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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 16.03.2014

  • 00:05 Uhr

    Fluchtpunkt Türkei
    Eine Lange Nacht über Asyl für Deutsche in der NS-Zeit
    Von Adolf Stock
    Regie: Rita Höhne

    Als Jude sah der Rechtsprofessor Ernst E. Hirsch in Deutschland für sich keine Zukunft mehr und war froh, in der Türkei gebraucht zu werden. Sein Sohn Enver ist nur einer der vielen Zeitzeugen, die vom türkischen Exil erzählen können. 1933 beschloss die türkische Regierung eine Bildungsreform. Sie war ein wichtiger Baustein der Verwestlichung des Landes, die Staatsgründer Kemal Atatürk der Türkei nach 1923 verordnet hatte. Ein Glücksfall für verfolgte Künstler und Wissenschaftler aus Deutschland, die in Istanbul und Ankara Schutz und Arbeit fanden: Der Architekt Paul Bonatz, der Politiker Ernst Reuter, Musiker wie Carl Ebert oder Paul Hindemith, Mediziner, Romanisten, Juristen - sie alle haben die moderne Türkei mit aufgebaut. „Dann hat mich der Muezzin geweckt“, erinnert sich die Tochter des Bildhauers Rudolf Belling an ihre Kindheit in Istanbul. Die "Lange Nacht" vom türkischen Exil erzählt die vielen großen und kleinen Geschichten von Menschen, die jenseits der Barbarei in einem faszinierenden, orientalisch geprägten Land für einige Jahre Zuflucht fanden.

  • 02:05 Uhr
    02:05 Uhr   Sinfonische Musik

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Sinfonie Nr. 1 Es-Dur, KV 16
    Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR
    Leitung: Roger Norrington

    Carl Maria von Weber
    Konzertstück für Klavier und Orchester f-Moll, op. 79
    Melvyn Tan, Hammerklavier
    The London Classical Players
    Leitung: Roger Norrington

    Richard Wagner
    Vorspiel zum 1. Akt aus der Oper 'Tristan und Isolde', WWV 90

    Johannes Brahms
    Variationen für Orchester über ein Thema von Joseph Haydn B-Dur, op. 56a
    The London Classical Players
    Leitung: Roger Norrington

    03:05 Uhr   Vokalmusik

    Musik zum Frühlingsanfang

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    6 Lieder im Freien zu singen für gemischten Chor a cappella, op. 48
    RIAS Kammerchor
    Leitung: Hans-Christoph Rademann

    Robert Schumann
    Minnespiel aus Friedrich Rückerts Liebesfrühling für eine und mehrere Singstimmen und Klavier, op. 101
    Adrian Thompson, Tenor
    Geraldine McGreevy, Sopran
    Stella Doufexis, Mezzosopran
    Stephan Loges, Bariton
    Graham Johnson, Klavier

    Max Reger
    3 Gesänge für vierstimmigen Frauenchor a cappella, op. 111b
    Kammerchor Stuttgart

    Ambroise Thomas
    Zwischenaktmusik und Tanzlied des Chores aus dem 4. Akt aus der Oper 'Hamlet'
    Ambrosian Opera Chorus
    London Philharmonic Orchestra
    Leitung: Antonio de Almeida

    04:05 Uhr   Neue Musik

    Helmut Oehring
    Requiem nach den 9 Psalmen 'O Ye Tangues' aus 'The Death Notebooks' von Anne Sexton
    David Newman, Countertenor
    Arno Raunig, Countertenor
    Jean Nirouet, Countertenor
    Ensemble Ictus
    Leitung: Georges-Elie Octors

    05:05 Uhr   Kammermusik

    George Enescu
    Rumänische Rhapsodie für Klavier Nr. 1 A-Dur, op. 11
    Mihaela Ursuleasa, Klavier

    Ludwig van Beethoven
    'Kreutzer-Sonate'. Sonate für Violine und Klavier A-Dur, op. 47 '
    Isabelle Faust, Violine
    Alexander Melnikov, Klavier

    Sergej Rachmaninow
    Vocalise, op. 34 Nr. 14
    Eckart Runge, Violoncello
    Jacques Ammon, Klavier

  • 06:05 Uhr

    Putins Manöver: Strategisches Muskelspiel in der Ukraine
    Rolf Clement, Deutschlandfunk

  • 06:10 Uhr

    Dietrich Buxtehude
    'Nimm von uns, Herr, du treuer Gott'. Choralkantate für Vokalsolisten, Streicher und Basso continuo, BuxWV 78
    Cantus Cölln
    Leitung: Konrad Junghänel

    Christian Gottlob Höpner
    'Vater unser im Himmelreich'. Choralbearbeitung für Orgel zu 4 Händen
    Martin Rost und Pavel Cerný, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Schauet doch und sehet, ob irgend ein Schmerz sei'. Kantate am zehnten Sonntag nach Trinitatis, BWV 46
    Bogna Bartosz, Alt
    Jörg Dürrmüller, Tenor
    Klaus Mertens, Bass
    The Amsterdam Baroque Choir, Soloists and Orchestra
    Leitung: Ton Koopman

    Johann Wilhelm Hertel
    Konzert für Trompete und Orchester Nr. 3
    Simon Desburslais, Trompete
    Charivari Agréable
    Leitung: Kah-Ming Ng

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Künstler gegen Putin - Der Protest auf Moskaus Straßen gegen die Ukraine-Politik Russlands

    Die Krim und das Völkerrecht
    Ein Interview mit dem Völkerrechtler Robin Geiß

    Geheime Gesellschaften - Freimaurer in Deutschland
    Ein Interview mit dem Philosophen Klaus Jürgen Grün

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Das Steuerparadies
    Über die Steuermoral und ihre Bedingungen ein Interview mit dem Finanzwissenschaftler Aloys Prinz

    Denk ich an Deutschland: der Pianist Menahem Pressler

    Am Mikrofon: Anne Raith

  • 08:35 Uhr

    Die falsche Lehre verwerfen - 80 Jahre nach der Synode von Barmen
    Von Wolfgang Fietkau
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 100 Jahren: Die Frau des französischen Finanzministers Joseph Caillaux erschießt den Chefredakteur des "Figaro"

  • 09:10 Uhr

    Sinfonische Musik
    Am Mikrofon: Jochen Hubmacher

  • 09:30 Uhr

    Paretos Phantasma
    Die 80/20-Beobachtung und wie sie die Welt veränderte, wäre sie wahr
    Von Florian Felix Weyh

    Sich selbst die Welt zu erklären, ist ein Grundbedürfnis jedes einzelnen Menschen. Wissenschaft, religiöse Systeme und kulturelle Hervorbringungen kommen ihm dabei entgegen, und je älter er wird, desto eher bildet sich eine Art Privatmythologie heraus - die Welt als Wille und Vorstellung gewissermaßen. Diese Mythologie ist allerdings gar nicht so privat, sondern besteht aus einer Mixtur verbreiteter Glaubensinhalte, praktischer Lebenserfahrungen und einem Gran anerkannter Forschungsergebnisse. Was man oft, vielleicht sogar in Varianten, vernimmt, erspart einem eigenes Nachdenken; in der Wiederholung und Varianz des Skripts liegt dann dessen offensichtliche Beweiskraft.
    Medienmenschen, zu denen der Autor Weyh sich zählt, sind ganz groß darin, solche Welterklärungen in nuce am Leben zu erhalten, zumal wenn darin ein Schuss Mathematik steckt, eine Miniaturweltformel gleichermaßen. Ihm hat es das Paretoprinzip des Italieners Vilfredo Pareto angetan. Dieses beschreibt das statistische Phänomen, wenn eine kleine Anzahl von hohen Werten einer Wertemenge mehr zu deren Gesamtwert beiträgt als die hohe Anzahl der kleinen Werte dieser Menge.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Marien in Braunschweig
    Predigt: Pfarrer Bernward Mnich
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Günther Oettinger, EU-Kommissar für Energie

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt
    Literatur und Käse
    Mit Bahn und Bus durchs rätoromanische Graubünden

    Der "Satansfusel"
    Die Tradition des Agavenbrands Mezcal in Mexico

    Mound Bayou, Mississippi
    Die erste von freien Afroamerikanern gegründete Stadt

    La Valetta machz sich hübsch
    Die moderne Visitenkarte einer barocken Stadt

    Gedicht "Sehnsucht" von Christian Morgenstern

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Schriftsteller Jan Wagner im Gespräch mit Sabine Küchler

    Jan Wagner, 1971 in Hamburg geboren, lebt in Berlin. 2001 erschien sein erster Gedichtband Probebohrung im Himmel.
    Es folgten Guerickes Sperling (2004), Achtzehn Pasteten (2007) und zuletzt Die Eulenhasser in den Hallenhäusern. Drei Verborgene (2012). Für seine Lyrik wurde er vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Hölderlin-Preis der Stadt Tübingen und dem Kranichsteiner Literaturpreis.

  • 15:05 Uhr

    Grandiose Eleganz aus Manchester - die englische Band Money
    Von Paul Baskerville

    Vor ein paar Jahren sagte Jamie Lee von der englischen Band Money: „Im Grunde sind wir mit unserer Musik unzufrieden. Das ist unsere Motivation.“ Die Aussage stammt aus der Zeit, als die Gruppe gerade gegründet worden war. Solche Äußerungen hört man normalerweise viel später, wenn Künstler glauben, nicht genügend Karrierefortschritte gemacht zu haben. Aber die Mitglieder von Money haben von Anfang an gegrübelt. Es war ihr Wunsch, den Horizont des Rock'n'Roll zu erweitern, aber sie glaubten nicht, dass sie es mit ihrem Debütalbum „The Shadow of Heaven“ geschafft hatten. Falsche Bescheidenheit? Im Gegenteil, Money sind wohl eher größenwahnsinnig. Die meisten Musiker wären mehr als glücklich mit einer Platte, die aus subtilen, sphärischen Hymnen besteht. Die Musik zeigt eine Eleganz und Größe, die man von Debütalben normalerweise kaum erwarten kann. Wenn man sie an früheren Bands aus Manchester messen will, sind sie vielleicht mit Joy Divsion, The Smiths, weniger mit Oasis vergleichbar. Der Refrain des ersten Songs auf dem Album lautet: „It’s a shame, that God is dead“. Das zeigt, wo es bei Money hingehen soll: Lieber Nachdenklichkeit als fröhliche Popsongs. Wären die Arrangements nicht so zurückhaltend, wäre das Etikett Popsong allerdings gar nicht so falsch. Die Jungs von Money sind jedenfalls überzeugt, dass sie erst am Anfang stehen.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche
    Heimito von Doderer: Die Strudlhofstiege
    (Verlag C. H. Beck)
    Ein Beitrag von Helmut Böttiger

    Am Mikrofon: Hajo Steinert

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    AUSLESE - Naturwissenschaftliche Fach- und Sachbücher
    Das Rätsel Mensch
    Wie wir wurden, was wir sind
    Gesprächspartner: Dagmar Röhrlich, Michael Lange
    Am Mikrofon: Ralf Krauter

    Was genau ist es eigentlich, das den Mensch zum Menschen macht? Was unterscheidet uns von Menschenaffen und Neandertalern? Wissenschaftler konnten in den vergangenen Jahren nachweisen, dass wir alle noch ein paar Schnipsel Neandertaler-Erbgut in unseren Zellen tragen. Doch die kognitiven Fähigkeiten unserer Vorfahren waren jenen der Neandertaler so überlegen, dass sie einen unaufhaltsamen Siegeszug antraten. In neuen Sachbüchern liefern zwei weltweit renommierte Forscher spannende Antworten auf die Frage, wie wir wurden was wir sind. Der Paläogenetiker und Max-Planck-Forscher Svante Pääbo beleuchtet unsere biologische Evolution, der Neurowissenschaftler und Harvard-Professor Steven Pinker erklärt, was die Sprache über unsere Natur verrät. Ob und wie gut die beiden Neuerscheinungen das Rätsel Mensch lüften, darüber diskutiert das Sachbuchtrion des Deutschlandfunks in der Sendung "Auslese".

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Weltgeschichte aus asiatischer Sicht - Die Reden des Leipziger Buchpreis-Trägers Pankaj Mishra und seines Laudators Ilija Trojanow zur Eröffnung der Leipziger Buchmesse

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    "Carmen Disruption" - Sebastian Nübling inszeniert die Uraufführung des neuen Stücks von Simon Stephens am Hamburger Schauspielhaus

    "Forensis" - Eine Ausstellung im Haus der Kulturen der Welt in Berlin untersucht das ästhetisch-politische Potential der Forensik

    Pathologie der Frömmigkeit - Dietrich Brüggemanns Film "Kreuzweg"

    Gentrifizierung und urbane Visionen am Beispiel New York - Die Konferenz "Cities and Citizenship" des Goethe-Instituts New York

    Künstler gegen Putin - Der Protest auf Moskaus Straßen gegen die Ukraine-Politik Russlands

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    Das Referendum auf der Krim: Die russische Drohkulisse und Putins Ambitionen
    Mit Beiträgen von Sabine Adler, Rolf Clement und Florian Kellermann
    Gesprächspartner: Markus Kaim, SWP Berlin
    Am Mikrofon: Gerwald Herter

  • 20:05 Uhr

    Compilation
    Die Kunst des Kombinierens
    Von Burkhard Reinartz
    Regie: der Autor
    Produktion: DLF 2014

    Kompilation, abgeleitet vom lateinischen „compilatio“ - die Plünderung. Ursprünglich bezeichnete man damit eine wissenschaftliche oder literarische Arbeit, die aus Zitaten anderer Werke zusammengestellt wurde. Heutzutage kommt der englische Begriff „Compilation“ vor allem in der Musikbranche vor und wird für Best-of-Alben oder andere musikalische Zusammenstellungen verwendet. Das Münchner Trikont-Label veröffentlicht zum Beispiel Compilations aus Musikbereichen, die ein Schattendasein führen. Besonders raffiniert wird seit über drei Jahrzehnten im Wuppertaler Pina-Bausch-Ensemble kompiliert. Die Soundtracks der Tanzstücke haben eine enorme Bandbreite: von japanischen Muschelflöten über Igor Stravinsky bis zu Drum-and-Bass-Beats. Heute ist es üblich, alle Arten von gelungenen oder entgleisten Zusammenstellungen „Compilation“ zu nennen - auch die Doktorarbeit des Karl-Theodor zu Guttenberg. Modemacher setzen darauf, dass gewagte Kombinationen Schlüssel für den Erfolg ihrer Kollektionen sind. Und was wäre ein Sternekoch ohne die Meisterschaft, mit seinen Menüvariationen zu überraschen?

  • 21:05 Uhr

    Spannungen. Musik im Kraftwerk Heimbach 2013

    Anton Webern
    Drei kleine Stücke für Violoncello und Klavier, op. 11

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    Trio für Klavier, Violine und Violoncello c-Moll, op. 66

    Sinfonie für Streicher Nr. 9 C-Dur 'La Suisse'

    Anton Webern
    Vier Stücke für Violine und Klavier, op. 7

    Johannes Brahms
    Trio für Klavier, Violine und Violoncello Nr. 1 H-Dur, op. 8

    Tanja Tetzlaff, Violoncello
    Markus Becker, Klavier
    Yura Lee, Violine
    Heimbach Strings
    Florian Donderer, Leitung
    Lars Vogt, Klavier
    Antje Weithaas, Violine
    Marie-Elisabeth Hecker, Violoncello

    Aufnahme vom 9.6.13 aus dem Kraftwerk Heimbach