• Mo
    Di
    Mi
    Do
    Fr
    Sa
    So

Programm: Vor- und RückschauSamstag, 15.08.2020

  • 00:05 Uhr

    Der Mord an Roger Ackroyd oder Alibi
    Von Agatha Christie
    Aus dem Englischen von Friedrich Pütsch
    Bearbeitung: Lotte Schickel
    Regie: Wolfgang Schwade
    Mit Charles Regnier, Joseph Offenbach, Hans Paetsch, Holger Hagen, Josef Dahmen, Herbert Steinmetz, Liselotte Willführ und Inge Stolten
    Produktion: NDR 1956
    Länge: ca. 54' (mono)

    Agatha Christies Kriminalroman „The Murder of Roger Ackroyd” erschien im Juni 1926 sowohl in Großbritannien als auch in den USA. In ihm steht die Mordmethode im Mittelpunkt, mit der sich die Christie als ausgebildete Apothekenhelferin und Krankenschwester am besten auskannte: Gift.
    Dr. Sheppard, als Arzt in Kings Abbot tätig, grübelt noch darüber, ob Mr. und Mrs. Abbot, zwei Honoratioren des Dorfes, eines natürlichen Todes gestorben sind, da wird der wohlhabende Fabrikant Roger Ackroyd ermordet. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Todesfällen? Wer ist der Täter? Sheppards Schwester Caroline entdeckt, dass der ältere Herr, der kürzlich das Haus neben ihnen bezogen hat, der berühmte Detektiv Hercule Poirot ist. „Die Psychologie des Verbrechens soll beachtet werden”, erklärt er, als er den Fall übernimmt. Und bald werden nahezu alle, die mit Roger Ackroyd zu tun hatten, der Täterschaft verdächtigt. Mit der Lösung dieses Falles landete die Christie einen ungeheuerlichen Coup, indem sie gegen die erste der „Zehn Regeln für einen fairen Kriminalroman” des Londoner Detection Club verstieß, die sie bald darauf selbst unterzeichnen würde. Wenige Monate nach Erscheinen des Romans war die Autorin plötzlich spurlos verschwunden.

  • 01:05 Uhr

    Klanghorizonte

    Neuland: Marcin Wasilewski, Laraaji, Aruan Ortiz u.a.
    Nahaufnahme: „Mit Hannah Peel und Darren Hayman durchs englische Hinterland“
    Zeitreise: Nina Simone, Miles Davis, Richard Horowitz u.a.
    Am Mikrofon: Michael Engelbrecht

  • 06:05 Uhr

    Im geopolitischen Niemandsland: Belarus, die EU und Moskau

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Rainer Brandes

  • 09:05 Uhr

    Vor 75 Jahren: Karl Jaspers hält in Heidelberg seinen Vortrag „Erneuerung der Universität"

  • 09:10 Uhr

    Born to be wild? Der Streit um Motorradlärm

    Am Mikrofon: Petra Ensminger

    Es brüllt durchs Tal, es knattert ohrenbetäubend in die Vorgärten: An schönen Wochenenden fühlen sich viele Anwohner der begehrten Motorradstrecken Deutschlands massiv gestört. In diesem Sommer hat die Debatte um Motorradlärm wieder einmal an Fahrt gewonnen: Eine Bundesratsinitiative sieht vor, dass an Sonn- und Feiertagen Fahrverbote für Biker möglich sind, Streckensperrungen leichter vorgenommen werden können. Die Biker sprechen von Sippenhaft für einige wenige schwarze Schafe und ziehen zu Tausenden lautstark demonstrierend durch die Städte. Für das Wochenendjournal hat Petra Ensminger Motorradhotspots aufgesucht und mit Anwohnern gesprochen. Umringt von Motorrädern hat sie eine Bikerdemo miterlebt, war auf einem Bikertreff und hat außerdem mit der Polizei gesprochen, die nicht allzu gut auf die Szene zu sprechen ist.

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Die Jazzsängerin Efrat Alony

    „Efrat Alony ist vielleicht die beste Jazzsängerin, die wir zur Zeit in Deutschland haben” - so wurde die Künstlerin in der Presse gelobt. 1975 kam sie als Tochter irakischer Einwanderer in Haifa, Israel, zur Welt. Neugierig auf die Schallplattensammlung ihres Vaters, machte Efrat Alony die Bekanntschaft mit den Klängen der Beatles, des amerikanischen Jazzgitarristen Pat Metheny und der kanadischen Singer-Songwriterin Joni Mitchell und beschloss, nach Ende der Schul- und Militärzeit, Musikerin zu werden. Sie studierte Jazz- und klassischen Gesang in Ramat haScharon nahe Tel Aviv und in Boston und ging Ende der 90er-Jahre nach Berlin, wo sie ihre Ausbildung an der Hochschule für Musik Hanns Eisler abschloss. Die deutsche Hauptstadt ist seitdem die Wahlheimat der experimentierfreudigen Vokalistin. In ihre Musik mischt sie Elemente aus Jazz, Rock und Pop und bezieht auch elektronische Klänge mit ein. Seit 2009 ist Efrat Alony außerdem Professorin für Jazzgesang an der Hochschule der Künste in Bern.

  • 11:05 Uhr

    Ein Sommer mit den Gesichtern Europas - Die Redaktion empfiehlt

    „Mit dem Zug durch die Zeit - Die russische Eisenbahn“
    Von Gesine Dornblüth
    (Dlf 2011)

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

    Offizielle Reisewarnung der Bundesregierung für Spanien und Balearen

    Tiefschlag für Gastronomie und Hoteliers - Mallorca nach deutscher Reisewarnung

    Interview Torsten Schäfer, Pressesprecher des Deutschen Reiseverbandes zur Reisewarnung

    Krisen-Tarifvertrag - Lufthansa einigt sich mit Flugbegleitern

    Nach Beratungen der EU-Außenminister - Situation in Belarus

    Vertrag über zusätzliche US-Truppen - Au0enminister Pompeo in Polen

    USA scheitern mit Resolution gegen Iran im UN-Sicherheitsrat

    Trump bestätigt: USA beschlagnahmen vier iranische Tanker

    Sporttelegramm

    Am Mikrofon: Phllipp May

  • 13:10 Uhr

    Scholz, die SPD und grün-rot-rot: Eine Rechnung, die nicht aufgeht

    Verspielt und vergeigt: Warum Deutschland immer tiefer in die Corona-Krise schlittert

    Im geopolitischen Niemandsland: Belarus, die EU und Moskau

    am Mikrofon: Manfred Götzke

  • 13:30 Uhr

    Philippinen: Verstöße gegen die Corona-Regeln - von der Straße ins Gefängnis

    Israel vor der US-Wahl: Die Suche nach neuen Verbündeten

    Kenia: Schuldenerleichterungen ja, bitte! Ohne Herabstufung der Ratingagenturen

    Argentinien: Strukturelle Polizeigewalt gegen Indigene
    am Mikrofon Andreas Noll

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin
    Sicher im Job, aber unglücklich?
    Den Berufswechsel wagen
     
    Gesprächsgäste:
    Isabell Probst Karrierecoach und Businessmentorin für Lehrkräfte, Sankt Augustin
    Annika Reuter, Ex-Studienrätin Englisch, Französisch, Bonn
    Dr. Duncan Roth, Volkswirt des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung IAB, Düsseldorf 
    Christopher Henkelmann Rechtsanwalt, spezialisiert auf Arbeitsrecht, Lübeck 
    Am Mikrofon: Henning Hübert
     
    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    Jobwechsel gerade nach ersten Jahren der Karriere kommen immer wieder vor - Sinnkrisen, gesundheitliche Probleme, Firmenpleiten führen dazu. Der Staat geht aber nicht Pleite und bindet seine Beamten in einem besonderen Anstellungs- und Treueverhältnis - auf Lebenszeit, also inklusive Pensionsberechtigung. Auch Angestellte im Öffentlichen Dienst haben ein sehr sicheres Arbeitsverhältnis. Das macht die Kündigung - aus welchen Gründen auch immer - besonders schwer. In den Bereichen Pflege, Gesundheit und Erziehung kommt ein großes Verantwortungsgefühl dazu. Heißt da Umorientierung, andere im Stich zu lassen? In welchen anderen Bereichen der Arbeitswelt ist der Jobwechsel dagegen normal? Wer steht besonders loyal zum einmal gewählten Beruf und zur Firma? Wann kann der Schritt der Kündigung gut oder gar nötig sein? Spezielle Coachings helfen, das heraus zu finden. In „Campus und Karriere" schauen wir auf die Risiken und Chancen, die im Jobwechsel stecken. 

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin
     
    Viraler Hit aus Südafrika - der Hype um den Song „Jerusalema“
    Über 77 Millionen Klicks hat der Song „Jerusalema“ von Master KG und Nomcebo Zikode mittlerweile auf YouTube. Nur selten schafft es der Sound aus ihrer südafrikanischen Heimat auf die internationale Bühne - und nun ausgerechnet in einer Zeit, in der das Land durch den Corona-Lockdown von der Außenwelt abgeschottet ist.

    Fortschritt durch Rückschritt - „Twin Heavy“ von Willie J. Healey
    Für Willie J. Healey war der Traum von der Musikkarriere fast schon wieder vorbei - nach seinem Debüt trennte sich das Major-Label Columbia von ihm. Zu eklektisch, zu exzentrisch war ihnen der Songwriter mit Faible für die 70er. Healeys zweites Album beweist allerdings: Manchmal muss man einen Schritt zurückgehen, um zwei nach vorne zu machen.
     
    Der Kampf gegen die eigenen Zweifel - „Goliath“ von Jonas David
    Die Produktion seines neuen Albums fühlte sich für Jonas David an wie ein Kampf gegen Goliath. Zweifel an Sound, Produktionsweise und Songwriting erschienen ihm wie ein unbezwingbarer Gegner. Und der hätte ihn womöglich besiegt - wäre da nicht eine Reise nach Sizilien gewesen.

    Ein identitätspolitischer Befreiungsschlag - „WAP“ von Cardi B und Megan Thee Stallion
    Wenn zwei schwarze Rapperinnen, wie Cardi B und Megan Thee Stallion in ihrem Song „WAP“, offen mit der eigenen Sexualität umgehen, dann heißt es schnell: nur billige PR. Dabei ist „WAP“ viel mehr: ein Song über weibliche Emanzipation und Sexualität im Rap - und ein identitätspolitischer Befreiungsschlag.
     
    Am Mikrofon: Anja Buchmann

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    Bilderbücher, die Mut machen:
    Rogé: „Rogers Pommesbude“
    Buchgestaltung: Yi Meng Wu
    Aus dem Französischen von Anne Thomas
    (Kunstanstifter Verlag, Mannheim)

    Axel Scheffler: „Einfach nett. Ein Buch über das Freundlichsein“
    mit einem Vorwort von Axel Scheffler und Bildern von 38 netten Illustratoren
    (Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim)

    Davina Bell/Allison Colpoys (Ill.): „Was du nicht alles kannst!“
    Aus dem Englischen von Kathrin Köller
    (Insel Verlag, Berlin)

    Jens Rassmus: „Juhu - LetzteR! Die neue Olympiade der Tiere“
    (Nilpferd in der G&G Verlagsgesellschaft, Wien)
    Ein Beitrag von Christine Knödler

    Alex Wheatle: „Home Girl“
    Aus dem Englischen von Conny Lösch
    (Verlag Antje Kunstmann, München)
    Ein Beitrag von Marija Bakker

    Am Mikrofon: Dina Netz

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation

    Zombie-Lücken
    Warum uralte Schwachstellen immer noch das Leben schwer machen

    Hitparade
    Blackhat und Defcon zeigten ein Eldorado an Sicherheitslücken

    Post-Privacy-Shield
    Wie geht es weiter mit dem transatlantischen Datenaustausch

    Das Digitale Logbuch
    Wahlzuckerl

    Info-Update

    Sternzeit 15. August 2020
    eRosita und der heiße Röntgenhimmel


    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Proteste gegen Corona-Maßnahmen - Müssen wir noch zuhören?
    Die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot und der Gymnasiallehrer Thomas Thielen im Gespräch
    Am Mikrofon: Christiane Florin

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Von Sinnen" - Das Davos Festival 2020 fragt nach Lebenssinn und Sinnkrise

    "Cancel Culture" und die Folgen - Ein Gespräch mit der Philosophin Sabine Döring

    Entzauberte Globalisierung: Das Kunstforum International sagt das Ende weltweit

    Reihe "nah und fern" - Abarbeiten an der Heimat - Ein Gespräch mit dem Schweizer Autor Lukas Bärfuß

    Am Mikrofon: Jörg Biesler

  • 18:40 Uhr

    60 Jahre Republik Zypern - und keiner will feiern

  • 19:10 Uhr

    Fußball - Champions League: Der FC Bayern mit historischen Sieg gegen Barcelona steht im Halbfinale
    Fußball - "Historisches 8:2" ? Analysegespräch mit Fußballexperte Max-Jakob Ost
    Fußball - Europa League: Was bringt das "Geisterturnier" dem Land NRW?

    Radsport - Dauphiné - 4. Etappe: Ugine - Megève

    Chef des NationalenOlympischen Komitees - Hält die Sportwelt an Lukashenka fest?

    Profiligen - Mehr Geld vom Staat? Interview mit Sportökonom Henning Vöpel

    Sporthistorie - Woher kommt der Trend, Nummern nicht mehr zu vergeben?

    Formel 1 - "Großer Preis von Spanien" in Barcelona: Qualifikation

    Am Mikrofon: Marina Schweizer

  • 20:05 Uhr

    Die Gefangene (2/3)
    Von Marcel Proust
    Bearbeitung: Manfred Hess und Hermann Kretzschmar
    Regie: Iris Drögekamp
    Komposition: Hermann Kretzschmar
    Mit Michael Rotschopf, Lilith Stangenberg, Gerd Wameling, Leslie Malton u.a.
    Produktion: SWR/Dlf 2020
    (Teil 3 am 22.8.2020)

    „Hart und gemein zu sein zu dem, was man liebt, ist so natürlich! Andere sind uns gleichgültig, und Gleichgültigkeit lädt nicht zur Bosheit ein.” Marcel Proust. Der Ich-Erzähler Marcel, Spross wohlhabender Eltern, bewegt sich in den höchsten Kreisen von Bourgeoisie und Adel. Nun liegt er in seinem Bett und erinnert sich an die Zeit, als um 1901 in Paris die junge wie lebenslustige Geliebte Albertine in seinem Elternhaus wohnte, gleich einer Gefangenen seiner Eifersucht und jenseits aller Konventionen. Aber wer ist hier Sklave, wer Herr(in) im Spiel der Metamorphosen einer Liebe, deren existenzielle Voraussetzung die Lüge ist, um ihre Intensität zu spüren? Diese ewig alte wie moderne Geschichte spiegelt Proust zugleich im tragikomischen Niedergang des homosexuellen Décadent Baron de Charlus, dessen Leidenschaft zum Geiger Morel den Intrigen des Salons von Madame Verdurin zum Opfer fällt. Die Heraufbeschwörung des erinnerten Liebesleids wird bei Proust zum kaleidoskopischen Instrument, das erst den gnadenlosen Blick auf die berauschende Vielfalt der inneren und äußeren Welt ermöglicht. Und wer will, kann Proust heute auch als Lebensberatung in eigener Sache nutzen. Die insgesamt sieben Bände von Prousts „Recherche” müssen nicht nacheinander gelesen werden. Jeder Band beansprucht als Roman Autonomie, auch wenn die Konzeption des Gesamtwerkes als Zyklus angelegt ist. Dieser Widerspruch, der Teil von Prousts Signatur als Meisterwerk der Moderne ist, spiegelt sich in der SWR-Hörspielfassung wider, die 2018 mit dem vierten Buch, „Sodom und Gomorrha”, einsetzte und mit dem fünften, „Die Gefangene”, fortgesetzt wird. Die Textfassung folgt der neuen deutschen Übersetzung von Bernd-Jürgen Fischer, basierend auf der französischen Pléiade Ausgabe von 1988, die 2018 abgeschlossen wurde.

  • 22:05 Uhr

    Revolte im Elfenbeinturm
    Die Darmstädter Ferienkurse im Krisenjahr 1970
    Von Anna Schürmer

    2020 entfallen die Darmstädter Ferienkurse wegen Corona. Auch vor 50 Jahren herrschte Ausnahmezustand im Mekka der Neuen Musik: Damals probten politisierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Aufstand und provozierten einen eklatanten Kurzschluss von Kunst und Politik. Die damals im Jahr 1970 gewissermaßen in Hörweite der „Achtundsechziger“ verhandelten Fragen besitzen auch und gerade heute Relevanz: Kann bzw. darf Musik politisch sein? Wie vertragen sich demokratische Mitbestimmungsrechte mit den Hierarchien des Musiklebens? Muss engagierte Musik leicht verständlich für Massen sein oder kann gerade auch das Experiment sozioästhetisch wirksam werden? Und wie sieht es mit der Internationalisierung, Pluralisierung und Diversifizierung der Szene Neuer Musik aus? Autorin Anna Schürmer lässt die eklatanten Ereignisse von einst und ihre Folgen im Gespräch mit prominenten Zeitzeugen und mithilfe akustischer Quellen aus heutiger Sicht aufleben. Zu Wort kommt dabei Kaske-Preisträger Peter Michael Hamel, während der 2012 verstorbene Ideologiekritiker Hans G Helms mit seiner „Dokumentation einer misslungenen Revolution“ historische O-Töne und Musikaufnahmen beisteuert.

  • 23:05 Uhr

    Alle reden zu viel
    Die Lange Nacht zum 100. Geburtstag von Charles Bukowski
    Von Knut Benzner
    Regie: der Autor

    Heinrich Karl Bukowski, das war sein Taufname, als er am 16. August 1920 in Andernach, 15 Minuten nordwestlich von Koblenz, als Sohn eines US-amerikanischen Besatzungssoldaten geboren wurde. Aus Heinrich Karl wurde Charles, Charles Bukowski, Dichter und Schriftsteller, der Mann mit der Ledertasche, der schlechte Verlierer und derjenige, der detailliert bestimmte Männerfantasien beschrieb: ein ungehemmter Junggeselle, schlampig, unsozial und frei - ob in Gedichten, Kurzgeschichten oder Romanen. Dabei war er verheiratet, mehrere Male, und es ist davon auszugehen, dass ihn seine letzte Frau, Linda Lee Beighle, gepflegt hat - Bukowski litt die späten Jahre seines Lebens an Leukämie. Bukowski war und ist in mehr als 40 Büchern Außenseiter der Literatur und sicherlich auch des Literaturbetriebs. Er, der Trinker und Raucher, wurde verachtet und verehrt. In Deutschland aber war und ist die Verehrung fast überproportional. „Keinem schlägt die Stunde”, so der Titel einer posthum veröffentlichten Sammlung seiner Storys. Ihm schlug sie dann doch, ausgemergelt, ausgezehrt, mit 73 Jahren.