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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 01.02.2014

  • 00:05 Uhr

    Verdächtige Geliebte
    Von Keigo Higashino
    Aus dem Japanischen von: Ursula Gräfe
    Bearbeitung und Regie: Steffen Moratz
    Mit: Sylvester Groth, Meriam Abbas, Ingo Hülsmann, Ulrich Matthes, Fine Berger, Johann von Bülow, László Kish, Matti Krause, Frauke Poolman und Axel Wandtke
    Produktion: WDR 2013
    Länge: ca. 54'

    Was ist schwieriger: eine unlösbare Aufgabe zu erstellen oder sie zu lösen? Ishigami ist Mathematiklehrer und ledig. Ein Eigenbrötler, fast ausschließlich mit sich und theoretischen Problemen der Mathematik beschäftigt. Fast ausschließlich - denn da gibt es noch die Nachbarin Yasuko, in die Ishigami heimlich verliebt ist. Als Yasuko ihren gewalttätigen Exmann ermordet, hilft er ihr, die Leiche zu entsorgen und verschafft ihr und ihrer 14-jährigen Tochter ein Alibi. Für ein Genie wie Ishigami scheint es kein Problem, die Polizei an der Nase herumzuführen. Doch der ermittelnde Kommissar bekommt ausgerechnet von dem Physiker Yukawa Unterstützung, der noch eine Rechnung mit Ishigami offen hat.

    Keigo Higashino, geboren 1958 in Osaka, schrieb nach seinem Studium der Elektrotechnik nur nebenbei und arbeitete bei einem großen japanischen Elektrokonzern. Inzwischen ist er einer der erfolgreichsten Krimi-Autoren Japans.

  • 01:05 Uhr
    01:05 Uhr   Soundcheck

    Am Mikrofon: Günther Janssen

    02:05 Uhr   LiederLaden

    Neues aus der US-amerikanischen Singer-/ Songwriter-Szene
    Am Mikrofon: Michael Kleff

    03:05 Uhr   Spielraum

    Rock ohne Grenzen
    Am Mikrofon: Udo Vieth

    04:05 Uhr   Klanghorizonte

    Lena Willemark, Jonas Knutsson, Mats Oberg u.a.
    Mit Michael Engelbrecht

    05:05 Uhr   Alte Musik

    Domenico Natale Sarro
    Concerto für Blockflöte und Orchester Nr. 11 a-Moll
    Leitung und Blockflöte: Maurice Steger

    Evaristo Felice Dall'Abaco
    Konzert für Kammerorchester D-Dur, op. 5 Nr. 6
    Il Tempio Armonico
    Leitung: Alberto Rasi


    05.30 Nachrichten
    05.35 Presseschau
    Aus deutschen Zeitungen

    Francesco Maria Veracini
    Sonate für Violine und Basso continuo D-Dur, op. 2,1
    Locatelli-Trio

  • 06:05 Uhr

    Joachim Frank, Chefkorrespondent Frankfurter Rundschau:
    „Unglückliche Wortwahl“ - Zum Familienbild des Kölner Kardinals Meisner

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 30 Jahren: Der Vier-Sterne-General und stellvertretende NATO-Oberbefehlshaber Günter Kießling wird rehabilitiert

  • 09:10 Uhr

    Explosives Erbe - Der schwierige Umgang mit den Weltkriegsbomben
    Am Mikrofon: Henning Hübert

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Das Klarinettisten-Ehepaar Sabine Meyer und Reiner Wehle

    Die Klarinettistin Sabine Meyer gehört seit mehr als 30 Jahren zu den Weltbesten ihres Fachs. Sie hat durch ihr Spiel und ihren persönlichen Ton die Klarinette als Soloinstrument neu ins Licht der Aufmerksamkeit gerückt. Nach wenigen Jahren im Orchester, unter anderem bei den Berliner Philharmonikern, konzentriert sich Sabine Meyer auf ihre Soloauftritte. Außerdem widmet sie viel Zeit der Kammermusik. So etwa mit dem Trio di Clarone, zu dem auch ihr Ehemann Reiner Wehle gehört. Er war Mitglied der Münchner Philharmoniker und Erster Solo-Klarinettist der NDR Radiophilharmonie. Ebenso feierte er Erfolge als Solist. Wehle hat zudem ein mehrbändiges Standardwerk mit 'Basisübungen für Klarinette' verfasst. Kennen- und liebengelernt haben sich Sabine Meyer und Reiner Wehle vor über 35 Jahren in der berühmten Klarinettenklasse von Hans Deinzer in Hannover. Seit 1993 unterrichten beide als Professoren an der Musikhochschule Lübeck. Zahlreiche Aufnahmen dokumentieren das große Können und die Musizierlust der beiden.

  • 11:05 Uhr

    Mit Brief und Siegel - Harris Tweed
    Mit Reportagen von Ruth Rach
    Am Mikrofon: Thilo Kößler
    (DLF 2012)

    Felsgrau, erdbraun, türkisblau - seine Farben sind von den Hebrideninseln inspiriert. Der schottische Harris Tweed gilt als der Champagner unter den Stoffen. Strapazierfähig, schmutz- und wasserabweisend, aus reiner schottischer Schurwolle - im 19. Jahrhundert war das Tuch mit dem traditionellen Fischgrät-, Hahnentritt- oder Prince-of- Wales-Muster bei der britischen Aristokratie hochbegehrt. Damals wurde Harris Tweed in erster Linie für Sport- und Jagdbekleidung benutzt. Heute verwenden Spitzendesigner das Tuch für extravagante Modekreationen und haben es damit zum internationalen Exportschlager gemacht. Auf Lewis and Harris, der Hebrideninsel am äußersten Nordwestzipfel des Vereinigten Königreichs, wird der edle Wollstoff hergestellt. Auf Webstühlen mit Pedalantrieb - denn das Gütesiegel von Harris Tweed verlangt, dass der Weber den Stoff auch heute noch daheim mit der Hand weben muss.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

    Florian Willershausen, Wirtschaftswoche:
    "Lassen wir uns Zeit, bis die neue Regierung steht" - Zum russischen Blick auf die Ukraine

    Rolf Clement, Deutschlandfunk:
    "Deutschland muss sich einmischen" - Zur 50. Münchner Sicherheitskonferenz

    Mariam Lau, Die Zeit:
    "Der Mensch im Mittelpunkt" - Zur Regierungserklärung der Bundeskanzlerin

    Katja Ridderbusch, Freie Journalistin:
    "Jahr des Handelns" - Zu Präsident Obamas Rede zur Lage der Nation

    Am Mikrofon: Barbara Roth

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten
    Zentralafrikanische Republik: Starke Frau im Krisenstaat - Portrait der Übergangspräsidentin Samba-Panza

    Zentralafrikanische Republik: Aufgabe unterschätzt? - Zur Militärintervention Frankreichs

    El Salvador: Präsidentschaftswahlen im Zeichen der Gewaltkriminalität

    Indien: Hindus gegen Muslime - Blutiger Wahlkampf im Bundesstaat Uttar Pradesh

    Am Mikrofon: Britta Fecke

  • 14:05 Uhr

    Das Forum für lebenslanges Lernen
    Länger arbeiten, länger lernen -
    Wie Unternehmen ältere Mitarbeiter besser fördern können
    PISAplus fragt: Wie können Unternehmen die Potenziale ihrer älteren Arbeitnehmer besser nutzen? Wie qualifizieren sie ihre Mitarbeiter, damit sie den Anforderungen bis zur Rente gewachsen sind? Welche dieser Fortbildungsprogramme haben sich bewährt? Und was können Beschäftigte selbst leisten, um möglichst lange ihren Beruf auszuüben?

    Gesprächsgäste sind:
    Margaret Heckel, Autorin des Buches „Aus Erfahrung gut. Wie die Älteren die Arbeitswelt erneuern“
    Rudolf Kast, Unternehmensberater für Personalmanagement und Vorstandsvorsitzender „Demographie Netzwerk“
    Knut Giesler, Bezirksleiter IG Metall Nordrhein-Westfalen
    Am Mikrofon: Regina Brinkmann

    Umfrage zum Altern im Betrieb
    Was wünschen Sie sich, damit Sie bis zur Rente durcharbeiten können?

    „Clever und Aktiv in Richtung Alter“
    Das Pilotprogramm „CLARA“ soll DB-Mitarbeiter fit halten.

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    pisaplus@dradio.de

    Das Rentenpaket der Bundesregierung ist beschlossen. Nicht alle Beschäftigten müssen bis 67 durcharbeiten. Das sorgt für Kritik: Anstatt die Frührente zu subventionieren, müsse die Arbeit für Ältere attraktiver werden, moniert beispielsweise Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer. Immerhin steuern in den nächsten 15 Jahren rund 20 Millionen Menschen auf das Rentenalter zu und Fachkräfte fehlen vielen Betrieben schon heute. Mit Fortbildungen und Anreizen zum lebenslangen Lernen versuchen Unternehmen ihre älteren Mitarbeiter fit zu halten, damit sie ihr Know-how möglichst lange weitergeben können. Offenbar mit mäßigem Erfolg: Laut einer aktuellen Umfrage der Hertie-Stiftung wünscht sich rund die Hälfte der Beschäftigten mehr Unterstützung von ihrem Arbeitgeber, um bis zur Rente durchzuhalten oder sogar länger erwerbstätig zu sein.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin
    Am Mikrofon: Dirk Schneider

    Frei wie die Piraten: Ja, Panik erfinden sich musikalisch neu
    „Libertatia” heißt das neue Album der Band Ja, Panik. Der Titel bezieht sich auf den Namen einer freien Piratenrepublik, die es im 17. Jahrhundert mal auf Madagaskar gegeben haben soll. Um die Möglichkeit von Freiheit geht es auch in den Texten der Band. Musikalisch hat sich die aus Österreich stammende, in Berlin lebende Band auf ihrem fünften Album neu erfunden: Die rohe Rumpeligkeit ist schmeichelnden Synthesizerklängen gewichen, doch die Texte bleiben bissig.

    Nicht lange nachdenken: Das neue Album der englischen Band Maxïmo Park
    „Too Much Information“ heißt das neue Album der Band Maxïmo Park aus Newcastle. Schon auf ihrem letzten Album hatten sie die Gitarren oft durch Synthesizer ersetzt, der Titel bezieht sich jetzt auf die Vielzahl an Stilen, an denen sie sich probiert haben. Musikalisch hat sich die Band alle Freiheiten genommen, die Texte allerdings wollen sich an Kurzgeschichten großer literarischer Vorbilder messen.

    Digital und unabhängig: Die neue Suzanne Vega
    Als vor sieben Jahren ihr letztes Studioalbum „Beauty & Crime“ floppte, stand Suzanne Vega plötzlich ohne Plattenvertrag da. Das neue Album der New Yorker Sängerin erscheint bei Cooking Vinyl, es ist das erste Mal, dass Vega bei einem Independent-Label veröffentlicht. Und sie hat sich in die sozialen Netzwerke eingefuchst, um dort eigenständig Werbung für das Album zu machen.

    Indianische Klänge aus Oklahoma:Die Folksängerin Samantha Crain
    Samantha Crain ist mehr unterwegs als zuhause. Bis zu 250 Konzerte gibt die Sängerin im Jahr, und auf diesen Reisen scheint sie einiges zu erleben: Es sind hauptsächlich Geschichten aus dem eigenen Leben, die die 27jährige in den elf Songs ihres neuen Albums erzählt. Die Musik ist von den Klängen der Choctaw-Indianer beeinflusst, zu deren Volk Crain gehört.

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser
    DIE BESTEN 7
    Das Ergebnis der Deutschlandfunk-Bestenliste Monat Februar 2014
    Am Mikrofon: Hajo Steinert

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation
    Schwerpunkt:
    Nische oder Praxis?
    Der Siegeszug der Bitcoins und die Angst der Finanzwelt

    Lohnende Alternativen
    Über elektronische Währungen und wie sie funktionieren

    Aktuell:
    Airbag gegen Fahrer
    Mach Unfällen geben Auto-Board-Computer schon heute Daten preis

    Halber Abschied vom Handy
    Google verkauft Teile seiner Mobilfunktochter Motorola

    Das Digitale Logbuch
    Radio-Konsole

    Info-Update

    Sternzeit 01.02.2014
    Jupiter mit Schlagseite

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Publikumsmobbing
    Shitstorm in den Medien gegen die Anti-Lanz-Petition
    Gespräch mit dem Tübinger Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen

    Totgesagte leben länger
    Facebook in seinem zehnten Jahr erfolgreicher denn je
    Gespräch mit dem Netzökonomen Holger Schmidt

    O-Ton-Nachrichten
    - Gegen die Medienrepression in der Ukraine - Deutsche Welle startet TV-Magazin für Privatsender in Kiew
    - Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts Produzentenallianz fordert Novellierung der Filmförderung

    Nachtschicht in Sydney
    Warum deutsche Medien ihre Redakteure in die Ferne schicken

    Slalom in Sotschi
    Wie ARD und ZDF von Putins Spielen berichten

    Am Mikrofon: Brigitte Baetz

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Wanderer durch die Künste - Zum Tod des Schauspielers und Regisseurs Maximilan Schell

    "Der Reigen oder Vivre sa vie" - Philipp Preuss inszeniert nach Arthur Schnitzler und Jean-Luc Godard am Schauspiel Leipzig

    Propaganda für die Wirklichkeit - Eine Ausstellung im Museum Morsbroich in Leverkusen untersucht den Erkenntniswert von Kunst

    "Traumprotokolle" - Hanna Schygulla und ihre Kurzfilme in einer Ausstellung der Akademie der Künste in Berlin

    Sterben in der Familie - Lars Kraumes Kinofilm "Meine Schwestern"

    Am Mikrofon: Burkhard Müller-Ullrich

  • 18:40 Uhr

    Demokratie in der Schwebe - Thailand vor der Parlamentswahl

  • 19:10 Uhr

    1.Fußball-Bundesliga, 19.Spieltag:
    1899 Hoffenheim - Hamburger SV

    Bayer 04 Leverkusen - VfB Stuttgart

    FC Schalke 04 - VfL Wolfsburg

    FC Augsburg - Werder Bremen

    FSV Mainz 05 - SC Freiburg

    Halbzeitbilanz: Hannover 96 - Borussia Mönchengladbach

    Auf den WM-Baustellen in Katar hat sich offenbar nichts verändert, weitere Tote

    Ski Alpin Weltcup der Frauen in Kranjska Gora (Slowenien) - Slalom

    Skispringen: Weltcup in Willingen - Einzelspringen

    Skispringen: Weltcup der Frauen in Hinzenbach/A

    Susann Götz - Nationalmannschaftskapitänin der deutschen Eishockeyauswahl

    Tennis Davis Cup in Frankfurt / Doppel: Deutschland - Spanien

    Audiovisuelle Wahrnehmungsförderung: Schalltherapie im Sport

    Laufen wie auf Wolken - die Calamari-Idee beim Sportschuh

    Am Mikrofon: Astrid Rawohl

  • 20:05 Uhr

    Hörspiel des Monats
    Abzählen
    Von Tamta Melaschwili
    Aus dem Georgischen: Natia Mikeladse-Bachsoliani
    Bearbeitung und Regie: Elisabeth Putz
    Produktion: NDR/ORF 2013
    Lange:53'40

    anschließend:
    Axis Mundi - Tree Of Life
    Teiji Ito (1935-1982), ein Komponist, Klangforscher und Schamane
    Vorgestellt von Karl Lippegaus
     

    Das Hörspiel 'Abzählen' erzählt eine Geschichte aus dem Krieg. Die 1979 geborene Autorin Tamta Melaschwili aus Georgien hat in ihrem Debütroman gewiss Bezug auf den Kampf zwischen georgischen und russischen Truppen um die Region Sudossetien genommen. Zugleich ist das von Elisabeth Putz für den Funk bearbeitete und auch inszenierte Hörspiel aber ein Werk, das über den konkreten Konflikt hinaus mit großer Eindringlichkeit auf die Schrecken des Krieges und die seelischen Wunden verweist, die er hinterlässt. Die Schicksale der 13-jährigen Mädchen Ninzo und Zknapi stehen dabei im Mittelpunkt, zwei Teenager, die eben ihre Weiblichkeit entdecken und verrückte Ideen im Kopf haben. Aber immer steht der Schrecken dazwischen, eine sterbende Großmutter ist zu versorgen, eine überforderte Mutter mit dem neugeborenen Bruder braucht Hilfe, Babynahrung muss besorgt - also gestohlen werden. Das zivile Leben ist zusammengebrochen, niemand weiß, ob es jemals wieder beginnen wird. Alte, Schwache und Kinder leben noch im Dorf, Soldaten beider Parteien sind da, bei denen man Zigaretten erbetteln, aber auch lebensgefährliche Jobs als Drogenschmuggler bekommen kann. Denn im Wald zwischen den Fronten liegen Minen. Und wer sie nicht ernst nimmt, stirbt. Das Hörspiel bezieht seine Stärke aus der geradlinigen, konsequent auf die beiden Protagonistinnen ausgerichteten und mit sparsamen Effekten inszenierten Handlung. Die Spannung wächst aus dem Gegensatz zwischen der rührenden Unschuld der heranwachsenden, noch fast kindlichen Hauptfiguren, die so abgebrüht wirken wollen und so ernst sein müssen - vor dem grausamen Hintergrund des Krieges. Es gibt keine Normalität mehr, das Paradies der Kindheit ist zerstört. (Aus der Begründung der Jury Akademie der Darstellenden Künste)

  • 22:05 Uhr

    Ketzerische Wut
    Der argentinische Komponist Jorge Horst
    Vorgestellt von Thomas Beimel

    Die Titel seiner Stücke klingen wie Kampfansagen: Mit 'herético furor' (deutsch: ketzerische Wut) behauptet Jorge Horst einen grundsätzlichen Einspruch. Der 1963 geborene Argentinier interessiert sich für Konzepte der Anarchie und überträgt sie auf sein musikalisches Schaffen. Das Ergebnis ist eine vielschichtige Musik, die aus einer eigenwilligen Mischung von intellektueller Reflexion, alchemisch gefärbter Metaphorik und purer Klanglust entsteht. Bezeichnenderweise heißt eine Werkreihe 'sin dogma' - ohne Dogma. Denn keine Vorgabe ist absolut, auch nicht die in Europa seit Jahrhunderten gängigen Paradigmen wie Harmonik, Melodik oder Form, die Jorge Horst in umwandelt in Momente des Elementaren: die Wirkungskraft von Feuer und Wasser. In den letzten Jahren gelang es dem in Rosario beheimateten Komponisten, die für seine Musik wesentlichen Oppositionen als immer subtilere, untergründig wirksame Konflikte darzustellen. Im vom Deutschlandfunk beauftragten neuesten Stück 'crisoles' (Schmelztiegel) entwirft er ein klingendes Abbild einer utopischen Gesellschaft: einem 'melting pot', in dem unterschiedliche Ausdrucksweisen eine gleichberechtigte Koexistenz führen.

  • 22:50 Uhr

    1.Fußball-Bundesliga, 19.Spieltag:

    Basketball Bundesliga, 19. Spieltag: ALBA Berlin - medi Bayreuth

    Wintersport

    Am Mikrofon: Astrid Rawohl

  • 23:05 Uhr

    Hier spricht Afghanistan!
    Eine Lange Nacht über die Stimmlosen des Krieges
    Von Martin Gerner

    Der Abzug ausländischer Truppen aus Afghanistan bis Ende 2014 wirkt wie eine Schlussklappe auf einen der längsten militärischen Konflikte der jüngsten Zeitgeschichte. Was wie ein Abschied klingt, ist in Wahrheit die andauernde Herausforderung einer kulturellen Begegnung auf vielen Ebenen. Wenigen ist bewusst, dass der Hindukusch gleichbedeutend ist mit der Geschichte einer Kulturnation, die vor Jahrzehnten auch für Fortschritt in Zentralasien stand. Was also macht Afghanistan aus - heute wie damals - jenseits von Burkas, Bettlern und Bewaffneten? Wie haben Literatur und Poesie die Kriege überstanden? Was bedeutet afghanische Identität heute und wie hat sie sich gewandelt im Lauf der Kriege? Unverändert wird im deutschen Feuilleton und in Talk-Shows überwiegend über Afghanen gesprochen. Selten mit ihnen. Vieles im Umgang mit Afghanistan verweist dabei zurück auf unseren eigenen Umgang mit dem Fremden und so auch auf unser Selbstbild. Wie aber sehen Afghanen sich und die Intervention der letzten Jahre? Die Lange Nacht gibt diesen Stimmlosen eine Stimme. Es geht um kulturelle Missverständnisse, weiße Flecken im gegenseitigen Austausch und um die Wiederentdeckung eines kulturellen Erbes, das neu begriffen werden kann.