Getauscht, gekauft, geraubt
Die Hamburger Forschungsstelle zur Geschichte des Kolonialismus untersucht die Afrika-Sammlung im Bremer Übersee Museum
50 Jahre danach
An der FU Berlin startet eine Vortragsreihe zur Studentenbewegung
Der radikale Wandel
"Die digitale Revolution und ihre Folgen" ist Thema der 5. Gaterslebener Gespräche
Interview mit Prof. Karl-Heinz Paqué, Minister a.D., Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft, Universität Magdeburg
Von Kontinuitäten und Diskontinuitäten
Mit der nationalsozialistischen Geschichte der Judikative beschäftigte sich eine Tagung der Justizakademie Recklinghausen
Schwerpunktthema:
Fakten und Mythen
Historiker erforschen die Geschichte des Papsttums
Am Mikrofon: Barbara Weber
Stellvertreter Christi, unfehlbar in den großen Fragen des Glaubens, Hüter einer ewigen Ordnung - das sind die Attribute des Papstes, jedenfalls im offiziellen Verständnis der römisch-katholischen Kirche. Das Amt des Papstes scheint darin unveränderlich, genauso wie es im Matthäus-Evangelium heißt: „Du bist Petrus der Fels, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen.“ - Aber diese vermeintliche Unveränderlichkeit des Pontifikats ist ein Mythos, an dem die Kirche und die römische Kurie kräftig mitgestrickt haben, erklärt der Schweizer Historiker Volker Reinhardt. In seiner gerade erschienenen Gesamtgeschichte des Papsttums sortiert er Fakten und Mythen des Pontifikats: seine Entstehung und vielfachen Wandlungen bis hin zu seiner heutigen Gestalt. Dabei wird z.B. jene Episode vom Gang nach Canossa, die in keinem Schulbuch fehlt, wo sich Heinrich IV. angeblich in Sack und Asche dem Papst unterwerfen musste, als Geschichtsklitterung entlarvt. An einem anderen Punkt, aber in derselben aufklärerischen Perspektive setzt der Münsteraner Kirchenhistoriker Hubert Wolf an. Er hat in seiner jüngsten Veröffentlichung versucht, die Geheimnisse der Papstwahl aufzudecken und hinter die Mauern des Konklave zu schauen. Denn genau wie das Amt des Papstes, so hat auch das Wahlverfahren eine lange Vorgeschichte. Das heutige Konklave, der Rückzug der Kardinäle in die Sixtinische Kapelle, ihre totale Abschottung von der Außenwelt, geht zurück auf das Jahr 1269. Die Stadtväter und Bürger Viterbos haben damals die pflichtvergessenen Kardinäle unter verschärften Lebensbedingungen in den Palast eingesperrt, damit sie endlich ihrer Aufgabe nachkommen und einen neuen Papst wählen. Das Konklave, so Hubert Wolf, war also im Anfang eine Beugehaft.