Gesellschaftliche Krisen - Warum der Blick auf lokale Konflikte so wichtig ist
Gesprächspartner:
Dr. Daniel Mullis, Humangeograph am Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung, aktuelle Publikation: „Der Aufstieg der Rechten in Krisenzeiten. Die Regression der Mitte“ (Reclam)
Prof. Dr. Katrin Großmann, Professorin für Stadt und Raumsoziologie sowie Direktorin des Instituts "Forschungskollektiv Peripherie und Zentrum" an der Fachhochschule Erfurt
Am Mikrofon: Kathrin Kühn
Klimawandel, Pandemie, der erstarkende Rechtsextremismus: Menschen erleben Krisen durch eine sehr persönliche Linse, eingebettet in Gemeinschaften vor Ort. Krisen können damit auch nicht ohne den Blick auf dieses lokale Krisenerleben bewältigt werden. Vor Ort machen Menschen oft die entscheidenden Demokratieerfahrungen, vor Ort entstehen Feindschaften gegenüber Menschen. Und ob Rechtsextreme an die Macht kommen, entscheidet sich auch nicht erst bei Landtags- oder Bundestagswahlen, sondern viel früher: vor Ort.
Dennoch drehen sich viele unserer Debatten um die „große“ Politik, Probleme und das Krisenerleben der Menschen, dort wo sie leben, sind oft nur illustrierendes Beiwerk. Hinzu kommt ein Prozess der Peripherisierung. Warum dies kritisch ist für unsere Demokratie ist und worauf es jetzt ankäme, darüber haben die Stadt- und Regionalsoziologin Katrin Großmann und der Humangeograph Daniel Mullis („Der Aufstieg der Rechten in Krisenzeiten“) mit Systemfragen-Moderatorin Kathrin Kühn, auf dem Forum offene Gesellschaft der Leipziger Buchmesse diskutiert. Im Anschluss erfolgte ein Austausch mit dem Publikum, den wir im Podcast ebenfalls veröffentlichen.