• Mo
    Di
    Mi
    Do
    Fr
    Sa
    So

Programm: Vor- und RückschauSamstag, 04.07.2015

  • 00:05 Uhr

    Todsicher
    Von Walter Niklaus
    Regie: der Autor
    Mit: Thomas Thieme, Sylvester Groth, Jutta Hoffmann und Walter Niklaus
    Produktion: MDR 2015
    Länge: ca. 54'

    Die Schauspieler Karl und Franz Baumbach sind eineiige Zwillinge, doch ein höchst ungleiches Paar. Karl war schon zu DDR-Zeiten beliebt und blieb nach der Wende ein Star. Franz dagegen schlug sich mit Ach und Krach durch und landete nach einem missglückten Kunstraub sogar im Gefängnis. Doch jetzt hat ausgerechnet der verhasste Karl, der in der Stadt gastierte, Franz auf ein todsicheres Projekt gebracht: Er könnte sich als sein Bruder ausgeben, sich bei der Witwe von Karls einstigem Bühnenkollegen Gunter Neubert einschleichen, die Dame vorübergehend außer Gefecht setzen und dann mit Neuberts kostbarer Bildersammlung verschwinden. Doch Karl und die Neuberts verbindet mehr, als Franz sich vorstellen kann.

    Walter Niklaus, Jahrgang 1925, Schauspieler und Regisseur in Cottbus, Schwerin und Erfurt. Zahlreiche Film-, Fernseh- und Synchronrollen. Seit 1964 Hörspielregisseur, daneben Theaterarbeit. Unter dem Pseudonym Peter Kramer schrieb Niklaus die Kriminalhörspiele "Der stille Teilhaber" (Rundfunk der DDR 1981) und "Zwölf Fotos zuviel" (MDR 1999).

  • 01:05 Uhr

    Lied & Chanson
    Am Mikrofon: Anna Bianca Krause

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Martin Zagatta

  • 09:05 Uhr

    Vor 300 Jahren: Der Schriftsteller Christian Fürchtegott Gellert geboren

  • 09:10 Uhr

    Hilfe, unsere Kinder haben Ferien! - Wie berufstätige Eltern die Urlaubszeit meistern
    Am Mikrofon: Claudia Hennen

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Schauspieler Hans-Werner Meyer

    Hans-Werner Meyer plädiert dafür, den Schauspielberuf nicht zu verklären. Ihn solle nur ergreifen, wer sich entschieden habe, sich durch nichts und niemanden davon abhalten zu lassen - das sagte Meyer jüngst in einem Interview. Er selbst hat sich entschieden: für die Schauspielerei und die Musik. Unter dem Namen Meier und die Geier treten er und drei ehemalige Schulkameraden als A-Cappella-Gruppe auf. Die Schauspielkunst erlernte Hans-Werner Meyer an der Hochschule in Hannover, danach ging er ans Bayerische Staatstheater nach München und anschließend für vier Jahre an die Schaubühne nach Berlin. Für seine Rolle in der RTL-Krimiserie 'Die Cleveren' erhielt Hans-Werner Meyer den Bayerischen Fernsehpreis. Jüngst war er in der ZDF-Krimireihe 'Die letzte Spur' zu sehen. Hans-Werner Meyer hat außerdem in zahlreichen Fernseh- und Kinofilmen mitgespielt: etwas im 'Baader-Meinhof-Komplex' oder in 'Adieu Paris'. 2006 hat er mit Kolleginnen und Kollegen den Bundesverband Schauspiel gegründet und macht sich stark für die Interessen von Schauspielerinnen und Schauspielern in Deutschland.

  • 11:05 Uhr

    Kakanische Wildnis
    Ein Stück Urwald im Herzen Österreichs
    Mit Reportagen von Antonia Kreppel
    Am Mikrofon: Johanna Herzing

    Es ist ein historisch bedingter Glücksfall: Ein 500 Hektar großes Waldgebiet in den niederösterreichischen Kalkalpen ist über Jahrhunderte nie forstwirtschaftlich genutzt worden. Grund waren die abgelegene Lage und ungeregelte Besitzverhältnisse. Er gilt als der größte Urwald Mitteleuropas. Der Wald ist aber nicht nur in biologischer, sondern auch in zeitgeschichtlicher Hinsicht interessant. 1782 wurde das Gebiet an die österreichische Bankiersfamilie Rothschild verkauft, die es jedoch im Wesentlichen unberührt ließ. 1942 eigneten sich die Nationalsozialisten den Wald an, den sie als 'urdeutsch' deklarierten und offiziell unter Naturschutz stellten. 1947 wurde er schließlich restituiert. Heute ist der 'Rothwald' nach den Richtlinien der World Commission on Protected Areas (WCPA) streng geschützt. Braunbär und Schneehase sind dort heimisch. Er ist Kerngebiet des auf 3.400 Hektar erweiterten Wildnisgebietes Dürrenstein. Der Zugang für Besucher ist strikt geregelt. Ein Dorado für Biologen und andere Forscher. Doch die Faszination Wildnis wird nicht von allen geteilt. Die Menschen in der Region fürchten vor allem wirtschaftliche Einbußen. Überzeugungsarbeit ist notwendig, damit Einheimische den Wildwuchs auch als Chance begreifen.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten
    Niger: Tod im Sandmeer - Schicksal afrikanischer Migranten

    China-I: Sibirische Ängste - Agrar-Deals zwischen Peking und Moskau

    China-II: Pekings "Neue Seidenstraße"-Projekt - Chancen und Risiken

    Chile: Das Fußball-Stadion von Santiago und seine dunkle Geschichte

    Am Mikrofon: Britta Fecke

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin
    Mit Kopfprämien gegen den Studienabbruch?
    NRW zahlt Hochschulen ab 2016 für jeden Absolventen 4.000 Euro Erfolgspauschale
    'Campus & Karriere' fragt: Sind finanzielle Anreize das richtige Mittel gegen den Studienabbruch? Was können Hochschulen selbst tun, um mehr Studierende zum Abschluss zu bringen? Und: Werden manche Hochschulen bald mehr Studierende "durchwinken", um die Prämie zu kassieren?

    Gesprächsgäste:
    Svenja Schulze (SPD), Wissenschaftsministerin in NRW
    Aloys Krieg, Prorektor Lehre an der RWTH Aachen
    Isabella Albert, Vorstandsmitglied des Studierendenverbandes FZS
    Am Mikrofon: Manfred Götzke

    Beiträge:
    Scheitern als Chance?
    Das Programm "Switch" in Aachen vermittelt Studienabbrecher an Unternehmen. Interview mit Switch-Leiter Thomas Hissel

    Erst checken, dann einschreiben
    Auf dem Internetportal "Studifinder" können Abiturienten herausfinden, welcher Studiengang für sie geeignet ist

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    Fast jeder dritte Studierende in Deutschland schmeißt irgendwann sein Studium. In Mathematik oder den Ingenieurswissenschaften brechen sogar fast 50 Prozent ab. Das kann daran liegen, dass er oder sie sich schlicht überschätzt hat. Das kann auch daran liegen, dass die Hochschulen nicht genug tun, um eine immer heterogenere Studierenden Schaft optimal zu fördern. So oder so: Jeder Studienabbruch bedeutet für den Staat rausgeworfenes Geld - und für viele Studierende rausgeworfene Zeit. Daran will Nordrhein-Westfalen jetzt etwas ändern. Mit einer Absolventenprämie. Bekommen die NRW-Hochschulen bisher für jeden neuen Studierenden 20.000 Euro aus dem Hochschulpakt, gibt es ab 2016 nur noch 18.000 Euro. Für jeden erfolgreichen Absolventen im Erststudium bekommt die Hochschule aber zusätzlich noch eine Abschlussprämie von 4.000 Euro. Damit werden die Hochschulen belohnt, die schon jetzt viel tun, um Studierende auch bis zum Abschluss zu bringen. Die rot-grüne Landesregierung hatte bereits in ihrem Koalitionsvertrag festgelegt, die Abbrecherquote stark senken zu wollen.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin
    Ironie und Selbstinszenierung: Der Kölner Rapper LGoony
    Ein junger Kool Savas? Der Kölner Ludwig Langer - alias LGoony - orientiert sich stark am amerikanischen Rap: Mit Lofi-Beats, häufig verwendeten Autotune-Effekten und cool-ironischer Selbstinszenierung wirbelt der junge Mann durch verschiedenste Identitäten und reitet damit auf einer Welle mit anderen jungen deutschsprachigen Rap-Protagonisten, wie z.B. Moneyboy.

    Von drei und mehr Akkorden: Three Chord Society mit erfrischendem Punkrock
    "Wer immer auf die Fresse fliegt, hat viel zu erzählen" - in direkten Worten gibt dieser Satz die Bandgeschichte von Three Chord Society der letzten Jahre wieder. Ein Bandmitglied erkrankte ernsthaft und somit wurde die Sache mit der Musik erst mal auf Eis gelegt. Aber jetzt sind sie wieder da, die Jungs aus dem deutschen Norden: Mit dem Album "Anchors aweigh" präsentieren sie sich frisch gestärkt zwischen Punk, Pop und sogar einem kleinen bisschen Country. Auf zu neuen Ufern.

    Schatten und Sonne: Das Hamburger Duo Binoculers
    Sie wollen Details vergrößern, die (musikalischen) Kleinigkeiten näher heran holen: Die Hamburger Musiker Nadja Rüdebusch und Daniel Gädicke alias Binoculers. "Adapted to both shade and sun" heißt ihr drittes Album, das im Ganzen eher dunkle Sounds liefert und weniger Geschichten erzählt, als innere Bildfolgen, Gefühle und Atmosphären kreiert.

    65. Geburtstag - Huey Lewis erreicht das Rentenalter
    Seit Jahrzehnten liefern Huey Lewis and the News zuverlässig massentaugliche Rockalben ab. Lewis gilt in der Branche als sympathische und "ehrliche Haut". Und auch wenn er immer mal wieder vor der Kamera stand (z.B. als Vater von Gwyneth Paltrow in "Duets"), bleiben vermutlich vor allem seine Hits wie "Hip to be square" oder "The heart of Rock & Roll" bestehen - und natürlich "The Power of Love" - aus dem Kultfilm "Zurück in die Zukunft"!

    Am Mikrofon: Anja Buchmann

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser
    DIE BESTEN 7
    Das Ergebnis der Deutschlandfunk-Bestenliste Monat Juli 2015

    Christa Schmoiger/Renate Habinger: Aus 1 mach viel!
    (Nilpferd im Residenz)

    Luke Pearson: Hilda und der schwarze Hund
    (Reprodukt)

    Philip Waechter: Endlich wieder zelten!
    (Beltz & Gelberg)

    Anna Woltz: Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess
    (Carlsen)

    Amber Dermont: In guten Kreisen
    (mare)

    Regina Düring: 2 ½ Gespenster
    (Beltz & Gelberg)

    Patricia McCormick: Der Tiger in meinem Herzen
    (Fischer Verlag)

    Am Mikrofon: Hajo Steinert

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation
    Schwerpunkt:
    Intelligenzbestie
    Warum Smartphones neue Lerntechnologien benötigen

    Harte Eigenschaften
    Wie sich das Design von Smartphones ändert

    Aktuell:
    Funk-Disziplin
    Das Internet-of-Things verlangt neue Standards für die drahtlose Kommunikation

    Faser-Rekorde
    Warum die Netzbetreiber immer neue Geschwindigkeitsrekorde bei der optischen Datenübertragung anstreben

    Das Digitale Logbuch
    Sekündchen

    Info-Update

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Der Anfang vom Ende des Spitzensports bei ARD und ZDF?
    Die Vergabe der Olympia-Rechte an Discovery
    Gespräch mit dem Medienjournalisten Daniel Bouhs

    Der Fluch der Geräteabgabe
    BBC streicht 1.000 Stellen, weil Briten weniger TV-Geräte besitzen

    Gespaltenes Land, gespaltener Sender
    Der griechische Staatssender ERT arbeitet wieder

    Die Rückkehr einer Totgeglaubten
    Die italienische Unitá liegt wieder an den Kiosken

    O-Ton-Nachrichten u.a.:
    Keine Einschränkungen für Fotojournalisten: EU-Parlament wird voraussichtlich gegen Begrenzung der Panoramafreiheit stimmen
    Reporter ohne Grenzen klagt gegen BND: Journalistenorganisation fürchtet strategische Überwachung
    Neuer Staatsvertrag für SWR in Kraft: Gremien werden neu zusammengesetzt
    Konkurrenz für Youtube?: Facebook will Werbeerlöse mit Video-Produzenten teilen

    Am Mikrofon: Brigitte Baetz

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Frauenfragen - Zwei Premieren beim Opernfestival von Aix en Provence mit Händels "Alcina" und Mozarts "Entführung aus dem Serail"

    Wie gehen wir mit NS-Kunst um? Eine Podiumsdiskussion in München

    Sicher in den eigenen vier Wänden - Axel Prahl spielt in der Kafka-Verfilmung „Der Bau“ die Hauptrolle

    "Barbarians" - Hofesh Shechters neues Stück hat im Rahmen von "Foreign Affairs" in Berlin Premiere

    Dichter zwischen Meer und Bergen - Der kubanische Schriftsteller Leonardo Padura beim Literaturfest im brasilianischen Paraty

    Am Mikrofon: Henning Hübert

  • 18:40 Uhr

    Eine "tragische Komödie" - Bulgarien und der Abschluss der Roma-Dekade

  • 20:05 Uhr

    Hörspiel des Monats
    Orpheus in der Oberwelt: Eine Schlepperoper
    von andcompany&Co
    Regie: Sascha Sulimma, Alexander Karschnia, Nicola Nord
    Produktion: WDR 2015
    Lange:49'39

    anschließend:
    Das Hörspielmagazin
    Jeden ersten Samstag im Monat

    "Das Hörspiel zur Stunde: Im Mittelmeer ertrinken fast täglich Flüchtlinge, andcompany&co schufen ihre 'Schlepperoper' noch bevor es der Politik und den Medien einmal wieder eine Reaktion wert war. So entsetzlich aktuell diese Produktion auch ist, sie vergeudet keine Sekunde an die landläufigen Betroffenheitsposen. Andcompany&co informieren, zeigen, klagen an, aber sie erstarren nie hölzern didaktisch oder appellativ vor der brutalen Wirklichkeit der Ereignisse. Im Vollbesitz nahezu aller Mittel des Mediums verweben Sulima, Karschi und Nord den Orpheus-Mythos mit tagespolitischen Zeitgeschehen. Das wurde und wird immer wieder versucht, andcompany&co gelingt es. Selbstironie bei bitterem Ernst, sprachlich genau und sicher bis in die Soziolekte, gutgelaunt im Spiel mit Opernstereotypen, Reportagekommentar, Moderatoren- und Reiseleiterfloskeln, Idiomen klassisch griechischer Dramatik - eine formale Fabulierlust, die nie ihren Anlass und den Ernst ihres Themas vergisst. 'Orpheus in der Oberwelt: Eine Schlepperoper' vereint politische Klarsicht mit künstlerischer Meisterschaft: Hörspiel des Monats April!"
    (Aus der Begründung der Jury der Akademie der Darstellenden Künste)

  • 22:05 Uhr

    Ein anderer Weg oder derselbe
    Orchesterwerke von Jo Kondo
    Von Peter Gahn
    (Wdh. vom 26.1.13)

    Hilft es einem Hörer zu wissen, dass Jo Kondo (*1947) ein japanischer Komponist ist? Manche mögen seine Musik, weil sie sich für sie japanisch anhört, andere schätzen sie ob des Gegenteils. Was also ist anders bei ihm? Für japanische Ohren könnte dies aus seinem New-York-Aufenthalt und dem Umgang mit Cage und Feldman herrühren. Sicherlich aber ist auch die Klangwelt der in den Bergen gelegenen Stadt Kamakura für ihn prägend gewesen. Vielleicht hat der Verlauf seiner Stücke aber auch etwas mit der Melodik der japanischen traditionellen höfischen Orchestermusik Gagaku oder dem Gesang des Nohtheaters zu tun. Ebenso kann man bei ihm Elemente des Varietas des Mittelalters oder der Idee der Gleichberechtigung der Töne im Sinne Schönbergs feststellen.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    „Böse, besoffen, aber gescheit“
    Die Lange Nacht über Joseph Roth
    Von Eva Pfister
    Regie: Nikolaus Scholz

    Als Joseph Roth 1939 im Pariser Exil starb, hatte er einen weiten Weg hinter sich: Geboren 1894 im ostgalizischen Städtchen Brody, am äußersten Rand des Habsburgerreichs gelegen, brach er früh nach Westen auf, nach Wien, Berlin und Frankfurt. Als Starjournalist reiste er durch ganz Europa und schrieb stilistisch brillante Reportagen mit pointierten Analysen. Seine Romane handeln von Kriegsheimkehrern, Intriganten und Schmugglern, von verliebten Eisenbahnern, Gräfinnen und Offizieren. In seinen Meisterwerken 'Hiob' und 'Radetzkymarsch' schilderte er so melancholisch wie ironisch die untergehenden Welten des Ostjudentums und der Habsburger Monarchie: Welten, die er kritisiert und verlassen hatte - und denen er doch als verlorener Heimat nachtrauerte. Als Emigrant schrieb er bis zuletzt gegen die Barbarei des Dritten Reiches an, klarsichtig und sarkastisch. Unter eine Zeichnung, die ihn mit Zigarette und Gläsern am Bistrotisch zeigt, schrieb er im November 1938: "Das bin ich wirklich; böse, besoffen, aber gescheit."