Wortspiel - Das Musik-Gespräch
Die Geigerin Veronika Eberle, der Cellist Andreas Brantelid und der Pianist Shai Wosner über das Klaviertrio Nr. 2 Es-Dur, op. 100 von Franz Schubert
Am Mikrofon: Christoph Vratz
Auf sinfonische Länge bringt es Franz Schuberts ‚Trio für Violine, Violoncello und Klavier Nr. 2‘. Rund 45 Minuten nimmt sich der Komponist Zeit, um seine Klanggeschichte in vier Sätzen zu erzählen. Sie war eine seiner letzten Arbeiten. Ein knappes Jahr später ist er mit 31 Jahren gestorben. Sein Ende hat er im Dezember 1827, als er das Trio fertigstellte, wohl kommen spüren. Wollte er noch einmal alles sagen, was er zu sagen hatte? Seine Freunde nahmen Schuberts Arbeit „bey gedrängt vollem Saal“ begeistert auf: „Ungeheurer Beifall, gute Einnahme“. Vielleicht, weil erneut manches ganz und gar unüblich war, wie der erste Satz, ein Allegro: Energisch beginnt es mit einem Kopfthema, ein sehr verhaltenes Gegenthema folgt, aber dann widmen sich die Instrumente ausführlichst einer Nebensache, einem zunächst ganz und gar unscheinbaren motivischen Nebengedanken. An dem klammert Schubert sich fest und will gar nicht mehr loslassen. Wie dieser erste Satz und auch die Folgesätze musikalisch funktionieren, darüber haben sich beim Beethovenfest Bonn 2016 während eines Konzerts die drei Musiker unterhalten und dabei immer wieder Ausschnitte angespielt.