
Programm: Vor- und Rückschau
Sonntag, 17.05.202000:00 Uhr | Nachrichten |
00:05 Uhr | Lange NachtFaszination Innenwelt Traum- und Wachbewusstsein - diese beiden Seins-Zustände ähneln sich viel mehr, als man bislang dachte. Selbst im Tiefschlaf liegt die Hirnaktivität bei 80 Prozent, während tagsüber das Gehirn mindestens in der Hälfte der Zeit im Traummodus arbeitet, obwohl es sich eigentlich im Wachzustand befindet. Dazu zählen Traumforscher die Tagträume, bei denen sich Menschen oft nur für wenige Momente in Hirngespinsten verlieren. Wunschträume von einer Abenteuerreise oder einem Lottogewinn lösen im Hirn unweigerlich die Schaltkreise des Traumbewusstseins aus. Die Leistungsgesellschaft urteilt zwar ungnädig über jene Zeitgenossen, die am Tag allzu verträumt wirken, inzwischen wird aber auch in der Wissenschaft erkannt, dass Tagträumer entgegen ihrem schlechten Image recht produktiv sind: während ihre Gedanken schweifen, verbessern sie ihre sozialen Fähigkeiten und ihr kreatives Potenzial. Schöpferisches Tagträumen fördert die Fähigkeit zum Lösen von Problemen und zu sinnvollem Planen. Möglich wird dies durch Unterbrechungen jener Informations- und Ablenkungsflut, die während des Wachzustands unentwegt auf den Geist niederbraust. Und auch während des Nachtschlafs passiert nicht nichts; das Gehirn brütet auch in diesem Zustand präzise und klar; es denkt, tüftelt und fällt sogar Entscheidungen - zuweilen effektiver als im Wachzustand. Gedankliche Abschottung oder Traum-Tiefen - das Imaginationsnetzwerk ist immer in vollem Gange. 01:00 Nachrichten |
02:00 Uhr | Nachrichten |
02:05 Uhr | Deutschlandfunk Radionacht02:05 Sternzeit 02:07 Klassik live Kammermusikfest „Spannungen“ 2019 03:00 Nachrichten 03:05 Heimwerk Johann Nikolaus Denninger 03:55 Kalenderblatt 04:00 Nachrichten 04:05 Die neue Platte XL 05:00 Nachrichten 05:05 Auftakt |
06:00 Uhr | Nachrichten |
06:10 Uhr | Geistliche MusikDietrich Buxtehude |
07:00 Uhr | Nachrichten |
07:05 Uhr | Information und MusikAktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen 07:30 Nachrichten 07:50 Kulturpresseschau 08:00 Nachrichten |
08:30 Uhr | Nachrichten |
08:35 Uhr | Am SonntagmorgenReligiöses Wort |
08:50 Uhr | PresseschauAus deutschen und ausländischen Zeitungen |
09:00 Uhr | Nachrichten |
09:05 Uhr | KalenderblattVor 400 Jahren: In Bulgarien wird das weltweit erste Karussell in Betrieb genommen |
09:10 Uhr | Der Vormittag09:10 Die neue Platte Klaviermusik 09:30 Essay und Diskurs Selbstverständliche Selbsttötung Ende Februar 2020 hat das Bundesverfassungsgericht entschieden: Der Suizid ist ein Akt autonomer Selbstbestimmung. Dass es ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben gibt, ist aber keineswegs evident, sondern erläuterungsbedürftig. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 26.2.2020 gilt vielen als ultimativer Akt der Emanzipation: Der Staat hat sicherzustellen, "dass dem Recht des Einzelnen, sein Leben selbstbestimmt zu beenden, hinreichend Raum zur Entfaltung und Umsetzung verbleibt", so lassen die RichterInnen verlauten. Das allgemeine Persönlichkeitsrecht umfasst also ein Recht auf Sterben. Dieses Urteil war überfällig, sein liberaler Impuls ist ein Segen für Menschen, die an unheilbaren Krankheiten mit großen Schmerzen leiden. Dennoch gibt es Irritationen. Ist die Berufung auf die "Autonomie" nicht fehl am Platz oder zumindest ergänzungsbedürftig? Die Tragik, die dem Selbstmord auch oft innewohnt, rückt zur Zeit gänzlich in den Hintergrund. Ist der Suizid tatsächlich, wie Thomas Macho es formuliert, eine "emanzipatorische Selbsttechnik"? Schon länger ist davon die Rede, wir lebten in einer Gesellschaft, die vom Suizid fasziniert sei. Die Antike betrachtete ihn als eine Heldentat "in extremis", das Christentum als Todsünde, die Moderne als Pathologie, unsere Gegenwart zunehmend als eine Normalität, als eine rationale Entscheidung - jedenfalls am Ende des Lebens. Bereits Friedrich Nietzsche hatte die Selbsttötung "vernünftig" genannt. Es hat den Anschein, als sei nun eines der letzten Tabus geschleift. Jean-Pierre Wils meldet Zweifel an. |
10:00 Uhr | Nachrichten |
10:05 Uhr | GottesdienstÜbertragung aus der Pfarrkirche St. Stephan in Mainz-Gonsenheim |
11:00 Uhr | Nachrichten |
11:05 Uhr | Der Vormittag11:05 Sonntagsspaziergang Reisenotizen aus Deutschland und der Welt 12:00 Nachrichten 12:10 Sonntagsspaziergang Reisenotizen aus Deutschland und der Welt |
12:30 Uhr | Der Mittag13:00 Nachrichten 13:05 Interview der Woche Heiko Maas, SPD, Bundesaußenminister |
13:30 Uhr | Der Kultur-Nachmittag13:30 Zwischentöne Musik und Fragen zur Person Britta Jürgs ist in Frankfurt am Main geboren, sie hat Germanistik, Romanistik und Kunstgeschichte studiert. 1997 gründete sie den AvivA-Verlag, mit dem sie eine persönliche Passion verwirklichen konnte: durch Bücher interessante, oft vergessene Frauen der Kunst- und Literaturgeschichte wieder ins Gedächtnis zu rufen. Für ihr Engagement wurde Britta Jürgs 2011 zur „Bücherfrau des Jahres“ gekürt, 2019 erhielt sie den erstmals verliehen „Deutschen Verlagspreis“. Neben ihrer Tätigkeit im Verlag gibt Britta Jürgs die Zeitschrift „Virginia Frauenbuchkritik“ heraus und leitet die Kurt-Wolff-Stiftung zur Förderung einer vielfältigen Verlags- und Literaturszene. 14:00 Nachrichten 14:05 Zwischentöne Musik und Fragen zur Person 15:00 Nachrichten 15:05 Rock et cetera Flamme des Widerstands Tamikrest ist Tamaschek und bedeutet Kreuzung, Verbindung, Koalition. Als sich Gitarrist Ousmane Ag Mossa und Bassist Cheick Ag Tiglia 2006 bei einem Gitarrenworkshop kennenlernen, beschließen sie, eine Band zu gründen. Beide haben während der Tuareg-Aufstände in den 90er-Jahren Angehörige und Freunde verloren. Statt sich dem bewaffneten Kampf für mehr Autonomie anzuschließen, wollen sie mit ihrer Musik auf die Anliegen der Tuareg aufmerksam machen. Sie verbinden traditionelle Melodien und Rhythmen mit westlichem Rock und Pop. Zusammen mit Aghaly Ag Mohamedine, der Perkussionsinstrumente spielt, komplettieren der französische Gitarrist Paul Salvagnac und Schlagzeuger Nicolas Grupp die Besetzung. Auf ihrem neuen Album „Tamotaït“ geht die Band noch weiter in Richtung Klangabenteuer und erforscht jeden einzelnen Winkel ihres Sounds - sogar Musik, die weit weg von der Sahara entstanden ist: in Japan. 16:00 Nachrichten 16:10 Büchermarkt Buch der Woche 16:30 Forschung aktuell Wissenschaft im Brennpunkt Stuttgart bekommt einen neuen Bahnhof. Zehn Jahre bohrten und sprengten sich Mineure dafür durch das Gestein unter der Stadt, damit nicht nur der Kopfbahnhof zum Tiefbahnhof wird. Auch 55 Kilometer Tunnel mussten quer durch die Hügel rund um die Innenstadt getrieben werden. Die Planer gingen dabei ein Wagnis ein, denn unter Stuttgart liegt viel Anhydrit. Dieses Mineral bildet ein Gestein, das bei Wasserkontakt aufquillt wie ein Hefekuchen. Der Druck kann so stark werden, dass sich Fahrbahnen heben, meterdicke Betonwände brechen. Ein Dutzend Tunnel in mehreren Ländern scheiterten am Anhydrit. Jahrzehntelang musste immer wieder saniert werden, auch im Umfeld von Stuttgart. Jetzt steht in Stuttgart die Stunde der Wahrheit an: Sind die Tunnel beim Bau wie geplant trocken geblieben - und werden sie halten? 17:00 Nachrichten 17:05 Kultur heute Berichte, Meinungen, Rezensionen |
18:00 Uhr | Nachrichten |
18:10 Uhr | Der AbendUnterrepräsentiert - Braucht Deutschland eine Migrantenpartei? 18:40 Hintergrund Unterrepräsentiert - Braucht Deutschland eine Migrantenpartei? 19:00 Nachrichten 19:05 Deutschlandfunk - Alles von Relevanz 19:10 - 20:00 Uhr Sport am Sonntag |
20:00 Uhr | Nachrichten |
20:05 Uhr | Der Kultur-Abend20:05 Freistil Dreierpack (2/3) Wir sitzen ständig: Bei der Arbeit, im Zug, auf dem Amt, überall heißt es: Setzen Sie sich! Also wird die Wirbelsäule krumm, und Orthopäden schlagen aus unserer Steifheit Kapital. Doch zunächst setzen wir uns ins Wartezimmer. Wie man aber richtig sitzt, lehren uns die Rückenschulen. Und die Stuhlindustrie erfindet immer pfiffigere Modelle, die das aktive Sitzen fördern. Damit aber kann ein Mann, der 20 Jahre in Isolationshaft gesessen hat, wenig anfangen. Oft ist er in der Zelle auf und ab gegangen, weil er es anders nicht ausgehalten hat. Politiker gehen da ganz anders ran: Sie bevorzugen das Aussitzen, Helmut Kohl war ein Meister darin. Außerdem ist Sitzen auch Ausdruck von Behaglichkeit. Man richtet sich ein, um gemütlich zu verweilen. Es gibt aber auch das aktive Aussitzen: Engagierte Geister versuchen mit Sitzblockaden durchzusetzen, dass Brennstäbe nicht transportiert oder keine Studiengebühren erhoben werden. Dabei sitzen die Demonstranten meist unbequem auf dem Boden. Wie man dort aber entspannt und gesund sitzt, lehren uns die Asiaten: Sie verharren stundenlang im Schneidersitz, ihre Mönche meditieren dabei und gehen anschließend locker und gelöst fort. Sie haben die Probleme der Welt ausgesessen. Fußballtrainer kommen gar nicht dazu, es sich bequem zu machen. Ihr Stuhl wackelt ständig, und überhaupt laufen sie lieber die Coaching-Zone auf und ab. Irgendwann werden sie beurlaubt - und wechseln die Trainerbank. Denn ganz ohne Sitzen geht's einfach nicht. 21:00 Nachrichten 21:05 Konzertdokument der Woche 22:00 Nachrichten |
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