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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 02.01.2016

  • 00:05 Uhr

    Das Herz des Mr. Barclay
    Von Edgar Allan Poe
    Bearbeitung: Peter Paul Althaus/Curt Goetz-Pflug
    Regie: Curt Goetz-Pflug
    Mit: Fritz Tillmann, Peter Sandberg und Heinz Detlev Jürgensen
    Produktion: NWDR Berlin 1951
    Länge: 32'20

    Anschließend: Krimi-Vorschau

    Punkt elf beim Glockenschlag von Saint Martins hat man aus dem Haus Cockstreet 25a einen grässlichen Schrei gehört. Irgendetwas Unheimliches ist geschehen. Doch die Polizei, die Mr. Ope, dem einzigen Bewohner des Hauses, noch zu später Stunde einen Besuch abstattet, kann nichts Verdächtiges feststellen. Der Fall scheint geklärt; die Aussage Mr. Opes ist plausibel genug. Er selbst hat - aus einem entsetzlichen Traum auffahrend - den Schrei ausgestoßen. Wer sonst hätte es sein können? Der alte Mr. Barclay aus dem Erdgeschoss ist ja verreist. Mr. Ope lädt die beiden Beamten noch zu einem Drink in seinem Zimmer ein. Er ist sehr gesprächig, sehr humorig, sehr höflich und bietet von seinem guten alten Whisky an. Warum nur kommt immer wieder das Gespräch auf den alten Mr. Barclay? Und was ist das für ein verdammtes Geräusch - es klingt wie Herzklopfen -, das Mr. Ope plötzlich dauernd zu hören vermeint?

  • 01:05 Uhr

    Lied & Chanson
    u.a. mit der Lieder-Bestenliste

    Am Mikrofon: Anna-Bianca Krause

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Sandra Schulz

  • 09:05 Uhr

    Vor 10 Jahren: Beim Einsturz einer Eissporthalle in Bad Reichenhall kommen 15 Menschen ums Leben

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Opernsänger Rolando Villazón

    Ursprünglich wollte er Priester werden. Rolando Villazón wurde 1972 in Mexiko City geboren. Er besuchte eine katholische Schule und verbrachte mehrere Monate als Missionar in den Bergen. Daneben bekam der vielseitig begabte Junge aber auch Schauspiel-, Ballett- und Musikunterricht. Im Alter von zwölf Jahren hörte Rolando Villazón zum ersten Mal die Stimme von Plácido Domingo. Es dauerte eine Weile, bis er Gesangsunterricht bekam, doch dann ging alles ganz schnell: Mit 26 war der Durchbruch da, mit der Partie des Alfredo in Verdis ‚La Traviata‘. Sein Debüt in Europa feierte Villazón kurz darauf, auf Einladung von Plácido Domingo 1999. Wo er auftrat, wurde Rolando Villazón stürmisch gefeiert. Im Duo mit Anna Netrebko erlebte er einen Höhepunkt seiner Karriere. Doch der Körper spielte nicht mit. Villazón musste sich einer Kehlkopfoperation unterziehen, 2010 kehrte er verändert zurück. Inzwischen arbeitet er auch als Regisseur und Moderator, er hat einen Roman geschrieben, ‚Kunststücke‘, er tritt als Clown auf in Kinderkrankenhäusern.
    Sein aktuelles Album heißt ‚Treasures of Bel Conto‘, das sind Lieder, arrangiert für Orchester, von Rossini, Verdi, Donizetti und Bellini.

  • 11:05 Uhr

    Drehkreuz für Erdogans neue Türkei: Istanbuls Mega-Flughafen
    Mit Reportagen von Gunnar Köhne
    Am Mikrofon: Jeanette Seiffert

    Der dritte Flughafen Istanbuls soll der größte Flughafen der Welt werden. Und das ist nur eines von etlichen Bauvorhaben, mit denen Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan bis zum 100. Gründungstag der Republik Türkei 2023 in die Geschichtsbücher eingehen will. Bereits 2018 soll der Flughafen startklar sein. Auf 4,5 Milliarden Euro werden die Baukosten geschätzt, die Finanzierung wirkt undurchsichtig. Die halbstaatliche Fluggesellschaft Turkish Airlines wächst ohnehin schon rasant, sie könnte mithilfe des neuen Drehkreuzes zur größten Fluglinie der Welt aufsteigen.
    Allerdings laufen türkische Umweltschützer gegen das Projekt Sturm. Denn für den Flughafen muss ein Teil der letzten Waldgebiete Istanbuls geopfert werden. Schon jetzt gleicht das Gebiet am Schwarzen Meer einer gigantischen Kraterlandschaft. Bauern wurden genötigt, ihr Land unter Wert abzutreten. Ein Projekt mit weitreichenden Auswirkungen auf die Stadt Istanbul, aber auch mit enormer politischer Symbolik für die gesamte Türkei.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten
    Rückkehr der Piraten? Illegaler Fischfang vor der somalischen Küste

    Wenn Trump tatsächlich Präsident würde: Muslime in den USA

    Syrien 2015: Der Gewinner heißt Baschar al-Assad

    Juden und Araber essen gemeinsam billiger: 'Hummus for Peace' in Israel

    Am Mikrofon: Gerwald Herter

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin
    Fachkräftemangel und Schweinezyklus: Wie sicher sind Vorhersagen für den Arbeitsmarkt?
    'Campus & Karriere' fragt: Was sind aktuelle Trends auf dem Arbeitsmarkt? Inwieweit sollten sich Berufseinsteiger nach solchen Trends richten? Und: Warum heißt der Schweinezyklus eigentlich Schweinezyklus?

    Gesprächsgäste:
    Manfred Bausch, Experte für Akademikerberatung und freier wissenschaftlicher Autor zum Thema Arbeitsmarkt
    Gerd Bosbach, Statistikprofessor und Experte für Demografie und Statistik-Missbrauch
    Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg, Forschungsbereichsleiter "Prognosen und Strukturanalysen"
    Am Mikrofon: Michael Böddeker

    Beiträge:
    Die Etymologie des Schweinezyklus
    Woher stammt der Begriff?

    Trends auf dem Arbeitsmarkt
    Umfrage unter Studierenden: Beeinflussen die Entwicklungen auf dem Markt die Wahl des Studiums?

    Eine Sendung ohne Hörerbeteiligung

    Für IT-Unternehmen, Maschinenbaubetriebe, Schulbehörden oder Handwerksfirmen war das Jahr 2015 erneut ein Jahr der intensiven Personalsuche. Vielerorts werden nach wie vor händeringend qualifizierte Fachkräfte gesucht und man muss kein Prophet sein um zu wissen, dass sich das im nächsten Jahr wohl kaum ändern wird. Doch welche Entwicklungen gibt es tatsächlich auf dem Berufs- und Ausbildungsmarkt? Was sind Berufe der Zukunft, wie wird das bestimmt und wie sicher sind überhaupt solche Vorhersagen? Denn prognostiziert wird oft auch ein sogenannter "Schweinezyklus". Das bedeutet: Wenn in einem Mangelberuf genug Menschen ihre Ausbildung abgeschlossen haben, ist in dieser Branche der Bedarf an Fachkräften bereits wieder gesunken. Und dann kommt es in der Regel zu einem Überangebot. Das gab es schon bei Lehrkräften - wobei hier gerade wieder ein Mangel herrscht - und könnte jetzt auch auf die Ingenieure zukommen.

  • 15:05 Uhr

    Corso-Spezial:
    "Geräusche und Klänge des Aufbruchs - Der Sound von Tiflis"
    Eine akustische Spurensuche in einer Metropole im Umbruch.
    Von Andi Hörmann

    Tiflis hat einen ganz besonderen Sound: In den Straßen der georgischen Hauptstadt hupen und heulen die Autos und Polizei-Sirenen wie in einem unwirklichen Computerspiel. Die vergitterten Fenster und Türen der Häuser quietschen und knarzen noch wie in den kriminellen Jahren nach der Wende. In der Kunst trifft experimentelle, elektronische Musik auf den traditionellen, polyphonen Gesang. Und der exotische Klang der Sprache zeugt vom reichen kulturellen Erbe des Landes.
    Tiflis ist eine Millionenmetropole im Umbruch: Den Kommunismus und die Kriege im Rücken, schwankt die Stadt zwischen Russland-Nostalgie und EU-Demokratie. Die Zerrissenheit zeigt sich in der Kunst, im Alltag und nicht zuletzt im Stadtbild: Moderne Wohnblöcke stechen hervor, während die wunderschönen historischen Altbauten verfallen.
    Das ‚Corso Spezial‘ begibt sich auf eine akustische Spurensuche nach dem Tifliser Zeitgeist in Musik, Film, Literatur - und den beliebten Eiscreme-Buden.

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser
    Das Ergebnis der Deutschlandfunk-Bestenliste Monat Januar 2016

    William Grill: Shackletons Reise
    (NordSüd)

    Soentgen/Konstantinov: Wie man mit dem Feuer philosophiert
    (Peter Hammer)

    Lüftner/Muszynski: Der Gewitter-Ritter
    (Klett Kinderbuch)

    Markus Orths/Kerstin Meyer: Das Zebra unterm Bett
    (Moritz)

    Tor Fretheim: Die Stille nach Nina Simone
    (Mixtvision)

    Andrew Smith: Auf Umwegen
    (Königskinder)

    Cornelia Travnicek: Junge Hunde
    (DVA)

    Am Mikrofon: Hajo Steinert

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation
    Von Gartenzäunen und Hardware-Trojanern
    Über den 32. Chaos Communication Congress in Hamburg berichten Manfred Kloiber und Peter Welchering

    Sternzeit, 02. Januar 2016
    Der Sonne ganz nah

  • 17:05 Uhr

    Charlie, Haltern, #varoufake
    Das Jahr 2015 und die Medien

    Das Jahr 2015 war ein bewegtes, krisenreiches Medien-Jahr. Gleich im Januar erschütterte der Angriff auf die Redaktion der französischen Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ nicht nur die Medienwelt. Doch diese Gewalttat trat schon bald wieder in den Hintergrund und wurde überlagert von neuen Krisen, Attentaten und Unglücken - so wie zum Beispiel vom Absturz einer Germanwings-Maschine in den französischen Alpen.
    Es begann ein atemloses Wettrennen um die besten Bilder, exklusivsten Informationen und traurigsten Geschichten - auch auf Kosten der Hinterbliebenen.  Neben berechtigter Medienkritik gab es im Jahr 2015 aber auch eine immer größer werdende, pauschale Wut auf „die Medien“. Vielerorts wurden Journalisten angefeindet, im Netz verbreiteten sich Parolen gegen eine vermeintliche „Systempresse“.
    Und Angriffe gab es auch von einer ganz anderen Seite: Im Sommer drehte sich plötzlich alles um den Blog netzpolitik.org, Der Grund hierfür war ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Landesverrats.
    Auch wenn die genannten Beispiele zumindest auf den ersten Blick eher ernüchternde Ereignisse des Jahres 2015 waren: Es gibt auch viel Positives zu berichten: zum Beispiel von neu gestarteten jungen Nachrichten-Angeboten oder neuen Geschäftsmodellen für Verlage.
    All dies haben wir zusammengetragen in einer Spezialausgabe von Markt und Medien und schauen dabei auch darauf, was Journalisten und Mediennutzer 2016 noch weiter beschäftigen wird.

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Pläne für den Erweiterungsbau - Die neue Direktorin des Jüdischen Museums in Frankfurt am Main, Miriam Wenzel

    "Was ist deutsch"? Die Schriftstellerin und Journalistin Mely Kiyak im Gespräch

    Der Irrwitz politischer Rituale - Ausstellung in Jena über den Maler und Typografen Hans Ticha

    Glosse: Was ist eigentlich an zeitgenössischer Kunst so toll?

    Am Mikrofon: Antje Allroggen

  • 18:40 Uhr

    Wie aus dem Frühling ein langer Winter wurde - Fünf Jahre "Arabische Revolution in Tunesien, Ägypten und Syrien"

  • 20:05 Uhr

    Hörspiel des Monats
    The Unknown
    Von Matthew Herbert
    Komposition: Matthew Herbert
    Chorleitung: Sabine Wüsthoff
    Recherche: Clarisse Cossais
    Produktion: Deutschlandradio Kultur /BR/ ROC
    Länge: 30‘07‘‘

    anschließend:
    Das Hörspielmagazin
    Neues aus der Welt der akustischen Kunst

    Begründung der Jury der Akademie der Darstellenden Künste:
    Deutsch-deutscher Rundfunk am 2. Oktober 1990, fast real time reagieren die Sender hüben wie (noch) drüben auf die Ereignisse. Näher ist man nur, wenn man inmitten dabei ist. Wenn heute über die deutsche Wiedervereinigung nachgedacht wird, dann erfolgt das aus der Diskurssicherheit historischer Distanz. Matthew Herbert collagiert nicht, er komponiert die O-Töne jener Tage. Meinungen, Kommentare, Äußerungen, die noch keine Erfahrung korrigiert hat. Was die Debatten vergangener Jahrzehnte unter Meta-Ebenen begraben, frischt sein Hörstück für uns auf: So redeten und dachten wir damals tatsächlich, so klug oder dumm hörten wir uns an. Electronica Produzent Herbert bindet die Stimmen der Zeit in die Stimmen zweier Chöre, er schafft und nutzt alle Hör- und Rezeptions-Räume, die das Medium bietet. Stegreif-Kommentar trifft auf Komposition, Dokumentarisches wird artifiziell, und umgekehrt. So gelingt ein zeitdokumentarisches Hörstück, dass durch die spektakuläre Begegnung von RIAS Kammerchor und Rundfunkchor Berlin selbst wieder zu einem Zeitdokument wird. Ein Meisterwerk.

  • 22:05 Uhr

    Geheime Zeichen
    John Cages 'Two³' - interpretiert von Stefan Hussong und Wu Wei
    Aufnahmen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
    Von Egbert Hiller

    John Cage war vom Klang der japanischen Mundorgel Sho tief beeindruckt und schrieb 1991 ‚Two³‘ für Sho und fünf mit Wasser gefüllte Muscheln. Geprägt ist das mehrteilige meditative Werk von sachte an- und abschwellenden, von Momenten der Stille unterbrochenen Klangbändern, aus denen einzelne Signale wie Rufe in der Wüste oder geheime Zeichen des Einvernehmens herausragen. So wie die klingende Gestalt dem Verstand ein Geheimnis bleibt, so ist sie der sinnlichen Wahrnehmung unmittelbar zugänglich - zumal auf der neuen, beim Label WERGO erschienenen CD-Aufnahme mit Wu Wei und Stefan Hussong. Wu Wei spielt statt Sho die altehrwürdige chinesische Mundorgel Sheng und Stefan Hussong das Akkordeon, das klanglich eng mit der Mundorgel korrespondiert.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Lagos tanzt
    Die Lange Nacht über Afrobeat
    Von Susanne Amatosero
    Regie: Jan Tengeler

    Lagos in Aufbruchstimmung. Eine Hauptstadt feiert ihre politische Unabhängigkeit, und Fela Kuti, gerade von einem Studium der klassischen Musik aus London zurückgekehrt, komponiert die dazu passende, elektrisierende Tanzmusik. Er gründet die Band Africa 70 und entwickelt zusammen mit dem genialen Schlagzeuger Tony Allen einen neuen musikalischen Stil, den Afrobeat. Aber Afrobeat ist mehr als Tanzmusik, und Fela Kuti ist mehr als ein Komponist. Er ist Bandleader, Saxofonist, Dichter, Sänger, Entertainer und seit einer Tournee durch Amerika mit den politischen Zielen der schwarzen Befreiungsbewegung vertraut. Zurück in Nigeria, beginnt er die neu entstehenden politischen Eliten seines Landes zu attackieren. Er wirft ihnen Korruption und einseitige Orientierung am Lebensstil des Westens vor. Er macht sich zum Sprachrohr der Unterdrückten und deklariert seinen Club und das dazugehörige Gelände zur freien Republik. 1983 greift die Armee ein. Das Gelände wird bombardiert und geräumt. Fela Kuti wird festgenommen, und nur wegen seiner internationalen Bekanntheit überhaupt wieder aus der Haft entlassen. Fela Kuti hat mit seinen Texten das politische Denken in ganz Westafrika geprägt. Seine Lieder sind auch heute hochaktuell.