Das Bildungsmagazin
Inflation der guten Noten - Was ist das Abitur noch wert und wie muss es reformiert werden?
'Campus & Karriere' fragt: Inwieweit wird das Abitur durch den gemeinsamen Aufgabenpool der Länder tatsächlich gerechter und vergleichbarer? Woran liegt es, dass in Deutschland Abiturienten so ungleich bewertet werden? Was muss sich verändern, damit Abitur gleich Abitur ist?
Gesprächsgäste:
Ties Rabe, Hamburger Senator für Schule und Berufsbildung
Hans-Peter Meidinger, Vorsitzender des Deutschen Philologenverbandes
Tom Beyer, Abiturient und Sprecher der Bundesschülerkonferenz
Am Mikrofon: Regina Brinkmann
Beiträge:
Warum gibt es in Niedersachsen die wenigsten Einser-Abiturienten?
Schülerumfrage in Hannover
Gleiche Aufgaben für alle, gleich mehr Gerechtigkeit?
Stellungnahme der KMK zur Reform der Abiturprüfungen
Hörertel.: 00800 - 4464 4464
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Mehr als 350.000 Schüler machen in diesen Wochen bundesweit ihr Abi. Ob auf ihren Abschlusszeugnissen am Ende die begehrte Eins vor dem Komma steht, hängt auch davon ab in welchem Bundesland sie zur Schule gegangen sind. In Thüringen waren vor zwei Jahren immerhin 38 Prozent der Abiturienten Einser-Kandidaten. In Niedersachsen waren es nach Recherchen des 'Spiegel' gerade mal halb so viele. Dieses Notengefälle, aber auch die generelle Zunahme an Bestnoten, droht das Abitur zu entwerten, warnt beispielsweise der Deutsche Philologenverband. Hochschulen könnten sich immer weniger darauf verlassen, ob ein sehr guter Abiturient tatsächlich so leistungsstark und studierfähig ist. Ein Zentralabitur, das sich viele Eltern und Schüler wünschen, könnte Abhilfe schaffen, bleibt aber für die Kultusminister der Länder ein Tabu. Sie setzen lieber auf einen gemeinsamen Aufgabenpool für die Abi-Prüfungen, aus dem sich alle Bundesländer ab 2017 bedienen können.