Grandiose Eleganz aus Manchester - die englische Band Money
Von Paul Baskerville
Vor ein paar Jahren sagte Jamie Lee von der englischen Band Money: „Im Grunde sind wir mit unserer Musik unzufrieden. Das ist unsere Motivation.“ Die Aussage stammt aus der Zeit, als die Gruppe gerade gegründet worden war. Solche Äußerungen hört man normalerweise viel später, wenn Künstler glauben, nicht genügend Karrierefortschritte gemacht zu haben. Aber die Mitglieder von Money haben von Anfang an gegrübelt. Es war ihr Wunsch, den Horizont des Rock'n'Roll zu erweitern, aber sie glaubten nicht, dass sie es mit ihrem Debütalbum „The Shadow of Heaven“ geschafft hatten. Falsche Bescheidenheit? Im Gegenteil, Money sind wohl eher größenwahnsinnig. Die meisten Musiker wären mehr als glücklich mit einer Platte, die aus subtilen, sphärischen Hymnen besteht. Die Musik zeigt eine Eleganz und Größe, die man von Debütalben normalerweise kaum erwarten kann. Wenn man sie an früheren Bands aus Manchester messen will, sind sie vielleicht mit Joy Divsion, The Smiths, weniger mit Oasis vergleichbar. Der Refrain des ersten Songs auf dem Album lautet: „It’s a shame, that God is dead“. Das zeigt, wo es bei Money hingehen soll: Lieber Nachdenklichkeit als fröhliche Popsongs. Wären die Arrangements nicht so zurückhaltend, wäre das Etikett Popsong allerdings gar nicht so falsch. Die Jungs von Money sind jedenfalls überzeugt, dass sie erst am Anfang stehen.