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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 07.09.2025

  • 00:05 Uhr

    "Es überkamen mich ganz eigenartige Empfindungen des Entsetzens"
    Eine Lange Nacht über den deutschen Kolonialismus in Tansania
    Von Jochen Rack
    Regie: Philippe Brühl

    Die Kolonisierung von Deutsch-Ostafrika war ein kriegerisches Geschehen. Gegen die Unterwerfung durch die kaiserliche „Schutztruppe“ leisteten die örtlichen Bevölkerungen erbitterten Widerstand. Vom Aufstand der sog. Küstenleute im Jahr 1888 bis zum Maji-Maji-Krieg 1905 bis 1907 kam es zu antikolonialen Erhebungen in Tanganjika, das das heutige Tansania und Teile von Ruanda und Burundi umfasste. Deutsche Soldaten, unterstützt durch afrikanische Söldner, setzten die Dörfer und Felder der Aufständischen in Brand, raubten ihr Vieh und verhängten die Todesstrafe gegen die Anführer. „Eigenartige Empfindungen des Entsetzens“ verspürte der deutsche Kolonialoffizier Tom von Prince, als er die Leiche eines von seinen Soldaten getöteten Hehe-Mädchens zu Gesicht bekam. Erbeutete Waffen und Kunstobjekte, aber auch menschliche Schädel von getöteten Chiefs gelangten in völkerkundliche und anthropologische Sammlungen in Deutschland. Im Zeichen des Postkolonialismus bemühen sich heute deutsche und tansanische Aktivisten um die Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte und fordern die Rückgabe geraubter Objekte und menschlicher Gebeine. Ethnologische Museen wie in Berlin oder München kooperieren mit Wissenschaftlern in Tansania, um Herkunft und Bedeutung der Objekte in ihren Beständen zu erforschen und ggf. Restitutionen zu ermöglichen. Und in Tansania selbst sind an den Schauplätzen ehemaliger deutscher Kolonialherrschaft, z.B. in Iringa im Südwesten des Landes und Old Moshi am Kilimandscharo, Mahnmale und Museen entstanden, die an die Opfer des deutschen Kolonialismus erinnern. Jochen Rack hat sie besucht und mit Aktivisten in Deutschland und Tansania gesprochen.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Alma Mahler
    "Die stille Stadt", bearbeitet für Chor a cappella

    Rundfunkchor Berlin
    Robin Ticciati, Leitung

    Aufnahme vom 15. November 2024 aus der Berliner Philharmonie

    03:05 Uhr   Heimwerk

    „Im wachen Traume“
    William Byrd
    Ave verum corpus. Motette zum Altarsakrament zu 4 Stimmen. Bearbeitet für 2 Violinen, Viola und Violoncello

    William Byrd
    Out of the orient crystal skies. Lied für Singstimme und Gambenconsort. Bearbeitet für Sopran und Streichquartett

    Henry Purcell
    Pavane à 4 g-Moll, Z 752. Ausgeführt mit 2 Violinen, Viola und Violoncello

    delian::quartett

  • 06:05 Uhr

    Xi, Putin und Modi: China nutzt die Schwächen des Westens
    Von Jörg Lau

  • 06:10 Uhr

    Thomas Stoltzer
    Benedicam Dominum in omni tempore (für gemischten Chor)
    Josquin Capella
    Leitung: Meinolf Brüser

    Giovanni Pierluigi da Palestrina
    Ave Maria. Motette zu 5 Stimmen
    The Zurich Chamber Singers
    Leitung: Christian Erny

    Johann Sebastian Bach
    Lobe den Herrn, meine Seele, BWV 69 (für Soli, Chor, Orchester und Basso continuo)
    Hana Blazíková, Sopran
    Robin Blaze, Countertenor
    Gerd Türk, Tenor
    Peter Kooij, Bass
    Bach Collegium Japan
    Leitung: Masaaki Suzuki

    Louis Vierne
    Trois Improvisations für Orgel
    Ben van Oosten, Orgel

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Spektakuläre Neuaufnahme - "Bohemian Rhapsody" auf Zulu

    Öl, Gas & Putin - Norwegen vor der Parlamentswahl. Ein Interview mit dem Schriftsteller Erik Fosnes Hansen

    "Olivenöl-Diplomatie" - Zu Konrad Adenauers Moskaureise im September 1955 ein Interview mit dem Historiker Holger Löttel

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Basisarbeit - Demokratie und politische Partizipation. Ein Interview mit dem Historiker Friedrich Kießling

    Denk ich an Deutschland: der Schriftsteller Wladimir Kaminer

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „Mr. President, I ask you …“
    Washingtons Bischöfin und ihr Appell an Trump
    Von Christopher Hoffmann
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 85 Jahren: Der deutsche "Blitzkrieg" über London beginnt

  • 09:10 Uhr

    Kammermusik

    Das Signum Quartett spielt Streichquartette südafrikanischer Komponisten

  • 09:30 Uhr

    Was war noch der Fortschritt?
    Notizen aus der verkrempelten Welt
    Von Gabriel Yoran

    Irgendetwas stimmt nicht in unserer Welt. Ständig wird uns versprochen, dass die Dinge besser werden. In Wahrheit werden sie - von Toastern bis hin zu Smartphones - vor allem komplizierter. Was ist das nur für ein merkwürdiges Fortschrittsversprechen?
    Das große Fortschrittsversprechen der Moderne folgt einer simplen, aber äußerst verführerischen Steigerungslogik, immer mehr wird uns die Technik die Arbeit abnehmen. Dank Computer, Internet und Mobilfunk sind wir freier und kommunikativer denn je, der Reichtum wächst, die Aktienkurse auch. 
    Aber spätestens als in New York nach dem Terrorangriff von 9/11 die Türme des World Trade Centers, die Symbole für den Zusammenhang von Wachstum und Kapitalismus, zusammenstürzten, machte sich in der westlichen Fortschrittserzählung die Einsicht breit, dass Fortschritt kein Naturgesetz ist, sondern eine Erzählung - selektiv, von PR-Interessen von Konzernen befeuert und mitunter politisch naiv.
    Fortschritt will zu Lebzeiten erlebt, nicht nur abstrakt zur Kenntnis genommen werden in seiner historischen Dimension. Und wer ihn nicht erlebt, und zwar bezogen auf das, was ihm als wünschenswert erscheint, wird frustriert.
    Wer heute also das bessere Leben will, muss jenseits der Steigerungslogik des Fortschritts definieren, was „besser“ genau heißen soll. Das reine „mehr“ an Freiheit, Gleichheit, ökologischer Tragfähigkeit reicht nicht mehr aus. 
    Der dieser Sendung zugrunde liegende Text entstammt Gabriel Yorans Buch „Die Verkrempelung der Welt“, erschienen im Suhrkamp Verlag.
    Gabriel Yoran, geboren 1978 in Frankfurt am Main, ist Unternehmer und Autor. Mit achtzehn gründete er sein erstes Unternehmen. Er promovierte über Spekulativen Realismus bei Graham Harman an der European Graduate School. Zuvor studierte er Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der UdK Berlin. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen und Autor diverser Sachbücher, zudem schreibt er für den Merkur, Zeit Online, Krautreporter und die taz. 

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Kirche Nienstedten in Hamburg
    Predigt: Pastor Christoph Schroeder
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Prof. Aladin El-Mafaalani, Soziologe TU Dortmund, Autor: „Kinder - Minderheit ohne Schutz“

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt


    Extremwetterereignisse und ihre Auswirkung auf den Tourismus
    Interview mit dem Tourismusforscher Prof. Dr. Stefan Gössling

    Verbote beachten:
    Tipps für den Urlaub

    Fluchtziel Ferieninsel -
    Kreta zwischen Migration und Urlaubssaison

    Pakistans Tourismus -
    Frauen laden Frauen ein


    Am Mikrofon: Laura Kingston

  • 13:05 Uhr
  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Sprecherin Anna-Sophia Lumpe im Gespräch mit Julius Stucke

    Ob Sandalen, Software oder Straßenbau: Anna-Sophia Lumpe gibt Markenherstellern in Werbespots ihre Stimme. Und wenn sie nicht im Studio steht, kämpft sie für die Belange der Sprecherinnenzunft -  und gegen KI.

  • 15:05 Uhr

    Das Magazin - Neues aus der Szene
    Am Mikrofon: Tim Schauen

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Heike Behrend: „Gespräche mit einem Toten. Gustaf Nagel, Prophet vom Arendsee“
    (Matthes & Seitz Berlin)
    Ein Beitrag von Nico Bleutge

    Am Mikrofon: Wiebke Porombka

  • 16:30 Uhr

    KI verstehen - Der Podcast über Künstliche Intelligenz im Alltag

    KI und Konsum - Wie Meta und Tiktok mit unserer Aufmerksamkeit Geld machen
    Von Friederike Walch-Nasseri und Felix Wessel

    Soziale Netzwerke sind effiziente Marketing- und KI-Plattformen: Sie liefern perfekt angepasste Algorithmen und immer stärker personalisierte Werbung. Wie Künstliche Intelligenz dafür sorgt, dass wir mehr Zeit und Geld bei den Plattformen lassen. Felix und Fedi sprechen darüber, wie Meta, X, TikTok und Co. zu vollständig kuratierten Shopping-Portalen der Zukunft werden.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    "Wo es keine Kunstfreiheit gibt, gibt es auch keine Demokratie" - Katarzyna Wielga-Skolimowska, künstlerische Direktorin der Bundeskulturstiftung, über Freiheit, Kunstfreiheit und die Projekte der Bundeskulturstiftung im Gespräch mit Vladimir Balzer

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Nach der Vergabe der Löwen - Zum Abschluss der Filmfestspiele Venedig

    Peter Grimes - Wolfgang Nägele inszeniert Britten beim Lucerne Festival

    „Ostern“ - Das neue Stück von Daniel Kehlmann am Theater in der Josefstadt in Wien

    "Olivenöl-Diplomatie" - Konrad Adenauers Moskaureise im Sep 1955. Holger Löttel, Historiker

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:10 Uhr
  • 18:40 Uhr

    Die AfD und die Demokratie: Ab wann ist man Verfassungsfeind?

  • 20:05 Uhr

    doku drops 3+4
    Zusammenstellung und Moderation: Judith Geffert und Ingo Kottkamp
    Deutschlandfunk Kultur 2025
    Ursendung

    Jeden Monat neue Kurzdokus.

    doku drops 3: Generationen im Gespräch
    Länge: ca. 27‘20

    Wie kommen Menschen unterschiedlicher Generationen miteinander aus? Welche gemeinsame Sprache sprechen sie? Unsere Magazin für Kurzdokus probiert es aus.

    doku drops 4: Remix
    Länge: ca. 27‘20

    Kurzdokus aus der Feature-Antenne und den doku drops neu gehört und neu gemischt.

    doku drops ist das monatliche Magazin für kurzes dokumentarisches Audio. Doku für dokumentarisch und drops für: süße Drops, saure Drops, Tropfen, die Wellen schlagen, Tränen der Freude, der Rührung oder der Wut, Mike drops, kleine Einheiten, die Teil eines größeren Ganzen sind. In der Nachfolge der Feature-Antenne stellen wir jeden Monat neue Kurzdokus vor: vielfältig, vielschichtig und mit viel Spaß produziert.

    Viele weitere tolle Kurzdokus gibt es in der Feature-Antenne, der Vorgängersendung von doku drops: hoerspielundfeature.de/alle-beitraege-im-ueberblick-feature-antenne-100.html

  • 21:05 Uhr

    Arvo Pärt:
    "Magnificat"
    "Nunc dimittis"
    "The deer's cry"
    "Summa"
    "Dopo la victoria"
    Sieben "Magnificat"-Antiphonen
    "Which Was the Son of..."
    "Da pacem"
    "Kontakion", "Ikos", "Prayer after the kanon", aus: "Kanon Pokajanen"

    Estonian Philharmonic Chamber Choir
    Leitung: Tõnu Kaljuste

    Aufnahme vom 18.5.2025 im Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin

    Am Mikrofon: Laura Aha

    "Die Seele so lange läutern, bis sie singt": Zum 90. Geburtstag von Arvo Pärt ein Querschnitt seiner Vokalmusik

    Unter den zahlreichen Komponistenjubiläen in diesem Jahr ist auch (am 11. September) der 90. Geburtstag von Arvo Pärt - einer der zeitgenössischen Komponisten, dessen Werke am häufigsten aufgeführt werden. Auch abseits der Kennerkreise Neuer Musik hat Pärt eine ausgesprochen vielfältige Fangemeinde. Dabei wirken seine meditativen, von alten geistlichen Traditionen inspirierten Kompositionen fast anachronistisch. Doch scheint es gerade diese bisweilen entrückte Wahrhaftigkeit der Musik zu sein, die die Zuhörer in ihren Bann zieht. Der Estnische Philharmonische Kammerchor aus Tallinn ist ein Ensemble, mit dem Arvo Pärt eine enge Zusammenarbeit verbindet. Unter der Leitung von Tõnu Kaljuste präsentiert das Ensemble Werke aus mehreren Jahrzehnten - pur und a cappella, ganz im Sinne Pärts, dessen Musik im reinen Klang ihre größte Kraft entfaltet.

  • 23:05 Uhr