Donnerstag, 28. März 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 03.06.2018

  • 00:05 Uhr

    Sonnenuntergang im Wienerwald
    Eine Lange Nacht über Ödön von Horváth
    Von Nikolaus Scholz und Andreas Kloner
    Regie: Nikolaus Scholz

    ‚Geschichten aus dem Wienerwald‘ ist wohl das bekannteste Theaterstück des österreichisch-ungarischen Schriftstellers Ödön von Horváth. Noch vor dessen Uraufführung im Jahre 1931 in Berlin erhielt Horváth auf Vorschlag Carl Zuckmayers den renommierten Kleist-Preis. Horváths Stück, geschrieben Ende der 20er-Jahre in einer Zeit katastrophaler Arbeitslosigkeit und der Weltwirtschaftskrise, ist ein Schlüsselwerk des modernen Dramas. Horváth demaskiert hier das Klischee von der verlogenen Wiener Gemütlichkeit lakonisch und auf brutale Weise. Ödön von Horváth, der Sohn eines österreichisch-ungarischen Diplomaten, wurde am 9. Dezember 1901 in Sušak (italienisch: Fiume) an der Adria geboren. Sein Interesse für die Kunst, insbesondere für die schöne Literatur, regte sich relativ spät. Ab den 20er-Jahren lebte der zutiefst abergläubische Horváth abwechselnd in Berlin, Salzburg und bei seinen Eltern im oberbayrischen Murnau am Staffelsee, wo er sich intensiv der Schriftstellerei widmete. Doch dem Autor der Theaterstücke wie ‚Jugend ohne Gott‘, ‚Glaube Liebe Hoffnung‘ und ‚Kasimir und Karoline‘ sollte kein langes Leben beschert sein. Nachdem er als entschiedener Gegner des Nationalsozialismus 1936 aus Deutschland verwiesen worden war, verließ er das Land und erreichte Ende Mai 1938 Paris. Wenige Tage später, am 1. Juni, traf er den deutschen Filmregisseur Robert Siodmak, um mit ihm über die Verfilmung des Romans ‚Jugend ohne Gott‘ zu sprechen. Noch am selben Abend wurde Horváth während eines Gewitters auf dem Heimweg auf dem Pariser Boulevard Champs-Élysées von einem herabstürzenden Ast erschlagen. Eine ‚Lange Nacht‘ über einen Poeten, der sich selbst als eine typisch österreichisch-ungarische Angelegenheit sah.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Brett Dean
    "Testament". Musik für Orchester

    Arnold Schönberg
    Konzert für Klavier und Orchester, op. 42

    Marc-André Hamelin, Klavier
    Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
    Leitung: Vladimir Jurowski

    Aufnahme vom 22.10.2017 aus dem Konzerthaus Berlin

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Graun - Opera Arias

    Carl Heinrich Graun
    Arien aus den Opern "L'Orfeo", "Il Mithridate" und "Britannico"

    Julia Lezhneva, Sopran
    Concerto Köln
    Leitung: Mikhail Antonenko

  • 06:05 Uhr

    Auf der Suche nach der Toleranzdebatte - 25 Jahre nach Solingen

  • 06:10 Uhr

    Johann Sebastian Bach
    'O Ewigkeit, du Donnerwort'. Kantate zum 1. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor und Orchester, BWV 20
    Markus Forster, Countertenor
    Daniel Johanssen, Tenor
    Wolf Matthias Friedrich, Bass
    Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

    Carl Philipp Bach
    'Danket dem Herrn'. Kantate für Soli, Chor und Orchester, Wq deest
    Joanne Lunn, Sopran
    Jan Kobow, Tenor
    Gotthold Schwarz, Bass
    Kammerchor Stuttgart
    Barockorchester Stuttgart
    Leitung: Frieder Bernius

    Nicolaus Vetter
    Fuga für Orgel A-Dur zu 4 Stimmen
    Rainer Goede, Orgel

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Blick zurück - Paweł Machcewicz veröffentlicht ein Buch über seine Arbeit am Weltkriegsmuseum in Danzig

    Italien, Europa und die Zukunft der Demokratie - Ein Interview mit dem Politologen Emanuel Richter

    Freundschaft in der Politik? Ein Interview mit dem Philosophen Klaus-Dieter Eichler

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Russland: Terra incognita - Ein Interview mit der Publizistin Katja Gloger

    Denk ich an Deutschland: die Schauspielerin und Schriftstellerin Emine Özdamar

    Am Mikrofon: Birgid Becker

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „Was im Angesicht des Todes trägt“?
    Von Eva-Maria Will
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 20 Jahren: Bei einem schweren Zugunglück in Eschede kommen 101 Menschen ums Leben

  • 09:30 Uhr

    Der andere Blick auf ´68 - Die 1968er-Jahre als globale Kulturrevolution
    Von Jens Kastner

    Im Jahr 1968 kulminierte eine globale Kulturrevolution. Das Kulturelle daran betraf nicht nur die Kunst, sondern auch die Denk- und Wahrnehmungsweisen. Und es zeichnet die Globalität der 68er-Jahre aus, dass - theoretisch wie praktisch - transnationale Verbindungen an vielen Orten hergestellt wurden.

    Gemeinsame Klammern dieser sozialen Bewegungen waren sicherlich die Proteste gegen den Vietnamkrieg und der Anspruch auf gesamtgesellschaftliche Demokratisierung. Die bestehende Welt mit ihrem Kapitalismus un d Krieg sollte verändert werden, aber auch das alltägliche Leben wurde zur Disposition gestellt. Die Bewegungen zielten zugleich auf das große Ganze und auf die vermeintlichen Kleinigkeiten, sie agierten makro- und mikroperspektivisch. Das Kulturelle dieser Revolution zu betonen bedeutet auch, auf ein Paradox hinzuweisen. Es besteht darin, dass die Bewegungen der 1968er-Jahre zugleich sehr erfolgreich waren und total gescheitert sind. Verloren haben sie hin­sichtlich ihrer weitreichenden ökonomischen und selbst in Bezug auf ihre politischen Erneuerungsvorstellungen. Erfolgreich waren sie hingegen vor allem in kultureller Hinsicht.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Kirche in Schleife
    Predigt: Pfarrerin Jadwiga Mahling
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Sahra Wagenknecht, Ko-Vorsitzende der Bundestagsfraktion Die Linke

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Gefiederte Patienten
    In der Falkenklinik von Abu Dhabi

    Blumige Top-Adresse
    Der Rosenpark Groß-Siemen (Mecklenburg-Vorpommern)

    "Stadt von Herren für Herren"
    Besuch in Valetta, der Hauptstadt Maltas

    Reisen ohne Plan
    Mit 50 Euro um die Welt

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Architektin Ulrike Eichhorn im Gespräch mit Joachim Scholl

    Von Häusern und Menschen - seit vielen Jahren erzählt die Architektin Ulrike Eichhorn von berühmten Kollegen und Persönlichkeiten, die Architekturgeschichte geschrieben haben. Bei Meinhard Gerkan hat sie studiert, nach Lehrjahren in Hannover und Chicago hat Ulrike Eichhorn, Jahrgang 1959, in Berlin ein Büro für Architekturvermittlung gegründet. Mit Büchern über Bruno Taut, Oskar Niemeyer, Le Corbusier und Palladio hat sich Ulrike Eichhorn mittlerweile einen glänzenden Namen als Architekturhistorikerin gemacht. Inzwischen hat sie ihren eigenen Verlag, und ihr Blick reicht immer weiter: In ihren jüngsten Arbeiten wandelt Ulrike Eichhorn auf den architektonischen Spuren von Richard
    Wagner und Johann Wolfgang von Goethe.

  • 15:05 Uhr

    Das Magazin
    Neues aus der Szene
    Am Mikrofon: Tim Schauen

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Michael Chabon: "Moonglow"
    Aus dem amerikanischen Englisch von Andrea Fischer
    (Kiepenheuer & Witsch Verlag, Köln)
    Ein Beitrag von Wolfgang Schneider

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Unter Quallen.
    Begegnung mit dem Schwarm
    Von Dagmar Röhrlich

    Lange galten sie als unnütze Salzwassersäcke. Dann häuften sich die Zwischenfälle: Quallen verstopften die Kühlwasserzuflüsse von Kraftwerken, rissen Boote in die Tiefe und wüteten auf Lachsfarmen. Für die Quallenforschung floss plötzlich Geld und es wurde klar: Quallen nehmen wichtige Positionen in den Weltmeeren ein.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Weltkultur im Humboldt-Forum - Der neue Generalintendant Hartmut Dorgerloh im Gespräch mit Christiane Habermalz

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Eine Nonne auf der Flucht - Dietrich W. Hilsdorf inszeniert Poulencs "Dialog der Karmelitinnen" in Hannover

    Literaturfestival im norwegischen Lillehammer - Das Buchmessen-Gastland in spe bereitet sich vor

    Dramatiker-Kür in Mülheim - Eine Bilanz der "stücke 2018"

    Die großen Wandmaler Mexikos - Ausstellung im Palazzo Ducale in Genua

    "Neues Stück II" - Das Tanztheater Wuppertal arbeitet mit Alan Lucien Oyen

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    Zwischen den Fronten - Katar und die Folgen der saudischen Blockade

  • 19:10 Uhr

    Fußball - DFB: Pressekonferenz vom Trainingslager Südtirol
    Fußball - DFB: Vor der WM-Teamentscheidung, Gespräch mit Fußballreporter Marcus Bark
    Fußball - Außerordentliche Mitgliederversammlung 1. FC Kaiserslautern

    Tennis - French Open

    Handball - Bundesliga: SG Flensburg-Handewitt - FA Göppingen
    Handball - Bundesliga: TBV Lemgo - TuS N-Lübbecke
    Handball - Bundesliga: Rhein-Neckar Löwen - SC DHfK Leipzig

    Basketball - Playoff Finale: FC Bayern München - ALBA Berlin

    NBA - Cannabis-Konsum in der Basketball-Profiliga

    Sportindustrie - Warum PUMA und ADIDAS Angst vor US-Strafzöllen haben

    Kanu - Kanuslalom-Europameisterschaft in Prag
    Kanu - EM in Prag und keine Perspektive für Olympia? Interview mit dem Slalom-Kanuten Franz Anton

    Am Mikrofon: Astrid Rawohl

  • 20:05 Uhr

    Vom Springen
    Ein Bewegungsmuster in Körper und Geist
    Von Almut Schnerring und Sascha Verlan
    Regie: Philippe Bruehl
    Produktion: DLF 2015

    Wir springen weit und hoch, wir springen in die Luft vor Freude. Auch Quanten springen oder Gedanken. Die Flut springt, Elektronen springen, das Ei springt oder auch nicht. Beim Zappen springen wir durch die Programme und im Internet springen wir von Knotenpunkt zu Knotenpunkt - die Verbindungswege der Algorithmen jedoch bleiben uns meist verborgen. Springen bedeutet notwendigerweise, dass etwas übersprungen wird: ein Graben, ein Hindernis, etwas, das wir nicht für wichtig halten oder nicht einmal wahrnehmen. Mit jedem Sprung geht also etwas verloren. Der Weg ist das Ziel, gilt das auch für den Sprung? Die Landung ist nicht immer vorhersehbar. Der Sprung wird zu einer Metapher unserer Zeit und Geisteshaltung. Heute hier, morgen dort. Oder überspringen wir womöglich das Wesentliche?

  • 21:05 Uhr

    Forum neuer Musik „Echoes of ‘68“
    Aufnahmen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal vom 13.4.2018

    Elena Mendoza
    Fragmentos de teatro imaginario

    Lea Letzel
    Lines-Constructions (UA)

    Hans-Joachim Hespos
    PSI

    Ensemble ascolta

    Julia Mihály
    Grand Hotel Establishments (UA)

    Julia Mihály - Performance, Stimme, Live-Elektronik

    Von Hanno Ehrler

    In den 60er-Jahren war Fluxus der beste Ausdruck davon: Fluxus kommt von Fließen, und tatsächlich zerflossen damals bei dieser Kunst die Grenzen zwischen Bild, Musik und Theater. Gleichzeitig fand ganz Ähnliches auch auf der politischen Bühne statt. Die 68er-Bewegung stellte alles Bestehende radikal infrage. In Kunst wie in Politik ging es um das Abschütteln veralteter Normen. Das hatte Folgen bis heute: Nach wie vor fragen viele Komponistinnen und Komponisten, was ein Konzert eigentlich ist. Beim Forum neuer Musik 2018 im Deutschlandfunk Kammermusiksaal ließ Elena Mendoza die Instrumentalisten zwischen Musik- und Theaterspiel hin und her switchen. Hans-Joachim Hespos inszenierte Bühnenrituale wie das Umbauen zwischen zwei Stücken. Lea Letzel kombinierte Klang mit Video und Computerprogrammen und Julia Mihály zerstückelte politische Texte der 68er-Bewegung und fragte, was diese uns heute noch zu sagen haben.

  • 23:30 Uhr

    Das deutsche Turnen und Konsequenzen aus dem Nasser-Skandal:

    „Ich glaube, bei uns im System kann das nicht passieren“

    Turnerin Elisabeth Seitz und Bundestrainerin Ulla Koch im Gespräch mit Marina Schweizer und Sandra Schmidt