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Programm: Vor- und RückschauFreitag, 03.04.2015

  • 00:05 Uhr
    00:05 Uhr   Fazit

    Kultur vom Tage
    (Wdh.)

    01:05 Uhr   Alte Musik

    François Couperin
    Trois leçons de ténèbres pour le Mercredi saint
    Sandrine Piau, Sopran
    Vèronique Gens, Sopran

    Sixième Concert Nr. 6 B-Dur
    Les Talens Lyriques
    Leitung: Christophe Rousset

    02:07 Uhr   Sinfonische Musik

    Dmitrij Schostakowitsch
    Sinfonie Nr. 14 für Sopran, Bass, Streichorchester und Schlagzeug, op. 135
    Elena Prokina, Sopran
    Sergej Aleksaschkin, Bass
    Wiener Symphoniker
    Leitung: Eliahu Inbal

    03:05 Uhr   Vokalmusik

    Franz Schubert
    'Stabat Mater' für Chor, Orchester und Orgel g-Moll, D 175
    Münchner Rundfunkchor
    Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks München
    Leitung: Wolfgang Sawallisch

    Hugo Distler
    'Fürwahr, er trug unsere Krankheit'. Motette für gemischten Chor, op. 12 Nr. 9
    Berliner Vokalensemble
    Leitung: Bernd Stegmann

    Francis Poulenc
    'Stabat Mater' für Sopran, gemischten Chor und Orchester
    Marlis Petersen, Sopran
    NDR Chor
    SWR Vokalensemble Stuttgart
    Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR
    Leitung: Stéphane Denève

    04:05 Uhr   Neue Musik

    Samir Odeh-Tamimi
    ÒD
    Duo Mixtura

    Sofia Gubaidulina
    Sieben Worte
    Elsbeth Moser, Bayan
    Boris Pergamenschikow, Violoncello
    Münchener Kammerorchester
    Leitung: Christoph Poppen

    Adriana Hölszky
    Efeu und Lichtfeld
    Dominik Susteck, Orgel
    Jens Brülls, Schlagwerk
    Sabine Akiko Ahrendt, Violine

    05:05 Uhr   Kammermusik

    Sergej Prokofjew
    Sonate für Flöte und Klavier Nr. 2 D-Dur, op. 94
    bearbeitet für Violine und Klavier
    Wadim Repin, Violine
    Boris Beresowskij, Klavier

    Franz Liszt
    Valse Impromptu, Vivace scherzando
    Leif Ove Andsnes, Klavier

    Claude Debussy
    Quartett für 2 Violinen, Viola und Violoncello g-Moll, op. 10
    Arcanto Quartett

  • 06:05 Uhr

    Carlo Gesualdo di Venosa
    Tenebrae factae sunt. Responsorium 5 zum Karfreitag für Vokalensemble
    Nordic voices

    Antonio Lotti
    'Crucifixus'. Motette zum Karfreitag für 6-stimmig gemischten Chor a cappella
    The Sixteen
    Leitung: Harry Christophers

    Marc-Antoine Charpentier
    aus: Leçons deTénèbres. Tenebrae-Offizium für den Karfreitag, 2. und 3.Lektion
    Agnes Mellon, Sopran
    Gerard Lesne, Countertenor
    Ian Honeyman, Tenor
    Jacques Bona, Bass
    Il Seminario musicale

    Johann Sebastian Bach
    'Christ lag in Todes Banden', Choralbearbeitung, BWV 718
    Ton Koopman, Orgel

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Kulturelle Inklusion: Behinderte, Knastis, Asylbewerber - Warum Regisseure Anderssein ausstellen

    Luther und die Juden
    Ein Interview mit dem Kirchenhistoriker Thomas Kaufmann

    Religion und Gewalt: Islam
    Ein Interview mit der Islamwissenschaftlerin Gudrun Krämer

    Jung, Christ, Mönch in Jerusalem

    Symbol stalinistischer Gewaltherrschaft
    Zum 75. Jahrestag des Massakers von Katyn ein Interview mit dem Historiker Wlodzimierz Borodziej

    Denk ich an Deutschland: die Schauspielerin Katharina Schüttler

    Am Mikrofon: Kathrin Hondl

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Der Isenheimer Altar - Und wie er hilft, Karfreitag zu verstehen
    Evangelische Kirche

  • 09:05 Uhr

    Vor 75 Jahren: Das Massaker von Katyn beginnt

  • 09:30 Uhr

    Kunst und Religion als prekäres Verhältnis
    Jean-Pierre Wils im Gespräch mit Walter van Rossum

    Kunst irritiert. Religion auch. Und in der Gegenwart ist ihr Verhältnis geprägt von einer Konkurrenz um ihre Deutungsmacht als zeitkritische Instanz. Der belgische Philosoph und Theologe Jean-Pierre Wils hat das Verhältnis von Kunst und Religion neu untersucht. Für ihn sind beide prominente Anwärter auf das Amt des Sinnspenders und geschichtlich betrachtet früheste Rebellionen gegen das Schicksal. Kunsterfahrungen schöpfen auch heute noch in hohem Maße aus religiösen Quellen. Die Behauptung, Kunst sei heute Ersatzreligion und Museen die Kathedralen, betrachtet Wils genauso wie den Krieg, den beide führen, wenn der Heiligenschein verrutscht: Der Vorwurf der Blasphemie zieht sich durch die Geschichte der Kunst wie ein Leitmotiv. Jean-Pierre Wils studierte in Leuven und Tübingen und lehrt an der Universität Nijmegen in den Niederlanden. Bei Klöpfer&Meyer erschien 2014 sein Essay 'Kunst. Religion. Versuch über ein prekäres Verhältnis'.

    Walter van Rossum studierte Romanistik, Philosophie und Geschichte in Köln und Paris und arbeitet er als freier Autor für Radio und Printmedien. 1988 erhielt er den Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der St. Georgenkirche in Waren
    Predigt: Pastorin Anja Lünert
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Extra mit Deutschlandfunk in der Kölner Philharmonie

    Anders Hillborg
    ‚Cold Heat‘ für Orchester

    Ludwig van Beethoven
    Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 c-Moll, op. 37

    Robert Schumann
    Sinfonie Nr. 2 C-Dur, op. 61

    Paul Lewis Klavier
    Swedish Radio Symphony Orchestra
    Leitung: Daniel Harding
    Aufnahme vom 20.10.14 aus der Philharmonie Köln

    Sirrende Streicher, unruhige Holzbläser, donnerndes Schlagzeug - das Swedish Radio Symphony Orchestra aus Stockholm sorgte bei seinem Kölner Gastspiel in der Reihe 'Extra mit Deutschlandfunk' gleich zu Beginn für knisternde Spannung. 'Cold Heat' hieß das Stück des schwedischen Komponisten Anders Hillborg, dem das Orchester unter Chefdirigent Daniel Harding intensive Leuchtkraft verlieh. Solist in Ludwig van Beethovens '3. Klavierkonzert' war der britische Pianist Paul Lewis. Klangschön lotete der einstige Meisterschüler Alfred Brendels und große Beethoven-Exeget die emotionalen Tiefen des Werkes aus. In Robert Schumanns 'Sinfonie Nr. 2 in C-Dur' beeindruckte das Swedish Radio Symphony Orchestra mit kammermusikalisch transparentem Klang.

  • 13:30 Uhr

    Frederic Chopin
    Ballade für Klavier Nr. 1 g-Moll, op. 23
    Krystian Zimerman, Klavier

    Josef Suk
    Vier Stücke für Violine und Klavier, op. 17
    Antje Weithaas, Violine
    Silke Avenhaus, Klavier

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin
    Mit diplomatischem Geschick zu mehr Fachkräften - Warum der Export der dualen Berufsausbildung nach deutschem Vorbild blüht
    'Campus & Karriere' fragt: Wie funktioniert Berufsbildungsexport eigentlich genau, wer ist daran beteiligt? Welche Rahmenbedingungen sind dafür förderlich bzw. welche Probleme und Hindernisse gibt es? Und, was kann das dt. System aus diesen Kooperationen lernen?

    Gesprächsgäste:
    Steffen Bayer, Leiter Referat Berufsbildung im Ausland, Berufsbildungsexport beim Dt. Industrie- und Handelskammertag in Berlin
    Stefan Dietl, Leiter Ausbildung national und international beim Automatisierungsunternehmen Festo
    Britta Buschfeld, Direktorin für Berufsbildung bei der Auslandshandelskammer Shanghai
    Am Mikrofon: Kate Maleike

    Beiträge:
    Hoher Besuch vom Nachbarn
    Warum der belgische König Philippe kürzlich zum Dialog in Sachen duale Berufsausbildung in Berlin war

    Deutscher Pavillon macht Werbung für deutsche Berufsausbildung
    Ein Besuch auf der "Worlddidac Asia" in Hongkong

    Megamarkt für deutsche Anbieter
    Indien hat sich zum Ziel gesetzt, seine Berufsausbildung zu reformieren

    Mechatroniker in Indien, Hotelkaufleute in Portugal, Außenhandelskaufmann in Argentinien: Sie alle haben immer häufiger eines gemeinsam, sie werden nach deutschem Vorbild ausgebildet. Denn rund um den Globus zwingt der Mangel an qualifizierten Fachkräften zu neuen Strategien. Viele Länder interessieren sich daher für den Mix aus Berufsschule und Betriebspraxis, wie er in Deutschland Usus ist. Sie erhoffen sich Innovation und Perspektiven, vor allem in der Bekämpfung der zum Teil hohen Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen. Auch deutsche Unternehmen setzen sich immer stärker für den Aufbau eines dualen Berufsbildungssystems im Ausland ein, weil sie qualifiziertes Personal benötigen, Märkte und Produktqualität sichern wollen. Die Folge, der Berufsbildungsexport boomt und hat sich zu einem Markt entwickelt, an dem viele Partner mitwirken. Betriebe, Handelskammern, Ministerien und Regierungen, sie alle sind im Zusammenspiel gefordert und müssen Fingerspitzengefühl beweisen. Denn Berufsbildungsexport ist dünnes Eis, schnell kann der Eindruck entstehen, man wolle dem anderen Land ein deutsches System überstülpen. Zumal das System in Deutschland gerade selbst eine Krise durchmacht. Tausende Lehrstellen bleiben unbesetzt, junge Leute wollen lieber studieren, weil sie sich davon mehr Chancen erhoffen.

  • 15:05 Uhr

    Paris Belleville - vom Arbeiterviertel zum Künstlertreff
    Avantgardekunst im Einwandererviertel
    Der Pariser Stadtteil Belleville im Umbruch

    Weit entfernt von Eiffelturm und Champs-Elysées gibt es noch das echte Paris: Belleville, im Nordosten gelegen, gilt als Terra incognita für Touristen. In der unscheinbaren Rue Ramponeau fielen die letzten Barrikaden der 'Commune'. Der Kampf der Kommune, der legendäre Arbeiteraufstand von 1870/71, ging dort zu Ende. Und auch heute noch weht ein widerständiger Geist durch die engen Straßen. Belleville, das erst 1860 von Paris eingemeindet wurde, ist ein typisches Einwandererviertel. 80 Nationen leben dort. Die Asiaten, Afrikaner, Juden, Algerier oder Osteuropäer treffen sich in den zahlreichen Brasserien, Halal-Fleischereien und koscheren Bäckereien des 19. und 20. Arrondissements, zu denen Belleville gehört. Gemeinsam wehren sie sich gegen Mietwucher und den Abriss ihrer Häuser, damit sie nicht teuren Apartmentkomplexen Platz machen müssen. Das Miteinander der Kulturen macht den besonderen Charme des Viertels aus. Doch auch die Kunstszene fühlt sich inzwischen in dem Viertel zu Hause. Gut erkennbar an den zahlreichen neuen Kunstinstitutionen, Galerien und Nachwuchskünstlern, die sich dort niedergelassen haben. 'Corso Spezial' erzählt von einem geschichtsträchtigen Pariser Viertel im Umbruch.

  • 15:50 Uhr

    Jüdisches Leben heute

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Überall nur noch Romane - über den allgegenwärtigen Siegeszug eines Literaturgenres
    Ein Beitrag von Gisa Funck

    Am Mikrofon: Denis Scheck

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Leichen im Keller
    Vom Umgang mit kolonialen Skelettsammlungen
    Von Michael Stang

    In den Kellern deutscher Museen und Institute lagert ein skurriles Erbe. Zehntausende menschlicher Schädel, Knochen und ganzer Skelette schleppten Wissenschaftler der Kolonialzeit einst nach Hause, vermaßen sie, stellten sie aus und zogen ihre teils menschenverachtenden Schlüsse. Die Knochen sind heute immer noch da - und werden mehr und mehr zu einem Problem. Was soll mit ihnen geschehen? Sollen, können oder müssen sie in den Archiven bleiben, da sie einen wissenschaftlichen Wert haben? Oder müssen sie zwingend zurückgegeben werden? Und wenn ja, wohin und an wen?

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Blasphemie - Über die Grenzen der Diffamierung von Religion im Namen der Meinungsfreiheit. Der Bonner Verfassungsrechtler Christian Hillgruber im Gespräch

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Kafka als Oper - Die deutsche Erstaufführung von Philip Glass' "Der Prozess" am Theater Magdeburg

    "Die Macht der Finsternis" - Antú Romero Nunes inszeniert nach Tolstoi am Burgtheater in Wien

    Kulturelle Inklusion I: Behinderte, Knastis, Asylbewerber - Warum Regisseure Anderssein ausstellen

    "Beschädigte Schönheit - Über die Ästhetik des Handicaps"

    "Das blaue Zimmer" - Der neue Film des französischen Schauspielers und Regisseurs Mathieu Amalric

    Am Mikrofon: Rainer B. Schossig

  • 18:40 Uhr

    Brennpunkt:
    Eine historische Chance: Das Nuklearabkommen mit dem Iran
    Gesprächspartner: Volker Perthes
    Am Mikrofon: Thilo Kößler

  • 19:10 Uhr

    Das Dark Web
    Netzwerk für Freiheitskämpfer und Auftragskiller
    Von Walter van Rossum
    Produktion: DLF 2015

    Deep Web heißt der Teil des Internets, der durch Suchmaschinen nicht erfasst wird. In seinen Tiefen gibt es wieder eigene Netzwerke, die als „abhörsicher“ gelten. Hier tummelt sich alles, was unerkannt kommunizieren möchte: chinesische, syrische und iranische Oppositionelle, aber auch Wikileaks und große Unternehmen nutzen die Möglichkeiten der Anonymisierung. 
    Anonymisierte Kommunikation sollte im Interesse aller sein, die nicht überwacht werden wollen - weder von Geheimdiensten noch von Google & Co. Deshalb wurde etwa das Tor-Netzwerk entwickelt. Doch berühmt und berüchtigt wurde es wegen seiner äußerst erfolgreichen illegalen Marktplätze. Da werden weltweit illegale Drogen aller Art und Menge, gefälschte Dokumente, Kinderpornographie oder Waffen gehandelt - aber auch Auftragsmorde werden bestellt. Sicherheitskräfte aller Länder versuchen pausenlos, diese Netzwerke zu sprengen. Was von Zeit zu Zeit gelingt, bis wenige Tage später neue Netze entstehen, mit noch besseren Cyberkanonen bewehrt.

  • 20:05 Uhr

    Auf dem Weg nach Çankiri
    Der Komponist und der Völkermord
    Von Daniel Guthmann
    Produktion: WDR/DLF 2015

    Am 24. April 1915 werden in Konstantinopel mehr als 220 Armenier festgenommen und in den folgenden Tagen ins Landesinnere nach Çankiri deportiert. Der Vorwurf lautet: Hochverrat. Zu den prominenten Gefangenen gehört einer der berühmtesten armenischen Künstler: der Komponist und Priester Komitas Vardapet. Die Verhaftungen bilden den Auftakt zum ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts. Zwischen 1915 und 1917 bringen die Türken schätzungsweise 1,5 Millionen Armenier im Osmanischen Reich um. Obwohl Komitas zu den Überlebenden der Deportationen gehört, zerbricht er aus Verzweiflung über das Leid seiner Nation. Die letzten 20 Jahre seines Lebens verbringt er in psychiatrischen Anstalten in Konstantinopel und Paris. Das Feature erzählt mithilfe von Auszügen aus unveröffentlichten Originalquellen, Krankenakten und armenischen Zeitzeugenberichten und macht deutlich, was der Leidensweg des Komponisten für die Armenier von heute bedeutet. Die Sendung wurde gefördert durch ein Stipendium der Film- und Medienstiftung NRW.

  • 21:05 Uhr

    Keltisch-amerikanische Grenzerfahrung - die irische Band We Banjo 3
    Aufnahme vom 6.7.14 beim TFF Rudolstadt

    Jeder, der an keltischer Kultur interessiert ist, kennt die irische Musik. Jeder, der Irland mal bereist hat, kennt Galway. We Banjo 3 kommt von dort, aus der Stadt an der Westküste. Die vier Musiker spielen Gitarre, Mandoline, Fiddle, die gängigen Instrumente der irischen Folklore. Und sie spielen Banjo - daher der Bandname. Eigentlich ist das Banjo ein uramerikanisches Musikinstrument. Es hat aber auch deutliche Spuren in der irischen Musik hinterlassen. Drei der vier Musiker, übrigens zwei Brüderpaare, spielen Banjo. Einer von ihnen hat es zur Virtuosität auf dem Instrument gebracht. Er durfte das im Tempel der amerikanischen Countrymusik, in der Grand Ol'Opry in Nashville demonstrieren. Seit einigen Jahren zeigt We Banjo 3, wie man Tradition und Moderne, irisches und amerikanisches Liedgut gekonnt miteinander verbindet.

  • 22:05 Uhr

    Produktionen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
    Sibylla
    Kompositionen von Karin Haußmann, Orlando di Lasso, Annette Schlünz
    Kai Wessel, Alt
    Katharina Bäuml, Schalmei
    Margit Kern, Akkordion
    Aufnahmen vom März 2014

    Die Sibyllen galten anfangs als mythische Seherinnen, die mit der Unterwelt in Kontakt sind. In vorchristlicher Zeit waren sie zehn, ihre Weissagungen kursierten in der gesamten euroasiatischen Welt. Das Christentum erweiterte ihre Zahl, stellte nunmehr ihrer zwölf den Propheten zur Seite. In der Renaissance beflügelten diese Künstler verschiedener Sparten, z.B. den Komponisten Orlando di Lasso. Dessen 'Prophetiae Sibyllarum' haben Margit Kern und Katharina Bäuml, die zwei Musikerinnen des Duo Mixtura, ihrer neuesten Studioarbeit zugrunde gelegt. Di Lasso wird von ihnen neu interpretiert - in der aparten Instrumentenkombination von Renaissance-Schalmei und Akkordeon. Eingeladen waren mehrere zeitgenössische Komponistinnen, sich aus heutiger Sicht zum Phänomen der Sibyllen zu artikulieren. Karin Haußmann bezieht sich auf die cumäische Sibylla aus Ovids 'Metamorphosen' und formuliert instrumental einen Klageschrei. Annette Schlünz hat Texte von Christa Wolf und anderen Autorinnen der Gegenwart komponiert.

  • 23:05 Uhr

    Der Bariton Christian Gerhaher
    Von Ursula Böhmer