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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 16.05.2021

  • 00:05 Uhr

    Alles auf eine(r) Karte
    Eine Lange Nacht über die Vermessung der Welt
    Von Christian Blees
    Regie: Heike Tauch

    Im 21. Jahrhundert sind Google Maps & Co. längst fester Bestandteil unseres Alltags, die geografischen Daten der gesamten Erde quasi ständig auf Abruf verfügbar. Kaum jemand macht sich Gedanken darüber, welche Macht einzelne Karten ihren jeweiligen Besitzern seit jeher verliehen haben von Seefahrern wie Christoph Kolumbus oder Vasco da Gama (für die die Routen ihrer Entdeckungstouren Schatzkarten im wahrsten Wortsinne waren) über Militärs (die Darstellungen strategisch wichtiger Einrichtungen und ganzer Städte streng unter Verschluss hielten oder verfälschten) bis hin zu den Anbietern moderner Navigationssysteme. Durch ihre Algorithmen können sie heutzutage Verkehrsströme, Kaufkraft und Immobilienpreise in Städten entscheidend beeinflussen. Die „Lange Nacht" erzählt davon, wie Karten aller Art die Geschichte der Menschheit immer wieder neu ordnen. Sie spiegeln zugleich unsere besten wie auch schlechtesten Eigenschaften: Entdeckergeist und Neugier ebenso wie Streit und Zerstörung.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Torso eines Lebens

    Gideon Klein
    Quartett für 2 Violinen, Viola und Violoncello, op. 2

    Sonate für Klavier (1943)

    Trio für Violine, Viola und Violoncello

    Martinů Quartet
    Jascha Nemtsov, Klavier

    Aufnahmen vom 13. und 14.12.2019 aus dem Curt Sachs Saal, Berlin

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Chiaroscuro

    Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Felix Mendelssohn Bartholdy, Philip Glass, Dmitri Schostakowitsch, Anton Webern und George Gershwin

    Schumann Quartett

    Aufnahmen vom September und Oktober 2018 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln

  • 06:05 Uhr

    Auf Konfrontationskurs - Das Ringen um Schottlands Zukunft hat erst begonnen

  • 06:10 Uhr

    Orlando di Lasso
    Domine exaudi orationem meam. Bußpsalm zu 5 Stimmen a cappella Nr. 7
    Collegium Vocale Gent
    Leitung: Philippe Herreweghe

    Giovanni Gabrieli
    "Exaudi me Domine" Motette für 4 Chöre zu je 4 Stimmen und Basso continuo
    Les Cris de Paris
    Leitung: Geoffroy Jourdain

    Herbert Howells
    Psalm Prelude für Orgel solo, op. 32 Nr. 2
    Stephen Cleobury, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    "Sie werden euch in den Bann tun". Kantate am Sonntag Exaudi für Soli, Chor und Orchester, BWV 44
    Dorothee Mields, Sopran
    Damien Guillon, Altus
    Thomas Hobbs, Tenor
    Peter Kooij, Bass
    Collegium Vocale Gent
    Leitung: Philippe Herreweghe

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Nahostkonflikt: Die Kämpfe zwischen Israelis und Palästinensern gehen weiter

    Naturschutz und Artenvielfalt vor unserer Haustür - Zur Weltbiodiversitäts-Konferenz COP 15 ein Interview mit dem Biologen Bruno Baur

    Krankheit und Krise - Ein Interview mit dem Medizinhistoriker Jörg Vögele

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Heilen muss die Natur
    Zum 200. Geburtstag von Pfarrer Sebastian Kneipp
    Von Christian Feldmann
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 75 Jahren: Der „Malmedy-Prozess" beginnt

  • 09:30 Uhr

    Kunst und Klima (2/2)
    Der Künstler Tino Sehgal im Gespräch mit Pascal Fischer

    Der Performancekünstler Tino Sehgal ist mit der Umweltbewegung der 80er-Jahre groß geworden. Im Berliner Gropius Bau war er 2020 Co-Kurator der Ausstellung „Down to Earth”. Langsam kommen die Museen auf den Klimatrichter.
    Die Berliner Diskurs-Ausstellung „Down to Earth” betrachtete das eigene Betriebssystem: 20 Grad Celsius, 50 Prozent Luftfeuchtigkeit, die Klimaanlagen machen um zwei Drittel des Energieverbrauchs von Ausstellungshäusern aus und beim Licht kommen Hunderte von Kilowattstunden pro Tag zusammen. Das ist Standard und natürlich sinnvoll, wenn zum Beispiel Zeichnungen, die teilweise Hunderte von Jahren alt sind, erhalten werden sollen. Aber wie steht es um die Standards der Moderne im Museum? Sind sie noch angemessen, angesichts des Klimawandels? Bei einem zeitgenössischen Werk, das jedes Mal wieder auf- und abgebaut wird, oder einer Videoprojektion gibt es wirklich keinen Grund, diese Einstellungen ungeprüft zu übernehmen, sagt Tino Sehgal.
    Mehr und mehr Künstler und Institutionen setzten sich mit dem Klimawandel auseinander. Die Kulturstiftung des Bundes stellt die Klimabilanzen von Kultureinrichtungen auf den Prüfstand. 19 Einrichtungen beteiligen sich bundesweit an der Aktion. Bisher sei „die Klimawirkung der Kunst in Deutschland ein blinder Fleck, den zunehmend mehr Akteure in den Blick nehmen wollen”, heißt es bei der in Halle ansässigen Stiftung.
    Tino Sehgal im Gespräch mit Pascal Fischer über das Museum als die einzige Institution unserer Gesellschaft, die über Dekaden oder Jahrhunderte funktioniert und sich nun Veränderungen widmen muss.
    Tino Sehgal, geboren 1976 in London, ist mit interaktiven Performances bekannt geworden, in denen Darsteller das Publikum in verschiedene Situationen hineinziehen. 2005 bespielte er den deutschen Pavillon in Venedig, 2012 war er auf der Documenta 13 in Kassel vertreten.

  • 10:03 Uhr

    Übertragung des Schlussgottesdienstes des Ökumenischen Kirchentages 2021 von der Weseler Werft in Frankfurt am Main
    Predigt: Schwester Katharina Ganz und Pfarrerin Mareike Bloedt

  • 11:05 Uhr

    Heribert Hirte, CDU, stellvertretender Vorsitzender des Rechtsausschusses des Deutschen Bundestages

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Kunstmetropole Gwangju
    Koreas Wiege der Demokratie

    Bei den fahrenden Sängern
    Die Tradition der Aschiks in Armenien, Georgien und Aserbeidschan

    Attersee
    Inspirationsort Gustav Mahlers

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Gärtner James Foggin im Gespräch mit Marietta Schwarz

    .Die Briten und das Gärtnern - das ist ein altes Klischee, das sich beständig hält - zumal seit „Gardening” zum großen Trend geworden ist. James Foggin ist Dozent an der Königlichen Gartenakademie in Berlin-Dahlem, erfolgreicher Youtuber und hat im rbb eine eigene Fernsehshow. Wie vermittelt man medial die Lust am Garten? James Foggin hat in Newcastle upon Tyne Geschichte studiert, war mit einer reisenden Theatergruppe unterwegs und blieb 1999 in Deutschland hängen.

  • 15:05 Uhr

    Das große Fauchen
    Die texanische Rock-Band Black Pumas
    Von Marcel Anders

    Die Corona-Zwangspause hat Adrian Quesada für Französischunterricht und Fahrradtouren genutzt, dabei wollte er mit seiner Band eigentlich den Nachfolger zum Debütalbum von 2019 aufnehmen. Denn seine Band Black Pumas hat einen verheißungsvollen Start hingelegt: Das Debüt wurde über 100 Millionen Mal gestreamt und verschaffte den Pumas eine Einladung zur Vereidigung von Präsident Biden sowie drei Grammy-Nominierungen. Dabei ist ihr Sound klassisch und kombiniert Soul, Rock und Folk der späten 60er-Jahre, erinnert gar an Otis Redding, James Brown oder Sam Cooke. Das ist nicht bloß retro-gewandt, sondern bewusste Kampfansage an die blutarme Pop- und Rockmusik der Gegenwart - meint Sänger Eric Burton, ein ehemaliger Straßenmusiker, der mit Quesada den kreativen Nukleus des multikulturellen Septetts aus Austin, Texas, bildet. Sein Ausnahme-Organ ist mitverantwortlich, dass sich die Pumas auf einem Höhenflug befinden, der noch eine ganze Weile anhalten dürfte: mit dem großen, lauten Fauchen des Rock ’n’ Roll.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Gilbert White: „Die Erkundung von Selborne. Eine illustrierte Naturgeschichte“
    Aus dem Englischen von Rolf Schönlau
    (Die Andere Bibliothek, Berlin)

    Gilbert White: „Selborne und seine Naturgeschichte“
    Aus dem Englischen von Esther Kinsky
    (Matthes & Seitz, Berlin)
    Ein Beitrag von Tobias Lehmkuhl

    Am Mikrofon: Jan Drees

  • 16:30 Uhr

    Die Quantenphysik fordert unsere Vorstellungskraft aufs Äußerste heraus: Teilchen können an zwei Orten gleichzeitig sein oder mit ihren Artgenossen in einer spukhaften Verbindung stehen. Eigentlich sollten diese merkwürdigen Gesetze nur im Mikrokosmos gelten, in der Welt der Atome und Moleküle - so die gängige Lehrmeinung. Doch manche Fachleute gehen davon aus, dass Quanteneffekte auch fürs Leben zentral sind - bei der Fotosynthese im Blattgrün, beim Orientierungssinn von Zugvögeln oder sogar für die Denkprozesse in unseren Hirnen, die womöglich wie ein Quantencomputer funktionieren. Um ihre Thesen zu prüfen, haben diverse Forschungsteams nun aufwendige Experimente aufgesetzt. Sollten sie gelingen, dürften sie einen Paradigmenwechsel in Biologie und Hirnforschung nach sich ziehen - grundlegende Naturprozesse würden ganz anders ablaufen als gedacht. Doch die Versuche stoßen auf Skepsis. Viele Fachleute halten sie für vergebens und sind überzeugt: Quanteneffekte sind viel zu schwach und zu flüchtig, als dass sie fürs Leben eine nennenswerte Rolle spielen könnten.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Konsequent ignoriert - Jüdisches Leben in Deutschland. Die Bloggerin Juna Grossmann im Gespräch

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    "Practice what you preach!" - Ein Thementag über Macht und Verantwortung beim Berliner Theatertreffen

    Jung gegen Alt - Zur aktuellen Debatte um Generationengerechtigkeit
    Philosophin Kirsten Meyer im Gespräch

    "Bessere Zeiten" - Biedermeier-Ausstellung im Wiener Belvedere

    "Nebraska" - Wolfram Hölls neues Stück am Theater Oberhausen

    Am Mikrofon: Jörg Biesler

  • 18:40 Uhr

    Exodus aus dem Golden State: Warum immer mehr Menschen Kalifornien verlassen

  • 19:10 Uhr

    2. Fußball - Bundesliga, 33. Spieltag:
    1. FC Nürnberg - VfL Bochum
    Karlsruher SC - Holstein Kiel
    VfL Osnabrück - Hamburger SV
    SC Paderborn 07 - SpVgg Greuther Fürth
    SV Sandhausen - Jahn Regensburg
    Eintracht Braunschweig - FC Würzburger Kickers
    Fortuna Düsseldorf - Erzgebirge Aue
    SV Darmstadt 98 - 1. FC Heidenheim
    FC St. Pauli - Hannover 96

    1. Fußball - Bundesliga, 33. Spieltag:
    1. FSV Mainz - Borussia Dortmund
    RB Leipzig - VfL Wolfsburg

    DFB - Präsident für eineinhalb Jahre - die Bilanz von Fritz Keller
    Nach Keller Rückzug - wie kann ein Neustart im DFB gelingen?

    Gewalt im Nahen Osten: Wie Sportler sich im Nahost-Konflikt positionieren

    Basketball - Pokalfinale in München

    Radsport - Giro d´Italia

    Kanu-Weltcup in Szeged
    Rudern - Olympia-Qualifikation in Luzern

    Schwimmen - EM in Budapest

    Handball - Bundesliga: Füchse Berlin - Frischauf Göppingen

    Universiade - NRW erhält Zuschlag für die Spiele der Studierenden 2025

    Am MIkrofon: Maximilian Rieger

  • 20:05 Uhr

    Dreierpack (1/3)
    Störung hören
    Wenn Geräusche irritieren
    Von Florian Felix Weyh
    Regie: Philippe Brühl
    Produktion: Deutschlandfunk/SWR 2010
    (Teil 2 am 23.5.2021)

    Plötzlich ist da ein hohes Sirren im Raum: Kündigt sich ein Tinnitus an oder meldet sich nur ein defektes Heizungsventil? Dann folgt ein arhythmisches Klopfen: defekte Pumpe oder Poltergeist? Die Beunruhigung wächst. Ist die Störung natürlich oder unnatürlich? Hat sie überhaupt physikalisch stattgefunden - oder ereignet sie sich nur im eigenen Kopf? Der unrunde Motorenklang, der den Cessna-Piloten alarmiert, das Rasseln in den Lungenflügeln, durch das der Arzt die beginnende Lungenentzündung feststellt - und im Magen-Darm-Trakt ertönen wahre Kakofonien. Welche Geräusche aber geben Grund zur Sorge?
    Es gibt technische Störungen, auch im Rundfunk, und psychische, die sich in winzigen Verschiebungen der Stimmfrequenz niederschlagen. Dabei stiften uns sinnvolle Störgeräusche zu Reparaturhandlungen an: Das Feature spitzt die Ohren und fragt Fachleute verschiedenster Fachrichtungen, wann eine akustische Irritation Informationen enthält, die man nicht leichtfertig ignorieren sollte. Am Ende ist der Hörer eine geschulte Störungshörerin oder ein nervöser akustischer Hypochonder.

  • 21:05 Uhr

    Volkslieder oder Kunstmusik?
    Der Arnold Schönberg Chor beim Janáček Brno Festival

    Arnold Schönberg
    Drei Volksliedsätze

    Arvo Pärt
    Nunc Dimittis
    Virgencita

    Josef Suk
    Deset zpìvù (Zehn Gesänge) für dreistimmigen Frauenchor und Klavier zu 4 Händen, op. 15

    Johann Nepomuk David
    Auszüge aus „Zehn Volksliedsätze"

    Johannes Brahms
    Liebeslieder-Walzer, op. 52a

    Arnold Schönberg Chor
    Leitung: Erwin Ortner
    Christoph Traxler, Klavier
    Darya Volkova, Klavier
    Aufnahme vom 30.09.2020 im Mozartsaal des Theater Reduta beim Janáček Brno Festival

    Am Mikrofon: Klaus Gehrke

    Die Komponisten in diesem Programm kommen aus unterschiedlichen Ländern und Epochen, und doch eint ihre hier aufgeführten Werke eines: der Blick für das Volksliedhafte. Sogar Arnold Schönberg, mit dem das Konzert beginnt. Meist steht er ja für die Loslösung von der Dur-Moll-Tonalität, in seinen „Drei Volksliedsätzen“ von 1948 ist davon aber wenig zu hören. Das hat seinen Grund, sah Schönberg die Durchmischung von Kunst- und Volksmusik doch durchaus kritisch. In diesen Werken greift er auf alte Stücke aus dem 15. und 16. Jahrhundert zurück. Sein Kollege Johann Nepomuk David stand in seiner Jugend der Zweiten Wiener Schule um Schönberg, Berg und Webern ästhetisch nahe. Später wurde er immer mehr zum Traditionalisten und schrieb auch Chorkompositionen, wie 1949 die „Zehn Volksliedsätze”. Der Arnold Schönberg Chor aus Wien führte am 30. September 2020 beim Janáček Brno Festival außerdem Werke von Josef Suk und Johannes Brahms auf, die beide auf Texten aus dem jeweiligen Volksliedgut ihrer Heimatländer basieren. Zwei Werke von Arvo Pärt geben dem Konzert noch einen modernen Anstrich. Die Stücke schrieb der Este 1989 und 2012.