dadurch sollen möglichst viele Israelis motiviert werden, sich ebenfalls impfen zu lassen.
    Netanjahu lächelt milde, während ihm ein Arzt mit Mundschutz das Serum injiziert.
    Der israelische Premier Benjamin Netanjahu wird am 19.12.2020 zum Beginn der Impfkampagne in seinem Land im Sheba Medical Center in Ramat Gan geimpft. (Amir Cohen / Reuters / ap / dpa)
    +++ Bei der Darts-Weltmeisterschaft in London ist der erste Profi positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie der Weltverband PDC mitteilte, wurde der Niederländer Martijn Kleermaker nach einem positiven Testergebnis aus dem Turnier genommen. Eigentlich hätte Kleermaker sein Auftaktspiel gegen den Südafrikaner Cameron Carolissen bestreiten sollen. Weil auch der Ersatzmann Josh Payne aus England nach einem Corona-Fall in seinem Umfeld nicht an dem Spiel teilnehmen kann, erreicht Carolissen ohne Spiel die nächste WM-Runde.
    +++ Die Bundesregierung hat eine zügige Verteilung von Impfstoffen gegen das Coronavirus in Deutschland zugesichert. Es werde ab dem geplanten Impfbeginn am 27. Dezember "ein kontinuierliches Aufwachsen der täglichen beziehungsweise wöchentlichen Lieferungen geben", teilte das Gesundheitsministerium mit. Im Januar werde nach jetzigem Stand mit drei bis vier Millionen Dosen gerechnet, bis Ende März sollen es insgesamt 11 bis 13 Millionen Dosen sein. Bayerns Ministerpräsident Söder hatte zuletzt betont, beim Einkauf der Vakzine brauche es mehr Tempo.
    +++ Etwa 60 Gegner von Corona-Schutzmaßnahmen sind in Cottbus nach Angaben der Stadt trotz eines Verbots zu einer Demonstration erschienen. Die Polizei habe die als Schweigemarsch angemeldete Veranstaltung am Samstag unterbunden, teilte die Stadt am Sonntag mit. Gegen 29 von ihnen seien Verfahren wegen Verstößen zum Beispiel gegen die Maskenpflicht eingeleitet worden. Die Demonstration in der Innenstadt war angesichts der hohen Zahl neuer Infektionen in Cottbus zuvor untersagt worden.
    +++ Die Weltgesundheitsorganisation steht mit Großbritannien wegen der Ausbreitung einer neuen Variante des Coronavirus in engem Kontakt.
    Das Foto zeigt WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus mit Gesichtsmaske.
    Das Foto zeigt WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus mit Gesichtsmaske. (AFP / World Health Organization)
    Die britischen Behörden teilten Informationen und Ergebnisse ihrer Analysen und Studien, twitterte die WHO in der Nacht. Man werde die Mitgliedstaaten und die Öffentlichkeit auf dem Laufenden halten, sobald man mehr über die Merkmale dieser Virusvariante und deren Auswirkungen erfahre. Die WHO betonte, in der Zwischenzeit werde geraten, weiterhin alle erforderlichen Schutzmaßnahmen zu ergeifen.
    Gestern hatten die britischen Behörden mitgeteilt, die kürzlich entdeckte Variante sei um bis zu 70 Prozent ansteckender als die bisher bekannte Form. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass Impfstoffe gegen die Mutation weniger effektiv seien. Wegen der raschen Ausbreitung der neuen Variante des Virus in Großbritannien hatte die britische Regierung einen neuen Shutdown für die Hauptstadt London verhängt. Mehr dazu hier.
    Die Niederlande beschlossen inzwischen ein Verbot von Flügen aus Großbritannien. Die Regelung gelte zunächst bis zum 1. Januar, teilte die Regierung in Den Haag mit.
    Auch in Südafrika wurde eine neue Variante des Coronavirus entdeckt. Laut dem dortigen Gesundheitsministerium ähnelt sie der Variante aus Großbritannien und könnte hinter der raschen Ausbreitung der zweiten Infektionswelle im Land stecken.
    +++ Nach dem Feuer auf einer Corona-Station eines Krankenhauses im Süden der Türkei wird mittlerweile von elf verstorbenen Patienten berichtet. Diese Zahl nannte die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Das Feuer in dem Privatkrankenhaus in Gaziantep war am Samstagmorgen ausgebrochen.
    +++ Bayern will eine Spezialeinheit zur Bekämpfung des Coronavirus in den Senioren-Heimen schaffen. Das hat der bayerische Ministerpräsident Söder (CSU) der "Bild am Sonntag" gesagt.
    Markus Söder (CSU), Parteivorsitzender und Ministerpräsident von Bayern, nimmt zu Beginn einer Sitzung des Ministerrats in der Staatskanzlei seine FFP2-Schutzmaske ab. 
    Markus Söder (CSU) (picture alliance/dpa/dpa-Pool | Matthias Balk)
    Bereits ab Montag solle die Task Force die Bewohnerinnen und Bewohner in den rund 1.500 stationären Alten- und Pflegeheime und in etwa 800 Behinderteneinrichtungen zum Einsatz kommen, sagte Söder. Ziel ist es, die am stärksten Betroffenen besonders vor Ansteckung zu schützen.
    +++ In Deutschland sind von den Gesundheitsämtern 22.771 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden.
    Das sind rund 2.500 mehr als am Sonntag vor einer Woche. Wie das Robert-Koch-Institut mitteilte, starben weitere 409 Menschen an oder mit dem Virus. Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln, liegen die Fallzahlen des RKI sonntags und montags in der Regel niedriger als an anderen Wochentagen. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 192,2. Bund und Länder streben das Ziel von 50 an. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen positiv getestet wurden.
    +++ Nach dem Verbot von Demonstrationen sogenannter Querdenker haben sich sowohl in Leipzig als auch in Freiburg am Samstag nur wenige Demonstranten versammelt. In Leipzig fanden kleine Gegendemonstrationen statt, unter die sich vereinzelte Kritiker der Corona-Maßnahmen mischten, teilte die Polizei mit. In Freiburg versammelten sich an mehreren Stellen kleine Gruppen der "Querdenker".
    +++ Wegen eines Corona-Ausbruchs ist Sydney, die einwohnerreichste Stadt Australiens, vom Rest des Landes abgeschottet.
    Ein Schild warnt Menschen an einem Strand in Sydney mit "Public health order applies".
    In einem nördlichen Vorort von Sydney hat es einen größeren Corona-Ausbruch gegeben. (dpa/ AP / Mark Baker)
    Die anderen Regionen haben strenge Reisebeschränkungen für Menschen von dort verhängt. Von Montag an dürfen die Einwohner der Stadt etwa nicht mehr in die Bundesstaaten Victoria und Queensland reisen. Queensland will Polizeikontrollen einrichten an der Grenze zu New South Wales, dem Staat, dessen Hauptstadt Sydney ist. Dort stehen die nördlichen Vororte, wo der Ausbruch zu rund 70 Infektionen geführt hat, unter einem Lockdown.
    +++ Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Papier, äußert rechtliche Bedenken gegen die Impf-Verordnung von Bundesgesundheitsminister Spahn. Die grundsätzlichen Entscheidungen, ob und nach welchen allgemeinen Kriterien einzelne Personengruppen bei der möglicherweise lebensrettenden Impfung bevorzugt würden, müsse "der parlamentarische Gesetzgeber selbst treffen", sagt Papier den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
    Weiterführende Lektüre:
    Spahns Corona-Impfplan - Wer wird zuerst geimpft, wer später?
    So weit ist die Forschung an Impfstoffen gegen das Coronavirus
    +++ Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert "mehr Tempo" bei der Beschaffung und Verteilung des Impfstoffs. "Es muss alles darauf ausgerichtet werden, mehr Impfstoff zu bekommen, der dann schneller verteilt wird", sagt der CSU-Chef der Zeitung "Bild am Sonntag". Dies müsse "absolute politische Priorität sein". Söder warnte zugleich vor übertriebenen Hoffnungen, dass der Lockdown am 10. Januar sicher aufgehoben wird.
    +++ Der brasilianische Präsident Bolsonaro spricht im Zusammenhang mit Corona-Schutzimpfungen von einer "Hast", die er als ungerechtfertigt kritisierte. Man mische sich in das Leben der Menschen ein, sagte der 65-Jährige in einem Interview mit seinem Sohn, dem Abgeordneten Eduardo Bolsonaro, das auf der Videoplattform Youtube veröffentlicht wurde. Der rechtsextreme Präsident, der wegen seines Krisenmanagements in der Pandemie seit Monaten in der Kritik steht, hatte regelmäßig Zweifel an den Impfungen geäußert und die Gefahr durch das Coronavirus immer wieder heruntergespielt. Erst am Donnerstag hatte Bolsonaro - der selbst an Covid-19 erkrankt war - angekündigt, sich nicht impfen zu lassen und verwies auf potenzielle Nebenwirkungen.
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