Schrödingers Grrrl
Nach dem Roman von Marlen Hobrack
Bearbeitung und Regie: Matthias Kapohl
Mit: Lea van Acken, Matti Krause, Paula Goos, Leon Rüttinger, Boris Aljinović, Meriam Abbas, Markus Bachmann, Ulrich Blöcher, Cathlen Gawlich, Lorenz Grabow, Peter Jordan, Béla Gabor Lenz, Jörg Pose, Louis Thiele, Ingrid Wenzel, Katherina Wolter u. a.
Besetzung: Jutta Kommnick
Ton und Technik: Lukas Wilke, Frank Klein
Regieassistenz: Marie Permantier
Deutschlandfunk Kultur 2025
Länge: 54’34
Ursendung (Wdh. am 14.08.2025, 22.05 Uhr, Deutschlandfunk Kultur)
Mara Wolf wird in einen Coup verwickelt. Der Literaturbetrieb sucht Authentizität. Da kommt Mara ̶ Schulabbrecherin, Anfang zwanzig, depressiv und arbeitslos in Dresden ̶ gerade recht. Sie lässt sich auf einen gewagten Plan ein.
Es beginnt mit einem unmoralischen Angebot von einem PR-Agenten, einem Lektor und einem strauchelnden Autor ̶ drei mittelalte weiße Männer, die glauben, dass ihnen in der Literaturszene kein Platz mehr zugestanden wird. Aus ihrer Sicht wurde der Kulturkampf schon längst auf Bookstagram und Co. entschieden: The future is female. Doch in einem Anflug von vermeintlicher Brillanz schmieden die drei Männer einen Plan: Sie wollen für das neue Buch des Autors das Gesicht und den Namen einer jungen Frau und auf diese Weise den literarischen Betrieb austricksen. Mara, pleite und perspektivlos, lässt sich darauf ein und gibt sich als die Verfasserin eines autofiktionalen Buchs aus, das sie nicht geschrieben hat.
Das Hörspiel nach dem Debütroman von Marlen Hobrack ist eine satirische Auseinandersetzung mit Klasse, Klischee und Klassenvoyeurismus. Es geht um Authentizität als Währung im Literaturbetrieb, um die Macht, die Menschen über die eigene Geschichte haben. Und um die Macht, die sie nicht haben.
Marlen Hobrack wurde 1986 in Bautzen geboren und lebt in Leipzig. Sie studierte Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaften und arbeitete im Anschluss für eine Unternehmensberatung. Seit 2016 schreibt sie hauptberuflich für diverse Zeitungen und Magazine, u.a. Freitag, taz, Die Zeit, Die Welt und Monopol. Ihrem Sachbuch „Klassenbeste. Wie Herkunft unsere Gesellschaft spaltet“ (2022) folgten „Klassismus“ (2023) und „Erbgut. Was von meiner Mutter bleibt“ (2024). Marlen Hobrack wurde mit dem Jörg Henle Preis für Literaturkritik (2023) ausgezeichnet sowie - für ihren ersten Roman „Schrödingers Grrrl“ - mit dem Debütant:innen-Preis der Erfurter Herbstlese und dem Preis des Meißener Literaturfestes.