Donnerstag, 28. März 2024

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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 09.05.2020

  • 00:05 Uhr

    Gerichtsreportagen
    mit Thekla Dannenberg und Barbara Schäfer

    Schwurgericht: Drei Bücher vom Verbrechen schrieb André Gide, reportageartig, in unprätentiöser Sprache. Wie auch Gide bekannte sich Hugo Friedlaender zur Homosexualität. Seine unerschrockenen Reportagen aus dem Kaiserreich sind präzise Dokumentationen von Verhandlungen über Politik und Sexualität.

    Bücher:
    André Gide
    Schwurgericht. Drei Bücher vom Verbrechen

    Hugo Friedlaender
    Mörder, Verbrecher, Attentäter. Gerichtsreportage aus dem Kaiserreich
    Vbb Verlag

  • 01:05 Uhr

    Rock
    Neues aus der aktuellen Musikszene sowie Klassiker der Rock-, Pop- und Soulmusik
    Am Mikrofon: Udo Vieth

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Sandra Schulz

  • 09:05 Uhr

    Vor 100 Jahren: Der britische Schriftsteller Richard Adams geboren

  • 09:10 Uhr
    10:05 Uhr   Klassik-Pop-et cetera

    Am Mikrofon: Die Pianistin Anna Vinnitskaya

    Technisch brillant, hochvirtuos und feinste Artikulation: Anna Vinnitskaya zählt zu den profilierten und erfolgreichen Pianistinnen unserer Zeit. Sie wurde 1983 in Noworossijsk, Russland, geboren. Aufgewachsen in einem musikalischen Elternhaus - der Großvater war Dirigent, die Eltern sind Pianisten -, stand Anna Vinnitskaya mit sieben Jahren das erste Mal auf dem Konzertpodium. Fünf Jahre später gewann sie ihren ersten Klavierwettbewerb, 2007 gelang ihr mit dem 1. Preis beim Internationalen Königin-Elisabeth-Wettbewerb in Brüssel der internationale Durchbruch. Im Alter von 18 Jahren kam Anna Vinnitskaya nach Deutschland und studierte bei Evgeni Koroliov an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Mit 25 Jahren wurde sie am dortigen Institut selbst Professorin.

    11:05 Uhr   Gesichter Europas

    Der ungeliebte Bruder: Die Niederlande und das Trauma der deutschen Besatzung
    Mit Reportagen von Kerstin Schweighöfer

    Der deutsche Überfall im Mai 1940 hat das nationale Selbstbewusstsein der Niederlande schwer getroffen, hatten sie doch auf den Schutz der eigenen Neutralität vertraut. Das Trauma der deutschen Besatzung blieb viele Jahre unbewältigt. Stattdessen wurde neben den Vorurteilen gegen den deutschen Nachbarn auch der Mythos einer Nation im Widerstand gepflegt. Inzwischen setzen sich die Niederlande selbstkritisch mit der eigenen Geschichte auseinander. Das gilt auch für ihre Rolle im Holocaust. Im Januar dieses Jahres hat Ministerpräsident Mark Rutte die jüdische Gemeinde um Entschuldigung gebeten. Mit dem veränderten Selbstbild ist auch das Deutschlandbild der Niederländer positiver geworden. Selbst in Rotterdam, der Stadt, deren Herz 1940 von deutschen Bombern völlig zerstört worden war, sind deutsche Austauschstudenten längst willkommen. Und die traditionelle Rede am 5. Mai, dem “Befreiungstag”, wird in diesem Jahr von Bundeskanzlerin Angela Merkel gehalten.

  • 12:10 Uhr

    12:10 - 14:00 Der Mittag
    Corona-Update - Zahlen, Lockerung, Verbreitung
    Corona-Resolution im UN-Sicherheitsrat droht zu scheitern
    EZB BVerfG-Dilemma? - Interview Thomas Groß, Universität Osnabrück
    Mit Putin, aber ohne Gäste - Weltkriegsgedenken in Russland
    Belarus - Parade trotz Corona
    Auch in der Coronakrise - Israels Luftangriffe auf Ziele in Syrien gehen weiter
    Siegfrieds Partner Roy in Las Vegas an Covid 19 gestorben
    60 Jahre Anti-Babypille
    Meldungen aus dem Sport

    13:10 - 13:30 Themen der Woche
    Die nukleare Abrüstung, die SPD und die Wehrbeauftragte
    Karlsruhe hat Berlin einen Bärendienst erwiesen: Die Folgen des EZB-Urteils
    Das Risiko der Kommunen: Corona nach dem Lockerungsbeschluss

    13:30 - 14:00 Eine Welt
    Zentralasien: Corona drängt demokratische Tendenzen zurück
    Geopolitik in der Pandemie: Verschiebt sich das Machtgefüge?
    Wirtschaftskrise im Libanon: Der Hunger ist größer als die Angst
    Zwischen Corona und Staatsbankrott: Argentinien in der Doppelkrise

    Am Mikrofon: Andreas Noll

  • 14:05 Uhr
    14:05 Uhr   Campus & Karriere

    Das Bildungsmagazin

    Kinder mit Förderbedarf in der Corona-Zeit
    Welche Lern- und Betreuungsangebote brauchen und bekommen sie?
    In „Campus & Karriere" gehen wir diesen Fragen nach: Wie sieht der Alltag von Kindern und Jugendlichen mit Förderbedarf derzeit aus? Wie erleben das die Eltern? Wie wichtig ist gerade jetzt ein fundiertes Lernangebot und wird sich an der Situation der Kinder mit Förderbedarf in dieser Pandemie-Zeit doch bald etwas ändern?

    Gesprächsgäste:
    Jan Klug, Vater eines Förderkindes und Mitglied im Vorstand der Landeselternkonferenz
    Angela Ehlers, Bundesvorsitzende des Verbandes Sonderpädagogik
    Mathias Richter, Staatssekretär im Schulministerium NRW
    Am Mikrofon: Regina Brinkmann

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    Die Schulen in Deutschland werden weiter schrittweise geöffnet. Doch voraussichtlich werden nicht alle Kinder in nächster Zeit wieder in den Schulräumen
    unterrichtet werden können. Eltern mit Kindern, die sonderpädagogischen Förderbedarf haben, die intensiver betreut werden müssen, schauen mit Sorge in die nähere Zukunft. Eine individuelle Förderung ist gerade für die Entwicklung dieser Kinder wichtig, aber in Corona-Zeiten nur schwer realisierbar. Das Beschulen zu Hause ist hier also weiter angesagt? Für die Eltern ist das eine besonders große Herausforderung. Digitales Lernen zuhause funktioniert nur eingeschränkt bis gar nicht, zudem müssen sie auch bei schon älteren Kindern 24/7 Betreuung und Aufsicht leisten, zusätzlich zu ihrer Berufstätigkeit. Das hat bereits für Diskussionen auf verschiedenen Ebenen gesorgt und auch die Politik erreicht.

    15:05 Uhr   Corso

    Das Musikmagazin

    „Sehr frei experimeniert“: Michael Rother über Kraftwerk-Gründer Florian Schneider-Esleben
    „Was uns verband, war der Wunsch, von den Traditionen wegzukommen und die angloamerikanische Popmusik hinter uns zu lassen“, sagte Kraftwerk-Interimsmitglied Michael Rother im Dlf über den verstorbenen Bandgründer Florian Schneider-Esleben. Dieser habe einen eckigen Charakter gehabt - was sich in der Musik widergespiegelt habe.
     
    Lieder vom Wegsein und Ankommen: „From A To B“ von Elena Shirin
    Wien, Salzburg, Lissabon, New York, San Francisco - die 23-jährige Musikerin Elena Shirin aus Österreich hat ihr Debüt „From A To B“ in mehreren Städten aufgenommen. Und diese Weitgereistheit hört man ihrer Musik an, die Soul, Jazz, Pop und Electronica miteinander verbindet.
     
    Seltsame Musik für seltsame Zeiten: Nick Hakims Album „Will This Make Me Good“
    Für den psychedelischen Soul seines Debüts erntete Nick Hakim viel Lob von Kritikerinnen und Kritikern. Auf „Will This Make Me Good" klingt er noch eigenwilliger und singt über Verlust und eine überreizte Welt, die dringend gute Songs braucht: „Musik ist zum Heilen da", so Hakim im Corsogespräch.
     
    Deutschrap wird weird: „Diskman Antishock 2" von Goldroger
    Goldroger ist ein Ausnahmekünstler der deutschen Hip-Hop-Szene: Indie-Rock, Punk und Ska treffen auf Trap und psychedelische Hip-Hop-Beats. In Verbindung mit seinen sehr speziellen Texten hat der Kölner Rapper damit eine Lücke in der Deutschrap-Landschaft geschlossen.
     
    Am Mikrofon: Bernd Lechler

  • 18:10 Uhr

    Kommentar


    Sport am Samstag 19:10 - 20:00 Uhr

    Fussball - Die Bundesliga vor der Saison-Fortsetzung
    Fussball - Bundesliga-Spieler im Corona-Zwiespalt
    Fussball - Wie geht es weiter im Amateurfußball?

    Breitensport in NRW - das ist trotz Corona (bald) wieder erlaubt
    Breitensport - Wie viel Lockerung ist möglich? Interview mit Stefan Klett, Landessportbund

    Motiviert Bleiben: Lacrossspieler spielen Wallball - Mitten in der Stadt

    Doping - Präsedenzfall Sturm: härtere Dopingstrafen für Boxer

    Olympia 2020 - Vergessene Volunteers

    Am Mikrofon: Maximilian Rieger

  • 20:05 Uhr
    20:05 Uhr   Hörspiel

    Hörspiel des Monats
    Die weite weite Sofalandschaft
    Von Malte Abraham
    Regie: der Autor
    Mit Esther Hilsemer, Lea Ostrovskiy, Felix Goeser, Michael Hanemann, Nicolas Lehni und Aram Tafreshian
    Komposition: Sebastian Jurchen
    Ton: Alexander Brennecke
    Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2019
    Länge: 56'00

    Die Begründung der Jury:
    „ich habe beim duschen daran gedacht, was zwischen mir und der arbeit liegt, wenn zwischen mir und der arbeit kein weg liegt. ich habe lange nachgedacht. ich habe an nichts gedacht. ich habe an das nichts gedacht, das zwischen mir und der arbeit liegt.“ Die Protagonistinnen und Protagonisten im Hörspiel „Die weite weite Sofalandschaft“ von Malte Abraham bewegen sich zwischen Arbeit und Urlaub, wobei ersteres den einzigen Lebensinhalt und Lebenszweck darstellt. Der Ort der Arbeit ist sowohl das Büro als auch das zum Homeoffice umfunktionierte Zuhause. Hierbei verschwimmen zunehmend die Grenzen zwischen privatem und beruflichem Raum wie auch privater und beruflicher Identität, so dass diese letztendlich nicht mehr zu unterscheiden sind und der Protagonist Arno Zilla die Badewanne als seinen letzten privaten Rückzugsort wählt. Seit zwei Wochen liegt er darin, weil hinter der Badezimmertür das Homeoffice lauert. „von der entgrenzten arbeit in den grenzenlosen urlaub“.
    Ebenso dystopisch und identitätslos wie der Arbeitsplatz ist auch der Urlaubsort, der weder Stadt noch Land, sondern lediglich ideal temperierte Erholungskulisse mit konstanter und reservierungspflichtiger Meeresbrandung ist. Kein Wunder also, dass da der patente Geschäftsmann Tom Tropick den Urlaubsort inklusive Sandstrands, Pazifischem Ozean und konstantem Klima einfach mal in eine große Halle verlagert. Dass es sich bei dieser Halle um das ehemalige Büro des insolvent gegangenen TROPICK Reisebüros handelt und draußen auf dem Meer die ehemaligen Angestellten an Schreibtischplatten geklammert ertrinken, ist nur eine von vielen absurden Details dieser literarisch wie dramaturgisch hervorragend komponierten Radio-Groteske.

    Die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt am Main zeichnet jeden Monat ein Hörspiel aus den Produktionen der ARD-Anstalten aus. Die Entscheidung über das HÖRSPIEL DES MONATS trifft eine Jury, die jeweils für ein Jahr unter der Schirmherrschaft einer ARD-Anstalt arbeitet. Am Ende des Jahres wählt die Jury aus den 12 Hörspielen des Monats das HÖRSPIEL DES JAHRES.

    22:05 Uhr   Atelier neuer Musik

    Revisited Forum neuer Musik 2011
    Karin Haussmanns Projekt „Unruh" mit dem E-MEX Ensemble
    Am Mikrofon: Frank Kämpfer

    „Wir sollten uns nicht fragen, was wir wollen, sondern vielmehr was wir brauchen“. Dieses Bonmot ihres Lehrers Nikolaus A. Huber zieht sich wie eine Hintergrundrauschen durch Karin Haußmanns Projekt beim Forum neuer Musik 2011. Unter dem Motto „Unruh“ vereinte es Stücke von Webern, Feldman, Varèse - sowie zwei große Ensemblewerke aus eigener Hand und eine Arbeit ihres Schülers Enver Özdiker. Von diesem Konzert am 9. April 2011 aus, welches das Essener E-MEX Ensemble bestritt, lässt sich idealer Weise das ganze Forum ausbreiten und von heute aus noch einmal betrachten. Drei in Deutschland lebende Komponistinnen und Komponisten waren damals beauftragt, je ein Konzertprogramm zusammenzustellen, das sie in ihrer Art porträtiert: Jamilia Jazylbekova, Rolf Riehm und eben Haussmann. Verkoppelt waren diese Konzerte mit einem viertägigen Cage-Projekt und mit Fragen an die besondere Rezeption der US-Avantgarde im Nachkriegsdeutschland.

  • 23:05 Uhr

    Diese nächtliche Dimension
    Eine Lange Nacht über die Literaturnobelpreisträgerin Nelly Sachs
    Von Vera Teichmann und Harald Krewer
    Regie: Harald Krewer
    Komposition: Christian Mevs
    Klavier: Michael Mühlhaus
    (Wdh. v. 15./16.5.2010)

    Die Dichterin Nelly Sachs, 1891 in Berlin geboren und 1970 im schwedischen Exil gestorben, war eine Vertraute der Nacht. Erst wenn das Tagewerk getan und die Dunkelheit hereingebrochen war, konnte sie sich dem Schreiben widmen und die Bilder, die aus ihrem Inneren auftauchten, zu Worten formen. Die Nobelpreisträgerin ist auch insofern eine Ausnahmeerscheinung in der Literaturgeschichte, als dass sie den wichtigsten Teil ihres Werkes erst im reifen Alter schuf: ihr Werk beginnt mit der Shoah. Die literarische Produktion vor der Flucht wollte Nelly Sachs nie wieder aufgelegt sehen. Gedichte und Briefe, Auszüge aus Prosatexten und dem dramatischen Werk, historische Originaltöne von Nelly Sachs und Paul Celan sowie Interviews mit Freunden und Weggefährten wie Margaretha Holmqvist und Hans Magnus Enzensberger zeichnen ein Bild von der nächtlichen Dimension im Leben und Werk von Nelly Sachs, deren Todestag sich am 12. Mai zum 50. Mal jährt.