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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 01.02.2020

  • 00:05 Uhr

    Die Maske des Mörders
    Von Patrick Hampton
    Bearbeitung: Hellmuth Kirchammer
    Komposition: Hans-Peter Haller
    Regie: Heinz Schimmelpfennig
    Mit René Deltgen, Wolfgang Reinsch, Ernst Fritz Fürbringer, Hanns Bernhardt, Hannes Tannert, Charles Wirths u.a.
    Produktion: BR 1967
    Länge. 47'55

    Ein Schuss, ein Stöhnen, ein Mann fällt zu Boden. Daisy Colin und Bernhard Walsh haben die Szene perfekt hingelegt. Der Regisseur ist höchst zufrieden, der im Filmatelier anwesende Autor Hackett ebenfalls. Die Fernsehserie nach seinen Memoiren aus seiner Zeit als Strafverteidiger ist ein großer Erfolg. Als Blut aus Walshs Körper sickert, wird allen klar, warum er als Leiche so überzeugend ist: Er wurde wirklich erschossen. Wie Inspektor Campbell von Scotland Yard sofort feststellt, wurde die Platzpatrone in Mrs Johnsons Revolver mit einer scharfen Patrone vertauscht. Das könnte jeder getan haben, der sich vor dem Schuss am Filmset aufgehalten hat. Eine lange Liste. Der Inspektor findet bei Walsh einen Drohbrief: „Die Stunde der Abrechnung ist gekommen. Sie werden den morgigen Tag nicht mehr erleben.” Ein Schreiben mit dem gleichen Text hat auch die Londoner Lehrerin Sheila Bird bekommen. Sie sitzt im Zug 16.10 Uhr ab Paddington, als ein Fremder sie anspricht ...

  • 01:05 Uhr

    Lied & Chanson
    Zu Gast: die Singer-Songwriterin Inger Nordvik
    Liederbestenliste: die Platzierungen im Februar
    Global Sound: neue internationale Singer-Songwriter-Alben
    Original im Ohr: ungewöhnliche Coverversionen
    On Tour: Konzerttipps
    Am Mikrofon: Anna-Bianca Krause

    Man hört vieles auf dem Debütalbum von Inger Nordvik: dass sie in Nordnorwegen zwischen Meer und Bergen geboren ist und mit einem Klavier aufwuchs, an dem sie schon als Kleinkind nach Gehör gespielt hat. Man hört, dass sie klassischen Gesang studiert hat, dass sie sich dann aber doch für eine freiere Musik entschied. All das hat ihre Musik geprägt, die weder Folk, noch Pop, Jazz oder Kammermusik ist und doch von all dem etwas beinhaltet.

  • 06:05 Uhr

    Befreiungsschlag - Der Brexit als Chance

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Jürgen Zurheide

  • 09:05 Uhr

    Vor 125 Jahren: Der amerikanische Filmregisseur John Ford geboren

  • 09:10 Uhr

    Einsamkeit - wenn Stille krank macht

    Am Mikrofon: Vanja Budde

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Komponist und Pianist Martin Kohlstedt

    1988 wurde Martin Kohlstedt in Breitenworbis in Thüringen geboren. Seine Musik beschreibt er als improvisiertes, intuitives Laufenlassen am Klavier, das er mal mit elektronischen Soundsystemen, mal mit vielköpfigen Chören in Verbindung bringt - so wie aktuell mit dem Gewandhauschor Leipzig. Martin Kohlstedt kreiert Hörspiele und liefert den Sound für Computerspiele und Imagefilme. Seine Stücke, sagt der komponierende Pianist, seien nicht abgeschlossen, sondern würden sich weiterentwickeln von Auftritt zu Auftritt. Konzerte führten ihn zur Weltausstellung nach Mailand, in die russische Staatsbibliothek nach Moskau und in den Großen Saal der Elbphilharmonie in Hamburg. Für seine Musikauswahl in ,Klassik-Pop-et cetera’ empfiehlt Martin Kohlstedt: Augen schließen, wenn man nicht gerade Auto fährt, sich zurücklehnen und mit guten Kopfhörern lauschen.

  • 11:05 Uhr

    Europas Immobilienmärkte - Kaufen, bauen, ausgrenzen
    Fünf Reportagen aus fünf Ländern

    Wenn Ferienhäuser in Dänemark an Ausländer ungern vermietet werden, wenn ausländische Investoren in Griechenland heimischen Wohnungssuchenden das Leben schwer machen und wenn der portugiesische Staat Einwanderungspolitik mit Wohnraum verknüpft, dann wird klar: Immobilien sind ein Politikum. Überall in Europa und zuweilen auch grenzüberschreitend. Die ‚Gesichter Europas‘ gehen auf Spurensuche in fünf Ländern. Denn Wohnen ist für jeden Menschen existenziell und überall in Europa verbinden sich derzeit mit Wohnen auch Existenznöte.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

    Mission accomplished - Johnson hat geliefert

    Katerstimmung nach dem Brexit - wie weiter? - Interview mit Josef Janning, Europa-Experte

    China: Bundeswehr fliegt Deutsche aus Wuhan

    Impeachment Verfahren: Senat lehnt Anhörung von Zeugen ab

    Klein Nigeria mitten in Italien - Die nigerianische Mafia Castel Volturnos

    CDU-Fachausschuss Wirtschaft will Rückkehr zur Atomkraft prüfen

    Erste Etappe der "Synodale Versammlung" geht zu Ende

    Sporttelegramm

    Moderation: Mario Dobovisek

  • 13:10 Uhr

    Die Krise als Chance - Die EU nach dem Austritt der Briten

    Überhaupt eine Chance? Die arabische Welt und der neue Nahost-Plan

    Chance nutzen! Italien und die Wahlschlappe für Salvini

    Neue Chance - Wie sich das Gedenken an den Holocaust verändern muss

    Am Mikrofon: Anne Raith

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten

    Brexit: Aus indischer Sicht ein Profit

    Vizeweltmeister in der Rüstungsproduktion: Militärstrategische Interessen Chinas -
    Gespräch mit Christian Mölling, Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik

    Von Windhoek nach Düsseldorf: Namibische Pfleger für deutsche Kliniken

    Wasser für Ägypten, Energie für Äthiopien: Konflikt um Nil-Staudamm

    Am Mikrofon: Britta Fecke

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    Tippen statt Schreiben -
    Ist Rechtschreibung nicht mehr so wichtig?

    Gesprächsgäste:
    Hans Brügelmann, Bildungsforscher  und Mitglied des Grundschulverbandes
    Susanne Lin-Klitzing, Vorsitzende des deutschen Philologenverbandes
    Frank Kühn, Leiter der Max-Weber-Schule, vormals Rektor der deutschen Schule Helsinki
    Am Mikrofon: Manfred Götzke

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de
    Sie können ab morgen 15 Uhr bis zur Sendung am Samstag auch eine Nachricht auf unserem Anrufbeantworter hinterlassen.

    Rechtschreibung intensiv pauken? Nicht mehr so wichtig, meint jedenfalls Grünen-Politiker Winfried Kretschmann.
    Zwar braucht auch seiner Meinung nach jeder Mensch ein Grundgerüst an Rechtschreibkenntnissen - aber mehr eben auch nicht.

    Rechtschreibung verliert also an Bedeutung? Für seine Anmerkungen erntete der baden-württembergische Ministerpräsident reichlich
    Kritik und zum Teil auch Spott im Netz - es gab aber auch Rückendeckung, etwa vom Grundschulverband. Tatsächlich stellt sich in Zeiten
    des allgegenwärtigen Wischens und Tippens die Frage, welche Rolle die Basiskompetenzen Rechtschreibung und Handschrift überhaupt noch spielen.
    Der Schriftverkehr im Berufs- und Geschäftsleben wird heute nur noch am Rechner erledigt, auch Studierende sitzen heute mit Laptop, statt mit Kladde
    und Kuli in Vorlesung und Seminar. In Finnland heißt es schon in der Grundschule: Tippen statt Schreiben.

    In der Samstagsausgabe von Campus & Karriere gehen wir diesen Fragen nach:
    Welche Bedeutung hat die Rechtschreibung noch in Zeiten der Digitalisierung? Ist sie überbewertet, oder nach wie wichtig für die Entwicklung unserer Kinder?
    Können Autokorrektur und KI die eigenen Kompetenzen ersetzen - oder machen wir uns zu sehr abhängig von der Technik? Sollten SchülerInnen lieber richtig
    und schnell Tippen erlernen, anstatt sich mit Rechtschreibung und Handschrift abzumühen?

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    Tarek K.I.Z. auf Solopfaden: „Es ist eine Art Lebenstraum“
    „Es war an der Zeit, ein Soloalbum zu machen“, sagt Tarek Ebéné von der Hip-Hop-Formation K.I.Z.. Mit „Golem“ veröffentlicht er ein Album zwischen Wut und Melancholie, geprägt von persönlichen Geschichten, wie dem Tod seines Vaters: „Das hat mich definitiv verändert", meinte der Rapper im Dlf.

    Das austro-isländische Duo OEHL: „Die Stimme ist unser wichtigstes Instrument“
    OEHL besteht aus dem Liedermacher Ari Oehl, dem Multiinstrumentalisten Hjörtur Hjörleifsson und dem Produzenten Marco Kleebauer, der für viele der Klänge und Beats verantwortlich ist. Gemeinsam ertüfteln sie auf ihrem Debut „Über Nacht“ eingängige und komplexe Popmusik mit poetischen deutschen Texten.

    „Am ballen wie Kobe“ - Kobe Bryant und die Hip-Hop-Szene
    Kobe Bryant stand für Ehrgeiz, Dominanz und Erfolg - weit über die Basketballwelt hinaus. Damit war er ein Sinnbild für dutzende Rapper, die sich gerne mit ihm verglichen haben, um sich selbst zu verherrlichen. Bryants Fähigkeiten als Rapper mussten sie dafür bewusst ignorieren.

    Queer-Pop und philosophischer Reggae: Chiles alternative Musikszene
    Queer-Pop, feministischer Folk und philosophischer Reggae - die alternative Musikszene in Chile charakterisiert sich durch die Diversität verschiedener Musikgenres, den Einfluss elektronischer Klänge und politische Messages, die besonders seit den Protesten im Oktober immer stärker zum Vorschein kommen.

    Am Mikrofon: Anja Buchmann

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    DIE BESTEN 7
    Das Ergebnis der Deutschlandfunk-Bestenliste im Monat Februar
    Vorgestellt von Stephanie Jentgens

    Tom Schamp
    „Das schönste und größte Bildwörterbuch der Farben“
    Aus dem Niederländischen von Birgit Erdmann
    (Gerstenberg Verlag, Hildesheim)

    Leonora Leitl
    „Einmal wirst du ...“
    (Tyrolia Verlag, Innsbruck)

    Alexandre Galand und Delphine Jacquot (Illustration)
    „Die Welt in der Wunderkammer“
    Aus dem Französischen von Anke Wagner-Wolff
    (Gerstenberg Verlag, Hildesheim)

    Fabien Grolleau und Jérémie Royer (Illustration)
    „Charles Darwin und die Reise auf der HMS Beagle“
    Aus dem Französischen von Anja Kootz
    (Knesebeck Verlag, München)

    Ken Krimstein
    „Die drei Leben der Hannah Arendt“
    Aus dem Englischen Hannes Zischler
    (dtv Verlag, München)

    Patrick Spät und Beatrice Davies (Illustrationen)
    „Der König der Vagabunden. Gregor Gog und seine Bruderschaft“
    (Avant Verlag, Berlin)

    Adam Baron
    „Freischwimmen“
    Aus dem Englischen von Birgitt Kollmann
    (Hanser Verlag, München)

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Evaluierung
    Wünsche an die Europäische Datenschutzgrundverordnung

    Durcheinander
    In ganz Europa wird die DSGVO unterschiedlich ausgelegt

    Und Tschüss
    Warum der Datenschützer von BaWü ausgetwittert hat

    Das Digitale Logbuch
    Der 5G-Trojaner

    Info Update

    Sternzeit 1. Februar 2020
    Mit Skyweek durch das All

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Verspielen die Alten unsere Zukunft?
    Der Publizist und Botschafter der Stiftung Generationengerechtigkeit Wolfgang Gründinger und Franz Müntefering, ehem. Vize-Kanzler und Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen, im Gespräch
    Am Mikrofon: Manfred Götzke

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Am Nationaltheater Mannheim inszeniert Cordula Däuper Donizettis „Don Pasquale“

    "Andi Europäer" - Philipp Löhles satirische "Völkerschau" am Staatstheater Nürnberg

    Gegründet im Nationalsozialismus - Eine Ausstellung im Kunstmuseum Stuttgart

    Fake, Freiheit und die Sache mit dem Geld - 40 Jahre Deutscher Literaturfonds

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    Sanierung der Deutschen Bahn: Mehr Geld allein reicht nicht

  • 19:10 Uhr

    Tennis - Australian Open in Melbourne: Finale Frauen

    1. Fußball-Bundesliga, 20. Spieltag:
    Borussia Dortmund - 1. FC Union Berlin
    1899 Hoffenheim - Bayer 04 Leverkusen
    Fortuna Düsseldorf - Eintracht Frankfurt
    1. FSV Mainz 05 - FC Bayern München
    FC Augsburg - SV Werder Bremen
    RB Leipzig - Borussia Mönchengladbach

    2. Fußball-Bundesliga, 20. Spieltag:
    Hannover 96 - SV Wehen Wiesbaden
    FC St. Pauli - VfB Stuttgart
    Karlsruher SC - Holstein Kiel

    Fussball - Wie die DFL das Stadionerlebnis von Fans verändern möchte

    Sportpolitik - Was bringt die neue Stiftung für Engagement und Ehrenamt?

    Skispringen - Weltcup der Männer in Sapporo
    Ski Alpin - Weltcup in Garmisch-Partenkirchen: Abfahrt der Männer
    Nordische Kombination Seefeld - Triple
    Doping - Neue Vorwüfe gegen den ÖSV in der Causa Dürr
    Rodeln - Weltcup in Oberhof

    Leichtathletik - Sprinter will nach Olympia

    Pferdesport - Wie der Galopprennsport aus der Krise geführt werden soll

    Am Mikrofon: Maximilian Rieger

  • 20:05 Uhr

    Hörspiel des Monats
    Teure Schwalben
    Von Irmgard Maenner
    Regie: Heike Tauch
    Mit: Irm Hermann, Julika Jenkins, Veronika Bachfischer, Sascha Nathan, Florian Lukas, Friedhelm Ptok, Markus Gertken, Judith Engel, Shelly Kupferberg
    Komposition: Janko Hanushevsky
    Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2019
    Länge: 56'21

    Im Anschluß an das Hörspiel des Monats:
    Die Gefahren eines Jahres im Deutschlandfunk
    Eine Collage von Carsten Schneider

    Der Deutschlandfunk stellt die Verkehrsnachrichten ein und aus diesem Anlaß bringen wir eine Collage, die der Radiomacher Carsten Schneider aus dem Material der Deutschlandfunk-Verkehrshinweise komponiert hat.
    Verkehrshinweise folgten im Dlf jeweils im Anschluß an die Nachrichten: am Wochentag 37 mal, am Samstag 27, Sonntag 26 mal - also 238 mal pro Woche.
    Im Jahr 2010 etwa 12.350 Verkehrsnachrichten. Rechnet man mit durchschnittlich acht Gefahrenmeldungen pro Sendung, so ergibt sich eine Jahres-Zahl von fast 100.000 Gefahren. Doch was waren das für Gefahren, die uns bedrohten, wenn wir mit dem Auto fuhren? In Carsten Schneiders Collage sind sämtliche Gefahren eines ganzen Jahres versammelt auf 39 Minuten.
    Das Hörstück wurde ausgezeichnet mit dem Leipziger Hörspielpreis und dem Karl-Sczuka-Förderpreis 2018.

    Hörspiel des Monats - Begründung der Jury der Akademie der Darstellenden Künste:
    "Das Hörspiel ,Teure Schwalben‘ (Deutschlandfunk Kultur 2019) von Irmgard Maenner gestaltet die Geschichte der letzten Lebensphase einer 80 Jahre alten, an Demenz erkrankten Frau auf höchst innovative Weise: die allmählichen Wandlungsprozesse, den schleichenden Verfall an Bewusstheit und die einerseits ängstlichen, bisweilen aber auch humorvoll-offenen, ja affirmativ wirkenden Reaktionen der Umgebung auf diese Entwicklungen. Dem hält das Hörspiel - vorrangig dank der herausragenden Schauspielerin Irm Hermann - Facetten von Komik und Humor entgegen: Gesellschaftliche Normen und Schranken fallen als Folge von Krankheit und Pflegeheimeinweisung, dabei verwischen die Grenzen der Konventionen. Mit Bewunderung verfolgt man die spitzbübischen Eskapaden und makabren Geschehnisse um Heimflucht und Zaunüberwindung, die zeigen, dass Demenz einen fast bewundernswerten Fantasieraum eröffnen kann. Unter der Regie von Heike Tauch beschreibt dieses Hörspiel die Neudefinition des Seins infolge einer Erkrankung, angereichert durch klug montierte Erinnerungsfragmente und neu servierte Kindheitserinnerungen. Herausragend wirken die inszenatorischen Gestaltungsmittel, Musik und Sounds sind in der Komposition von Janko Hanushevsky prägnant, sparsam und zugleich effektiv eingesetzt. Die Darstellungsweise von ,Teure Schwalben‘ setzt dem ‚Honig im Kopf‘ die flatternden Schwalben so kunstvoll dargeboten entgegen, dass die eskapistischen Ebenen der Demenz nahezu positiv konnotiert wirken. Bis hin zu den neologistisch anmutenden ‚Hutschwalben‘ als Fantasiereservoir inszeniert Heike Tauch einen ästhetisch höchsten Kunstgenuss: Der Transfer von Erlebtem zu willkürlich Fantasiertem im Kopf der Hauptfigur ist großartig in Szene gesetzt."

    Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt am Main zeichnet jeden Monat ein Hörspiel aus den Produktionen der ARD-Anstalten aus. Die Entscheidung über das HÖRSPIEL DES MONATS trifft eine Jury, die jeweils für ein Jahr unter der Schirmherrschaft einer ARD-Anstalt arbeitet. Am Ende des Jahres wählt die Jury aus den 12 Hörspielen des Monats das HÖRSPIEL DES JAHRES.

  • 22:05 Uhr

    BIG DATA
    Neue Deutschlandfunk Produktionen mit dem Decoder Ensemble
    Am Mikrofon: Egbert Hiller

    Phänomene der gegenwärtigen Mediengesellschaft aufzugreifen und zu verarbeiten, liegt für zeitgenössische Komponisten nahe. Vor allem in der jüngeren Generation, die in ihrem Alltag kaum mehr anderes kennt. Remix, Copy & Paste, Recycling und Sampling sind heute gängige Verfahren und unterstreichen den hohen Reiz, schon vorhandenes Material einzubeziehen und zu verwandeln. So sehr die neuen Medien in künstlerisches Produzieren heute eingreifen - noch immer ist die individuelle Handschrift des Urhebers bzw. der Urheberin das letztlich Entscheidende. Die neuen Stücke von Brigitta Muntendorf, Ole Hübner, Stefan Prins, Matthias Kranebitter und Leopold Hurt, die das Hamburger Decoder Ensemble in 2018 im Deutschlandfunk Kammermusiksaal aufnahm und die jetzt beim Label WERGO erschienen, können das eindrucksvoll unterstreichen.

  • 23:05 Uhr

    Er sah die Welt von unten
    Die Lange Nacht über Hans Fallada
    Von Eva Pfister
    Regie: Stefan Hilsbecher

    Er schrieb große Romane über kleine Leute: über Arbeitslose und Gefangene, über Landarbeiter und Prostituierte, über Spieler und Trinker: Hans Fallada, einer der besten Erzähler des 20. Jahrhunderts. Die Jugend des 1893 Geborenen war geprägt von Krankheit, Drogensucht und Gefängnis. 1932 wurde er mit dem Roman „Kleiner Mann, was nun?“ weltberühmt. Erst nach seinem Tod erschien 1947 sein zweites Meisterwerk „Jeder stirbt für sich allein“. Rudolf Ditzen, wie der Autor mit bürgerlichem Namen hieß, kannte alle Milieus, die er schilderte, aus eigener Erfahrung, denn das Leben riss ihn immer wieder aus den vorgezeigten Wegen heraus und in die Abgründe hinein. Die Lange Nacht erzählt vom großen Werk und dem Leben einer zerrissenen Persönlichkeit. Fallada war arbeitsbesessen, suchtkrank und depressiv, aber auch liebevoller Familienvater und Landwirt.