Mittwoch, 24. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 03.04.2021

  • 00:05 Uhr

    Kalmann
    Nach dem Roman von Joachim B. Schmidt
    Bearbeitung: Andrea Czesienski
    Regie: Wolfgang Seesko
    Mit Tino Mewes, Anne Ratte-Polle, Michael Hanemann, Gisa Flake, Joachim Bliese, Matti Krause, Friedhelm Ptok, Mathias Renneisen, Michael Rotschopf
    Produktion: Dlf Kultur 2021
    Länge: ca. 54'

    Kalmann ist der selbsternannte Sheriff von Raufarhöfn. Tag für Tag jagt er Polarfüchse und legt Haiköder im Meer aus, um den Fang zu Gammelhai zu verarbeiten. Doch Kalmann ist nicht wie jedermann, manchmal laufen die Räder in seinem Kopf rückwärts. Mit Sorge beobachtet er, wie seine Heimat verödet: Kaum mehr Touristen kommen in den Küstenort, und auch der Fischfang liegt brach, seit die Meere überfischt sind und strenge Fangquoten gelten. Eines Tages entdeckt Kalmann auf einer seiner Wanderungen eine Blutlache im Schnee. Fast zur gleichen Zeit verschwindet Robert McKenzie, der „König von Raufarhöfn“, der alle Fangquoten auf sich vereint und das einzige Hotel am Ort betreibt. Kalmanns beschauliches Leben nimmt plötzlich ungemütlich an Fahrt auf. Die Polizei aus Reykjavik sucht nach Spuren, Journalisten überschwemmen den Ort, sogar die litauische Mafia mischt sich ein. Doch Kalmann bleibt ruhig, denn er trägt ein Geheimnis mit sich herum. Er ist der Wahrheit um McKenzies Verschwinden näher, als man ahnt.

  • 01:05 Uhr

    Lied & Chanson
    Zu Gast: Jake Isaac
    Liederbestenliste: die Platzierungen im April
    Global Sound: neue internationale Singer-Songwriter-Alben
    Original im Ohr: ungewöhnliche Coverversionen
    Am Mikrofon: Anna-Bianca Krause

    Jake Isaac ist Südlondoner mit karibischen Wurzeln, begnadeter Multi-Instrumentalist und einer der interessantesten britischen Singer-Songwriter. Gleich zu Anfang des ersten Lockdowns in Großbritannien, im März 2020, nahm er seine Gitarre und begann, die ersten Songs für sein zweites Album „Honesty” zu schreiben. Zwischen Pandemie und Protesten ist eine sehr persönliche Platte entstanden, die mehr Soul enthält als der Vorgänger und mit großartigen Gästen aufwarten kann, darunter Indie Airie oder die malaysische Singer-Songwriterin Yuna.

  • 06:05 Uhr

    Ab Ostern tickt die Uhr - die Union im K-Frage-Dilemma

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Peter Sawicki

  • 09:05 Uhr

    Vor 25 Jahren: Der „Unabomber" wird verhaftet

  • 09:10 Uhr

    Schwestern - engste Vertraute oder Konkurrentinnen
    Am Mikrofon: Pia und Lisa Rauschenberger
    (Wdh. v. 22.12.2018)

    „Schwesterherzen“ - es gibt Schwestern, die eng miteinander verbunden sind, Vertraute, die alle Geheimnisse miteinander teilen. Doch Nähe und Distanz, Solidarität und Rivalität, Erwartung und Enttäuschung liegen nah beieinander. Wie kompliziert die Beziehung zwischen Schwestern sein kann, wissen die Autorinnen dieser Reportage allzu gut - sie sind selbst Schwestern. Pia und Lisa Rauschenberger haben andere Schwesternpaare getroffen: Schwestern, die sich in der Männerwelt behaupten. Schwestern, die nie eine gemeinsame Kindheit hatten. Schwestern, die erst im Alter zueinander gefunden haben. Schwestern, die das Schwestersein zu ihrem Beruf gemacht haben. Und Schwestern, die nicht miteinander verwandt sind. Dennoch bezeichnen sie sich als Schwestern, weil das Band zwischen ihnen so stark ist.

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Pianist Lang Lang

    „Popstar unter den Pianisten“ - dieser Ruf aus jungen Jahren begleitet Lang Lang nach wie vor. Nicht zuletzt, weil der heute 38-jährige Musiker mit dem modischen Fransenschnitt rund um den Globus auch junge Menschen begeistert. In seiner Heimat China löste er sogar einen Klavierspiel-Boom aus. Mit seiner eigenen Stiftung fördert Lang Lang junge Pianisten. Geboren wurde er in der nordöstlichen Großstadt Shenyang. Schon mit drei Jahren begann er, Klavier zu lernen. Ausgebildet in China und den USA, gelang ihm 1999 als Einspringer der internationale Durchbruch. Der vielfach ausgezeichnete Musiker spielte bei großen Ereignissen wie etwa der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking. Seine Diskografie umfasst über 30 Aufnahmen. Zuletzt widmete er sich intensiv den Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach und recherchierte dafür unter anderem im Bach-Archiv in Leipzig. Per Video-Schalte aus China hat er seine Ausgabe „Klassik-Pop-et cetera” moderiert.

  • 11:05 Uhr

    Abtreibung in Europa - Die Hürden des Abbruchs
    Von Martin Alioth, Kirstin Hausen, Florian Kellermann, Annett Müller und Kerstin Schweighöfer

    Bis in die 70er-Jahre waren Schwangerschaftsabbrüche in vielen Ländern der Europäischen Union verboten. In den darauffolgenden Jahren lockerten immer mehr Regierungen die strikten Regelungen. Seither gelten Gesetze, die es ungewollt schwangeren Frauen erlauben, unter bestimmen Voraussetzungen straffrei abzutreiben. Zuletzt umgesetzt in Irland, wo die Bevölkerung 2018 das Abtreibungsverbot per Referendum kippte. Doch das heißt nicht, dass allen Frauen, die heute in Europa abtreiben wollen, der nötige Beistand oder die nötigen Informationen gewährt werden. Der Eingriff ist für sie oft mit hohen Hürden verbunden. Die Wege zu Kliniken sind mitunter weit, einige der Frauen werden sogar bedroht. Um sie vor vehementen Abtreibungsgegnern zu schützen, sind in den Niederlanden zum Beispiel sogenannte „Abortus-Buddies“ im Einsatz, die die Patientinnen auf ihrem Weg zum Arzt begleiten. Und auch auf der politischen Ebene sind inzwischen wieder gegenteilige Bewegungen zu beobachten: In Polen gehen derzeit Hunderttausende auf die Straße, weil das verschärfte Abtreibungsgesetz, das einem totalen Verbot gleichkommt, nun tatsächlich in Kraft getreten ist. Ein Blick auf die Lage in Irland, Italien, Polen, Rumänien und den Niederlanden.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

    Corona-Beschränkungsdiskussion und Ansprache Steinmeier

    Wie aussagekräftig sind die Corona-Zahlen? Interview mit Martin Stürmer, Virologe

    Querdenker-Demonstration in Stuttgart geplant

    Vor Koalitionsverhandlungen: Debatte um Kurs der Grünen in BaWü geht weiter

    Tödlicher Angriff auf US-Kapitol

    „Wir sind uns der Hürden bewusst“ - Indirekte Gespräche zwischen Iran und USA

    Sporttelegramm

    Am Mikrofon: Silvia Engels

  • 13:10 Uhr

    Berichterstattung aus Russland: DLF-Korrespondent nach fast 5 Jahren in Moskau
    Militärdiktatur außerhalb jeder Norm: Eskalation in Myanmar
    Ab Ostern tickt die Uhr - die Union im K-Frage-Dilemma

    Am Mikrofon: Manfred Götzke

  • 13:30 Uhr

    Polizeigewalt - Wieviel Demokratie steckt in der "Vorzeigedemokratie" Senegal?
    Raketentests und Corona-Sorgen - Welche Strategie verfolgt Nordkorea?
    Sri Lanka - Zwei Jahre nach den Bombenanschlägen
    Höhere Gewalt - Südafrika leidet unter den Stromausfällen

    Am Mikrofon: Andreas Noll

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    Wer wagt gewinnt?
    Beruflicher Neustart auch in Krisenzeiten  
    In „Campus & Karriere“ gehen wir diesen Fragen nach: Gibt es so etwas wie den richtigen Umstiegs-Zeitpunkt im Beruf? Welche Motivation muss ich für einen Neustart im Job mitbringen? Wie lässt sich eine neue Qualifikation planen und finanzieren? Wo gibt es weitergehende Beratung und Informationsangebote? Was gilt es in der aktuellen Krise abzuwägen und zu berücksichtigen?
     
    Gesprächsgäste:
    Marjanne Meeuwsen, Berufsberaterin und stv. Leiterin der VHS Bergisch Land
    Winfried Krüger, Geschäftsführer der Kreisvolkshochschule Ammerland
    Johannes Wilbert, Leiter des Instituts zur Berufswahl, Witten
    Am Mikrofon: Armin Himmelrath

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    In der aktuellen Krise denken viele Menschen über einen beruflichen Neuanfang nach - die einen, weil sie es müssen, die anderen, weil sie es wollen. Beratungsstellen berichten von vermehrten Anfragen zum Thema beruflicher Neustart. Dabei ist die Spannbreite riesig: Manche UmsteigerInnen suchen
    nach einzelnen Zusatzqualifikationen und tasten sich langsam in neue berufliche Handlungsfelder vor. Andere sehen eine Chance für einen radikalen Neuanfang, also eine komplette berufliche Umorientierung. Sind sie damit inmitten der Corona-Krise gut beraten?

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    „Hofknicks“ von Paul Frick: Zwischen Club und Partitur
    Paul Frick hat Komposition studiert. Das hält ihn allerdings nicht davon ab, auch Tracks für den Club zu produzieren. Auf seinem aktuellen Album „Hofknicks“ remixed er Musik von Gudrun Gut oder Daniel Brandt und macht seinem Namen alle Ehre: Frickelig geht es hier zu

    Françoiz Breut mit „Flux flou de la foule": „Ein Album zeigt Momente des Lebens"
    „Flux flou de la foule“ zu Deutsch „unscharfer Fluss der Menge“. Ein Albumtitel, der die Unsicherheit des Lebens in Pandemie-Zeiten darstellt. Die Songs sind allerdings vor Corona entstanden und klingen deutlich elektronischer im Vergleich zu früheren Stücken. Was bleibt, ist auf jeden Fall Breuts klare Stimme, die immer etwas retro anmutet: „Vielleicht habe ich eine Stimme aus einer anderen Zeit", sagte die Sängerin im Dlf

    Luca Yupanqui mit „Sounds of the Unborn": Musik aus dem Mutterleib
    Embryos bekommen von ihrer Außenwelt mehr mit, als man denken könnte. Dass sie auch Musik machen können, stellen die Komponistin Elizabeth Hart und ihr Partner Iván Diaz Mathé unter Beweis. Mit spezieller Elektronik lassen sie ihre Tochter Luca Yupanqui aus dem Mutterleib musizieren

    Am Mikrofon: Anja Buchmann

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    DIE BESTEN 7
    Die Deutschlandfunk-Bestenliste im April
    Dr. Andre Kagelmann im Gespräch mit Ute Wegmann

    Oskar Kroon: „Warten auf Wind“
    Aus dem Schwedischen von Stefan Pluschkat
    (Hummelburg Verlag, Ravensburg)

    Kirsten Boie: „Dunkelnacht“
    (Oetinger Verlag, Hamburg)

    Thomas Cadène (Szenario) und Benjamin Adam (Szenario & Bild): „Soon“
    Aus dem Französischen von Ulrich Pröfrock
    (Carlsen Verlag, Hamburg)

    Michael Gerard Bauer: „Dinge, die so nicht bleiben können“
    Aus dem Englischen von Ute Mihr
    (Hanser Verlag, München)
    CD: Hörcompany ISBN 978-3-96632-031-3
    gelesen von Jens Wawrczeck

    Henning Wagenbreth: „Rückwärtsland“
    (Peter Hammer Verlag, Wuppertal)

    Jürg Schubiger und Eva Muggenthaler (Illustration): „Mein Bruder und ich und die Katze im Wald“
    (Peter Hammer Verlag, Wuppertal)

    Dita Zipfel, Finn-Ole Heinrich und Tine Schulz (Illustration): „Schlafen wie die Rüben“
    (huckepack im mairisch Verlag, Hamburg)

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Tool-Versagen
    Wenn Forensik-Software zu Fehlurteilen führt

    Blackboxing
    Hersteller von Forensik-Software lassen die Nutzer oft im Unklaren

    Messstelle
    Am DECIX werden die Chrakteristika von DDOS-Attacken erfasst
    Interview mit Oliver Hohlfeld, TU Cottbus-Senftenberg

    Digitales Logbuch
    GPT-3

    Info Update

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Ist Identitätspolitik ein Produkt des Neoliberalismus?
    Die Journalistin und Buchautorin Seyda Kurt und der Dramaturg und Buchautor Bernd Stegemann im Gespräch mit Anja Reinhardt

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Antwort auf Corona - Kobie van Rensburg inszeniert "The Plage" als Opernfilm

    Digitales Blackface - Wie kulturelle Aneignung und rassistische Klischees unseren Internetalltag beherrschen

    "Vom Eise befreit". Zur Kultur des Osterspaziergangs - Der Schriftsteller Florian Werner über den Weg des geringsten Widerstandes

    Landschaft - Gerhard Richter im Kunsthaus Zürich

    Am Mikrofon: Mascha Drost

  • 18:40 Uhr

    Arbeitslos und schwer vermittelbar - Hartz IV in der Pandemie

  • 19:10 Uhr

    Fußball - Bundesliga, 27. Spieltag:
    Borussia Dortmund - Eintracht Frankfurt
    Bayer 04 Leverkusen - FC Schalke 04
    VfL Wolfsburg - 1. FC Köln
    1. FSV Mainz 05 - Arminia Bielefeld
    FC Augsburg - TSG Hoffenheim
    RB Leipzig - FC Bayern München

    Financial Fairplay im Fußball vor dem Aus? - RB Leipzig könnte Bayern attackieren

    Denkfabrik - Der Sport auf der Suche nach dem „Wir“: Fußball und Separatismus im Baskenland

    Fußball - 2. Liga, 27. Spieltag: VfL Bochum - Holstein Kiel
    1. FC Heidenheim - SpVgg Greuther Fürth
    Karlsruher SC - VfL Osnabrück

    Fußball - DFB-Pokal Frauen, Halbfinale: Eintracht Frankfurt - SC Freiburg

    Doping - Lädt die Corona-Quarantäne zum Missbrauch ein? Interview mit Andrea Gotzmann, NADA- Vorstandsvorsitzende

    Sport in der Coronakrise - Wie steht es um die "Sommersportarten"?

    Volleyball - Erfolgsweg der Dresdner Volleyballerinnen

    Neuromotorik - Leistungsoptimierung - Die Augen sind das Tor zum Erfolg

    Am Mikrofon: Astrid Rawohl

  • 20:05 Uhr

    Hörspiel des Monats
    Nagelneu
    Von Hendrik Quast und Maika Knoblich
    Regie: Hendrik Quast und Maika Knoblich
    Komposition: Katharina Stephan
    Mit Maika Knoblich und Hendrik Quast
    Produktion: WDR 2021

    Die Begründung der Jury:
    Feilen, schleifen, kleben. Full covers, Stempel, French, Glitzer. Natur oder Kunstnagel? „Aber wenn du Natur willst, dann kannst du auch nur zu Hause rumsitzen. Brauchst du nicht hierherkommen.“ Dieses Hörspiel von Maika Knoblich und Hendrik Quast ist die Herzensentscheidung der Jury aus Wien für den Jänner 2021. Die Autoren haben mit ihrer Idee einen leichten und lustvollen Zugang zum Zuhören erdacht. Man lebt mit, riecht den Lack beim Trocknen, spürt die Feilen zwischen den Fingern, stellt sich hunderte Designs von fake nails vor und kann endlich das Mäuschen im Eck vom Hinterzimmer des Nagelstudios sein. Stellvertretend für alle Büroküchen, Besprechungszimmer oder Musikbackstage-Räume dieser Welt. Eine schmirgelnd raue, glitzernde Sound- und Dialogwelt, die in die Tiefe geht, um gleich wieder an der Oberfläche dahinzukratzen. Das ermöglicht ein verspieltes Ein- und Aussteigen. Kunstvoll gesetzte Pausen, die Platz zum Abdriften in eigene Gedankenwelten anbieten und gleichzeitig neugierig machen, wie es denn jetzt gleich weitergehen wird. Verhandelt werden Körperpflege, Kundenerziehung, aufgerissene Männer und Hochzeitsnägel, Krankheiten, Beziehungen, die eigenen Grenzen und vieles mehr. Der ganze Schönheitsbetrieb, der hier als Platzhalter für eine Vielzahl an Jobs und Arbeitssituationen steht, kann stellvertretend gleich im Nagelstudio besucht werden.

  • 22:05 Uhr

    Nostalgie und Retromanie
    Die kroatische Komponistin Sara Glojnaric
    Von Leonie Reineke

    Geboren 1991 in Zagreb, zählt Sara Glojnaric nicht nur selbst zu den sogenannten „Millennials“. Sie erforscht auch die soziopolitischen Hintergründe und spezifischen Eigenschaften ihrer Generation. Eine Entscheidung zwischen Kunst und Pop musste sie nie treffen. In ihrer Arbeit als Komponistin und Soundkünstlerin vereint sie beides: den Möglichkeitsraum der zeitgenössischen Kunstmusik mit typischen Spezifika breitenwirksamer Popkultur. So beschäftigt sie sich in ihren multimedialen Kompositionen dezidiert mit Nostalgie: „Mir ist aufgefallen“, sagt Glojnaric, „dass es seit der Jahrtausendwende in allen Bereichen von Popkultur immer wieder Revivals gibt - von alten Fernsehserien, Moden oder Musikstilen. Und ich frage mich: Weshalb klammern wir uns an solche Erinnerungen und Gedanken an frühere Zeiten? Was sagt das über unsere heutige Gesellschaft aus?“ Eine kreativ-assoziative Antwortsuche auf diese Fragen unternimmt Sara Glojnaric in ihrer Musik.

  • 23:05 Uhr

    Behaust, unbehaust
    Eine Lange Nacht über Max Frisch
    Von Rüdiger Heimlich
    Regie: Uta Reitz-Rosenfeld
    (Wdh. v. 2./3.4.2011)

    Der Architekt Max Frisch (1911-1991) hat sich selbst kein Haus gebaut. Tatsächlich hat er nur wenige Objekte als Architekt entworfen und realisiert. Die Wohnung als Lebensraum spielt jedoch in seinem Leben und Werk eine wichtige Rolle. Frisch hat Wohnungen und Häuser in der Schweiz, in Rom, Berlin, New York gekauft und verkauft, häufig den Wohnort gewechselt. Er hatte zeitweise mehrere Wohnungen gleichzeitig - und blieb so in gewisser Weise ein behaust Unbehauster - ähnlich wie seine Romanfiguren. Frisch selbst hat in eher kargen, vom Mobiliar her zurückgenommenen Wohnungen gelebt. Seine Romanfiguren nisten sich auffallend oft in den Wohnungen ihrer Geliebten ein. Die äußere Hülle, mit der sich der Mensch umgibt, ist bei Max Frisch auch immer Schauplatz der Lebensrolle, auf die er sich einlässt. Die Immobilie steht im Spannungsverhältnis zur Freiheit des eigenen Lebensentwurfs. In der „Langen Nacht“ begeben wir uns in Frischs Wohnungen. Hier äußern sich der Autor und Architekt, aber auch seine literarischen Figuren zu der Schwierigkeit, sich im Leben einzurichten, mit dem Unbehagen, sich etwa durch den Bau eines Hauses, den Kauf einer Wohnung, durch Heirat und Familie festzulegen.