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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 12.04.2020

  • 00:05 Uhr

    Ein wenig Zauber reicht dir ewig
    Eine Lange Nacht über den britischen Schriftsteller Roald Dahl
    Von Sabine Fringes
    Regie: die Autorin

    Sein Leben gleicht einem skurrilen Abenteuerroman: Roald Dahl (1916 - 1990) war Spion, Kampfpilot, Schokoladenforscher und medizinischer Erfinder. Mit dem Schreiben begann er erst jenseits der 40, nachdem er 1940 den Absturz seines Kampfflugzeugs über der libyschen Wüste überlebt hatte. „Ein Schlag gegen meine Birne hat mich zum Schriftsteller gemacht“, pflegte der Meister des schwarzen Humors zu sagen. Roald Dahl schrieb Romane und erotische Kurzgeschichten, denen ein feiner schwarzer Humor zugrunde liegt, oft mit überraschendem Ende. Seine Kinderbücher ,Charlie und die Schokoladenfabrik' oder ,Der fantastische Mister Fox' sind in gut 50 Sprachen übersetzt. Er schrieb für Kinder und Erwachsene - und alle, die nicht so genau wissen, wohin sie gehören. Dahl sagte über sich selbst, er sei nie erwachsen geworden: „Ich bin sehr glücklich damit, zu Hause zu bleiben und meinen unentwickelten, jugendlichen Kopf in Geschichten zu verwandeln.“ Filmemacher wie Alfred Hitchcock, Steven Spielberg und Tim Burton nahmen sich seiner Geschichten an. Seine Figuren sind Menschen in Ausnahmesituationen. Auch Dahl selbst wurde von schweren Schicksalsschlägen nicht verschont - und er zog daraus die Lehre: „Das Leben ist brutal. Und es ist wichtig, dass die Menschen manchmal auch etwas zu lachen haben. Wir brauchen mehr Humor.“

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Internationaler Aeolus Bläserwettbewerb 2019

    Oskar Böhme
    Konzert für Trompete und Orchester f-Moll, op. 18

    Launy Grøndahl
    Konzert für Posaune und Orchester f-Moll

    Eugène Bozza
    Concertino für Tuba und Orchester

    Lennard Czakaj, Trompete
    Jonathon Ramsay, Posaune
    Ross Knight, Tuba
    Düsseldorfer Symphoniker
    Hossein Pishkar, Leitung

    Aufnahme vom 22.9.2019 aus der Tonhalle Düsseldorf

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Musicalische Frühlingsfrüchte

    Norddeutsche Kammermusik des 17. Jahrhunderts von Johann Adam Reincken, Dietrich Buxtehude, Johann Theile und anderen

    Ensemble CordArte

  • 06:05 Uhr

    Johann Sebastian Bach
    'Der Himmel lacht! Die Erde jubilieret'. Kantate am 1. Osterfesttag
    Barbara Schlick, Sopran
    Guy de Mey, Tenor
    Klaus Mertens, Bass
    Amsterdam Baroque Choir and Orchestra
    Leitung: Ton Koopman

    Johann Sebastian Bach
    'Christ lag in Todesbanden'. Choralfantasie für Orgel
    Kay Johannsen, Orgel

    Wilhelm Friedemann Bach
    'Erzittert und fallet'. Kantate zum Ostersonntag für Soli, Chor und Orchester
    Wilfried Jochens, Tenor
    Barbara Schlick, Sopran
    Stephan Schreckenberger, Bass
    Claudia Schubert, Alt
    Rheinische Kantorei
    Das Kleine Konzert
    Leitung: Hermann Max

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    "Am Ende steht der Anfang." Ostern: Durchbruch zum Leben
    Von Pater Norbert Cuypers
    Katholische Kirche

  • 09:05 Uhr

    Vor 75 Jahren: Der amerikanische Politiker Franklin D. Roosevelt gestorben

  • 09:10 Uhr
    09:30 Uhr   Essay und Diskurs

    Ins Licht geschrieben (2/3)
    Erweckung der Toten - Peter Altenberg und mein Bücherregal
    Von Navid Kermani
    (Teil 3 am 13.4.2020)

    Was ist der Tod, und wie gehen wir mit schier überwältigender Trauer um? Navid Kermani probiert mehrere Geisteshaltungen aus, die ihm die Prosaskizzen des Autors Peter Altenberg empfehlen. Ein Essay über die Wucht des Schicksals und die heitere Gelassenheit gegenüber dem eigenen Leben. In seinem zweiten von drei Essays zu den Osterfeiertagen blickt Navid Kermani zurück auf die Zeit, in der sein Vater gestorben ist. Er steigt auf die Leiter vor seinem Bücherregal und versucht inmitten der Bücher zu begreifen, was der Tod ist. Werke von Karl Kraus, Franz Kafka, Ilse Aichinger, aber auch von Rafik Schami und Fadi Azzam zieht Navid Kermani aus dem Regal. Manche Gedanken trösten ihn, manche klären zuvor Unverstandenes; dann wiederum durchdringen sich Bücherwelt und Lebenswelt stets gegenseitig, wenn Kermani die Angst spürt, manche Werke könnten ungelesen im Regal vermodern. Besonderes Augenmerk richtet Navid Kermani hier auf den österreichischen Schriftsteller Peter Altenberg: Früh unglücklich verliebt, bald arbeitsunfähig geschrieben, den Drogen verfallen, brachte Altenberg zumeist nur Gedankensplitter zu Papier. Diese jedoch vermögen Trauer und Ohnmacht angemessen in Worte zu fassen: Altenberg schreibt etwa vom Schicksal, das uns „wie eine Hunnenhorde” überfällt. Wieviel von Altenbergs Dekadenz, Weltverachtung, aber auch Heiterkeit gegenüber dem eigenen Leben sind im Umgang mit Trauer angemessen?
    Navid Kermani, geboren 1967 in Siegen, lebt als freier Schriftsteller in Köln. Er ist habilitierter Orientalist und Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie des 1. FC Köln. Für seine Romane, Essays, Reportagen und Monografien wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Kleist-Preis, dem Joseph Breitbach-Preis und den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Zuletzt erschien von ihm „Morgen ist da. Reden” sowie seine Auswahl aus dem Werk von Friedrich Hölderlin, „Bald sind wir aber Gesang”, beide im Verlag C. H. Beck.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Protestantischen Stadtkirche Homburg
    Predigt: Pfarrerin Dr. Sigrun Welke-Holtmann und Dekan Dr. Thomas Holtmann
    Evangelischer Gottesdienst

  • 11:05 Uhr
    11:30 Uhr   Kleines Konzert

    Julius Röntgen
    Sonate in F-Dur
    Con moto
    Andante quasi fantasia
    Vivace, ma non troppo presto
    Finale. Molto passionato e vivace

    Christoph Schickedanz, Violine
    Ernst Breidenbach, Klavier

  • 12:00 Uhr

    Osteransprache und Segen Urbi et Orbi von Papst Frankziskus live aus dem Petersdom in Rom

  • 12:30 Uhr
  • 13:30 Uhr
    13:30 Uhr   Zwischentöne

    Musik und Fragen zur Person
    Der Cellist Eckart Runge im Gespräch mit Tanja Runow

    Mit dem Artemis Quartett, das er 1989 mit begründete, hat Eckart Runge große Erfolge und künstlerische Erfüllung erlebt. Aber auch tiefe Krisen. Nach 30 Jahren hat er sich nun entschieden, diese Ehe zu viert hinter sich zu lassen und neue Wege zu beschreiten.
    Runge, 1967 in Heidelberg geboren, hat den Klang des Artemis Quartetts über drei Jahrzehnte und verschiedene Besetzungswechsel hinweg geprägt. Und sich mit ihm in die internationale Spitzenliga der Streichquartette gespielt. Er hat Schicksalsschläge wie den Tod des Bratschers Friedemann Weigle und eine eigene schwere Erkrankung durchgestanden. Doch neben aller Arbeit im Quartett ist Runge immer vielseitig interessiert geblieben. Ein Grenzgänger, der Brücken schlägt, zwischen dem großen klassischen Repertoire und Tango, Jazz oder Filmmusik. Dafür dürfte er nun mehr Zeit haben als bislang.

    14:05 Uhr   Zwischentöne

    Musik und Fragen zur Person
    Der Cellist Eckart Runge im Gespräch mit Tanja Runow

    15:05 Uhr   Rock et cetera

    Unter Brüdern
    Die familiäre Selbsthilfegruppe Bros. Landreth
    Von Tim Baumann

    Seit mehr als zehn Jahren sind die Brüder Joey und Dave Landreth regelmäßig mit verschiedenen Projekten auf Tour - erst als Sessionmusiker, dann mit ihrer eigenen Formation, den Bros. Landreth. Für die Musiker ist das Tourleben nicht immer einfach: Sie kämpfen mit Einsamkeit und Alkoholismus - Hilfe finden sie beim jeweils anderen. Mit ihrem neuen Album „’87“ setzen sie ihrer Bruderliebe ein Denkmal, denn ‘87 ist das Geburtsjahr des jüngeren Joey. Die Texte sind oft schwer: Liebeskummer, Sucht und Verletzlichkeit stehen im Vordergrund. Angenehm leicht ist dagegen die ehrliche Rootsmusik der Kanadier, in der sie Elemente von Rock, Blues, Soul, Gospel, Country und Pop so harmonisch miteinander vereinen, dass es beim Hören einfach Klick macht.

    16:30 Uhr   Forschung aktuell

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Kind sucht Obhut
    Was ist das Beste für Pflegekinder?
    Von Tomma Schröder

    In Deutschland wachsen über 80.000 Kinder in Pflegefamilien auf - Tendenz deutlich steigend. Oft können traumatisierte oder zumindest vorbelastete Kinder dadurch auf einen guten Weg gebracht werden. Wahr ist aber auch: Viele Pflegeverhältnisse scheitern, weil Pflegeeltern schlecht vorbereitet werden, weil sie und die Kinder von überforderten Ämtern nicht ausreichend betreut und begleitet werden oder weil die Perspektive der Kinder viel zu lange ungeklärt bleibt: Soll es dauerhaft bei den Pflegeeltern wohnen oder gibt es eine Chance auf Rückkehr zu den leiblichen Eltern? Richter und selbst Gerichtsgutachter sind für diese Fragen oft nicht hinreichend ausgebildet und selbst die Wissenschaft ist sich nicht immer einig, was gut ist fürs Pflegekind. Viele Sozialwissenschaftler und Psychologen fordern, dass die Belange der Pflegekinder stärker berücksichtigt werden - doch dafür müsste geklärt sein, was richtig ist.

  • 18:10 Uhr
  • 20:05 Uhr
    20:05 Uhr   Freistil

    Keiner weiß mehr
    Das multimediale Werk von Rolf Dieter Brinkmann
    Von Markus Mayer
    Regie: Christiane Klenz
    Produktion: BR 2015

    Zu den 68ern gehören auch solche, die nichts mit ihnen zu tun haben wollten. Rolf Dieter Brinkmann war kein Sprachrohr der Apo - gegen die Mode der Politisierung und den Rudi-Dutschke-Oberlehrer-Ton setzte er exemplarisch seinen Romantitel: „Keiner weiß mehr”. Zum 80. Geburtstag von Rolf Dieter Brinkmann. Rolf Dieter Brinkmann war ein moderner Dichter. Er konnte sich viele Arten vorstellen, mit Büchern umzugehen. Er mixte Medien, arbeitete mit Tonband, Kamera, Schere, Wörtern. „Rom, Blicke” ist randvoll mit Tagebuchnotizen, bekritzelten Stadtplan-Ausrissen und ungestümen Foto-Collagen. Ein Konvolut, das sich allen traditionellen Genrezuschreibungen widersetzt. Und eines der ungewöhnlichsten Bücher der Nachkriegsliteratur, das nur in zensierter Form erscheinen konnte, weil der Verlag Gerichtsverfahren wegen Beleidigung und Verbreitung von Pornografie fürchtete. Ist das noch eine Collage oder schon ein Text, der in jede Richtung und jedes Medium hineinwuchert? Ein Intertext?
    Der DDR-Dramatiker Heiner Müller nannte ihn „das einzige Genie im Westen”. War er auch ein Hypertexter avant lettre? Im Feature kommen alte Weggefährten zu Wort, wie Ralf-Rainer Rygulla und Hermann Peter Piwitt, und es wird erkundet, welche Spuren Brinkmann hinterlassen hat. Wie lassen sich seine Texte heute lesen, nachdem uns das Internet gelehrt hat, Bild und Text und Film gleichzeitig wahrzunehmen? Vor 80 Jahren, am 16. April 1940, wurde Rolf Dieter Brinkmann in Vechta geboren. Vor 45 Jahren, am 23. April 1975, wurde er in London von einem Auto erfasst und starb.

  • 23:05 Uhr

    Journal vor Mitternacht