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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 19.09.2021

  • 00:05 Uhr

    „Nichtiger Herrscher über eine nichtige Welt“
    Eine Lange Nacht über den Dandy
    Von Dietrich Leube
    Regie: Stefan Hilsbecher

    Von Lord Byron, dem Idol seines Zeitalters, ist ein erstaunliches Aperçu überliefert: „Das 19. Jahrhundert hat drei große Männer hervorgebracht - Napoleon, Brummell und mich. Was mich anlangt, so möchte ich lieber Brummell sein als Napoleon.“ Die Heldenmythen des 19. Jahrhunderts werden von Napoleon und Byron dominiert, doch wer ist dieser Brummell? George Bryan Brummell, von Zeitgenossen „Beau“ Brummell genannt, beherrschte als König der Dandys die Modewelt der Londoner Herren in der Zeit der „Regency“. Er galt als Ikone des vollkommenen Gentlemans bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Prominente Verehrer wie Charles Baudelaire, Jules Barbey d’Aurevilly, Edgar Allan Poe, Oscar Wilde und Paul Valéry waren von diesem Idealbild fasziniert. Ebenso wie die zahllosen Nachahmer, die als Modenarren in die Geschichte des Herrenkostüms eingegangen sind. Letzteren ist der spöttische Beiklang „Dandy“, wie er bis heute gebräuchlich ist, geblieben. Daher die verbreitete Annahme, beim Dandytum handle es sich um eine aparte Marginalie zur Geschichte der Männermoden seit 1800. Doch die geistesgeschichtliche Ausstrahlung der Figur des Dandys ist seit den 1920er-Jahren Forschungsthema von Kultur-, Literatur-, und Sozialwissenschaften, in deren Untersuchungen Modefragen nur peripher berührt werden. Baudelaire und sein Zeitgenosse Barbey d’Aurevilly sind die poetischen Ahnen des Dandy-Begriffs. Durch sie erfährt das Wort, eine Akzentverschiebung vom Modekönig der Regency-Zeit hin zu einer Figur des asketischen Künstlers. Baudelaire hat den Dandy als eine Schlüsselfigur in Zeiten des Übergangs diagnostiziert, „wenn die Demokratie noch nicht allmächtig, die Aristokratie erst ins Wanken geraten ist und ihre Würde noch nicht gänzlich eingebüßt hat“.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Hugo Wolf
    „Italienische Serenade“ für Streichquartett

    Johannes Brahms
    Andante aus Klavierquartett Nr. 3 c-Moll, op. 60

    Dmitri Schostakowitsch
    Klavierquintett g-Moll, op. 57

    Antonín Dvořák
    Dumka aus Klavierquintett Nr. 2 A-Dur, op. 81

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    Presto aus Streichoktett Es-Dur, op. 20

    Vilde Frang, Violine
    Jonian Ilias Kadesha, Violine
    Seiji Okamoto, Violine
    Lara Boschkor, Violine
    Karolina Errera, Viola
    Nils Mönkemeyer, Viola
    Julia Hagen, Violoncello
    Claudio Bohórquez, Violoncello
    Michail Lifits, Klavier

    Aufnahme vom 3.10.2020 im Großen Saal der Alten Oper Frankfurt

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Pure Bach

    Johann Sebastian Bach
    Präludium und Fuge für Klavier Nr. 2 c-Moll, BWV 847

    Italienisches Konzert für Klavier F-Dur, BWV 971

    Französische Suite für Klavier Nr. 2 c-Moll, BWV 813

    Französische Suite für Klavier Nr. 5 G-Dur, BWV 816

    Viviane Chassot, Akkordeon

  • 06:05 Uhr

    Wie Verantwortung verdunstet - Die Katholischen Kirche und sexualisierte Gewalt

  • 06:10 Uhr

    Johann Sebastian Bach
    "Komm, du süße Todesstunde". Kantate für Alt, Tenor, Chor und Orchester, BWV 161
    Alex Potter, Alt
    Daniel Johannsen, Tenor
    Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

    Melchior Vulpius
    aus: Cantiones Sacrae
    Nr. 6: "Homo quidam erat dives" (Vom reichen Mann und armen Lazarus)
    Motette zu 6 Stimmen
    René Michael Röder, Orgel
    Capella Daleminzia Vocalconsort
    Leitung: René Michael Röder

    Georg Druschetzky
    Messe B-Dur für Soli, Chor und Orchester
    Johannette Zomer, Sopran
    Britta Schwarz, Alt
    Guy de Mey, Tenor
    Cornelius Hauptmann, Bass
    Arsys Bourgogne
    Ensemble Zefiro
    Leitung: Pierre Cao

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    "Die schlimmste Zeit meines Lebens" - Die Künstlerin Tania Bruguera über Kuba und Exil

    Demokratie und Stagnation. Muss die Politik langfristig denken? Ein Interview mit dem Soziologen Wolfgang Streeck

    Kapital, Revolution und Mythos. Wagner, Marx und Nietzsche - Ein Interview mit dem Politikwissenschaftler Herfried Münkler

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „Nicht ich, sondern Gott in mir." Zum 60. Todestag von Dag Hammarskjöld
    Von Johannes Lorenz
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 75 Jahren: Winston Churchill hält in Zürich seine „Europa-Rede"

  • 09:10 Uhr

    Klaviermusik

  • 09:30 Uhr

    50 Jahre Theorie der Gerechtigkeit (3/3)
    Tamara Jugov im Gespräch mit Pascal Fischer

    Vor 50 Jahren erschien „A Theory of Justice“ des Harvard-Philosophen John Rawls. Stößt die lange Jahre gültige Gerechtigkeitstheorie heute an ihre Grenzen? Wie könnte oder müsste man Rawls‘ Theorie für die Gesellschaft von heute aktualisieren?
    Mit der Veröffentlichung von „A Theory of Justice“ vor 50 Jahren (in Deutschland 1975) begann eine neue Ära in der politischen Philosophie im Diskurs über Gerechtigkeit und die sogenannten Vertragstheorien. John Rawls (1921- 2002) begründet in seiner „Theorie der Gerechtigkeit“ in einer ebenso umfassenden wie detaillierten Argumentation auf rund 600 Seiten die Idee einer „Gerechtigkeit als Fairness“. Seit den 50er-Jahren kreisen die wissenschaftlichen Arbeiten in Harvard lehrender Philosophen um diese Grundidee, von ihm erneuert mit Hilfe spieltheoretischer, wirtschaftswissenschaftlicher und psychologischer Erkenntnisse.
    Tamara Jugov, geboren 1980, seit Juli 2021 Professorin für Praktische Philosophie an der TU Dresden. Promotion 2014 in Politischer Theorie an der Goethe Universität Frankfurt über Fragen der internationalen Politischen Theorie.
    Ihre Forschungsschwerpunkte liegen insbesondere auf Theorien sozialer und globaler Gerechtigkeit, Theorien der Macht- und Beherrschungskritik sowie Fragen der Feministischen Philosophie.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Lutherischen Pfarrkirche St. Marien in Marburg
    Predigt: Pfarrerin Andrea Wöllenstein und Propst Helmut Wöllenstein
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Markus Söder, CSU-Vorsitzender und Ministerpräsident von Bayern

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Brodelnder Boden, glühende Lava
    Vulkanwanderung auf Island

    Tag des Friedhofs
    Besuch des alten Jüdischen Friedhofsin Worms

    Wattwanderung zumKloster
    Die Felseninsel Mont Saint Michel

    Percepes, Bananen und Mehlwürmer
    Kulinarischer Spaziergang durch Ecuador

    Die Schachenhäuser
    Hüttenleben in prominenter Nachbarschaft

    Am Mikrofon: Susan Zare

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Schriftsteller Navid Kermani im Gespräch mit Klaus Pilger

    Er ist Orientalist, Essayist, Reporter und Romancier: Navid Kermani ist vielseitig und gilt als einer der klügsten Köpfe in Deutschland. Er steht wie kein Zweiter für den religionsübergreifenden Dialog. Seine Bücher zu Islam und Christentum sind hochgelobt, ebenso wie seine politischen Reportagen und seine Reden. 2017 wurde Kermani als Bundespräsidentenkandidat gehandelt.

  • 15:05 Uhr

    Hinter dem Schmelz lauert die Düsternis
    Der US-amerikanische Musiker John Grant
    Von Fabian Elsäßer

    John Grant blickt mit Anfang 50 auf einen wilden Werdegang zurück, an dem er auch hätte zerbrechen können: Seit seiner Jugend haderte der Sohn erzfrommer Eltern aus Colorado, der später im Bundesstaat Michigan aufwuchs, mit seiner Homosexualität, später wurde er von diversen Substanzen abhängig. Er studierte in Deutschland Übersetzung und spricht gut ein Dutzend Sprachen, lebte an verschiedenen Orten und ist inzwischen in Island ansässig. Als Musiker fand er nach erfolglosen Bandprojekten erst spät Anerkennung, mit seinen Soloarbeiten ab Anfang 40. Früher waren sie eher vom Klavier geprägt, inzwischen prallt sein einschmeichelnder Bariton häufiger auf kühlen Elektropop. Seine Texte enthalten Abgründe, Verzweiflung und Sarkasmus: „I wanted to change the world, but I couldn’t even change my underwear.“ Eine Begegnung mit einem polyglotten Pop-Philosophen.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Rainer F. Schmidt: „Kaiserdämmerung.
    Berlin, London, Paris, St. Petersburg und der Weg in den Untergang“
    Mit schwarz-weiß-Abbildungen und Karten
    (Klett-Cotta Verlag, Stuttgart)
    Ein Beitrag von Otto Langels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Deep Science - Der Wissenschaftspodcast
    Extreme Experimente (1/5)
    Mit Schimpansen sprechen
    Von Sophie Stigler und Lennart Pyritz
    (Folge 2 am 26.9.2021)

    Was denkt ein naher Verwandter, mit dem wir nicht sprechen können, wirklich? In den 1960er-Jahren begann der Psychologe Roger Fouts ein Experiment: Er zog die Schimpansin Washoe im Garten seines Doktorvaters auf wie ein menschliches Kind und brachte ihr Gebärdensprache bei. Die Erkenntnisse über das Denken und Fühlen von Menschenaffen waren bahnbrechend - und verwischten die Grenze zwischen Mensch und Tier. Später bereute Roger Fouts sein Experiment zutiefst. Bis ins hohe Alter setzte er sich für den Schutz und die Rechte von Menschenaffen ein und plädierte für ihre Erforschung im Freiland.

    "Mit Schimpansen sprechen" ist die erste Folge unseres Wissenschaftspodcasts Deep Science mit Sophie Stigler. Die ganze Staffel "Extreme Experimente" finden Sie ungekürzt ab dem 9. September unter dlf.de/deepscience

  • 17:05 Uhr

    "Brauchen den politischen Willen für weibliche Repräsentanz." Autor und Filmemacher Torsten Körner im Gespräch mit Anja Reinhardt

  • 17:30 Uhr

    "Kindeswohl" -
    Karin Beier inszeniert nach Ian McEwan in Hamburg

    Silbersee -
    Ersan Montag inszeniert Weill an der Opera Vlaanderen

    "Illiberal arts" -
    Kunst und Desintegration im Haus der Kulturen der Welt

    "Kill Baby" -
    Das Gewinnerstück des Kleist-Förderpreises am National Theater Mannheim

  • 18:10 Uhr
    18:35 Uhr  Sporttelegramm
  • 18:40 Uhr

    Viele mögliche Koalitionen - Die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 5. Spieltag:
    VfB Stuttgart - Bayer 04 Leverkusen;
    Borussia Dortmund - 1. FC Union Berlin

    2. Liga, 7. Spieltag:
    Erzgebirge Aue - SC Paderborn 07; i
    FC St. Pauli - FC Ingolstadt 04;
    SV Darmstadt 98 - Dynamo Dresden

    Stefan Kuntz wird türkischer Nationaltrainer

    UEFA - Finanzregularien

    Frauenfußball - Rückläufige Entwicklungen? Interview mit Sabine Nellen, FVM

    Spitzenspiel im Handball THW Kiel - SG Flensburg-Handewitt

    Reiten - CHIO Aachen: Springen/Dressur - Schlusstag mit den großen Preisen

    Radsport - Straßen-WM in Flandern/Belgien: Einzel-Zeitfahren Männer

    Radsport - Frankfurt - Eschborn - Frankfurt

    Triathlon in Hamburg

    Kanu WM in Kopenhagen/Dänemark

    Schulsport Serie Teil 3

    Formel 1 - Doku über Michael Schumacher -
    Kollegengespräch mit Rennsportexperte Anno Hecker

    Am Mikrofon: Jessica Sturmberg

  • 20:05 Uhr

    Zwischen Science und Fiction
    UFOs, Aliens und der Erstkontakt
    Von Joachim Palutzki
    Regie: Susanne Krings
    Produktion: Deutschlandfunk 2021

    Lichter am Nachthimmel, ein mysteriöses Wummern, kleine Explosionen. UFOs? Aliens? Wer weiß. Unbekannte Flugobjekte und exotische Außerirdische faszinieren die Menschheit. Sie beflügeln die Fantasie und bilden in der Popkultur ein eigenes Genre. In den verschiedensten Bereichen ist das UFO als Phänomen präsent. Es ist Gegenstand soziologischer Untersuchungen und Motiv für Verschwörungstheoretiker. Für die einen sind UFOs ein Heilsversprechen, für die anderen eine Bedrohung. In selten Fällen sind sie sogar eine physikalisch messbare Erscheinung. UFOs und die Vorstellung von außerirdischen Besuchern sind zum festen Bestandteil der modernen Mythologie geworden. UFOs und Aliens begegnen uns in Science-Fiction-Filmen und in der Erforschung von flüchtigen Erscheinungen am Himmel.

  • 21:05 Uhr

    Kissinger Sommer 2021

    Wenn zwanzig Finger tanzen - Das Klavierduo Schuch & Ensari

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Sonate C-Dur für Klavier vierhändig, KV 521

    Johannes Brahms
    Ungarische Tänze (Auswahl)

    Antonín Dvořák
    Slawische Tänze (Auswahl)

    Özkan Manav
    „Iki anadolu ezgisi“ (Zwei anatolische Melodien), op. 38

    Peter Tschaikowsky
    „Nussknacker-Suite" (Bearbeitung für 2 Klaviere von Nicolas Economou)

    Herbert Schuch und Gülru Ensar, Klavier

    Aufnahme vom 7.7.2021 aus dem Max-Littmann-Saal, Bad Kissingen

    Am Mikrofon: Jonas Zerweck

    Um gut vierhändig Klavier zu spielen, müssen die beiden Menschen am Klavier absolut präzise arbeiten. Durch den perkussiven Tonanschlag hört man jede Ungenauigkeit sofort. Das führt dazu, dass die meisten Duos aus Geschwistern oder auch Lebenspartnern bestehen. Denn je besser sich die zwei Pianistinnen oder Pianisten kennen, desto genauer gelingt ihnen meist die Feinabstimmung. Das ist auch bei Herbert Schuch und Gülru Ensari so. Seit der Saison 2014/15 treten sie als Duo auf, seitdem mit wachsendem Erfolg. Bei ihrem Konzert in Bad Kissingen spielten sie neben Klassikern der vierhändigen Klavierliteratur wie den Tänzen von Brahms und Dvořák auch ein Werk des zeitgenössischen türkischen Pianisten Özkan Manav. Seine „Zwei anatolischen Melodien“ hat er dem Duo Schuch-Ensari gewidmet, die es 2016 auch uraufgeführt hat.

  • 23:30 Uhr

    Geschichten von Erfolg und Verfolgung - Jüdischer Sport in Deutschland

    Feature von Burkhard Hupe