Donnerstag, 25. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 20.04.2014

  • 00:05 Uhr

    'Guten Morgen, Du Schöne'
    Eine Lange Nacht über Irmtraud Morgner, Maxie Wander und Brigitte Reimann
    Von Carola Wiemers
    Regie: Rita Höhne

    Die Schriftstellerinnen Brigitte Reimann, Irmtraud Morgner und Maxie Wander bilden ein einzigartiges Dreigestirn in der deutschsprachigen Literatur. In ihren Romanen, Erzählungen, Briefen und Tagebüchern sprechen sie offen über Ängste und Sehnsüchte, unerfüllte Träume und Visionen. Doch ihr Schreiben ist nicht privat. In ihren Texten spiegelt sich die Zeitgeschichte, werden menschheitsgeschichtliche Themen verhandelt. Während Brigitte Reimann und Irmtraud Morgner mit Romanen wie 'Franziska Linkerhand' und 'Amanda' moderne epische Formen ausprobieren, schafft Maxie Wander mit ihren Tonband-Protokollen 'Guten Morgen, du Schöne' eine neue Form des Dokumentarischen. Brigitte Reimann stammte aus Burg bei Magdeburg und Irmtraud Morgner aus dem sächsischen Chemnitz, während die in Wien geborene Maxie Wander 1958 in die DDR kam. Die drei Autorinnen verbindet darüber hinaus das gleiche Schicksal: Sie starben alle an einer Krebserkrankung. Brigitte Reimann wurde gerade einmal 39 Jahre alt, Irmtraud Morgner starb 56-jährig und Maxie Wander im Alter von nur 44 Jahren. Mit ihrem offensiv und mutig geführten Kampf gegen die Krankheit brachen sie auch ein gesellschaftliches Tabu. In einer Langen Nacht soll ihrem Leben und Werk jeweils eine Stunde gewidmet werden. Es ging Reimann, Morgner und Wander stets darum, Verstand und Sinne für Utopien und Träume zu schärfen, für Kreativität, Glück und Schönheit. Angesichts untergehender Gesellschaftsutopien setzten sie auf „Privat“-Utopien (I. Morgner), widerständig und unbequem.

  • 06:10 Uhr

    Georg Philipp Telemann
    'Christus, der ist mein Leben'. Choralkantate für Soli, Chor und Orchester, TWV 1:138
    Ingrid Schmithüsen, Sopran
    Claudia Schubert, Alt
    Howard Crook, Tenor
    Klaus Mertens, Bass
    Rheinische Kantorei
    Das Kleine Konzert
    Leitung: Hermann Max

    Hans Leo Haßler
    ,Canzon ex g "is guett"
    Martin Böcker, Orgel

    Andreas Hammerschmidt
    'Christ lag in Todesbanden' für 2 Soprane, Tenor, Posaunen und Basso continuo
    Weser-Renaissance Bremen (Mitglieder)

    Georg Böhm
    'Christ lag in Todesbanden'. Choralvorspiel
    Arno Schönstedt, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Christ lag in Todes Banden'. Kantate am Osterfest, BWV 4
    Dorothee Mields, Sopran
    Hans-Jörg Mammel, Tenor
    Wolf Matthias Friedrich, Bass
    Balthasar-Neumann-Chor und -Ensemble
    Leitung: Thomas Hengelbrock

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Niemand lebt für sich. Niemand stirbt für sich. Über die Gemeinschaft beim Sterben und Auferstehen
    Von Jost Mazuch
    Evangelische Kirche

  • 09:05 Uhr

    Vor 50 Jahren: Der Fotograf August Sander gestorben

  • 09:30 Uhr

    Die 'Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts'?
    Das Vermächtnis des Ersten Weltkriegs und das 20. Jahrhundert
    Von Robert Gerwarth

    Nicht erst seit dem 11. November 1918, dem Tag, an dem in Westeuropa die Waffen schwiegen, ist der Ausbruch des Ersten Weltkriegs immer wieder als Zäsur beschrieben worden, als Abschied von einer insgesamt stabilen europäischen Friedensordnung zwischen 1871 und 1914 und als Beginn eines Zeitalters der Extreme, das von Bolschewismus und Faschismus sowie dem noch blutigeren Zweiten Weltkrieg gekennzeichnet war. Doch war der Zweite Weltkrieg tatsächlich die zwangsläufige Folge des Großen Krieges von 1914 bis 1918? Eine von George Mosse Anfang der 90er-Jahre formulierte Brutalisierungsthese war die einflussreiche und vielzitierte Idee, dass die Gewalterfahrung des Ersten Weltkriegs zu einer Verrohung der deutschen Gesellschaft führte, die eine entscheidende Voraussetzung für den Aufstieg Hitlers und den Holocaust bedeutete. Diese wird von Historikern in ihrer Pauschalität seit einiger Zeit infrage gestellt. Obwohl sich kaum bestreiten lässt, dass das massenhafte Töten und Sterben an der Front eine psychologisch deformierende Wirkung auf die Kriegsteilnehmer gehabt haben dürfte, lassen sich daraus keine Schlussfolgerungen ableiten, warum die politische Kultur in einigen ehemaligen Kombattantenstaaten brutalisiert wurde, in anderen hingegen nicht. Denn das Fronterlebnis britischer oder französischer Soldaten unterschied sich ja nicht fundamental von dem deutscher Kriegsteilnehmer, ohne dass es in Großbritannien oder Frankreich zum Aufstieg einer faschistischen Partei gekommen wäre.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Martin in Ober-Olm
    Predigt: Pfarrer Thorsten Geiß
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München-Freising, Vorsitzender der Katholischen Deutschen Bischofskonferenz

  • 11:30 Uhr

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Konzert für Flöte, Harfe und Orchester C-Dur, KV 299
    Lisa Beznosiuk, Flöte
    Frances Kelly, Harfe
    The Academy of Ancient Music
    Leitung: Christopher Hogwood

  • 12:00 Uhr

    Osteransprache des Papstes

  • 12:30 Uhr

    Johann Sebastian Bach
    Sonate für Flöte und Cembalo Es-Dur, BWV 1031
    Emmanuel Pahud, Flöte
    Trevor Pinnock, Cembalo

    Domenico Scarlatti
    Sonate für Klavier D-Dur, K 119
    Ivo Pogorelich, Klavier

    Luigi Boccherini
    Quartett für 2 Violinen, Viola und Violoncello Nr. 6 C-Dur, op. 2 Nr. 6
    Quartetto di Cremona

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Zu Gast: Theodor Michael, Schauspieler und Journalist

    Theodor Wonja Michael wurde 1925 in Berlin als Sohn einer Deutschen und eines Kameruners geboren. Er überlebte die Zeit des Nationalsozialismus auf wundersame Weise.
    Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er als Dolmetscher, Schauspieler und Journalist. Er studierte Volkswirtschaft, war u. a. Lehrbeauftragter für die Deutsche Stiftung für Internationale Zusammenarbeit und Beamter beim BND. Seine Memoiren verfasste er unter dem Titel: "Deutsch sein und schwarz dazu. Erinnerungen eines Afrodeutschen" (DTV 2013)
    .

  • 15:05 Uhr

    Drama, Liebe, Krieg
    Die libanesische Sängerin Yasmine Hamdan
    Von Thomas Elbern

    Arabische Lieder, sparsame elektronische Akzente, akustische Gitarre. Die Sängerin Yasmine Hamdan bringt ganz neue Aspekte in verstaubte Begriffe wie arabische Weltmusik. Sie war die Stimme von Soap Killls, der ersten Independent Band des Nahen Ostens. In ihrer Heimatstadt Beirut entwarf Hamdan eine Art melancholische Musiklandschaft, die so gar nicht in das westliche Bild von arabischer Kultur passt. Es ist die Moderne, die hier das Bild bestimmt und deutlich von englischen und amerikanischen Bands beeinflusst ist. Ihr aktuelles Album 'Ya nass' wurde von Marc Collin von der Band Nouvelle Vague produziert. Es ist eine Art Sicht auf das moderne Leben im mittleren Osten, ohne die musikalische Tradition aus den Augen zu verlieren. Der amerikanische Regisseur Jim Jarmusch war von Hamdans Musik so angetan, dass er der Sängerin einen kleinen Auftritt in seinem Film "Only lovers left alive" verschafft hat. Mittlerweile lebt Hamdan in Paris und steuert von hier aus ihre internationale Karriere.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben

    Das Buch der Woche

    Colm Tóibín: Marias Testament
    (Hanser Verlag)

    Am Mikrofon: Denis Scheck

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    "Amok" - Seine letzte Schlacht
    Täterprofile (1/2)
    (Teil 2 am 21.04.2014)

    Am 22. Juli 2011 zündet Anders Breivik eine selbstgebaute Bombe im Osloer Regierungsviertel. Anschließend tötet er, als Polizist verkleidet, auf der Insel Utøya 69 Menschen. Heute sitzt er in einer Einzelzelle im Hochsicherheitsgefängnis. Er bereut nichts. Nach einem Amoklauf steht die Gesellschaft unter Schock. Oft bleiben nur hilflose Erklärungsversuche, was den Täter zu dem Blutbad getrieben haben könnte. Eine wissenschaftliche Analyse des Phänomens ist schwierig - Amokläufe passieren nur selten, und zwei Drittel der Täter sind danach tot. Dennoch ist es Forschern in den letzten Jahren gelungen, Parallelen zwischen Amokläufern herauszuarbeiten und daraus Risikofaktoren abzuleiten. Die Täter waren häufig nicht in der Lage, Bindungen einzugehen. Sie fühlten sich gekränkt und ausgegrenzt, waren Gefangene ihres eigenen, teils extremistischen Weltbildes. Auch psychische Erkrankungen könnten eine größere Rolle spielen als bislang angenommen. Doch lassen sich mit diesem Wissen tatsächlich potentielle Täter identifizieren? Können wir einen Amoklauf verhindern?

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Was uns antreibt - Der prometheische Mythos und die Energiewende.
    Die Literaturwissenschaftlerin Ursula Renner-Henke im Gespräch

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Geschichte eines Vasallen - Matthew Halls und Jim Lucassen deuten "Ariodante" von Georg Friedrich Händel am Aalto-Theater Essen

    "Zärtlichkeit" - Marion Hänsels Familiendrama im Kino

    Shakespeare heute II: Ein neuer Dichter für jede Zeit - Der Shakespeare-Übersetzer Frank Günther

    Schwieriges Gedenken - Das Pariser Memorial de la Shoah erinnert an den Völkermord in Ruanda

    Am Mikrofon: Beatrix Novy

  • 21:05 Uhr

    Musikfest Bremen 2013

    Geistliche Konzerte, Messen und Psalmvertonungen aus dem Salzburger Dom

    Heinrich Ignaz Franz von Biber, Johann Caspar Kerll
    Eine Marienvesper zusammengestellt aus Teilen der Sammlungen ‘Vesperae longiores ac breviores’ und ‘Delectus sacrarum cantionum’

    Cantus Cölln
    Concerto Palatino
    Leitung: Konrad Junghänel

    Aufnahme vom 11.9.13 aus der St. Laurentius Kirche, Langförden